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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.03.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270321021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927032102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270321
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927032102
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- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
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Abenö-Ausgabe 71. Jahrgang. 7»K ISS Monlag, 21. März 1927 Drakilaistckrifli Nachriiliten Dresden Fernsprecher »Sammelnummer- LS 241 Nur sür Nacktgespräche: 20 011 14»,»,»«: - gF»1»>U»^ vom >6. bi» ZI. März IW? bei läalich »wcimaliger Zustellung frei Haus I SO Nlk. Postbezug spreis sür Mona! März Z Mark obne Posizusicllungsgebübr. Et«»eloummrr 1« Pfennig Anzeigen werden nach Goldmark berechne!: die einspaltige ZO mm breiie " uswSrl» ZS Psg. Fainilienanzeigen und Stellengesuche oht kcrbalb 20 Psg., die 00 mm breiie Rcklamezcile ISO Psg., sierlengebübr lOPsg. Ausw. Austtäge gegen Borausbezabla. Die Anzeigen werden Anzeigen-Preise:^^>7Ä^'^^ aukerbalb 200Psg. One Schrislleiiung und Äauplgeschäslsstellc: Marienftrasie 3S »2 Druck u. Verlag von Lievsct, L Reildardt in Dresden Postscheck-Konto 1OSS Dresden Nachdruck nur mit dcullicher Quellenangabe (.Dresdner Nackr.'I zulässig. Unnerlangie Lchrislftücke werden nick! ausbewab'i Trinkt VV85/>KV-5^KI Qualitäts-Marken, lierge- stellt aus ecllen deinen Mllerbundsintervention im B Manko nslilt? Belgrads Außenminister Peritsch versicherl den Friedenswillen Jugoslawiens. Schanghai in -er San- -er Kankonesen. - Der Demonslralions-Sonntag in Kattowitz. — Umsturzbewegung in Griechenland. Belgrad sür Enlsendung einer internationalen Mtlitärkommission. Eine Sitzung der Skiipschlina. Belgrad. 21. März. In der Dknpschtiiia führte der Außenminister Peritsch über die anßciipolftiiche vage u. a. aus: Alle Gerüchte Uber eine Schwächung der Kleinen Entente sind unbegründet. Die Politik gegenüber Italien gründet sich aus den ehrlichen Wunsch nach guten nachbarlichen und sreund- schasiiichen Beziehungen. Gegenüber Frankreich besteht eine vollständige Uebercinstimmung der Anschauungen und Interessen. Wir hoffen, dass Großbritannien uns immer in unseren Bemühung««, den Friede» zu erhalten, unterstützen werde. Zu Deutschland sind die Beziehungen sehr gut, und HandclsvcrtragSvcrhandluugcn werden bald beginnen. Es ist schwierig festznstelleii, ob der heutige Zustand mit Lowsetrußland hinreichend geordnet und geklärt ist. Unter Bezugnahme auf die Gerüchte über südslawische Rüstungen sagte der Minister: Ich erkläre feierlich, wir würden eine leugnete der: ganzen Meli wünschen, durch militärische oder andere Personen, das, unsere Verteidigung nicht den Charakter des normalen stände«, überschreitet. Man soll Jugoslawien nicht die Schuld ausbürden. wenn es in Albanien zn ttnrnh n kommt. Peritsch erklärte zuletzt, Liidslawic» werde an die Groß mächte den Antrag stellen, eine internationale Mili tär k o m m i s s i o n zu entsenden, die sich an Ort und Stelle davon überzeugen könnte, daß Siidslawicn keine militärischen Vorbereitungen trcssc. * Paris, 21. März. Wie der Belgrader Korrespondent des „Matin" ans zuverlässiger Quelle erfahren haben will, soll Jugoslawien geneigt sein, die albani'chc Frage dem Völker bund zu unterbreite». Die jugoslawische Negierung soll auch damit einverstanden sein, im Falle von Unruhen ein inter nationales Expeditionskorps