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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188102265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-26
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!881 Sonnabend, den 26. Februar ^rankenderer TagM^ ^ezirksaE^ e», M- offe«, zeichne» Amtsblatt -er Lönigl. Amtshanptmannschafi Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Lta-trats M Frankenberg. . ' - - Wre - - taatsdienste bleiben zu gebräuntem Wenqr, m weuyem Augen strahlten, mar im ganzen zwei gutmütige b ue - hnu»r: «t«». -- - - Der Stadtrat. Kuhn, Brgrmstr. H. scheide«- > Raume« Kappe» eu! littst. m«h« Neaen. Der Stadtrat. Wh«, Brgrmstr. serer öffentlichen Verhältnisse, für die Wirrnis, in die wir hineingeraten sind. In Oesterreich-Ungarn, das heißt im cisleitha- nischen Teile der habsburgischen Monarchie, ist die Spra chenfrage wieder auf der Tagesordnung. Nachdem die deutsche Sprache einer Reihe barbarischer Nationalitä ten einige Civilisation gebracht, soll diese Sprache ver pönt werden. Neben dem ungarischen Globus soll jetzt der czechische und der slovcnische Globus gezimmert werden. Das Merkwürdigste bleibt dabei immer, daß dieser Deutschenhaß gerade zu einer Zeit in Oesterreich Einfluß gewinnt, da Oesterreich auf das engste mit Deutsch land politisch verbunden ist. Es scheint fast, als ob un sere Freunde sich im Besitze des Privilegiums glaubten, straflos uns beleidigen und recht unbequem werden zu können. In Frankreich wird das plötzliche, unerwartete und eigenartige Hervortretcn Gambettas lebhaft kom mentiert. Aus einzelnen Sätzen will man herauslefen, daß der Exdiktator, der sich jetzt dagegen verwahrt, als ob die gegenwärtige auswärtige Politik Frankreichs seine Politik sei, bereit wäre, Kabinetsminister oder Kabinets- chef zu werden, sobald das Vertrauen des Präsidenten Grevy und das Vertrauen der Kammer ihn auf einen solchen Posten rufen würden. Griechenland macht mobil, meint es aber nicht ich dahin- hter und ad bunter i. 70 Pf.; lt M. 10 . SO Pf. .> 10 M. ».) 8 M. iNergerste Hafer f.; «och- ) M. SO «. 3S Pf. M. — S M. 80 k.> 3 M. !.) 2 M. »«. AeSr ugen.) t such«« bueten «U » fttr «- aochu»- »etlk »«rechnet. -t-infler Insekten- tetnig »o Pf,. «omdUzlat« mit ta bellarisch« Jnjaat« nach b-s-nd«r«m Larif. Jaseratm-Pmiatme für die j««tü,- Mvid-Pmüm-r «i» voimtu«»» lo UPr. dieser Sturz einem gewissen i stimmte Erklärung des Grafen S/ulenburg, nicht im Mi nisterium oder überhaupt im ------------ ----- - -- wollen, so lange Fürst Bisma/ff im Amte sei und die Geschäfte leite, diese Erklärung Aines konservativen Man nes, den seine Gegner selbst Sls Gentleman ehren, ist ein äußerst bedenkliches Zeichep für die Zerrüttung un- tuschen; aber nachdem einmal alle Welt dessen Zeuge gewesen, ist kein Vertuschen mehr Möglich. In immer weiteren Kreisen macht sich das d fe Gefühl geltend und ringt sich zur Klarheit: Es kaim so nicht länger gehen! Es ist in der That nichtÄnöglich, daß in ge deihlicher Weise die Staatsgeschw/e gefördert werden, wenn die verdientesten Männer isibst in jedem Augen blicke gewärtig sein müssen, gestürzt zu werden, sobald nne gefällt. Die be- Rudolf Mosse — Anserat-Auftr»«« übernehmen außer der BerlagSekpedillon auch deren ZeitungSboten, auswärts sämtliche Bureaus und Mlialstellen der Annoncen-Expedition«: Tittm-nu. H°°,-nü-m L Fogler - Daube L To. -c. außerdem in Möha Hr. Buchbinder Rudolf BogÄ. in« Hr. Matm-lw-renhändler kaum noch leben konnte; abends schlief sie nicht eher ein, bis ich an ihrem Nettchen Platz