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Dresdner Nachrichten : 24.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187601247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-24
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1876
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V»s«e« tttl» ? Uhr Iii der ärpedtno» Minilnftrade 12. :2 !»»>-.« ermenUPrct« viert, lich SMorktiOPtg, .biirq di, Volt 2 M»rt 7» P>nr. tu Pli, e. «u»«,-2S000 Styl. gllr »te Vück-ad« elnge» sondier Manuscrtpie nia«t sich die «rdactto» »ichl »erdindUch. Iuseriten-Vnnadm, «»». wartti ll»e»»»'t«j» nult V«»I», tn Homburo, v,r> tin, vte», >.'ct»ji,i. Valet, vc,»lau, tzrantiurt a. M. — tlo»»» in Berlin, Leipjio. Wien. Humdura, llranksurt n. M.. Miln» ch,N. — !)-»>>« « 0«. ln 7,iankf„rt a M. — I-r. soisst in Utiemiiltz. — II»- «o.Loltt«. vultio» H 0». tu Dort». Tageblatt für Politik, Unterhaltimg n.Geschästsverkchr. Druck und Eigenthrnn der Herausgeber: Lltpslh Rcjlhllrdt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fried p. Gfitdsche in Dresden ynlerale werdin Marten» >rai>c >2 anarnominen dt» Ät>. 2 Mn. So»ni«sd di» Mittags tll Udr. In Neuiiadi: grobe Kloster. gas>, ü di» Uiaqnt. L Udr. — Dcr No,INI einer ein. loaltiocn Petitjeile tollet tL Psae. Itinaejandt dt» Zeile LU Pige vi»c Garantie sür do» nachlttiigige Lrlchc» »e» der Inserate toird nicht gegeben. Auswärtige Annoneen« Ansträge von »ns und,» konnten Nirmen »ndP>>- »onen internen wir nur gegeuPrSnuinerandv» ssatilung durch Britj» marke» oder Posteiniad» lung. Acht Silven koste» 12 Psae. Inserate tür die Montag» - Numw-r »der »ach emem Ieiliog- »te Pektljctle 22 Pigc. Skr. 24. Eimindzwimzigstkr Zahrgarig. Mttredacteur: Für daö Frullleton: vr. Liull Dresden, Montag, 24. Januar 1876. Locales uvd Sächsisches. — Dem Ober-Ingenieur Bake in Chemnitz ist das Prädikat „Baurath" in der vierten Elasse dcr Hofrangordnung verliehen worden. - - Mit großer Besorgniß sah man. wie wir vernehmen, in dcr ,. Familie den Nachrichten über die Krankheit der Herzogin Max in Baiern entgegen. Dieselbe, Mutter der Kaiserin von Oesterreich, ist zugleich die Schwester der beiden königlichen Wittiven unseres Ne- gcntcnhauseS. Nachdem jedoch am Donnerstag Abend aus Mün chen ein Telegramm eingelroffen ist, das; wegen sichtlicher Besserung im Befinden dcr hohen Patientin keine Bulletins mehr auSgegebcn werden, tritt im Programm der Hoffestlichkeiten keine, den hohen Herrschaften selbst unwillkommene Störung ein. Dcr nächste Hof- öcill ist daher auf Mittwoch angcsetzt. — In der vorletzten Nacht ist abermals eine nichtswürdige Büberei verübt worden. An dem gußeisernen Statct der hiesigen Margarethengasse, da wo diese mit der Marienstraße eine Ecke bildet, haben Strolche «denn jedenfalls sind es mehrere gewesen) 1 ll Spitzen abgebrochen. Hoffentlich gelingt cs, die boshaften Thäter zu ent decken und zur Strafe zu ziehen. — Borgestern Abend ist im EircuS Loisset unter unöcschreib lichem Jubel des PubliknmSHcrrPrcisringcr Kemps, wie man uns mitthcilt durch einen Leipziger Baugewerren, Herrn Streicher, geworfen worden. — In Groß-Cotta