nach Albanien zu entsenden. Autzeror-entttche VoHmachlen -er Betgra-er Regierunq Rom, 21. März. „Secolo" meldet aus Belgrad, die süd slawische Regierung habe von der Kammer außerordent liche Vollmachten verlangt und die Erhöhung des Sricgsbudgcts aus dringlichem Wege gefordert. Falls die Opposition Schwierigkeit mache, habe ein Ministerrat einige «leine Abstriche vorgenommen, um die schleunige Erledigung des Budgets zu ermöglichen. Die Kammer halte drei Sitzun gen am Tage ab. Es sei die Bildung einer nationalen Kon- zcntrationsrcgiernng in Vorbereitung. Keine -eulschen Schritte. <Tras>tmeldiina unterer Berliner Schrlstlcitung.I Berlin, 21. März. D c u t s ch e S ch r i t t e ln Sachen des italienisch-jugoslawischen Konflikts kommen nicht in Frage. Die Ncichsrcgicrung steht aus dem Standpunkte, daß zwar der dringende Wunsch besteht, daß der Frieden er- Imlicn bleibe, daß cs aber den Beteiligten überlassen werden müsse, eventuell Schritte sAnrusung des BölkcrbnndcSj selbst zu nntcrnehmc». Tic vage wird übrigens hier nicht so ernst beurteilt, wie etwa in Paris und London. Man glaubt, fcst- stellen zu. können, daß seit Sonnabend jedenfalls keine Ver schärfung der Lage eingetretcn ist. Aus der Tatsache, daß Deutschland den Vorsitz im Völkerbundsrat augenblicklich innehat, ist nicht zn entnehmen, daß Deutschland ei» inter nationales Schiedsgericht anzurufcn oder den Zusammentritt des Völkerbundes zn beantrage» gedenke. Solche Anträge zu stellen, steht gleichmäßig allen Mitgliedern des Völker bundes zu. Ausgleichsbemühungen zunächst seitens -er Kabinette? (Durch F u n k s p r » ch.I Genf, 21. März. Die Nachrichte» über die italienisch-jugo slawische Spannung werden im Völkerbundshause mit leb haftem Interesse verfolgt und stehen begreiflicherweise am heutigen Vormittag, wenige Stunde» vor Eröffnung der entscheidenden Tagung des vorbereitenden Abrüstungsaus schusses, im Mittelpunkt der Erörterung. Offenbar unter dem Eindruck, daß der Schwerpunkt in bezug ans eine eventuelle Intervention des Völkerbundes zunächst ans keine» Fall in Gens liegt, bekundet man jedoch in jeder Hinsicht die größte Zurückhaltung. I« unterrichteten Kreisen scheint im Augenblick nicht damit gerechnet zu werden, daß der Völker bund in der nächsten Zeit mit der Angelegenheit befaßt wird. Die rX'MÜHungen zur Beilegung dürste» vielmehr «ach hiesi ger «nffaffnng zunächst von den interessierten Kabinetten ans. sehen. Der jugoslawische Gesandte ?1 o v a n o v i t sch, der als ein Haupidcleglcrter der jugoslawischen Regierung an der künftigen Tagung des vorbereitenden Abrüstungsausschüsse«, teilnimmt, erklärte, daß er keine Instruktion von seiner Negierung habe, den Völkerbund mit der Angelegen heit z» befassen- AnS unterrichtete» Kreisen verlautet in bezug ans die italienisch-jugoslawische Spaiinung weiter, das, beim Völkcrbundssckrctartat von keiner Seite irgendeine Mitteilung in dieser Frage eingcgangcn ist. tW.T. B.j Eine Besprechung Koesch—Berthelol. «Durch F » n I I p r u ch.t Paris, 21. März. Die Agentur Havaö berichtet: Gestern hat der Botsckmster v. Hoc sch mit dem Generalsekretär im Außenministerium, Bert Helot, in Abwesenheit Briands darüber verhandelt, ob angesichts der italienisch-serbischen Spannung die Einberufung des V ö l k e r b u nd s r a t e s er forderlich sei. Briand wird heute nach Paris zurückkehren und den italienischen Botschafter empfangen. Es lnrt auch ein lebhafter Meinungsaustausch zwischen den Großmächten im Verlaufe des gestrigen Tages stattgcfnndcn. Die Lage an -er