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Dresdner Nachrichten : 02.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191402023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19140202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-02
- Tag1914-02-02
- Monat1914-02
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- Dresdner Nachrichten : 02.02.1914
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58. Jahrgang. HL 33. Bezugs-Gebühr «tertellL-rl. für Dre«. den bet täglich zwei, maliger Zutraaun, (an Sonn- und Montagen nur einmal» 2.80 M., durch audwäriige Kam. intHtontlre bi« 2.28 M. Bei einmaliger Zu- Itellung durch die Pali NM-johne Bestellgeld». Ausland: Oester. reich-Ungarn 8,45, Kr , Schweiz b.88 Frtr., Italien 7,17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher Quelle», augabe („Dresdner Nachr.">zulillstg.-lln. «erlangte Manuskript» «erd. nichtaufbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für sämll. Telephonanschlüsse: 25241. htachtanschlnß: 11. Montag, 2. Februar 1914. Druck und Verlag von kiepsch 6c Reichardt in Dresden. IMrmer »Ins von iisrvorragonlior czualität ui»l aussorat proistvarl. Vorleauls-lAugürin: NsISi». «si'tlüLlk'sge 12. rlll;kigen-rorif Atinahiue von Anlbu. digungen dis nachm. U Uhr, Sonntags nur Marienstratze 28 ro» l> bis > >1 Uhr. I einspaltige Zeile <el,va « Silben» iU, Pf., die zweispaltige Zeile aus uertseite 70 Ps., die zweispait. plekiainezeiie t.sa M.. Familie». Nachrichten aus Dres den die cinspaii. Zeile 28 Ps. Zn Nun, niern nach Sonn und Feiertagen erhöhter Tarif. - Auswärtige Aufträge nur gegen Porausbezahlung, Jedes BclegblatilvPs HattPtgeschLftösteHe: Mnrirnstraßc :tst 4«. Apoihckcr Peters Nor livderlrLn aromatischer mit^Lknsülren un6 l-ecitkin, aus frisch. Eiern u. Meyerschem Medizinaltron, ol)nc schlecht. Tranqeschni. Knochen u. Gewebe bildend. Her- I/jnsson u. Erwachseneb. Drüsen, vorraqendes Hcilniihrniiltel für ubilaubllu NillUui Zungen- und Halileiden, Körperichw.. Wlagerk., engl.kranth. rc. Fl. 0.75. 1,50 u. 2.50 Mk. I'stenlümtl.xeick. Vor Nachahmung wird gewarnt! Alleinverkauf u. Versand f. d. Kdnigr. Lachsen . SsIomonis-Z^irrrekSks, »milsii-l.. laimiellt S. »Llürln.Ijlii'Sllli-llkliki'li'sii tteiar. iNe^ers strmckslos genommen. aus plomb. 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Tic Gerüchte vvn Bauernaufständen in Bul garien werden offiziös dementiert. Tie U c b c r sch w e m m n n g en in der brasilianischen Provinz Bahia nehmen den Eharakter einer furchtbaren Katastrophe an. Ser Wechsel in der reichrländischen Regierung. Dem Staatssekretär Zorn v. Bulach wurde, wie bereits tzr einem Teile des Sonntagsblattcs berichtet, die nachges,leiste Dienstentlassung unter Verleihung der Krone zum Noten Adlcrorden 1. Klasse erteilt: er wurde in die Erste Kammer des Landtages berufe». Bei Genehmigung der weiteren Abschiedsgesuche wurde dem Nntcrstaatssekretär Tr. P ctri der Kroncnoi den l. Klasse, dem ttnterstaatssekretär Mandel der Stern zum Roten Adlcrorden 2. Klasse verliehen. Nnterstaatsselrctür Kühler verbleibt im Amte. Obcrprüsidialrat Gras Rodern in Potsdam ist zum Staatssekretär er nannt morden: er übernimmt die innere Abteilung des Ministeriums. Ter Vortragende Rat im Reichsanst des Innern Freiherr v. Stein ist zum Vetter der Abteilung für Landwirtschast und öffentliche Arbeiten auSersehcn unter