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Sächsische Volkszeitung : 24.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192011245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-24
- Monat1920-11
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.11.1920
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Rr. DK« »».Jahr-. «rschastDst,»« «,» «etzaktt»»: 1k. H»I,elnft»«ße 4> SöcklWe Mittwoch, 24.N«pemverIS2v F«r«s»recke» KtSG» PostschsttiKont»: L«lp,Ig «r 147V7 voWretüma «»i„«»»»»»«, ««rtrtMntch «n »« »ek»aft»i,»a« «»«,»««»« »a -»«^au »«»««»« i »« u»M» »«««» g» » ».4L M. Sn L««4»« wit MN, LenNchinn» s«i 4«n» Ane^ll» L I« »I w. Ansgns« » ,.»» ^lk. — »l» ««chgtch» »otw»»Ur«, «tchetnt «n »»«n »«I»nl»,«n «Ich». — Gp«chftnn»« der «»daNton: »I »t« I» Uhr »«I». «»«»«««i, Idm«»»« von »«tchhttsnn^tgrn «» I» Uhr. »«i> ff«nUt«nanMg«n KI» II Uhr dann. - P«>» I»« »t» B«U^da«^U» 1.4« 4». I» «Ho»»»« 4^0 4». ^»Ut»nane«ch«, I^M» F». — stk m>»»u«tch ^tchrteken«. ,o»t»dm« 8-rntvrech« «ü^«b«n» «n»»!,«, »nnrn »I» »t« «era»nooalU»r»<l ,hr »i« «tchtt,k«U »«4 levr« »Ich, üderneh»«, M IW I« M Mt MM lM «a» Phstdetr-Asttst,« I. »ach. «. ». Eff«, Ja de» örrite» Volksschicht«a steigt dt- N-» zusehend«. Selbst in den Schicht»,, di» ehemals als M «efteM »nzusprechea waren t« Mittelstand«. in de, akademischen Beruken «nd i, Rentnrrtrrisen herrscht vielfach -ritze« Not, als äußerlich «ahrzunehmeu ist. Li, ststbesoldetra Reichs«, Staats- und Kommunalb«amien. die Lehrer Pensionäre une Hinterbliebene« dieser Schichten, di« hunderttausend« Alter«,, Invaliden., Unfall» und Knavpschostsrrntrne?—'Inger. er» werbsbeschrSnkte Kriegsteilnehmer und W!tw«n stehen den Preis- sleigervnqen machtlos gegenüber. Denn die Lreisil-igerunqen der letzten Monate find ungeheuerlich und dir Entwertung de* Geldes so stark hervorgetreten. daß manchen der Zeitpunkt nahe scheint, wo unsere Mark im Ausland« überhaupt nicht mehr bew rt>t wird. Selbst Brot und Kartoffeln, die Grundlage der Ernährung breitester Volksschichten, erfordern Ausgaben, die einer entwertete» Mark um mehr als das Zehntache gleichkommen. Der Statistiker Tr. Ku» tzhnski der Stadt Schöneberg berechnet die Steigerung der Lebens haltung mir für Nahrungsmittel von pro Kopff 92 Pf im April und Mai 1913 auf 14.95 M. pro Kopf und Tag im April Mai 1920. Eire Familie also die sich, -war nicht so mannigfaltig und nicht so schreckhaft aber doch ähnlich ernähren wollte wie vor 7 Jahren müßt« dafür den Machen Betrag ausgcben. Das wirtschastSstati- stistho Bureau von Ealwer kommt in seinen Untersuchungen über die Tei erungszunahme in den Städten des rheinisch-westfälischen Jndu- stri-bezirlS zu folgenden Ergebnissen: I» den letzten vier Monate« beträgt die Teuerungszunahme in Essen 82 Prozent, B»er 80 Prozent. Ha nborn 74 Prozent, Dortmund 72 Prozent. Oberhausen 69 Pro- zent Tie berechtigte Erbitterung deS Volles ist groß. Wenn nicht bal > e>n Stillstand «nd Abbau dgr Preise einsetzt, müssen schließlich ta'< ilrophale Wirkungen befürchtet werden. Selbst gutentlohnte In- diiskriearbeitergruppen kündigen die