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Dresdner neueste Nachrichten : 02.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190402029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19040202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19040202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-02
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 02.02.1904
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Hko 300 VOLK-H Täglich 90000 Auslese. Dienstag, 2. Februar 1904. resdnerNeuefteNachrichten DE. « s ZZYIL2«-·'2«FlEFkssPåqsKkåäP«-så«"äfsk"tsäks«.!;«.l.plT-Ls·"««"kså«i3- s:·-«.«.·»-..«D;:2.2Wes.3:-«:«:-«:««;:t7.3«3I. -..«:.«-;«::;«.«.·»«-.2«E«?.’Tki Zins;sccr.stsg»ssgszsss«kxsss»æskksmxrssksisksr «s.«»·:"-3k-«:"s««:-«:i mqqkuch 50 Pf. Tür« HeitsrxeåchssqllsæanivkkFtätgsiikigtzk -——— Fug-III;- :mt:l «Påssgttits·issszlatkseig HcFIcXteLIIIPUIHJFICJU hokkkss . · .· - « »sc- N ksnchsccnssass wdastiou und Hauptseschckkigstsore Eis-ists« est-as- 42 äk"kzi«äzzkåk««;-?-..-»EEJ,S::-»;;:«;2-.k.-2:««32».2».·-,.... «: Beruf-reader: Reduktion Am: l Nr. 8897, Erz-edition Amt 1 Nr. 4b71, Verlaa Am: l Nr. MS. YOU· I! - Mskazsjsmkkkekuäpssssskfiszksietktx sit« e Es» · k U. se r. Fasse« ·- Hp Psspkwwp THE-up. to« in. Ost-m. Inst« Its« «· o« ue: miß· Ub- J. Bube-it. stier -19 «« VIII: Z« Its-im·- Smsp s(- m« II: E. a.··«- »« ·e ist: sit» Räder. Mitte-Optis xsm Ikksprfmsjfkkälqe St: F. Umtaub sprach-les st M« VII-Tier Uttusiicher Pl« :I. Fesseln. cost· »Es: c. Eva» Hostie-mass J: schau» Stamm. «: «« Sch"l9-L«.Ba-tmqatte. trnvestrtsfkeMxP.Ookke. WIIMEFHJ b, Messe und alle Varianten-Barucci. bitt Unabhängige Tageszeitung Größte Auflage in Sachsen. - - -- - », i - - - s- M »H- Ä« - »Es-«« - - wollte, nicht weil fie das Münchner Gericht für zuftändig hielt, sondern weil fie es alle Wochen fo niachte auf Ersuchen der Miinchiier Polizei direktton·« Thoma fährt dann fort: ~Der Herr, Jnftizinitiifter sagte am IS. Januar dem Sinne nach fislgendes: »Der Verlag des ~Simpliziffinlus« liefert in Stiittgart das Pflichtexeniplar allerdings fo und so viele Time friiher ab, als das: Blatt in Pciiiicheii erscheint. Aber wenn die slsolizek behörde dort einmal das Eijeinplar hat, kann fie damit verfahren, wie fie es nach den Gesetzes: vorschriften fiir richtig hält« Darauf ift zu er widern: Wenn die Stuttgarter Polizei ein Pflichtexemplar verlangt, kann fie das nur tun auf Grund des § l) des Preßgcfetzesz als Polizei behörde des Ausgabeortes als diejenige Be hörde, welche das Blatt prüft. Es muß immer wieder betont werden, daß die Stuttgarter Polizei nichts Unrcchtes in der Zentrums nummer fand und daß fie den weiteren Ver fand billigte.« ig reelleks Inventar- aus den«« USE m ans! M? GtossistesÅ u. Zskt tr.dskt -r WPL r 1.30 Mk· l· 28 Pf« J! 32 P! 1.00 Kli- Askfl 98 Pl« 1.25 N. I; :iiglich. eilen: Ztts ts n« 5.7ö It. 7.50 U. IMM- QOPL ASCII! 