Ernennung zum Staatssekretär. Ter Nachfolger Pctris steht noch aus. Es ist gekommen, wie cs nach den Zaberncr Vorgängen und den Ereignissen der letzten Zeit in den Reichslandcn kommen musitc. Das gesamte reichsländischc Ministerium hat die erbetene Entlassung vom Kaiser erhalte». Unter Gegenzeichnung des Reichskanzlers werden die gesamten Spitzen der elsaß-lothringischen Negierung, mit Ausnahme des UnterstaatssekrctürS Kühler, ihres Amtes enthoben und durch neue Männer ersetzt. Der Statt halter Graf Wedel selbst scheidet zwar vorläufig noch nicht aus, da — wie glaubwürdig versichert wird — er noch eine Weile als Platzhalter für den Reichskanzler v. Bcthmann-Hollweg dienen soll, der für den Fall seines Rücktritts sich den Statthaltcrpostcn vvn Elsaß-Lothringen Vorbehalten habe» soll. Immerhin mns, inan nach allem Vorangegangcnen annehmen, dasi Graf Wedel seinem Ministerium in absehbarer Zeit nachfotgt. Das in den Reichslandcn befolgte Regierungssystcin gebt ja in letzter Vinte aus ihn zurück. Auch wurde es durch die vor wenigen Tagen erschienene Mitteilung der „Nordd. Allg. Ztg." er sichtlich. dasi Graf Wedel nur noch „einige Monate" im Amte bleiben werde, um die Nachfolger der scheidenden Rcgicruugsmitglicdcr in ihre Acmtcr cinzuführen. Es ist also, auch wenn man von der Person des Statt- lxstters vurlüusjg absiclst, ein nahezu vollständiges Revirement, das hier von der obersten Stelle des Reiches verfügt ist, eine Anstehrung findet statt, wie sic vollständige»: nicht gedacht werden kan». Die Entscheidung ist lange hinausgczögcrt worden, denn wie verlautet, hatte der Statthalter bereits zweimal, nach dem Tage vvn Tonan- cschingcn und am ix Januar, sein Abschiedsgesuch cin- gcreichl. Ter Staatssekretär Zorn v. Bulach und die drei Ilnterstaatssekretürc haben sich mit dem Statthalter soli darisch erklärt, so das, das Entlassnngsgesuch aller Beteilig ten als eine G c s a m t k u n d g e b n ng der reichöländischcn Regierung ausgesasst werden muhte. Nach sicheren Infor mationen wäre indessen der Wechsel in der reichsländischcn Regierung noch nicht sogleich, sondern wahrscheinlich erst im Frühjahr oder zu Beginn des Sommers verfügt wor den, wenn nicht der Staatssekretär Zorn v. Bulach in der Zweiten elsässischen Kammer die Gcsamtdcmission des Staatsminisicriums ans eine offenbar bestellte Anfrage hin voreilig bekannt gegeben hätte. Dieser Schritt, der in Berlin sehr verstimmt haben soll, hat, gutem Vernehmen nach, die Entscheidung beschleunigt. Die Entscheidung des K a iserS wird allerorten, wo man eine energische Politik in. den Reichslandcn wünscht und diese dem Deutschen Reiche und der germanischen Kultur erhalten sehen mochte, mit Genugtuung be grübt werden. Es war in der Tat Zeit, das, eine gründ liche Auskehr in der reichsländischcn Regierung stattfand. Tic Zaberncr Vorfälle und ihre »Folgeerscheinungen waren ja nur der letzte Anstoß zu dem Regierungswechsel, die eigentliche Ursache waren sic nicht. Sie hatten aber ein grelles Schlaglicht ans die A r t geworfen, wie in den Reichs landcn unter dem Regime des Grasen Wedel regiert wurde. Und dieses Sn st cm mit seiner Politik der Ver söhnung um jeden Preis l>at nicht nur erst in den letzten Monaten, sondern schon seit einer ganzen Weile klüglich Schissbruch gelitten. Ter Bericht des Straßburger Garnisonkoinmandos über die fortgesetzten Beschimpfungen und Belästigungen