Tarifverträge; der Streik der Iuslizbeamten im OberlandeSgerichsSbezirl Hamm darf vorläufig als abgewendet betrachtet werden. WolssS Bureau meldet ans Haaen vom 16 November von einem Ultimatum des Landesverbandes West falen des deutschen BeamtenbundeS. wenn gewisse Forderungen nicht erfüllt werden. Zweifellos ist die Stimmung in der Beamtenschaft sehr erregt Di» Regierung und das Parlament werden sich darüber klar sein müssen, daß nunmehr endlich die neue BeloldimqSordnung in Kraft gesttz» werden muß. Mit Beschleunigung mnß auch die Vor lage über die Neueinteilung des OrtSllastenverzeichnisteS verabschiedet werden, unbekümmert um ein« sachliche Nachprüfung derionlgen Ein- gaben, di« sich auf eine Höhereinstufung beziehen. Auch die Beamten und Lehrer müssen endlich klar sehen, wn» sie an Gelamtainkomm-m zu beanspruchen hab-n. In der großen Notlage, die viele Kreist erlaßt hat, leben wettest« Schichten des Volkes Dinge, die geradezu herausfordernd wirken Ich nehme nicht Stellung zur Frage der Zwangs- oder Freiwirtschasf. Dennoch ist ko viel klar, daß die Knr- tosselpreike bis aus 55 M pro Zentner ab Lager des Händler in die Höhe gegangen sind. Die Städte dulden den Preis, die övt. lich-n Pre'SprüstingSstellen beanstanden lhn nicht Tie Regierung erhärt daß gemäß den Richtlinien, die gemeinschaftlich zwischen den Spihenorganisatlonen der Landwirtschaft und Verbraucher in der Sitzung vom 28. September d I. ausgestellt sind, im fnelen Verk br im allgemeinen ein Eweugerprei» von pro Zentner 25 Marl nicht Überschriften werden soll, die Kleinbändlerpreist in den Städte» ab-r infolge der hohen Frachtkosten, der Verlust« und BertriebSsvesea durchschnittlich auf 35 bi- 40 Mark ol« berechtigt anzuerkennen s-ien. Di« V"rb rauch er in ihrer Mehrheit können Kartoffeln nicht emk-ll-ru an der Tagesratton muß gespart werden. Unter Volk ist auf 3 S Pstind Brot pro Kopf und Noch« gesetzt. An 2 5 Millionen Tonnen Brotgetreide werken wir zum Welthandelspreise zwischen 5000 und 6000 Mark pro Tonne zukanfen müssen, um diese bescheidene Ratio, uierunq durch,zuhalten. Das Reich hat über 8 Milliarden Ma-k für diese Ankäufe berritzuhalten.. Aber dessen ungeachtet find der Brau- intuftrie 482000 Tonnen Gerste berestgestellt worden, damit «in ge- haltvolleres Bier gebraut werden kann Jene Schichten, die sich reichlich sattesten können, sollen also auch in den Stand gesetzt worden, an einem stärker eingebrantsn und anregenden Bier ihren Durst stillen zu können; schließlich aber auch deshalb bas muß man zu« geben weil das Brauereigewrrbe darniederliegt und damit es sich allmählich erholen kan». Im Deutbar 1919. im Januar und Februar 1920 ist rin Quantum Mein stir 25 Millionen Mark eiuge- sührt worden ES wäre vielleicht ernstlich einmal z» prüfen, ob der deutsche Weinkonstim nicht »um Ausland ti-rleqt werde» könnte Dem Weinbau brauchte doh»i sicherlich kam Schade» z« erwachsen. In unstem verarmten Vaterland« können wir >mS Bier, unk Welngennß nicht mehr erlauben. Und der Teil der Bevölkerung, der mit reich lichen Geldmitteln versehen ist. sollte lieber danoch streben der