150111 Mblki III· Dkc schwarze Zenfun c« z» npch frisch in aller Erinnerung, wie Zentrum seine Mach: in der bayrifchen merdazu benutzte, um der Mtiiichnerstiiiift «» Fußtritt zu pedes-Text, und welchen Sturm Entrüstiiiig es dann in Bayern hervorrief, d» Kaiser« in feiner edlen Aufwallung dein snzkkgenteii Luni-old· die von dem Zentrum qgteii Mitte! der dvkiinehiiersfiiiift aus seiner ratschatsclle zur Verfügung stellte. Schon dieser Gelegenheit konnte man die erziehe chk Wirkung desscntruvis in Bayern mit »« Deutlichkeit erkennen. Ob das per jchk Eingreifen des Kaisers angemessen war knickt, das allein behsktschte fofort die zkussioii und es trat die weit wichtigere Tat« kziirüch dafz es eben das liebe Zentrum k, das an der deutschen Kunst fein Märchen kjhtt hatte. Vorlaustg dürfen wir ja noch » dcutfrlie Kunst, wenngleich in der bar)- Ichkxk zentriiuistreiieii Bevölkerung das Ge kht herrscht, daß Deutsckzland und Bayern nicht me: dasselbe sei. Eine kleine Probe kann ks beweisen. Voreinigeii Monaten kommt »Neifender, Der init einer Rückfahrkarte von kqurfurt nach« Vkiincheii gereift war, auf de» iht uncrkliirlichjzii Einfall, aufjem kürzeren kge zuriickznreisen und dazu seine über den »«kl;2«i3eg, also zum teureren Preis aetauste iksahrkartc zu benutzen· Es stelltsich das dem kkehkspolitiker sattsam bekannte, dem Laien idem natiirlirhen Mexischetiverstattde immer chkmglaiklsliche Exempel ein, daß bei der für u Ritckuiexz in Bctracht konimeicdeti andern· hiiverivaltuita das Billett siir diese Rückfahrt chtgiiitig ist, so daß dem Reisenden die Rück: n, während er tatsiichlich den kürzeren Weg schlägt. aus dieser Fahrt also weit weniger lometer verfährt als er bezahlt hat, 10 Mk. hr kostet. Mit begreislichem Unwtllcn sagte Rcisende zu dem Portieu »So etwas ist doch m glaublickx wir leben doch im einigen eutschlaudW Daraus der Port-te: mit Stolz: a,lnasan hier net in Deitschland hier sama Bauern» So unbedeutend diese übrigens rlsiirgte Anekdote an sich ist, so bezeichnend sie fiir die Stimmung im Volke. Das ist rßoden, auf dem die Saat des Zentrums sziraut schießt und dieses Kraut, präpariert challeii titeaelik der sattsam bekannten Kunst, das beste Mittel, dem verhaßten Deutschen seid) »titalich eins in dieSchotolade zu riihreu«, sie Schilter sagte. Bau: Berliner Pressebalt Berlin, Si. Januar. « An der Tiir zur Privatwohnung des Vor eikdrn des Verguiigungskoiniteed des »Bei«- ns Berliner· Preise« ins) bitte um Etrtschub gnug im« dick-seien· cdienetiveU war in den tzten Tages: est! rtesggekftasllgkat dzälfelgziähldlcxxfcz entmre ien en u ) u ahendeu also grüßte: »Die Kajeteiz für den rllciiebiilll tsiudbfvekgritffketk PigfdncktzlteDkfzg img )a a o u enen we . latat redet Bande; oder la en wir einen and. Den andern Band reget der Umstand, Hei: sonst sehr moderne Vorsitzslldh de! it ioiindervoller Ruhe seit Jahren seines Wictigeti Anites waltet, kein Telephon i. Als; ich dass« einmal sclnnerzlich bedauerte, cjute er fröhlich: »Sie haben ’ue Ahnung! rei Tage vor’m Ball wcir’ ich verrückt, w e n n eins t)iitte« . . . Seit ich iiingst in den ver iedensteti Räumen feiner Wohnung »die seht! vttteffliclieik herumsitzeki fah, die, VII! DER! latat uugeschreckt und den gewinneudeti eizeit ihrer Persönlichkeit vertrauend, doch och einen Sturm - natürlich einen vergeb »chcn- wagten, da hatte ich so ungcfttbk ins: Ahuullg«. Obgleich der Preise-Ball an Wundern und ebcrrascljungen das Nie-Dagewesene nicht tetcn kann und will, obgleich er der Kame- Jszksit teine sionzesfiotteit uiacht und mit Iljijtcher Sorgfalt über Tugend und Wohl tntandigkcit feiner Gäste wacht und den allzu eitern Elenienteii die Türen der Pbilbüts VW grausam verschließt, hat er einen unge tureic Zulauf. Scheu und gesehen! werden ist reife. tllkan weiß, man-wird Gelegenheit oben, die Spitzen der politischen Welt neben I! schökifteti Frauen der Kunstwelt in Ntiifse ".VEU«Achtcn, wird von den Leuten, sv dkc sskllklsche Lllieinuiig machen, ein Im« DE! arkantesteit Köpfe finden in jener angeneh en Leben-dritte, die der Seit verleiht, Ivltd »wenn: um» Gsnick hat sogar cin paar ..bendeSchkistsicllck sich zeige» nassen, die vor Übscheti iunaeu Autographeitbettlekiiisen auf kksklnkist sind , ·» S» fclnuebt ein Ums«- Iricgek Rulnn um den Glanz; des Verstehe-litt, K! Icdeiifallö in seinen! tsseivimmel von Uni ktmem Renten, Orden, echten Steinen, Titeln IV schönen Frauen eines des· nrvissttkgstsv Wer entkollh das die Lxseltftadi zu bieten bat. Als«es sich damals um das Krtttstdsudget handelte, da verstand es das Zenit-um meister haft, den baoerischeti Patriotismits auf die Bar rikade zurufen, weil derltaiser inedlerErregttng seiner· Entriistung in einer Weise Ausdruck gab, die sein Interesse für die Kunst ebenso dartat, wie seine Freigebigkeit. Es handelt sich hier nikht um den alten Kompetenzstreit von damals nnd wir könnten es siiglieh dahiugsestellt fein lassen, ob gerade die Zentrums-Partei in Bauern die geeignete Zensurbelpörde war, um das Ein greifen des Kaisers staats-rechtlich zu kritisieretu Sicher ist, das; es gerade ans dem Gebiete der Kunst seitdem das Zenit-um in Bayern herr lich weit gebracht hat. Darüber liegen uns einige liebliche Pröbeheti aus letzter Zeit vor. Es mag der »Simplicissinius« utanchem ein Dorn im Auge fein, er mag niattchmal über die Strängse schlagen, doch er wird von einer talentvollen jungen Schar gemacht und er ist zu ein-er nicht zu unterschätzenden Portion Sauerteig in unsern: öffentlichen Leben gewor den. Seine kiinstleriselieit Qualitäten find selbst von lsiegnserii unbestritten, soweit die Gegner« selber kiinstlerisch so qnalifiziert sind, das; sie ohne Ansehen der Personen oder der Partei künstlerische Arbeit zu werten verringert. Nun hat schon mancher mit Behagen, inancher mit Unbehagen sehen müssen, daß der Becher dieser talentvollen Jugendschar ein wenig über schänsnth nnd gerechter-nassen muß auch zuge standen werden, daß selbst freiheitlieh denkende Menschen dann und wann mit einer allzu der ben Satire nicht einverstanden sein können. Sicher ist aber, daß ein solches Sturmlaufem wie es jetzt gegen die noch immer an guter Stätte aufbewahrte Zentrumsnuninier des »Simplieissiiitus« stattfinden in der Geschichte des »Simplieissimus« und überhaupt seit dem Bestehn des Preßgesetzes einzig dasteht. Jn einer der letzten litunniertt der »Münchn. N.N.« hat Dr. Thema, der vordem Rechtsantvalt war und der für das Jentrum als Peter Sehleiniljl des »Simplieissittins« mindestens Ijtax und Moritz in einer Person bedeutet, zur Veschlags nahme des ~Simplieissilnus« das Wort er griffen. Er behauptet, daß man bei der Be schlagnahme keineswegs korrekt verfahren sei, indem die Stnttgarter Polizei auf Verlangen das ihr in Stuttgart übergebene Pflicht exetnplar so und so viele Tage vor der Ver breitung an die Polizeidiretttott - nicht an den Staatsanwalt - nach Pitiiccheii schickte. »Sie tat dies«, so schreibt Dr. Thoma, »nich-t, weil die Nummer 42 sdas ist die Zentrumsnummeri strafbaren Inhaltes war, nicht weil sie diese Nummer dem Staatsanwalt heruberleiteti Freilich wer ihn einmal niitgetnacht hat, der kennt ihn siir allc Male. Das hat er mit Schifsstansein Tenkmalsweiheiy Amtshaiids lungen aus dem Stande-samt und schließlich auch mit niitider glanzvolletc Veranstaltungen