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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend : 22.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1801270953-187910226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1801270953-18791022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1801270953-18791022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, ...
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-22
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N'lulirMntt für Pulsnitz, Mnigsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegeud. Erscheint: «rttiw»ch« und Sonnabend». RbonnementSprei«: (einschl. deS jeder Sonnabend-Nr. beiliegenden Sonntagsblattes) Lierieljährlich 11 Mark. Inserat« werden mit 10 Pfennigen für den Roum einer gespaltenen LorpuS- Zeile berechnet u. find bis spätesten« Dienstag» und flreitagS Vormittage » 2hr hier aufzuzeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu PulSnitz und Königsbrück. EimnMrrihiBer Jahrgang. Buchdruckerei von Genfs Ludwig Förster in PulSnitz. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Paul Weber in PulSnitz. «SeschäftlsteNen für Königsbrück: bei Herrn Kaufmann N. Tschersich Dresden: Annoncen- Bureau'S Haasenstein L Vogler, In Validendank, W. Saalbach. Leipzig Rudolph Mosse, Haasenstein L Vogler. Berlin: Esntralannoncenbureau für sämmtliche deutsche Zeitungen. Auswärtige Annoncen-Aufträge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. WxpsÄ 22. Oktober 187S Mittwoch. Bekanntmachung. Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 30. vorigen, bestätigt 4. dieses Monats, ist der Füsilier Karl Friedrich Schöne der 12. Comp. 8. Ostpr. Jnf.-Reg. Nr. 45, geboren am 28. März 1858 zu Großröhrsdorf, Amtsgericht Pulsnitz in Sachsen, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und mit-einer Geldbuße von einhundert achtzig (180) Mark bestraft worden. Metz, den 6. October 1879. Königliches Gericht der 30. Division. Bekanntmachung. Die diesjährige Haupteonferenz der Lehrer des Kamenzer Bezirkes soll Dienstag, -en 28. October, Vormittag Vr 10 Uhr im Prüfungssaale der hiesigen Bürgerschule abgehalten werden. Tagesordnung: 1., Ter Gesangnnterricht in der Volksschule — Referent: Herr Kirchschullehrer Tzschaschel in Großröhrsdorf; 2., Ueber Schulprüsungen — Referent: Herr Kirchschullehrer Richter in Hauswalde. Sämmtliche Herren Directoren und Lehrer werden hiermit zum Besuche der Konferenz eingcladen. Gleiche Einladung ergeht an die Herren Ortsschulinspectoren, die Mitglieder der Schulvorstände, sowie an alle, welche an der Förderung des Schulwesens Antheil nehmen. Kamenz, am 16. October 1879. Der Königliche Bezirks-Schulinspector. Flade. Zeitereignisse. PulSnitz. Viele Mütter haben die üble Gewohn heit, ihren Kindern Gummisauger in den Mund zu geben und sie dann unbeaufsichtigt zu lasten. Hierdurch sind am 10. Oclbr. in Naumburg und am 11. in Meißen bedauerliche Nnglückssälle vorgekommen, indem in beiden Orten Kinder im Alter von 6 Monaten die Sauger ver schluckten und dadurch erstickten, ehe ihnen Hülfe kam. — In Görlitz fand am 8. Octbr. das hundertjährige Stiftungsfest der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissen schaften zu Görlitz statt, zu welchem sich zahlreiche Theil nehmer von Nah und Fern eingefunden hatten. Beson ders stark war das Königreich Sachsen vertreten; von den eingeladenen Ehrengästen, d. h. Bürgermeistern der Sechsstädte, waren der zu Zittau und Kamenz erschienen. Die geschäftliche Versammlung begann um 10 Uhr, da raus ward nach kurzer Pause die Fest - Sitzung eröffnet durch Empfang der zahlreichen glückwünschenden Depu tationen. Hieran reihte sich die Proclamirung der er wählten Ehrenmitglieder und der Festberichte. Einen würdigen