übri gen Bevölkerung ein gute« Beispiel zu geben! Tie Genekmigung der Einftihr von Trinkbranntwein, Rum Kognak und dergleichen wird zwar aruntckädstch nicht erteilt aber die sta k alkoholhaltigen Getränke find in unbeschränkten Menge» ü» sündhaft hohe» Preis«» überall läiiflich. Auch Pilsner Bier darf wiedrc -ingesührt werden. Die Entwicklung der «le». «nd Fkeischprrls« vast» ganz »nd gar I« den Rahmen der aufwärts gehende« Preisentwicklung Hinei» Ltg Fleisch» preis« sämtlicher deutsch«, Städte übe, 10000 Einwohner «erde« zwar dauernd kontrolliert, um all,» hohe Preist zu verhindern, aber dadurch wrrden die Pveist wah'hastlg nicht geringer, kenn es ichrin«. als oö 15 Mark pra Pfund Rindfleisch und 24 Mark pr« Pfund Schwrincsstisch den amtlichen und verantwortliche» Stelle« noch nicht zu hoch sind. Auch die Rotstandsversorgung der minderbemittelte» Bevölkerung mit Schuhzeng ist dasselbe traurig« Kapitel. Die Leder- zwangSbewirtschaftunq ist unter der Bedingung auszuheben beschlos» seu worden daß für die Belieferung der minderbemittelten Bevölke» rung die notwendigen Maßnahmen zu treffe» seien. Da« Pfund rohe Rindshaut in der ZwangSwirtsch rst lostet« 1.60 Mark; setzt ist der Preis auf 18 bi« 20 Mark pro Pfund gestiegen. Nach langen Monaten wurde diz NeichSichuhversorgung A. m b. H. unter Beteili gung deS Reiche» und der Städte gegründet. Diest ist sedoch in der Praxis wohl für die größte Zahl Minderbemittelter nicht in Aktion gelreten. So steht heute ein sehr großer Teil der Bevölkerung vor Dingen, die ihm unerklärlich sind, Seit den Kriegsjah'eN leiden große Teile der Bevölkerung an Unterernährung. Als wichtigste Aufgabe erkmnl die Regierung rückhaltlos eine Verbesserung der Er» nährungslage an. Ungeheure Schwierigleiten stehen ihr jedoch in die sem Unlernchmen enlgeg n. Das Voll seilst weiß daß es aus Jahre hinaus noch nicht aus eine völlig befriedigende Ernährung rechnen kann. Es wild notwendig sein, daß die VollSgesamtheit Verständn S ^ für diese schwierige Lage zeigt und sich in den engen Nahmen ein gliedert. U b«r SolidariSmvS und Gcnieinschaltsgeist. über staais- bürgerliche Austastung und Beläligung ist so viel geredet und geschrie ben worden, daß in der größten Not des Volkes endlich die prattilche Beläligung in diesen Tingen am Platze ist Arbeiiersabotag« ist genau so verwerflich wie Steueriabotage und Sabotage des Sloatsorga- niSmuS überhaupt. Unerträglich und staalSuntergrabend ist aber auch das Schlemmer- und Prastertum. die Genuß- Wucherer und Schieber. Gegen diese muß energisch gehandelt wer den. Wer sich nicht willig in den Rahmen bescheidener Lebensführung einordnen will, der mnß dazu gezwungen werden. Es darf für krassen Egoismus lein Raum bleiben. Stoatspolitstch stehen die Dinge sehr ernst. In der Beamtenschaft machen sich Anzeichen sehr ernster Art bemerkbar. Explosive Erschütterungen örtlich oder dislritt«- weise sind zu befürchten. Di« Beamtenschaft möge jedoch die Ruhe und sachliche Ueber'egung nicht verliere» Denn di« K-isis ist zu überwinden: Regierung und Parlament werden Verständnis für die Lage deS Beamtenstandes haben und ihrerseits alle« t»n. um die Wogen der Erregung zu glätten. ES erscheint uns aber dri» Knd notwendig, daß der ungesunden Preisentwicklung cwsteuert wird. Ratifizierung des Friedens durch Ungarn Bon unserem P.