jugoslawisch-albanischen Grenze. Nom, 26. März. „Givrnalc vItalia" meldet ans Tirana: Die albanische Negierung trifft im Hinblick auf die Vorberei tungen Jugoslawiens B c r t e i d i g u n g ö m a s; n a h in e n. Pläne für eine Zusammenziehuiig von Streitträften im Norden werden mit Beschleunigung geprüft. Die Vor bereitungen in Jugoslawien treten besonders südlich Djakvva in Erscheinung. Sic begannen mit der angeblichen Fahnen flucht von Offizieren, die die Bergbewohner zum Aufstand und zur Bandeiibildiing aiisrcizen. Die jugoslawische Re gierung ließ an der albanische» Grenze ei» Plakat anbringen mit der Aufforderung an alle Gegner der Negierung von Ti rana. sich von der Grenze zu entfernen. Damit will die Ne gierung Europa beweisen, das sie alles getan habe, um einen Ausstand oder einen Marsch von Aufständischen gegen Tirana zu verhindern. Die russische Protestnote an Iialien. Riga, 26. März. In der somjetrussischc» Protestnote an Italien wird, wie ans Moskau gemeldet wird, betont, daß die letzten italienischen Versicherungen an die Sowjctregicrung, die von Manzoni und Mussolini abgegeben worden seien, im krassen Widerspruch zu der Ratifizierung Italiens ständen. Die italienische Regierung habe erst kürzlich betont, daß die Ratifizierung des bessarabischcn Protokolls auf un bestimmte Zeit verschoben sei. Die Sowsctregierung stelle scsi, das, Italien sich einer Großmacht angcschlosicn habe, die der Sowjetrcgiernng offensichtlich unfreundlich gcgcnüberstehe. Tie Sowjetregicrung werde ihren Standpunkt in der Bes- sarabienfrage auch weiterhin nicht ändern. Die Ratifizierung des bessarabischcn Abkommens durch Italien vergrößere die Gefahr eines Konfliktes in Siidostcuropa. Tic Sowjet- regierung erinnert Mussolini an seine letzte Rebe über Ruß land. die ebenfalls zu diesem Schritt Italiens in Widerspruch stände. Die Sowjetregicrung müsse jegliche Verantwortung für die Ereignisse, die ans diesem Schritt entstehen könnten, ablchncn. Mussolini wird demnächst, wie verlautet, auf diese Note und ans die kommunistische Propaganda in Italien Be zug nehmen. Schanghai gefallen. Berlin, 21. März. Nach einer Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur aus Hankau ist Schanghai soeben von den Südtrnppcn besetzt worden. General Pitschutschcn, der Kommandeur der Schan- tnngtrnppen in Schanghai, soll sich in die französisch« Kon zession geflüchtet haben. Der Generalstreik hat begonnen. Obwohl überall Proklamationen der Kantonregicrung an geschlagen sind, daß Fremde nicht angegriffen werden dürfen, hat in der ausländischen Niederlassung eine Art Panik eingesetzt. Tic englischen Truppen sind in ständiger Alarm bereitschaft. Die Landnngskorps verschiedener Flotteiieinheitcii sind in Schanghai gelandet morden, um einen Demonstrations marsch durch die internationale Niederlassung zu machen. Der englische General in Schanghai soll den Befehl erhalten haben, die Schantnngtruppc», die sich in der Nähe der internationalen Niederlassung auf Kämpfe mit den Kantontruppen einigsten, sofort zu entwaffnen. London, 21. März. Nach hier cingetrofscnen Nachrichten ist es bei der Ankunst des Oberbefehlshabers der Kanton armee. T s ch a n g l a i s ch c k, in Kiukiang zwischen dessen An hängern und Anhängern Borodins zu blutigen Zusammen stößen gekommen Zahlreiche Ehinescn sollen getötet und ver wundet worden seln. Tschangkaischck soll darauf das Sriegs- rccht proklamiert haben. lT. U.) Neue Umskurzgesahr in Griechenland. Paris, 2t. März. Stach einer Meldung aus Athen macht sich in den letzten Tagen