gemeint. Ersetzen wir Erzcllenz A. kühn durch Exzellettz B. und den berühmten Dichter X. durch den Unsterblichkeit Dichter B, so ist eine jener Hauvtveriinderctiigeii vorgenommen, die den Presfeball von 1903 von seinenVorgiitigerti von 1902 oder 1901 unterscheidet. Ein reichlich Drittel von den dreitausend Besuchertc aber ist das treue Stammvublikitmi und hier eine schöne Frau, die emsig aus der Loge lorgnets tiert, dort ein windiger Greis im ordenbesiiten Frach der sich, aus der großen Treppe zur Tombola stehend, an den Umdrehungen der in allerliebsten Exemplar-en vorhandenen Jugend sinnig ergötzt, scheinen noch vom Vor jahre ihren Klar; zu halten. Namentlich in der ~Läster- llee« längs der Saalwand, auf der einzigen Reihe gestellter Stuhle, die dem Wirt gegenüber zu nichts verpflichten, sitzett viel strenge Kritiken die hier fchon aus frühe ren Pressebällen —— zum Untetschied vom schwedischen Oberst Wrangel —— kein Amt, aber eine Meinung hatten. Um W) Uhr werden die Säle geöffnet und fchon durcheilcn vereinzelte Schlautneier die Raume, um Tische zu belegen. Ein mühsames Geschäsh denn die Logen ~tmt Aussicht« sind in festen Händen. Links die große Loge des Reichsmarineanites, die große Mittellogc die Diplomatenlogg gegenüber die Vorstaudsloge Um 10 Uhr ist der riesige Hauptsaal gefiillt Gegen 11 Uhr kommt als letzter von den Diplo maten Graf Bülom Die Minister Stadt, Bndde, v. tdammersteiiy v. Rheinbabem Kriegs minister v. Einem, Staatssekretär Kranke, einige davon mit ihren Dann-n, sind fchon an wesend. Verschiedene Gesandtm darunter der chinesischm der so hübsch berlinerisch Deutsch spricht, der Polizeipräsident v. BorrieL mehrere Generale - das Publikum in der Nähe der Logen kommt vollaus auf feine Kosten, obschon die Literatur, die namentlich entbusiastischc Be sucher ans der Provinz hier tiollzahlia zu finden glaubt teinc alte Erfahrung denn Presscballh nicht iibermiißig stark vertreten ist. tiurz nach 11 Uhr treten die Minister, von Vorstands herrcn geführt, ihren Rundgana an. sehr erster Besuch gilt der »slhnengalerie«. it dieser sthnengalerie da« eine sehr einfache Be« Das ist gewiß ebenso interessant als logisch. Ohne die weiteren ebenso interessanten Aus: führnngeki Thomas« hier zu wiederholen sie sind zu audfiihrliih, als das; wir Raum dafür hätten —, bedarf es, was die juristische Seite der Angelegenheit angeht, nur der Feststellungy daß alle Erklärer des § 9 des Preßgesetzegy wie es auch schon bei seinem Zitftandekommcn be tont wurde, ausdrücklich festgelegt haben, daß das »Pslicl,ltexemplar« niemals zu einer Prä ventivinaßregel führen dürfe. Die Ablieferung soll erfolgen, ~sobald die Austeiluna oder Ver sendung beginnt«. Allerdings soll die Abliefe rung an die Polizeibehörde des Ausgabeortes erfolgen, und hieraus ist, wie in der Erläute rung des sächsischen WirkL Geheimrats und Generalstaatsanwalts a. D. Schmutze, der Mit: glied der Reichstagskommissioii für das Brei;- gesetz war, zu folgern, das; erst, »wenn die Aus gabe wirklich in Ausführung gebracht durch Ausgabe an die Zeitungsträger oder an die Poftaustalteiy hiermit die Pflicht der Abliefe rung eintritt«. Auch hier ist ausdrücklich be tont, daß der Druckort jedenfalls nicht in Betracht kommt. Jsiir uns handelt es sich selbstverständlich auch darum, uns im Prinzip dagegen zu ver wahren, daß das sonst scharf genug gehandhabte Preßgesetz in dieser Weise, sagen