-Korresvondenten Am 13. Nivember hat die ungarische Nationalversammlung die Rasist n»>" ,> i' -ns !i Lrianon nn d amatijch > bewegter Sitzung beschlossen. Ter Referent des auswärtigen Ausschusses, Kart Huszao, verlas folgend« Erklärung: ..Indem die Ra'stwo vcnomv'1 ,,q die Inari'kusternng deS Friedensverter» 4 von Trianon beschließt und ihre Zustimmung zu scinw Ratstikat'on erkält, erklärt sie im Angesicht der göttlichen Ge. recktigkeit »ad indem sie sich an das Gewissen der Menschheit wendet, daß sie dies:- FriedenSdotmiient. als aus unwahren Daten süßend, kür ungerecht »nd gegen die gemeinsamen Interesten der Menschheit veistoßend , rc>ck>!et. Da- Frieoensdokumrnl ist nicht das Ergebnis der beiderseiltii.'n Eristternw' der Tastachen und Interessen, noch einer daraus sich ergebenden Vereinbarung sondern dip Oktrovierung eines einseitig!» Friedenswillens Die Nationalversammlung stivzmt nur dem »nwide steblick'en Zwange nachgpbend der Ratifizierung zu und will mir dieser Tatsache jenen Gebieten, die in der National versammlung nicht vertreten sind, keine Verpflichtung auserlegen. Die Nattonast'ersammlnng spricht die Zuversicht a»S. daß die nach Birubignng de: heute berückenden Leidenschaften e>ntwte„de bessere Einsicht den Weg' zur Wied'routmachnng der unter dem Namen eines Friedensvertrig-S begangenen himmelschreienden Ungerechtigkeit cstnen wird." Unter dem Diucke der Zwangslage empfehle er jedoch, den Friede,isversroq ratisimaren Tränen erstickten d!-> weiteren AnS- füdnwa'n HnlzorS de- zum Schlüsse das ungarische Glaubensbekennt nis ablegt, das als« beginnt: „Ich glaube an einen Gott. Ich glaube an eine göschi-be G"iechtigkeft ich alaube an eine Ause'stebnng Un garns . . Tig Abgeordneten körten stehend mit Msler Er» grifl-nbeit zu. Nach Huszar sprachen dann noch zwei Referenten, wie Abgeord» m ler Aladar Ball« und Iorm» wv-aus die N-dner der verschiedenen Part-ien das Wirt crarisfen und sich zum Teile gegen die Annahme d»» Vorlage «. ^sprachen. Als die Parteiredner zu End« waren, deststsßen die Gegner der Vorlage und di» Abgeordneten a»S den ab- g< trennten Grbn'ten d«n S'kiinaSsaoi. Während der sick aistcbließen- Kan R de deS Ministerpräsidenten Teleki wurde in den Wandel- aänaen des Parlaments die ungarische Nastanalhvmne angestimmt, Teleli hält >'» seiner Rede inne. »nd d!-> im Saale Verblieben^» stim- wen in tieifter Blwegung mit ein.^^öiele Abgeordnete brechen In Träne» au». Graf Lel-ki sagt« n. a„ die ^Verweigerung der Ratisikations- irage halte er n'cht stir eine Parteifragz und überlaste eS dem Ge- visten eine» seltn Abgeordneten, wie kr sich in diese, Frage ver» halten werd>. Davon könne keine Rede sein, daß ein Abgeordneter Rr dies« Vorlage wäre; «4 könne nur solch« geben, die i« Interesse der Zukunft der Nation sich in da« Unabänderliche bineinstnte» Di« Netion leb« ewig sie wolle arbeiten und habe