genommen und ihr ein schönes Märchen erzählt Halle. Ich dachte da manchmal an meine Kinderzeit, dachte gar ost mit tiefer Wehmut an die längst, längst entschwundenen Tage, in welchen treue Elternhände meine ersten Schritte ins Leben geleitet, und doch, wenn mir verstohlen eine Thräne über das Gesicht herabrann und Annette zärt lich mit ihrer kleinen Hand mich streichelte und bittend sagte: „Nicht weinen, Tante Hedwig", da konnte ich nicht länger traurig sein; war ich doch geborgen unter dem Dache guter, ehrlicher, braver Menschen. Annette wuchs heran und gedieh prächtig unter meiner Pflege; sie war ein gewecktes Kind, das für seine Jahre schon recht scharf beobachtete und ward mit jedem Tage dem Bilde ähnlicher, welches über den, L s-Lr versL?^ hing, den, einS«n7^ zwischen gestaltete da« Verhältnis zwischen Vater und K,nd zu einem überaus zärtlichen örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 25. Februar 1881. f Heute haben wir leider auch von hier einen durch Nahrungssorgen veranlaßten Selbstmord zu melden: der in den mittleren Mannesjahren stehende hiesige Weber Emil Thiemig hat sich am heutigen Vormittag in seiner Wohnung, Scheffelstraße, am Webstuhl erhängt. Eine Witwe und 3 Kinder betrauern den Verzweiflungsschritt des Unglücklichen. f Mittwoch Abend nach 9 Uhr hatten die Passanten des hiesigen Marktplatzes Gelegenheit, das erste Mal die neue freiwillige Feuerwehr in ihrer einfachen aber sehr kleidsamen Umsorm, von der Uebung aus der schlimm. Seine gegenwärtige Mobilmachung, so ver kündet es beruhigend den Mächten, sei nur die ^Ausfüh rung eines älteren Beschlusses. Man würde über diese Naivetät empört sein, wüßte man nicht, daß sie nur eme Maske ist, darauf berechnet, dre Mächte und die Türker an den Ernst der griechischen Rüstungen glauben zu ma chen. Es wird nicht lange dauern, dann schreit das neugriechische Heldentum wieder: „Haltet mich, oder es geschieht ein Unglück!" — Man wird Griechenland nicht den Gefallen thun, es zu halten. eine stille verschlossene Naiur; er lebte nur für sein Kind und für die Landwirtschafl, war außerordentlich thätig und arbeitsam, und oft hörte ich ihn morgens auf seinem Braunen zum Hofe heraussprengen, wenn ich den Entschluß faßte, noch ein bis zwei Stündchen zu schlummern. Außer ihm, Annette und mir saß bei Tisch nur noch Veronika, eine alte, halbtaube Wirtschafterin, die schon zu Lebzeiten von Herrn Jngersburgs Vater auf dem Gute gewesen Herrn Jngersburg sah ich verhältnismäßig wenig; die Bewirtschaftung seines großen Gutes nahm seine Zeit fast ausschließlich in Anspruch und nur an Sonn tagen blieben wir beisammen, fuhren bei schönem Wet ter spazieren, bei schlechter Witterung saßen wir in dem zu ebener Erde belegenen Saale und ich las dann vor. Herr Jngersburg saß, eine Cigarre rauchend, am Kamin; Annette mit ihren klugen Augen mich unver wandt anblickend und ihre Aermchen auf meine Knie stützend, mir zu Füßen auf einem Tabouret. Die Kleine hatte sich allmählich so an mich ge wöhnt und mich so lieb gewonnen, daß sie ohne mich Wochenschau. Der Schluß der preußischen Landtagssession ist in einer nicht allein Mußen und Deutschland, sondern auch das politisch urteilende Ausland lebhaft beschäftigenden Situa tion erfolgt. Es wurde in dem Zwiespalt Bismarck-Camp- Hausen und mehr noch in dem Streite Bismarck-Eulen burg klar, daß die preußische Ministerialverfassung völlig desorganisiert, daß sie aber noch nicht dnrch Besseres oder auch nur durch irgend etwas Haltbares ersetzt sei. Die Bemühungen werden fortgesetzt, denAebelstand