bei Pirna ist am 21. Januar der I 8jährige Arbeiter Johann Kautzky im Blnuberg'schen Steinbruche von einer Steinmasse, welche sich infolge des Thauwetters losgelöst halte, verschüttet und als Leiche unter der Masse hervorgezogen worden. — Verhaftete werden für gewöhnlich nacki Nummero Sicher hinter dcr Frauenkirche geführt. Jüngst jedoch, wurde die bc- liimite Amtsstube auf dem hiesigen Rathhause als Arrcstlocal de- nutzt. DaS ging so zu. Herr Stadtrath Hendel präsitine dein Eewerbeschiedögerickst nnd sah sich durch das unziemliche Beuch, men eines hiesigen Advocatcn veranlaßt, dem Rathsdicncr, dcr ihm alS Präsidenten zur Seile war, den Beicht zu gcdcn, de» Ruhestörer aus dem Sitzungssaal zu entfernen. Der Rathödiciicr befolgte den Befehl, den er jedoch so auölegic, als fei ihm gesagt worden: er solle den Ruhestörer arretircn. Er sühne ihn näm- üch aiu's RathhauS, schloß ihn daselbst in eine Stndc ein und lehrte in dem irohcn (Wühle, daß ihm sein Dellnaueiit nickst, wic es jetzt Mode wird, unterwegs ansgcknlffen, stolz nach dem Ec- inerbegericht zurück. „Er ist fcstegcfal'rc». verr Stabtratb!" flüsterte er dem Präsidenten vergnügt in'ö Di r. .,'öfter? Was?" lautete die entrüstete Gegenfrage. Dcr getreue Knecht Fridolin erzählte seinen Eang nach dein Eisenhammer, „sollen Sie augenblicklich ank's Nakbhaus gcoen und dem Herrn seine Frei heit wlcdergeben?" suhr dcr Stadtrath iort. Binnen Kurzem schlürfte dcr Verhaftete die goldene, rosige Luft der Freiheit wie der. ging heim und dcniincirtc Herrn Stadtrath Hendel wegen Freiheitsberaubung. Dcr Staatsanwalt crkannle icdoch selbst verständlich keinen Grund, gegen den verklagten 'Vater der Stadt nnzuschrcitc» und wies die Klage hierühcr av. Aitttlenocilc er schien aber bei dein Advocatcn ein wirklicher Gcrichtodiencr im Aufträge der StaatSanwaltschast, nm ihn wegen Betrugs und Unterschlagungen, die dcr Advocat Jahre lang fortgesetzt, beim Schopfe zu nehme». Gegen diese gerechtfertigte Frcihcitobcrau- dung giebt cS kein Mittel. — Das Rclchö-Eiscnbalmamt hat durch Vernehmen mit den betreffenden -Bunkcorcgicnmgcn bezüglich dcr Publikation der Tarife ein gemeinsames Vcriabre» dabin erzielt, daß Tarifäudcr- imgc» mit Erhöhung der Transportpreise sechs Wochen vor der Anwendung öffentlich bekannt zu machen sind. — Diese Maß regel tritt, insofern gleichartige Vorschriften nicht schon jetzt bc- flehen, für sämmtliche Eiscubahiic» nn deutschen Reiche. einschließ lich derjenige» im Königreiche Baiern, mit dem l. Februar in straft Auf Anordnung tcö Rcicho.Eiseiibahiiamtcö sind ferner s nnmtliche Eiseiibahiidircetioncn angewiesen worden, die Eiscn- bahnschaffucr der verfchictcncn Linien mit fortlaufenden Num mern zu versehen, welche sie in deutlich erkennbarer Weise an den Mützen zu tragen haben. »Veranlassung zu dieser Anord- m»ig, die vom Publikum jeden allö gern acceptirt wird, ist der Umstand gewesen, daß ein Passagier, der sein Billct einem Schaffner zum Erupirc» gegeben, letzteres nicht wieder zurück, crhglten und auch der Schaffner nicht bestimmt ermittelt wer den konnte. — Zur Erleichterung des telegraphischen