auch in den schwer- sten Tage« »«zeig, daß sie sich disziplinieren könne und daß fie Sin» st» solche Erwägungen habe di« nicht nur zu» Herze», sonder« auch. im Interesse d-r Vatwtan, o« zu Vo-niinft svv-cken. An« die>t« Betrachtung mögen die jenseits der Demarkationslinie wohnend«, S ammeSEcüd-r vertrauen und tzossnong schöpfen. Die Ratio, bebe genug moralisch: Kraft, um dem Namen Ungarn« in der gan zen Will Lchuma zu verschallen. Ans die Frage des Präsidenten der Nationalversammlung, ob de.» Haus ie Berlage über die Ratifikation d«S FriedenSvtttrages annehmr, ja oder nein, erfolgte lautlose Stille. Ter Präsident er» klärt« die Vorlage für anggnommnt. De? weiteren wurd« ein Vor schlag de» Markarasen Pallavirini angenommen, daß auf sämtliche, öttentlichen Gebäuden zum Zeichen der nationale» Trauer die schwarze Flaage gehißt »nd bis zur Wiederhersielluna de- tausendjährige, ungarischen Reiches nicht ensternl werte . . . Dem har,-» Zwange also dem Ducke innerer Notwendigkeit, beugt »ck »lagrrn un> nimmt die Kgttttt des Frieden« von Trianon r.tst seine Schult.",« obwohl die Ungarn zuirestt im Herzen die flam» n ende Sehnsucht nach Freiheit bea-n und pftoaen wie seit tausend Jahren, io deute und imme- Sink wir Dnticde istcl't in ähnlicher Lage wie das ungarische Velk? Ein Trost wenn auck nur ein sckwncher, ss l eS iür Ungarn sein, in dem größeren Deutschland einen Lcidensgesährten zu haben. Die Organisation der Reichsregiernng Wir b'ginne» nackkolgend ein- Darstellung übex die Orga nisation de> Reicks», >r Nerien. wobei mir Haupt äcklick der Geschichte nnd dem Aistaabenlreiz der einzelnen heute im Ne cke bestehenden Miriskrien nstsrre Ausmerliamkei' zuwende». Das Material bietet eine Fülle von Unten ichisftois und wir empfehle» daher, di« be- tressenten Drrft ü mgen sorgfäl igster Aufbewahrung. konzl r noch 12 Ministonen. Ihre Org-anstaston ist im einzelnen wi: folgst 1. Reichskanzler, Noichsrninisterium und Nctchc Kanzlei Durch die Versastnng des Norddculschen Bundes wurde die Stelle e.nes Bundeskanzlers geschossen, dem auch A tik l 15 der Vorsitz mr Vundesrai uno di„ Leitung der Geschäste oblag. Der BunleSlanzler wurde vom Präsidium ernannt, das dem Könige von Preußen ,ustand-. erstmalig du ch Erlaß vom >4. Juli 1867. Dem Piäsidend.n stank diu Aussevtigung und Verkündung der B,no S- x>ictzc und die Uebe'wochung ihrer Ausführung zu. Tie Aaird» nnngen »nd Vrriügunqen des Bunderpräsikium wurden im Namen de« Bundes erlassen und bedwsten zu ihrer Gültigkeit der Gen—-rchnn.ig ec» Bundeskanzlers der dadurch die Verantwon- lckteit übrrnabii. Dir Reichsversastung vom 16. April >8i1 ent» kn l, unter -ntip>echr-nder Aendernng di- gleichen Bestimniungm. Hirraus ergab si b der AufgauenlreiS deS Reichs anzler » olS einzigen vkrartwirtlichen Minister d«s Reiches. Durch )'» Ver-gstviig vom 11. August 1919 ist ,ie S 'llung he« Neichska > ,t' s ein andere geword n. Danach ist e. der V> >» sitzende der Ge r»rtre< »rung. der prinruS ii.ter parcS. dem eine Ruhe tun Vorrecht r st^hl Ans seinen Vorschlag we d-a d'g N ichs- ministor vom S 'üS. isidenten ernannt entlast',: er be>:immt v'e Richtlinmck d.