Abschluß fand die Feier durch zwei geistreiche Vorträge, deren weitere Verbreitung sehr zu wünschen wäre, den ersten hielt Dr. Paar über „die dichterische Behandlung plastischer Kunstwerke", den zweiten Sani- tätsrath Dr. Schnieber über die „Schwächen der Argu mentation der Materialisten" Ein feines, heiteres und lebhaftes Festmahl in den Sälen der Ressource, gespen det aus der Vereinskaste, vereinte die Festgenossen, bis die Bahnzüge die meisten derselben entführten. Dresden, 18. Oct. Das „Dresdner Journal" pub- licirt eine Bekanntmachung des Gesammt-Ministeriums, durch welche die Ständeversammlung zum 3. November einberufen wird. Dresden. Ueber das Duell zwischen dem Reg.-Rath vr. Roscher und dem Nedacteur Billig bringen die Zittauer Localblätter verabredetermaßen keine einzige Zeile. Fol gendes dürfte das bisher bekannt gewordene noch er gänzen. Der Herr Regierungsrath vr. Roscher hatte bereits zu der Zeit, als er noch in Zittau Handels- kammersecretair war, sich infolge persönlicher Angriffe der „Morgenzcitung" wiederholt veranlaßt gesehen, gegen dieses Blatt Strafanträge zu stellen. Vor Kurzem nun enthielt dasselbe eine sehr gehässige Denunciatiou des vr. N., in welcher ihm ohne jeden Anhalt die Autor schaft eines sreihändlerischen Artikels zugeschrieben wurde, welcher die Lage der Wcber in der Lausitz auf Grund amtlicher Ermittelungen klar legte und auf die drückende Höhe der neuen Finanzzölle auf Petroleum, Getreide und Butter hinwieß. Dieser denunciatorische Artikel war von G- Fränkel versaßt und wurde, wie vr. N. konstatirte, anonym dem Minister des Innern zugeschickt. Die de- uunciatorische Absicht lag klar zu Tage, da nicht allein auf die angebliche Staatsgesähr- t t des Artikels hingewiesen, sondern auch Verwun derung darüber bekundet wurde, daß der Verfasser dieses und ähnlicher, die neue Wirthschastspolitik des Reiches bekämpfender Artikel im Dienste eines mit Preußen be freundeten Staats stehen könne. Eine Entgegnung vr. Roschers aufzunehmen, weigerte sich die Zittauer Morgen zeitung. Eine sehr scharfe Notiz im „Briefkasten" des ge nannten Blattes gab schließlich den dirccten Anlaß zu einer Forderung des Regierungsraths Roscher an Billig. Roscher ließ durch einen Freund in Zittau, den Adv. Oppermann, an Herrn Billig die Forderung überbringen, entweder eine Ehrenerklärung in der „Zittauer Morgen zeitung" zu veröffentlichen, oder sich mit ihm zu schießen. Herr Billig entschied sich für letzteres und die Sache zog sich durch die Zwischenhandlungen volle 16 Tage hin. Das Duell selbst fand nun Mittwoch früh 9 Uhr in einem Wäldchen bei Zittau statt. Dieses Wäldchen liegt übrigens jenseits der demschen Reichsgrcnze auf öster reichischem Boden. In Folge von feuchter Witterung versagte die Pistole des vr. Roscher zweimal und die des Herrn Billig einmal. Dann schoß zuerst Vr. Noscher und zwar vorbei und gleich darauf, etwa eine halbe Secunde später, Herr Billig. Dieser traf den Regierungs rath vr. Roscher in höchst bedenklicher Weise am Unter leib. Es ist dies genau dieselbe Verwundung, die Lassalle seinerzeit bei dem Duell in Genf erhielt und die seinen Tod herbeiführte. — Die erfreulichen Leistungen Sachsens und speziell Dresdens aus kunstgewerblichem Gebiete erfahren eine werthvolle Bereicherung durch F. A. Mayer's „Univer sum der Bekleidungswistenschaft", dessen Tabellen und Text (Dresden, E. Weise) bereits in zweiter neuer Auf lage vorliegt. Gewiß gehört die Bekleidungsfrage, nach Art der Stofffarbenwahl und Formenschöne, in das Be reich ästhetischer Erwägungen, und es ist von Werth, daß tüchtige Männer nach und nach diesen Zweig der Kunstindustrie vom Auslande unabhängig zu machen bestrebt sind. F. A. Mayer, Inhaber einer diesbez. Schule für junge Leute, entwickelt