Verkehrs Et zwischen den Tclegmpheiivcrwaltmiac» Oeitcrrcich-Unggrno und Dcntsch- iants ein Lpcclglübtre>nko»n»cn getroffen worden, welches bereits am l. t. i» Kralt getreten ist. Danach haben sich die beiden Verwaltungen verpflichtet, außer den schon bestellenden direkten Verbindungen eine Linie zur direkten Korrespondenz zwischen Wien unv London und zwischen Berlin und Budapest hcrzn- 'tellcn. Im Wechselverkehr zwischen den Stationen Oesterreich- Ungarns nnd Deutschlands beträgt künftig die Beförderungs gebühr sür einfache Depeschen von 2<> Worten: I. wenn dieselbe ans Ungarn oder anS einem ferneren österreichischen Gebletsthcile ansgeht oder umgekehrt dahin bestimmt ist, B2N Mark; wenn dnselbe aus den näheren Gcbicisthcilc» Oesterreichs kommt oder dahin gerichtet ist, 2 Mark und im Grcnzvcrkchr l Mark. -- Gebührenfrei HIciben die meteorologischen und WasicritandS- tepcfchcii. welche biöhcr gebührenfrei waren. Expreßbestcll- acbührc», welche vom Adressaten nicht zu erhalten sind, muß die Vcrwallung der Adrcßstatio» tragen. Die übrigen Bestimmun gen deö inkernativnalcn TelegrapbcnvertraacS sinken nach wie vor ihre volle »Anwendung aus de» Dcpcschcnvcrkchr zwischen beide» Ländern. — Man behauptet immer mit dem alten Ben Akiba, daß Silkes schon dagcwcic» sei, daö aber ist gewiß noch nicht passirt, daß Jemand bei seinen Lebzeiten zu Beschaffung eines bei seinem eigenen Begräbnisse paradlrenrcn P almc n z wcigcö selbst clnc Beisteuer geleistet habe. Vor einiger Jcit saßen mehrere Herren am gcwohntcn Stammtische gemüthlich beisam men. nur c i» Platz blieb leer, der biöbcrigc Inhaber war ins Jenselt hinüber abmarschirt. »Nach den üblichen Beileids bezcugimgcn nnd Erinnerungen a» de» Verblichenen wurde dcr 'Antrag gestellt, dc» Letzteren durch einen Palmen- zwcig aut dc» Sarg zu ehren. Sämmtliche Anwesende trugen dazu bei. AIS nun derselbe den Hlntcrlassenen feierlichst überreicht werden sollte, stellte cS sich heraus, daß man post töKum loinme, - dcr Selige lag schon in seinem letzten Kämmerlein. H»v iäirv? Man mußte den Schmuck ml ckopvsituiu nehmen. Da aber sank sich bald ein anderer (kom petent; — ,iner der Stifter war mittlerweile selbst zu seinen 'Vätern versammelt worden, und so beschlossen denn dictccimirtcn ! guten Kauicratcn, nrmmebr dessen Breterhäuochcn mit dem va- I cant gewordenen Palmzwcige zu ziere». Und solches geschah j denn auch. Davon aber l at sich der alte Stammgast gewiß ! »ichlö träumen laßen, Laß er, als er kaS Portemonnaie öffnete, l zur Verherrlichung seines eigenen Lcichenconductö rin kleines ^ Opser bringe. — lieber die wahre Ursache der zu frühen Explosion der ! Kiste tcö Viertels Thomaö giebt dcr Verfertiger des Uhrwerks. Herr Fuchs, folgende Auskunft: Thomas habe den Hauptwerth darauf gelegt, daß die Uhr mindestens U> Tage gehe und in die ser Jcit nur wenig differlrc, daß der eiserne Hebel mit einer Krait von mindestens 25, Pfund Niederschlage und daß durch eine Zifser- schclbc sich - ähnlich wie bei einer Weckeruhr die Stunde — hier dcr Tag voranöbestiminen lasse, au dem dcr Hebel falle» soll. Er hat nicht gesagt, daß auf Stöße