- Pel.lik und trägt dafür dem Ne'k->». ze o oe». scher die B rlg..vortn,.g er hat den Vicsitz in du Rcichsirgn mng prd dre äettn g 'hrcr Eleschäite. Hie auS erhebt rer Aa'given- kreis, der dem 9 t'ck-kapzler obliegt. Ter Ne>u>S!aaz''r und die Reichsminifter bllkeii in ihre Ge samtheit die Reichs regier» ng (das Neichsnri > iste - rium). Dieser sind nach Artilel 57 der Versastnng vcn den ein- z.lnen Reichkministe<u alle t-iesetzentwü'se, alle Angelegenheiten, iür tn-lche Verfalsung oder Gesetz dies vo>'>ckrcik>e», soivie McinungSveo- sck.ied-nheiten vre: F'«gc», die den GosLäftsbereich mehrerer Mini ster berühren, zae Verölung und Beschlußfassung zu »ntrrbieite». Hierdurch soll omeicht weide«, daß die t-vn den einzelnen Ressort» I?inist-r» ina "ä >'b ihres Bereichs unter eigener Veianlwortnng gegenüber »em öicichtjage ausgeübte Tätigkeit mit den Interessen i-tzer der Polilil ond-r^'. Nz-ssord; oder den allgemeine» Riclülinien der Reicks-eg-erung in Einklang bleibt. AuS dies.-r Entwicklung heraus erhellt das Tätigkeitsgebiet der ReichSka azlei. die von dem Ebes der Reichskanzlei geleitet wird. Ms selbst, adige Stelle er'chei», sie zuerst >m Haushalt von 1>78'7d: „Der Rcichskonzler nnd besten Zen'ralbureau." Ihre Be gründung war die >>o:wk»diar> Konsegumr die auS der Erhebung der Verstände der obersten Neicksbehön'Sen z» vc^antwortiiehen Stell- vertrktenl gezogen werden mußte: den , der Reichskanzler bedurfte tö« seinen amtlichen Veilehr mit den Chefs der obersten ReichSbe- hkuden emer St sie die den Schriftverkehr vermittelte und di« er forderlichen Aueküicstc und Berichte herbeizog. Tie Stelle wurde zrvächst mit e'nen« vartraqend-n Ra' »nd dam e-fo-derlicken Bureau- und U»terp;rs noi li'etzt. Von 1879 an führt die Stelle die Be zeichnung ..N.'ichSkarglei". En'sprechend dem Anwachftn der Tstnstgeschästc tämtlicker ReickSrestortS bat>en auch die dem Reichs kanzler als ».-raittwortlicken Lo'tor der ReichSvenvaltung zusallenden Ansgabm eine Vermehrung erfahren. Mit der E'ntüh-unq der Verfassung vom 11. August 1919 hat das Tä'iakeitt.ubiet der R-ichSlancket sachlich eine erheblich breitere Basis bttem n'a Der Schwervunkt der Reichsregi"r"na liegt jetzt in den Sitzung.» de« Gefamtmistst-riumS. die im R«ichskan'^rha»se tufter dem Vorsitze deS ReickSkanEerS stastsindon. Di« R'ichskanrlei unterbreitet d m Reichslonzler die Vorschläge für dir Tagesordnung d-r Kabinett'sitznngen bernst diese nach näherer An«eis»mg d«4 ReichSkanzl-rS ein veranlaßt die Verteilung der Vorlagen nnd die Dar Reichstag hat im Juli diese« Iahr'S eine Entschließung gestßt, dahiaarvend. über die Organisation der Reichsministerien und über die Plane der NuScestaltnng dieser Ministerien nähe- niüer- und Gewickltsti'chf r'csstaf-i,, sMaem' D'r Re chsftnainminister Wirlh hat nun eine b, ügl'che Danlschrifr lem Reichstage vorg legt, die eine Reihe be merkenswerte geschichtlicher unk ta'sächkicher Mitteilungen über düst Ministerien vermittelt. Wir best»-» bertte »eb!-« dem Reicks»
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