zu ver- auf's Jn- n Beweise er Thcil- ier langen anche Er- durch den 2 Ruhe- tung von Arbeitern und von , herzlich staße ver- der Hetm- as gethan ir. 1881. familie Siebe und !gräbnisse Gatten, id Groß enschmuck luhestätte von nah r. 1881. hier, ;en. eine Gouvernante. /— , Herr JngerSbu/rg selbst, eine stattliche, vollbärtige Erscheinung, mit / ttefgebräuntem Gesicht, in welchem Bekanntmachung. die regulativmäßige Aufstellung des diesjährigen Gemeiudeanlagen- katasters erfolgt Ist, wird hierdurch zur Kenntnis der Anlagenpflichtigen gebracht, daß eenem Jeden derselben durch Steuerzettel, deren Austragung bereits begonnen hat, der Einzel- und Gesamtbetrag der von ihm im laufenden Jahre zu entrichtenden Anlagen mitgeteilt werden wird, daß auch außerdem das Kataster von heute an bis zum 1V. März dieses Jahres in der Stadtsteuereinnahme (Rathaus 2 Treppen) während der Expeditionszeit für einen jede» Anlagenpfltchtigen zur Einsicht in Bezug auf die Abschätzung seines eigenen Einkommens bereit liegt. Reklamationen gegen die erfolgte Einschätzung sind bei Verlust des Reklama tionsrechts von heute an bis zum . . 1». März dieses Jahres wo möglichst schriftlich bei der Stadtsteuereinnahme hier anzubringen. Einer jede« Reklamation ist der Anlagenzettel beiz «fügen. Die durch ein etwaiges Rekursverfahren entstehenden Kosten haben die Beteiligten, dafern sie mit ihrem Rechtsmittel abgewiesen werden, selbst zu tragen. Nach den Stcuerzetteln sind die Gemeindeanlagen auf den ersten Termin mit 11 Anlagen bis zum 1. März 1881 zur Stadtsteuereinahme abzuführen. Frankenberg, am 23. Februar 1881. Versteigerung von Meebäume«. sollen aus Abtheilln^'/kr ^inichm-Oederaner Chaussee di« mit Laschen und Num- mern markirten . 8S Stück «Horn und Eschen einzeln an Ort und Stelle gegen Meistgebot und gleich b°are Bezahlmg des Er- stehungsbetrags, sowie unter den im Termin bekannt zu machenden g g steigert werden. „ ... Sammelplatz für die Licitanten der Gasthof zu Cunnersdorf- Königliche Chaussee-Inspektion Döbeln und Königliche Bauvrrwalterei Dobeln zu Rochlitz. Crover. dcr^Kvniglichen Amtshaupt- Nachdem zwei neuerdings im Verwaltungsbezirk ^j^Emene Erkrankungen Mannschaft Pirna unter Symptomen von BlutvergrstuM^ Seidendorfer Waren, auf die Benutzung von schlesischen thönernen KochgeDurr , i ' W^r derselben zurückzufahren gewesen sind, deren UntersuchEMeoe» v ' . ^mann vor dem Ge- nicht gehörig eingebrannt gewesen ist, warnen' wir yi" brauche schlecht glasierter Kochgeschirre. Frankenberg, am 23. Febry, 47. «u AE-Hm« d-r Smn- undJ«sttos«. «dm» für d«n sol- g«nd<n Tag. »snuljih risch I M. d» Psg. «mailich »0 M.. «iNjrl-Nrn. oPs,. v»f>«IIung«n nchmrn all« Poft- anpaUm, Postd-tm und dir iludgab^ fieilm d«t Lo»«- blatt«» au. Kevvrtstag. Mei« -reißt Novelle von Ässt W. Heinau. (K°st Ich hatte mich bald f/l Herrn Jngersburgs Hause eingerichtet. Im ersten Stocke, n/ben Annettens Schlafzimmer, lag das mein-, einfach, Ach mit gutem Geschmack mö bliert. An dem einen Fenster stand ein Blumentisch, dessen Pflanzen ich m<t peinlicher Gewissenhaftigkeit pflegte; darüber hing «in Vogelbauer, und Hans, sein Bewohner, ein zahmer/Kanartensänger, hatte sich bald an mich gewöhnt und/flog mir oft zu Annettens großer Freude auf die Schulter. Ueber dem kleineisi Sopha prangte in vorzüglichem Kupferstich Holbeins Madonna; aus dem zierlichen Schreib tische aber die Büstsin von Schiller und Göthe, rechts und links von einensi Schreibzeugs; so recht paffend für
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