u. dcrgi. Rücksicht zu nehmen sein werde und so wurde auch hiergegen keine Vorsichtsmaßregel angewandt. Dieses Versehen des Thomaö allein war die Ursache, daß dcr Hebel des Ubrwcrkö in Folge dcr Stöße und Erschüttcr- imgeii, die bei Verladung der Kiste vor'amcn, sich so frühe löste und die Explosion schon in Bremerhaven erfolgte. Wäre eine Vorsichtsmaßregel gegen das zu frühe Niederschlagen deö Hebels durch einen Stoß angewandt worden — und dies wäre sehr leicht hcrzuttcllcn gewesen so wäre die Erplosion auf offenem Meere erfolgt und ewiges Gchelmnltz hätte daö namenlose Verbrechen verhüllt. — Oeffcntliche Sitzung dcsGewcrbeschicdö- gcrlchtö am 21. Januar, unter dem Vorsitz dcö Herr» Statt- ratbs Hendel und zunächst dcr Thcilnavmc dcr Herren Gclb- gicßcrmcistcr Vierling, Klcmpnermcistcr Schöne. Gelbgießer Kö nig und Klcmpncr Andrich als Beisitzer. Die Klempnergesellen Gcrstenmapcr und Lcuschncr beanspruchen von dem Kicmpncr- mcislcr Scheffel >7 M., bez. lUM M. Lohncutschädiauiia ani je eine Woche, und tübrcn zur Begründung an, von dem Letzteren ohne vorherige Kündigung und ohne jede Vcranlassnng am 21. Dc.embcr vor. I. aus dcr Arbeit entlassen werden zu sei», am folgende» ersten «zciertaae aber gegen daö Verfahren Protest mlt Wahrung iorrr Rechte erhoben zu haben. Herr Scheffel stimmt mit tcn Angaben der Kläger, welche überdies sogar eine Lohn- cntschädigung aus zwei Wochen zu fordern gehabt hätten, überein und zahlt in coulanter Weise denselben sofort die beanspruchten Beträge. Dcr KlciiipncracseUc Emanuc! Duda klagt gegen den Klempner Rauchmanl. bei welchem er für ein Wvchcnlohn von 17 M. gearbeitet, auf Gewährnng dieses Bctragö als Entschä digung, indem er aniührt, daß er mit dem Beklagten dahin über ein gekommen sei, daß er an 1 Tagen dcr Woche >e I > Stunden, sonst aber nur 10 Stunden zu arbeiten habe, taiür aber die cin- fallcndcn Feiertage mit bezahlt erhalten solle. Nun geht aber nicht allein anö den Verhandlungen hervor, daß Beklagter seinen Verpflichtungen »achgckonnnc» iei, cö tänn dies auch Kläger sei bst nicht in Abrede stelle»; dcmungcachtet vfferirt dieser Etstclem freiwillig Mark, waö jedoch von dem Kläger zurückgcwiesc» wurde. Dieser hakte eö sich deshalb selbst znznschreibeii. daß er mit seinem Ansprüche. alS einem völlig unbegründeten, mittelst Bescheids zurüctgcwicscii wurde. AIS Bciststcr nmanten die Herren Gelbgießer König, Klcmpncr Andrich, Tischler Gappifch »»d Klempner Schöne, in der folgenden Verhandlung aber die Herren Schneidermeister Kolbeck und Hageman», Lopitzsch und Posa mentier Rübling. Dcr Schnciderae.ellc Karl Friedrich Adler hat bei dem Schncidcrmcistcr Friedrich Koch mehrere Jahre lang gearbeitet, und es ist zwischen Beiten niemals eine Irrung vor- ackomnicii. Da kommt eö dem Herrn Kock, bei, am lx Dccbr. seinen treuen Arbeiter zu entlassen, ohne ihm vorher zu kündigen, und wohl auch ohne einen persönlichen Grund zu haben. Er giebt dlcü auch zu und entschuldigt sein Verfahren damit, daß er nicht geglaubt, dem Gesellen, da dieser aui Stück bei ihm gcar beitet, vorher zu kündigen, wie er sich überhaupt. da seine Ge selle» stets