wir »miß verständlich« ausgelegt und angewendet werde. Wichtixier aber noch erscheint uns im Einzel falle die Tatsachm wem zuliebe das alles geschah. Und da ist es erstaunlich, zu sehen, das; die Macht des Zentrums in der bahrifcheii wandtniszix Jsn früheren Jahren gab-s als hübsche Attraktion der Nebensalciieii eine soge nannte Reimschmiedr. Tasaßeii eine Anzahl lebender Dichter nnd schrieben sur geringes Entgelt zum wohltätigen Zweck Antographein Sehr hiibsch - für die andern. Die Herren selbst waren wieder mal Opfer ihres Berufs· halbtot hatten sie schließlich die vom Geist ihrer Verse erfiillte Bude verlassen. Dem abzuhelsem hatte man diesmal aus die Halbtoteii verzichtet und sich gleich an die Ganztoteii gewandt. Aus dem Hades beurlaubt sür diese eine Nacht, ihren lebenden Kollegen gesällig zu sein, waren berühmte Ahnen der Literatur gekommen. Der blinde Homer meist schlafend und nur durch die Mitteilung, das; moderne Verse nach Zeilen hoiiorar bezahlt werden, geweckt ——, der edle Römer Horaz, den treuen Steinkrug neben sich, die schöiie, vielverlenindete Savios-o, Cervantes mit rittcrlicheni Anstand, mit süßem Liichelii Walthcr von der Vogelweide oder wie er sieh nach der Bekanntschaft mit so vielen schönen Ballbesucheriniien nannte: Walther von der Dlugeiiweide ·—, Hans Sachs·, der ehrliche Schnster sie alle saßen sriedlich beieinaiidey bereit, ein Spriichleiii von ihrer Hand sür be scheidenen Obolus jedem Besuche: zu widmcn. Als letztes der Reihe ein ~viel zu früh ver storbenes WunderkindC das sich in der zartesten Blüte seiner Jahre zu Tode dirhtete und dessen Nanieii leider verloren gegangen ist. Gleich die Erzelleiizeiy die als erste das·,,9lhnen«-Sälchen heiraten, wurden hestig angedichtet nnd nahmen mit gutem Humor ihre Verslein hin. So schrieb die edle Süppho dem Kultnsininister Stadt: Schau prüfend aus nach allen Ländern Und besfre munter, wo? gebricht. Doch magst du viel am Kultus ändern, Am F r a n e n kultus iind·re nicht! Das nauienlose Wunderkind « übrigens« ein allerliebster Junge, der sein Röllcheii sehr hiibsch durchsührte - widmete dem Finanz minister v. Rheinbaben den beherzigensiverteii Vorschlag: Erfolg verspricht dikg uugclzctsrriy Yptttkytatx fix» Dcuxfchlaydspctft beginnt HJTLlJWZiiiLleZkEiUßEETs"ü"össköxiå"kki,"«"""" ·Dic's - nach de: M ü t t c r Meinung find. Der Finanzministet verspragc sich die Sache sn überlegen und teilte unter iskretion mit Kammer heute sckum so groß ist, das; die zlve’ liberalen Mitglieder des Ptiisidiitkiis ihr. Am niederlegeu tuußteiu wenn sie nicht als frei· deutfche Männer sich zu lächcrlirhcr Ohnmacht verdaunnt sehen wollten. Dieser schreckliclie Thoma, dieser Peter SchleniihL der dpSsiWs rector der Zentrunisiiitnitiier er ist doch hof fähig im Viiitichiter Dzoftheateiy und seine wohl geluitgetie Satire aus den Llintsliaiiisttiiaitti bei der unter Possarts Regie so glänzend darge itexltett ~Medaille« hat die osfizielle banrische Kunst so wenig entweiht, als wie die andre Satire der ~Lotalbahn«. Ja, aus dem vor· jährigen Zlliiinkhner Presseball war neben den andern bayrischen Prinzeii auch der Thron· folget zu sehen und nie m a nd hat es damals Thorna übel genommen. ali- er seine Satire aus den· ~Niedergang Münchens als Kunst« findt« einsetzte. und zwar mit der de utlich en Spitze gegen Berlin. Man nahm es eben als Satire und ließ es in diesem Falle gern gelten. »wenn