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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330307027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933030702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933030702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-07
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«hen»-«ussadr »7. »ahesam. Skriu DtenAag, 7. Würz iszz NI Gegründet 18S6 Dmck ». «eNag! LIepfch » U-tch-rd», Dretden. Postlch«ck-Klo. 10SS Drttdea Nachdruck nur mit deull.vuellenangab» iDretdn. Nachr.) jutitlltg. Unvrrlangte Schriftstück« werde» reicht aulbewabrt Lrahtanlchrilt: Nachrichte» Dresden gernIprecher-Tammelnummer: >6»«e Nur für Nachtgelvritche: Nr. «001t Lchriltleitung «. HauplgeichitlUsteNet Dresden-«, 7, MaNenstraß« s»/s» «e,ug»ae»ühr »ei tckgNch «weimaitger SusteNung monatlich ».»0 Mk. (elnIchlletNch 70 Pfg. für Dräger, lohn», durch Postbezug ».so Mk. elnlchlleßllch »» Big. Postgebühr «ohne PostjusteNungsgebühr» bei 7mal wbchentlichem verland, ikinzelnummer so vlg. «Inzelgeuprelle: Di« einlpallige so mm breite Zeile »» Psg., lilr auswLrt« so Pfg., die 90 mm breite Rellamejetle »oo Pfg., auberhalb »so Psg. ab», ikrtlenablchlag It. Tarif, stlamilienan,eigen und Slellengeluche ohne Rabat« l» Pfg., außer halb »S Vf«, vffertengebühr »0 Pfg. Auswärtige «ufiräge gegen Vorausbezahlung. Mmitterbesprechung bei Smbcnburg AM -le MM -er RelMagsermnung vradtwolckung «uaeror Sorliosr Sekrtttlvitung Berlin, 7. März. Reichspräsident von Hindenburg hat am DienStagvormittag den Reichskanzler Hitler, Vizekanzler v. Papen, Sleichsinnenmlnister Dr. Frick, Reichswehrminister v. Blomberg «nd den kommissa rischen prenstischen Innenminister Göring z« einer ge. meinsamen Besprechung der politischen Lag« empfangen. ES handelte sich insbesondere «m eine Erörterung der durch den Wahlausgang geschasfenen Situation, wobei auch die Frage des Zusammentritts des Reichstags sowie die Form seiner Eröffnung eine Rolle spielte. Nm Nach, mittags wird sich, wie schon gemeldet, daö Reichskabinett noch mals mit der gleichen Angelegenheit befassen. Kitter reift nicht nach Genf vrabtmolckuog uurarar LarUuor SobrUtlottuug Berlin, 7. März. Wenn auch anzunchmen ist, dast der Stand der A b r ü st u n g S v e r h a nd l u n g e n in Genf Gegenstand der heutigen Kabtnettsberatungen sein wird, so steht doch jetzt schon fest, dast der Reichskanzler Hitler nicht nach Genf reisen wird. Die i n n e r p o l t t i sch e Arbeit, die des Kanzlers während der nächsten Wochen und Monate harrt, ist zu umfangreich, al» das sie durch eine Mehrtägige oder gar mehrwöchige Abwesenheit von Berlin unterbrochen werden könnte. Es ist auch kaum anzunehmen, daß daö Kabinett beschließen wirb, den Rcichsaustenmtntster Neurath nach Genf zu entsende». Ma« ist innerhalb der Regierung vielmehr der An, ficht, dast die Anwesenheit des dentschen Delegations leiters, Botschafter Nadolny, vollkommen ansreicht, um so mehr, als nach den letzten Informationen auch nicht damit zu rechnen ist, bah der italienische Ministerpräsident Mussolini nach Genf zu reisen beabsichtigt. Was den Stand der AbriistungSverhandlungen angeht, so herrscht in den Kreisen der Reichsregierung Unzufriedenheit, um nicht zu sagen Entrüstung über die fortgesetzten, insbesondere von Frankreich ausgehenden Ber- sÄleppungSmanüvcr. Die Erwartung, die an die Teilnahme Deutschlands an den Verhandlungen geknüpft worden