viele Jahre hindurch bei ihm zu arbeiten pflegte», nie mals um die ciiischlagcndc» gesetzlichen Bestimmungen gekümmert habe. Obgleich Kläger R> Mark Entschädigung verlangt hat, so ist er doch infolge des ihm von dem Herrn Vorsitzenden gemach ten 'Vorhalts, daß er ihm jedenfalls schwierig fallen würde, da er nach Stück gearbeitet, seine Ansprüche zu beziffern nnd zu be weise» , mit den ibm angcbotcncn 21 Mark zufrieden gestellt. — Der Schneidergeselle Mar>i»il>an »Fiedler beansprucht von seiner früheren Prinzpalin, dcr Wiltwc Ehlers, .><» Mark Lohnentichä- digung aus 2 Woche». Er versucht seine Forderung damit zu begründe», daß er aiigicbt, der Geschäftsführer Krischc habe ihn ohne Kündigung und Grund auö dcr Arbeit entlassen; dock' muß er i»> Lame dcr Verhandlung zugebcu, daß er sich zur Jett der Entlassung zur Fortsetzung der Arbeit nicht erboten, daß er still schweigend fortgcgaiigen und sich erst nach Verlaus von " Tagen "ei dcr Prinzlpalin wieder zur Arbeit gemeldet gehabt habe. Er kommt daher auch zu der Einsicht, daß seine Ansprüche kür hin fällig erachtet werden würde», und zieht daher seine Klage zurück, entsagt auch seinen Ansprüche» an die Beklagte. AIS Beisitzer waren die obengenannten Herren tbätig. 'Är'tterungo.iveovaMtuiift am 2:1. Januar. Mittags. Barometerstand nach Otto L Bösolt hier: 28 Panier Joli 7 L. «seit gestern :< L. gestiegen!. - Thermometer nach Rcaumur: u Grab über 'Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte West- Wind. Himmel: trübe. — (Slbhvlie in Dresden, 2ll.Januar.AUtt.: 70 Cent, unterv. Briefkasten. Abonnentin. „Bei der Tarne meines sbloö des Jbrigcn? D. NcdO Mädchens hatte ich den Namen „Käkchcn" ausgeschrieben, er wurde mir aber von dem Kirchner mit dein Bemerken zurüctgcschictt. daß „Käkchcn", selbst „Käti", sür daö Kirchenbuch nicht zulässig wären, und wurde die Kleine deshalb „Katharine" getauft. War dies richtig?" Wir müssen dem Manne vollkommen Recht geben, denn nur wirkliche Namen, nicht deren Verstümmelungen (wie auch „Pcppl" für „JosephincB, sind im Kirchenbncve cinzutragcn. 'Abonnent L. hie r. Bezüglich Ihrer Im letzten Brief- käste» gestellten Anfrage tragen wir behufs Ihrer Information Folgendes »ach. Die Verfolgung einer Beleidigung tritt nur aus Antrag ein, dieser aber kann bis zur Verkündigung eines ans Strafe lautenden UrtdellS und bei der Verfolgung Im Wege der Privatklage oder Privatanklage biö zum Anfänge der Voll streckung dcS Unheils zurückgcnommen werken. Eine Handlung aber, deren Verfolgung nur aus Antrag cttMitt, ist nicht mehr zu verfolgen, wenn dcr zu letzterem Berechtigte eö unterläßt, sol chen binnen drei Monate» zu stellen, und zwar von dem Tage an gerechnet, seit welchem Jener von der Handlung und von der Person tcö ThätcrS Kcnntniß erlangt bat. B. K. hier. „Ist cS den» wirklich eine so merkwürdige Neuheit, daß, wie in einem hiesigen Blatte behauptet wird, aus dcr Eisenbahn, welche vom linken Elbuscr im Gehege ab unter ker Frietrichöbrücke weg längs ker Wcißcritz nach dem ehemaligen Albcrtobahnhose zu hlnsührt, wiederholt Gütcrzüae abgesemgt worden, von denen sämmtliche vowrvü mlt Eis beladen waren»" i— Dem guten Manne, welcher dies auigetischt hat, muß wohl Jclbst eine solche Lowry durch den Schädel gefahren nnd daö ! bischen Gehirn erfroren sein, da er nicht weiß, daß bereits seit Jahren aus dem 'Norden Europas, namentlich auch aus Nor wegen. große Massen von Eis nach Deutschland, namentlich auch nach Sachsen, per Bahn eingesührt wurden. 