in Osfizicrskreiscn eine lebhafte Unruhe bemerkbar wegen der Absicht der Negierung, die Zahl der Offiziere zu vermindern. Gerüchte wollen wissen, daß. der Führer der Unzufriedenen. General Eondnlis, einen Umsturz vordere ile, um sich an die Stelle der gegenwärtigen Regierung selbst als Diktator cinzusctzcn. Polnische Lügen-emvnflralion in Kaltowih. Veamke un- Arbeiter zur Teilnahme gezwungen. Kattowitz, 21. März. In Kattowitz fand gestern die mit allen Mitteln vorbereitete Demonstration anläßlich des sechsten Jahrestages der Abstimmung statt, für die man polnischer- selts keine Mühe und keine Kosten gescheut hatte. Mit den fahrplanmäßigen Zügen und in 'waiizig Sonderzttgen hatte man die erforderlichen Masten hcrbcigcschafst. Volle drei Stunden zog man durch die Straßen der Stadt. Die Zahl der Teilnehmer wird amtlich aus 17,6 666 beziffert. Dabei ist aller dings festznstelleii, Laß der größte Teil der Teilnehmer ans Staats- und Kommunalbcamten bestand, die zur Teilnahme an der Demonstration gezwungen wurden, aus Aufständischen und den sonstigen militärischen Organi sationen. die abkommandicrt waren, ans Arbeitern, besonders aus den staatlichen Gruden, die angesichts der drohenden Ar, beitcrentlasiungen notgedrungen tcilnahmen. um nicht Brot und Arbeit zu verlieren, denn die Nichtbctciligung wäre einer staatsfeindlichen Erklärung glcichgckommcn. Hierzu kommen noch die vielen Schulkinder, und man muß sagen, daß cs unter diesen Umständen nicht schwer gefallen sein kann, diese Masten aufmarschieren zu lassen, um dann dem AuSlanbe durch die zahlreich geladenen Prcstcvcr'retcr verkünden zu lasten, daß das oberschlesische Volk sich treu zum „Muttcrlande" Polen bc. kenne. Gegen 3 Uhr wurden durch zwei Megaphone Ansprachen der Behörbenvertreter gehalten. Von der Regierung war lediglich Handelsminister Kmiatkowskt erschienen, -er u. a. ausführtc, daß Polen ohne Schlesien und «Schlesien ohne Polen nicht existieren könnten und daher kein Fußbreit pol nischer Erde aufgegcbcii werden dürfe. In einer Entschließung wird die unerschütterliche Treue znni „Miitterlandc" Polen gelobt und versichert, daß man die Unantastbarkeit der pol nischen Grenzen mit seinem Blute verteidigen wolle. Die „unter deutscher Fremdherrschaft leibenden Brüder" werben auch nicht vergessen und aiifgcfvvdcrt, weiter treu zn Ihrer „national-polnischen Uebcrzcngung" zn halten. Zum Schlüße hieß cs, daß der Minderheit die M i n d e r h c i t s sch u l e nicht abgcsprochcn werde, daß man aber eine Auslcgnna der Genfer Konvention nicht zulasten werde, die zur „Ent nationalisierung der polnischen Kinder und damit zu einem Handel mit de» polnischen Kindcrscclcn" führen könnte. sTU > ..«in Arien wird kommen." Warschau, 21. Mär.V Wie die „Rzeczpospolita" aus Kattv» witz meldet, kam es bei den von der polnischen Negierung an läßlich des Abstimmungslagcs in Ostobcrschjesicn ver anstalteten Feierlichkeiten zn einem Z w ischensall. der all gemein peinliches Aussehen erregt habe. Der offizielle Ver treter des Ministerpräsidenten Pilsnidki, General Nouer. er- klärte bei der Baiikcttrcdc, als er aus den militärischen Wert Pvlnisch-Oberschlcsieiis zu sprechen kam, „daß man sich nicht täuschen lasten dürfe, ein solcher Krieg werde kommen". Die „Nzeczpospolita" befürchtet, baß diese, wie sie sich anSdrückt. unverantwortliche Aeußcrnng des Generals im Ausland ein lautes Echo finden wird. Sie fordert von zuständiger pol. nischcr Stelle eine rasche Korrektur dieser Entgleisung.
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