in dem Buche, klar und wissenschaftlich begründet ein System des Maaß- nehmens, daß sich überraschend bewährt und das leidige Anprobiren fast beseitigt hat. Von allem Excentrischen hält sich der Autor fern, Gründlichkeit und Sicherheit zeichnen seine Lehren aus, die nicht nur Theorien auf stellen, sondern für die Praxis der Werkstätte faßlich berechnet sind. Sowohl die trigonometrischen Kenntnisse, wie die anatomische Proportionslehre zeichnen den Ver- fasser aus, der auch die kaufmännischen einschlagenden Verhältnisse beleuchtet. Dresden, 21. Octbr. Der Austrieb vom gestrigen Schlachtviehmarkte bezifferte sich mit 442 Rindern, 796 Land-, 578 Ungar- und 39 Walachenschweinen, 1112 Hammeln und 89 Kälbern. Infolge dieses bedeutenden Auftriebes mußten die Preise für Rinder und Schweine bei gutem Besuch und flottem Geschäftsgang etwas weichen. Oldenburger Weideochsen, durch 104 Stück vertreten, ersetzen die durch die Grenzsperre mit Böhmen vom hiesigen Markte sern bleibenden böhmischen Mast- ochfen und galten pr. Ctr. Schlachtgewicht 66 mit hin 5—6 Procent weniger wie am verflossenen Haupt markte. Für Mittclwaare wurden 57—60 für ge ringe Qualität nur 39 pr. Ctr. angelegt, ohne daß die aufgestellten Stücke vollständig an den Mann ge bracht werden konnten. Hammel wurden zu vorwöchigen Preisen ziemlich ausverkaust und für das Paar engli scher Lämmer zu 50 Kilo Fleisch 66 für Landhammel in gleicher Schwere 60 bewilligt, während Bracken oder AuSschußschöpse den gewöhnlichen Preis von 30 erzielten. Schweine, welche seit dem Sommer eine stetige Steigerung im Preise erfuhren, mußten etwas nachlassen und stillte sich der Ctr. Schlachtgewicht von Landschweinen engl. Kreuzung auf 57 während Schlesier schon mit 51 abgelassen wurden. Mecklenburger wurden bei 40 Psd. Tara mit 52—54 gehandelt und Bakonier fanden, was leichtcre Stücke anbetraf, bei einer Tara von 35—40 Pfund mit 48 per Ctr. lebendes Ge wicht, schwere Stücke dagegen bei 40—45 Pfund Tara mit 45—46 ihre Käufer. Kälber wurden, obwohl der Auftrieb sehr gering war, zu vorwöchentlichen Preisen angeboten und stellte sich das Kilo Fleisch bester Quali tät auf 115 während leichte Stücke mit 90 pro Kilo gern abgelaffen wurden. Auf dem Kleinviehmarkte vom letzten Donnerstag standen außer 19 Rindern, 298 Schweine und 294 Kälber zum Verkauf. Da dcr Markt besuch nur mittelmäßig war, so wickelte sich das Ver- kaussgeschäft ziemlich schleppend ab, und mußten nament lich Schweine im Preise um 3 per Ctr. Schlachtge wicht weichen. Kälber dagegen erzielten durchschnittlich die Preise vom letzten Hauptmarkte. — Die Pferdezucht in Sachsen und deren Hebung wird Gegenstand eines Vortrags sein, mit welchem Graf zu Münster, Landstallmeister zu Moritzburg, die Winter vorträge in dcr Oekonomischen Gesellschaft im Königreich Sachsen eröffnen wird. Berlin, 19. Oct. In maßgebenden Kreisen ist der Vorschlag gemacht worden, als Fußbekleidung des Mi- litairs, die bekanntlich verändert werden soll, Schnür stiefel zu wählen. Die österreichische, italienische, belgi sche, holländische, schweizerische, schottische und zum Theil auch die französische Infanterie sind längst mit solchen Fußzeug ausgerüstet, das sich stets als praktisch bewährt hat. — Wie wir erfahren, ist die Einberufung des Bundesrathsausschusses für auswärtige Angelegenheiten auf Ansuchen der bayerischen Regierung oder vielmehr des hiesigen bayerischen Gesandten unter voller Zustimm ung des Reichskanzlers erfolgt. Es sind, wie wir be stimmt hören, dem Ausschüsse Seitens des Grafen Stol berg all diejenigen diplomatischen Aktenstücke vorgelegt worden, welche sich auf die Anwesenheit des Fürsten Bismarck in Wien und die dort gepflogenen Besprech-
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