war, daß nämlich die AbrüstungSsrage mit neuem Elan in Angriff genommen werden mürbe, hat sich nicht erfüllt, vielmehr hat in Gens das alte Spiel des Hin haltens und Verzögerns von frischem eingesetzt. Die ReichSregierung denkt aber nicht daran, ihrerseits die Initiative zu ergreifen, um die völlig verfahrene Genfer Situation zu retten. Sie steht auf dem Standpunkt, dast sich Deutschland als der Gläubiger der übrige« Mächte betrachte« m«b, da diese das im Friedens vertrag niedergelegte Abritstungsverspreche« bis jetzt nicht eingelöst haben. Sie ist ferner der Ansicht, dast diese AbrttstungSschuldner die verfahrene Lage, in der sic sich, befinden, selbst ver ursacht haben und dast es nun nicht die Aufgabe Deutsch lands sein kann, ihnen in irgendeiner Form Rettungs möglichkeiten auszuzcigen. Deutschland erhebt nach wie vor Anspruch aus die Abrüstung der anderen. Sollten diese Staaten aber durch das Ansslicgenlasscn der Genfer Verhandlungen zu erkennen geben» dast sie an eine Ab rüstung ntcht denken, so wird der ReichSregierung nichts anderes übrig bleiben, als aus dieser Lage ebeu die Folge rungen zu ziehen. Eine Beteiligung an einer fünfjährigen NttstungSpause oder waö dergleichen VerlegenhettSlösungen mehr sind, k o m m t f ii r D e u t s ch l a n d n t ch t i n F r a g e. Man weist heute an amtlicher Stelle noch einmal auf den jüngst in einer politischen Zeitschrift veröffentlichten Auf satz des NeichSaustenministcrs von Neurath hin, in dem dieser ausdrücklich erklärt, daß die deutsche Geduld nunmehr erschöpft i st. SchwmZ'WM'Rvt aus dem Berliner Rathaus Berlin, 7. März. Im Berliner Rathaus erschien heute mittag eine Gruppe von fünf Fungstahlhelmern und hißte aus dem hohen Turm des Rathauses eine schwarz- «eistrote Flagge. Wie aus Stettin gemeldet wird, begab sich am DtenS- tagvormtttag eine Abteilung SA. und SS. zum Rathaus und histte dort unter dem Absingen des Deutschlandliedes die Hakcnkreuzfahne und die schwarzwcistrote Fahne. Eben so wurden auf den Rathäusern in Stralsund und An klam Hakenkreuz- und schwarzweistrote Fahnen auf gezogen. Jlk>Offenbach fand Di.nstag vormittag ein ge meinsamer Aufmarsch der Polizei, der SS. uud SA. statt. Auf sämtlichen staatlichen Gebäuden wurde die Hakenkreuz fahne aufgezogen. In Worms wehen seit heute nacht auf dem Polizeiamt die Flaggen des alten Reiches und die Hakcnkreuzfahne. In Mainz wurde die sozialdemokra tische „Volkszeitung" von SA.-Lcutcn besetzt. In den Vor orten wurde auf den öffentlichen Gebäuden die Hakenkreuz fahne aufgezogen. NRW. und KMtiuser fordern Schwar-MchRvt Berlin, 7. März. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschnationalen Bolkspartei, Dr. vonWinterseld, hat an den Reichskanzler Adolf Hitler in der Flaggen frage ein Schreiben gerichtet, in dem er die Bitte ausspricht, sür den Dienstbereich des Reiches Anordnungen z« treffen» bi« bem Wunsch der national gesinnten Bevölkerung auf Wiedereinführung der Karben Schwarz-Weist-Rot Rechnung «ragen. Der Neichskriegcrbunb Kyffhäuser richtet an die ReichSregierung die Bitte, die alten Farben Schwarz-Weist- Rot so schnell wie möglich aus dem Parteikamps herauszu lösen und sie wieder als Fahne des wehrwilligen ge- samten deutschen Volkes einzuschcn. Kundgebung vor dem Dresdner Ratbaus Auswirkung »er Wadi auf die Länder Gleichschaltung der RegterungSvertMiM Berlin. 