des Militärs in den elsässischen Garni sonen hat es evident gemacht, dasi die Reibereien zwischen Militär und Zivilbevölkerung nickst von gestern datieren, sondern eine fortlaufende Kette durch einen Zeitraum von zehn Jahren hindurch bilden. Tic oberste Zivilbchürde ln Ltrasiburg aber hat es nickst sür nötig gehalten, dielen fort gesetzten Reibereien vvrzubcugen »nd auf eine Ahndung der begangenen Provokationen und Verunglimpfungen hinzu- wirkcn. Sie hat weder die Militärmacht als letzte Bei treterin der Reichsautoritüt genügend geschützt, noch hat sie ihre Stellung so über den Parteien genommen, wie cs ihre Psliclst erforderte, sondern vielfach die Einheimischen und die Zivilgewalt gegenüber dem Militär ansgcspielt und bevor zugt. Nur so konnte es geschehen, dasi sich mit der Zeit ein schroffer Gegensatz zwischen der Regierung des Grafen Wedel und der einheimischen Bevölkerung einer seits und den militärischen Befehlshabern anderseits hcr- auÄildcte und dasi das Verhältnis zwischen den verschiede nen Schichten der Bevölkerung immer unerträglicher wurde. Graf Wedck, dessen Rücktritt, wie oben ermähnt, ebenfalls nur noch eine Frage der Zeit ist, war lange Zeit am Kaiserhose Person» 8rm-> und wegen seiner in den ver sckstcdensten Stellungen bewiesenen diplomatischen Fähig leiten geschätzt. Er war bei FührungIeiner rcichsländischen Politik von den besten Absichten beseelt und ein gerecht den kcnder Mann, der für seine Beamten restlos cintrat, aber er kränkle an einer falschen Einschä tz n n g des elsässi scheu N a t i v n a i ch a r a k t c r s, er glaubte die Eliasi- Vvthringer nur durch Entgegenkommen gewinnen zu tonnen und vergast, dasi diese Leute vor 1870 an ein hartes Regiment gewöhnt waren. Lein Entgegenkommen wurde als Schwäche ausgclcgt und rief die Begehrlichkeit wach. Es fehlte ihm die eiserne Konsequenz, um auch Aus schreitungen der rcichsländischen Eigenart und des elsässi- schen Parti kn lariömus entgegenzntreten. So konnten die nationalistische Presse und die rcichsfeindliche», franzö sisch gesinnten Vereine, wie der „Souvenir sraneais" und der „Souvenir Alsacicn-Lorrain", in einer Weise i»S Kraut schieben, die eine ernste Gefahr für den Bestand der Wcsl- mark bedeutete. Tic genannten Vereine und die erwähnte Presse sind heute zu einer wahren Landplage geworden. Zu spat schon fast kam die rcichsländische Regierung anf den Gedanke», durch ein neues, den elsasi-lvthringischcn Ver hältnissen angcpasitcs Vereins- und Pressegesetz dem Nebel abzuhelfen. Sie ist nicht mehr dazu gekommen, diese Gesetze im Vnndcsrat und Reichstag zu vertreten. Leider kann nicht verschwiegen werden, dasi die französierenden Neigungen der Gräfin Wedel erheblich dazu bcigc- tragcn haben, den französischen Einfluß im Lande wieder zu festigen und den Uebermut der Wclschlingc wie des Abbe Wcttcrle ins Grenzenlose zu steigern. Das unglückseligste Werk der ansgcschiedcnen Regierung war zweifellos die Ausarbeitung der c i s a si - l v t h r i n g i s ch e n Ve. rfai- s u n g. Tie Regierung täuschte sich sclbst über die poli tische Reise der reichsländischcn Bevölkerung und die Zcn- tralregierung in Berlin. Ihre schonfärbcrischen Berichte haben in der Hauptsache den Reichskanzler vvn Bcthmann-Hollweg dazu bestimmt, die Verfassungsvorlage zu akzeptieren und vor dem Reichstage zu vertreten. Tic Folgen zeigen sich jetzt an allen