auch der Becher: über schäuvrteC Hier aber handelt es sich Um das verbätschelte Fientruni und nun soll die Preszs sreiheit und die Kunst. die an der Miinchner Akademie infolge des Etttgegenkommens des Zentrums heute die Modelle nicht mehr he zahleu rann, vor der allmächtigen Partei Kotan machen. Da halten wir es sür ein Verdienst, auch unser Scherflein dazu beizutragen, das; man die ~Sdmplizissimus«-Assäre in ihrer prinzipiellen Bedeutung allüberall richtig ers. kenne. Vor einigen Tagen fchrieb den ~Münchner Eli-It« ein Leser folgendes: »Ich war am letzten Sonntag im Pritkzregentcti-Theatck, um mir wieder einmal Goethes unsterblichen ~Fccust« anzuhören. Es ist mir aufgefallem daß im Spagiergang folgende Stelle nicht gesprochen wur e: Mephistopheles: Denkt nur, den Schmnch für«G·r·e«tchcn an« geschafft« Den hat ein Pfaff hinweggerafft! Die Mutter kriegt das Ding zu fchauem Gleich fängt? ihr heimlich an zu grauen: Die Frau hat gar einen feinen Geruch, Schnuffelt immer im Gebetbuch Und riechfs einem jeden Möbel an, Ob das Ding heilig ist oder profan; Und an dcm Schmuck da fpijrt sie? klar, Daß dabei nicht viel Segen war. Mein Kind, rief sie, ungerechtes Gut Befängt die Seele, zehrt auf das Blut! Wolletss der Mutter Gottes weihen, Wird uns mit Himmelsmanna erfreuen! daß ihm kürzlich ein andrer hübscher Vorschlag gemacht worden sei: die menschliche Dummheit zu besteuern, ein Plan« der allerdings das System der Selbst cinfchätzxtktg nicht ver tragen möchtc .. . Das» »Wunderkiitd« war überhaupt der Elaftizität seiner Jahre ent sprechend äußerst tätig. Den cscrrcm die es um kxxtbc Sclbftfchrift ausgingen, noticrtc es mit Vor 1c c: Den staunt die Welt mit tausend Augen an, Dem will der Ruhm die Kinderstirne streifen, Der schon in jüngsten Jahren schreiben kann, Was rings die alssten Leute nicht begreifen. Mit vergniigtem Schmttnzelii aber schrieb ei den Damen, die seiner Zartheit besondere Ans merksamkeit schenkten - man denke auch: die Soxhletflasche nnd ein Bählantnt sieben sich nnd seh on ein Dichter! ——, das Sprüche! aus: Jch kam, versprach und starb. Manf lhobk mich e r; Die höchste Blüte durst’ ich nicht entfalten; Ein vielversprecheitd Kind ist immer mehr Als alte ·L)eren, die nichts halten· Um noch ein paar der von den älteren »Ahnen« gespendetcn Sprüche zn einigt-ihnen, so schrieb dhcsraz manchen( fröhlichen Jüngling die Lebens- nud Ball-Regel: Denk) elf du wcrbcnd dich im Saal fchaitst um: ~0 dnsa gratum quae regis .-Xntiunl!« Dann fliissrc keck in« deiner Schlitten Ohr: ~0 matt-c pulclira ixha pu1cl1r1or!« und die von Jahrhunderte langen! Schlaf auf dem esquiliiiischeti Hügel ungseiiiitidertc thaten terie des fraueiifiseixiidlicheii Poeten, der die Lydia und Leukonoe besang, leuchtet ans dem Bergs-kein, das er hübschen, jungen Dmneu auf« schrieb: Gern giib’ ich heuk nieiiieii Odenruljni Und das ganze klassische slltert.im, Mein steinernes Bild, meines« Lorbeers Zier Jiir ein flott lebendiges Tänzchen mit d i r ! Sapphiy die edle Lesbicriiy scheint die Frage des Mädcheivgixintiasixinis ernstlich er wogen zu haben. Jungen Damen· gab sie die z— sicherlich mcht erlogcne schrxftlichc Ver suszernncu Stets its) im Brockhaiis auch nnd sJJieycr drin, ges) bin nicht stolz auf meiner Liede; Ernte; och war ist) wohl die erste Dichtenm Die scikon »in jungen Jahren - Griechiscs Un« - «
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