7. März. In den Erörterungen, die in den poli tischen Kreisen an das Wahlergebnis im Reich und in Preußen geknüpft worden find, spielt allgemein die Frage der Auswirkung auf die anderen Länder eine wesentliche Rolle. Insbesondere die Tatsache des starken Anwachsens der nationalsozialistischen Stimmen in den süddeutschen Ländern wird in den Kreisen, die politisch der Regierung nahestchen, zum Anlab genommen, eine entsprechende U m - vtlbung der Länderregierungen zu verlangen. Es hat den Anschein, dast bei den beteiligte« Ländern dies« Forderungen Sn Da-en Berhan-lunven einveleitet Karlsruhe, 7. März. Wie wir erfahren, finden zwischen Nationalsozialisten und Zentrum im Laufe des heutigen Tages Verhandlungen wegen einer Regierungsbildung statt. Die Nationalsozialisten verfolgen dabei bas Ziel einer als baldigen Neuwahl des Landtages. Dresden, 7. März. Heute 14,80 Uhr soll vor dem Neuen Rathause eine Kundgebung stattfinbcn, zu der die Natioualso-ialisten durch Handzettel cingeladen haben. In der Kundgebung wird die Forderung ausgestellt werden, daß die Stadtverwaltung nunmehr Politik im Sinne des Neichs- tagöwahlergebntsseS treibt. SA.-Lcute haben ein Stück des Platzes vor dem Haupteingang abgcspcrrt. Unterdessen hat sich auf dem Nathausplatz lange vor Beginn der Kund gebung eine große Menschenmenge eingefunden, die meist das Hakenkreuz trägt. Klepper reist nach Finnland. Der frühere preußische Finanzminister Klepper ist am Sonnabend über Stettin mit dem Dampfer nach Finnland abgereist. Aiistvrache Schlicks mit SUI« durchaus nicht a«f unbedingte Ablehnung stoßen. Vor allem beschäftigt sich bereits die bayrische Regierung sehr stark mit der durch den Ausgang der ReichStagSwahl für Bayern geschaffenen Lage. Man rechnet mit ziemlicher Be stimmtheit damit, daß in den nächsten Tagen endgültige Entscheidungen über die Folgerungen, die aus dem Wahl ergebnis zu ziehen sind, getroffen werden. Eine historische Rächt in Kessen Darmstadt, 7. März. Innerhalb wenigcr Stunden wurde heut« Nacht über die wettere Gestaltung der politischen Lage in Hessen entschieden. Der vom Reichstnnenmintstcr Dr. Frick eingesetzte P o l iz e t k o m m t s sa r für Hessen, Regierungsrat Dr. Müller, teilte dem sozialdemokrati schen Staatspräsidenten Adelung seine Betrauung mit. Der Staatspräsident erwiderte zunächst, hiervon nicht verständigt zu sein. Nach einem ausklärenden Telephongespräch mit RetchSmintster Dr. Frick hat dann Dr. Müller den Staats präsidenten in einer zweite» Unterredung von seiner Be stellung zum Neichskommissar für die Polizei Mitteilung gemacht und iveitet mitgeteilt, daß er offiziell die Dienst, geschäfte übernommen habe. In Begleitung des nationalsozialistischen GausührerS Sprenger und einiger engerer Mitarbeiter besetzte Holizeikommisfar Dr. Müller nnter Mitwirkung der Stan darte IIS, die durch auswärtige SA. a«S dem Odenwald «ud den benachbarten Bezirken verstärkt war, das Innenmini sterium, das soztaldemokratische GewerkschastShanS, die Wob« üung de» StaatSpräfidente« Adelung «nd des Fnnenmini, sters Leuschner sowie das B«rlagSgebä«de des sozialdemo kratischen „BolkSsreund". ,, Die Maßnahme» gingen ohne jegliche« Widerstand " vor sich. Innerhalb weniger Stunde« «ar die ganze Aktion Müllers dnrchgeführl. dle zahlreiche» Schutzpolizeibeamte« i« Innenministerium imd in einige» anderen Gebäuden Übergaben ohne Wider- stand ihr« WaUW SchrMSZÜLruW, Leber die Etliche Lase in Sachfen Dresden, 7. März. Ministerpräsident Schieck hat den Reichskanzler «nd den