Ecken und Enden und sind »och nicht abznsehcn. Die Verleihung der Verfassung hat eine klerikal-nationalistische und demokratische Hoch flut ohnegleichen gezeitigt. Das eine steht fest. Mit der ewigen Vcrsüy n n ngs - Politik muß in Zukunft aufgeräumt werden. Bei aller Schonung der berechtigten Eigenart der Bevölkerung ist eine gerechte, aber feste, energische und einheit liche Politik zu verfolgen. Wenn die neuen M ä » nc r diesen Kurs steuern, werden sic sich ein bleibendes Verdienst um die Wcstmark und das ganze Reich erwerben. Tie Auswahl dieser neuen Männer, so unbekannt sie bisher auch der breiteren Oeffcntlichkeit geblieben sind, läßt er kennen, dasi man an oberster Stelle davon ausgcgangcn ist, erprobte Leute ans der altpreusiischcn Schule, vvn pren- siischem Geiste und preutzischer StaatSgcsinnung an die Spitze der rcichsländischen Regierung zu stellen. » Die neuen Männer. Gras Siegfried v. Rocdcrn. Der neue Staatssekretär ist 1870 in Marburg als Sohn des Oberstleutnants a. D. Ludwig Graf von Rocdcrn in Marburg geboren. Seine dienstliche Lausöahn begann er als Regierungsasscssor beim Landratsamt in F r c i c n iv a l d c, von wo er zum Ober-Präsidium nach Posen versetzt wurde. lbOst trat er als Hilfsarbeiter in die Abteilung des Etats- und Kastenwesens jm Finanz in inist e r i n m ern. Im Jahre lvtt.', wurde er Landrat des Kreises Nieücr - Barni m und ION O b e r p r ä s i d i a l- rat in Potsdam. Hans-Karl Freiherr v. Stein, der neue Untcrstaatssckretär sür die Reichslande, ist Bauer. Er ist am 2«. Februar 1867 in Würzburg geboren und gilt als Autorität in Weinbaufraqcn, die ja gerade für das Rcichsland von besonderer Wichtigkeit sind. Freiherr v. Stein ist ein Schwiegersohn des früheren Staatssekretärs Grafen PvsaöowSkh. * Der Kaiser empfing gestern den Oberpräsidialrat Grasen v. Rocdcrn und den Geheimen Oberrcgicrungs- rat Frcihcrrn v. Ster n. Die scheidenden Männer. Staatssekretär Zorn v. Bulach. Hugo Frhr. Zorn n. Bulach. Wirtlicher Geheimer Rat lExzellcnz», ist am X Februar lx',1 «n,f Schloß Osthause» im Ilntcrelsasi als Sproß eines der ältesten Adclsgcschlechter des Elsast geboren. Dreimal vertrat er seinen heimatlichen Wahlkreis im Reichstage: 1881, 1800—18!)', und 1895. 1802 wurde er zum Mitglied des Kaiserlichen Rates und 180', zum Unlerstnatsickretür im Ministerium für Elsaß-Loth ringen und zum Vorsitzenden der Abteilungen sür Land ivirischait und össculliche Arbeiten ernannt. Als im Jahre 1900 Ernst Matthias v. Koellcr aus der Stellung eines Staatssekretärs ausschied, wurde Zorn v. Bulach als der erste Einheimische sein Nachfolger. Als Landwirtschasts- ministcr hat Zorn v. Bulach die Entwicklung der elsast- lothringischen Landwirtschaft, deren Verhältnisse und Nöte er als praktischer Landwirt selbst kennen gekernt hatte, wesentlich gesvröert. Vor ganz andere Schwierigkeiten sah er sich als Staatssekretär gestellt. Im alten Landcsans schliß, dein er einst selbst angehört hatte, als die politischen Verhältnisse Elsaß-Lothringens noch gänzlich unklar und verworren waren, erßand ihm in dem vvn Preis?, Vlumen- thal, Wetterst'- und Ricklin geführten linken Flügel der Zentrumspartei eine scharfe Opposition. Bei den Wahle» zur Zweiten Kammer des neuen Landtages engagierte sich das Ministerium Zorn v. Bulach nur so weit, als es den .Kamps gegen den „Nativnalbnnd" offiziös empfahl. Für die seit 