Reichsinnenminister gebeten, ihm Gelegenheit zu einer Aussprache über die politische Lage in Sachfen zu geben. Reichskanzler «nd Reichsinnenminifter haben sich hierzu sür Mittwochvormittag bereit erklärt. * ES liegt auf der Hand, dast es der Zweck dieser Aus sprache ist, einen Weg zu finden, wie man die Gleichschaltung der Regierungsverhältnisse in Sachsen mit dem Kurs im Reich als zwingende Folge des Wahlergebnisses erreichen kann, ohne daß dabei stürmische Begleiterscheinungen ein trete», wie in den Hansestädten oder in Hessen. Die anders- gearteten Verhältnisse in Sachsen, wo ja seit Jahren keine Ltnksregterung, sondern eine überparteiliche Beamten regierung am Ruder ist, die nicht daran denkt, sich dem BolkSurteil oder der NetchSftthrung zu widersetzen, ver langen bas ebenso, wie die Tradition einer nationalen sächsischen Politik. Die Mügl«chkeiten, die sich dabet eröffnen, sind durch die völlig überholten Mehrheits verhältnisse im Sächsischen Landtag allerdings sehr be schränkt. Darum käme wohl in erster Linie eine Auf lösung und Neuwahl des Landtags in Frage. Allerdings steht man, wie wir hören, auch in Kreisen der NetchSregteruna auf bem Standpunkt, dast eine andere Lösung vorzuztehen wäre, da man bem Land Sachsen an gesichts seiner besonderen wirtschaftlichen Notlage die Last und Unruhe eines weiteren Wahlkampfes ersparen möchte. Auch ist die Auflösung des Landtages nicht so einfach. , Wenn sich dieser, wie bisher, der Selbstauslösung wider- setzt, weil einige Parteien mit ungünstigen Wahlaussichten < "e HO öum politischen Selbstmord haben, so bliebe nach der sächsischen Verfassung nur die Einleitung eines Volksbegehrens aut Landtagsauflösung, das in diesem Fall von der Regierung herbeigeftthrt würbe. Aber auch A^r W«jl ist umständlich, zeitraubend und bet der Eigen- tümltchkEn des Verfahrens beim Volksentscheid, der tn »"Sachsterr tchov-eänural vergeblich angewandt wurde^Mvfichtt^- Wedcr die Reichsregierung, noch die Landesregierung dürften Lust haben, sich auf diesen langwierigen Prozcb cinzulassen. Dann bliebe als weitere Möglichkeit zur Klärung tn Sachsen nur noch der Versuch, im jetzigen Landtag eine ordnungs- mästige Neubildung der Negier nng herbciznführen, was znr VorauSsctzüng hätte, dast die Parteien und Gruppen der Mitte, die eine solche Lösung bisher immer verhindert haben, tn richtiger Würdigung der neuen politischen Lage und der Folgen ihrer weiteren Weigerung, solchen Be strebungen keinen Widerstand mehr entgegensetzen. Worauf eS den Nationalsozialisten bei einer etwaigen Regierungs umbildung vor allem ankommt, das geht ans ihrer Partei korrespondenz hervor, tn der in erster Linie die llebergabe der sächsischen Poltzetgewalt an National sozialisten verlangt wird. Beim Scheitern aller dieser Möglichkeiten müstte man wohl auch in Sachsen mit dem Ein greifen des ReichSInnenmintsterS rechnen. Einer solchen Entwicklung möchte die sächsische Regierung nach Maßgabe ihrer Kräfte vorbeugen. Richtlinien für Vie Beflasomg verlangt Dresden, 7. März. Da in zahlreichen Orten des Landes Sachsen aus staatlichen und gemeindlichen Dienst« aebänben die Hakenkreuzsahne gehißt worden ist, ist die ReichSregierung dringend gebeten worden, im Jnterefie von Disziplin «nd Ordnung Über die Beflaggung öffentlicher DienstgebäNde allgemeine Richtlinien ausznftellen. In 6i68vr wummer beZinnl unser »euer Noinau
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