1909 nnseinandersolgcndcn „Fälle" wurde das Ministerium von allen Parteien der Zweiten Kammer ver antwortlich gemacht, die ihm im Grauensladcncr Fall und bei der Debatte über die bnrch eine Indiskretion bekannt gewordenen Vorlagen sür Ausnahmegesetze ein einmütiges; Mißtrauensvotum eintrugen. Im Inlire lOl.l konnte die Bildungsreform sür die Landesbeamten in Elsaß-Lothrin gen nach tanawierigcr Debatte und nach schweren Kämpfen zwischen Regierung und Parlament verabschiedet werden. Die Frage der Steuerreform und einer Reform der Ver waltung harren noch der Losung. Biel bemerkt wurde die persönliche V ertragen s ste l l n n g Zorn ». Pnlachs zum Kaiser, der ihn zum Schlvßhanptinann der Hvhkönigs- vnrg ernannte. ttntcrsiaatssekrckär Mandel ist dadnrch bekannt geworden, daß er als direkter Vor gesetzter des Zaberner Krcisdirektors Mahl diesen am Abend des kritischen 28. November beim Souper zurückhielt, obwohl das dringende telephonische Ersuchen aus Zabern nur sofortige Anlnnft des Genannten eingetrosscn war. llnterstaatssekretär Mandel ist geborener Wiener. Er studierte in Leipzig und München und unterbrach seine Studien ebenso wie Frhr. Zorn v. Bulach, nur, um den deutsch-französischen Krieg mitzumachen. Wahrend des Feld zngcs gehörte er dem l. Bayrischen Armcetorps an. Nach dem er seine Staatscramina bestanden hatte, ging er zum Instizdienst über und fand in Bauern eine Anstellung, die er aber schon im Jahre 1870 wieder verließ, um in die rcichslündischc Verwaltung einzutrcten. Unterstaats- sckretär wurde er im Jahre 1900. Seine Ernennnna zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Titel Exzellenz im Sommer 1912 gab Anlaß zu anfschenerregenden Erör terungen im Reichstag, mv ein sozialdemokratischer Ab geordneter von der Rangerhvhniifl MandclS Mitteilung machte, noch ehe das amtliche Rcicbsorgan die Veröffent lichung gebracht hatte. Damals spielte gerade die bekannte G rave » st a d e n e r Aisäre, an deren Beilegung Staatssekretär Mandel unmittelbaren Anteil hatte. Man del stellt zurzeit im 09. Lebensjahre. Bel den Klerikalen war er infolge seines oft strammen Amtes wenig beliebt. Tie Unterstaatssctrctüre Tr. Petri und Köhler sind im Verlause der Zaberner Angelegenheit weniger her- vorgetrete». Tr. Petri hat sich besonders der in Zabern ver hasstst gewesenen Instizvertreter angenommen und ist im rcichsländischen Landtag nachdrücklich sür diese cingeircten. Petri ist etwa ebenso alt wie Mandel, aber a»S dem An wnltsstande liervoraegangeii. Wenige Jahre war Petri parlamentarisch tätig, den» er vertrat als Mitglied der nationallibcralen Partei den Wählt reis Straß bürg im Reichstage von 1887—l899. Petri wurde vier Inhre später Mitglied des StaatsratS vvn Elsaß- Lothringen und nninitststbar darauf U » t e r st a a t s s c k r e tar mit dem Dezernat sür Justiz und Kultus. Auch seiner Ernennung wurde seinerzeit große politische Vedcntung bcigelcgt, dc> Tr. Petri als einer der eifrigsten Vorkämpfer für den Anschluß Elsasi-Lothringcns an das Reich galt. Neueste Zrahtmeldungeu vom 1. Februar. Vom Balkan. Dementi der bulgalischen Ansstandsgerüchtc. Sofia. Die „Agence Bulgare" setzt den vvn einigen ausländischen Blättern veröffentlichte,» Meldungen aus Belgrad und Bukarest, denen zufolge in Iämboli, Wratza und Swischtow Bauernaufstände ausgebrochen sein
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