2V. G. „aus dem Puplicum". „Warum trägt Herr Hostchauspielcr W. so selten Wattons? Eö wäre doch recvt zu empfehlen!" — Meinen Sie ? Aber, bitte — schreiben Sie Puplicum gefälligst mit einem weichen b! B. G. hier. „Wie lange wirb es denn noch dauern, big Herr spitzig die abscheuliche Ruine auf der Neucgassc wegreißcn läßt, das ist ja ein wahrer Spektakel. Thun Sie Loch waö Sie können." — Letzteres ist ja schon geschehen, doch was nützt cs, gegen Windmühlen zu kämpfen. Wir hörten, dem rc. Hitzig sei vor einiger Jett von der 'Behörde auigcgcbcn worden, die vtt ge- rügte» Ucbeljtändc zu beseitigen, dem Alaune scheint aber Alles sehr Schnuppe zu sein, er ist und bleibt der Potcnjat der soge nannten Scrrestraßc. Dad Publikum kan» wenigstens einen Fußweg durch diese verlangen, denn bei nassem Wetter versinkt man V>S an die Knöchel im Kothc. Alan sollte allerdings nickst glauben, daß mitten in einer großen Stadt so ein öffentliches Aergeniiß noch länger geduldet werden könnte. Und wie lauge soll daö noch dauern ? Hitzig wird gewiß nicht selbst in der Lage sein, die Straße in Jahresfrist aufzubauen, und dadurch die Lagerplätze von den Banmaterialicn zu räumen, die großen skandalösen Löcher auszusüllc» .>c. Also nochmals» Behörden, helft! St. Dr. „In welchem Buche sich ein Plan von Dresden ans dem 17. oder 18. Jahrhundert befindet, oder ob neuerdings die Pläne einzeln auSgegebcn worden sind ?" — Wenden Sie sich an die hiesige König!. Bibliothek Kaiser Wilhelm-Platz, Japan, Valais 1.), in welcher Sic derartige Werke, Karlen und Plcinc finden. N. K. in N. „Im Obererzgebirge wobnt entschieden de: gcinülhrcichste Alenschciislamm. Warum verletzt Ile. Hugo Ai üller den alte» guten Vetter Ealculator dorthin? Ich kann mich ärgern, stecken Sie ihm das."— Ist hiermit geschehen. Schüchterne Künstler Verehrung. Die be rühmte Künstlerin, der wir Ihren Brief übersandten, schreibt uns wörtlich: „Verehrte Redactstn! Er oder S ie komme nur! Alles 'Andere wird sich ja hoffentlich finde»! Mit herzlichem Gruß Ihre 'N. N." ."»Brandenburg. „Werten und müssen zu den Haupl- icsttagcn rer Katholiken in Dresden sämmtliche Geschälte ge schloffen sein?" - 'Nein; nur wenn die Festtage der Katholiken mit denen dcr Protestanten zuiammenfallcn, treten die Bestim mungen bezüglich des GcschäitösckstnsscS ein. B. K. hier. „Hat der aui dcr 'Augustuöbrücke hier sta- tionirte Gcnskarm daö Reckst, etwaige Juwiderhandlungcn gegen die sür tic Passanten bestehenden polizeilichen Verordnungen so fort zu bestrafe» und die Strafe einzuziehen?" — Allerdings. Bci der Humanität unscrer Erecutivbeamtcn bürste dies Verfahren nur selten nnd nur tan» Vorkommen, wenn die betreffenden Eon- ttapcnientc», z. B. Bauerwcibcr oder sonstige Personen, welche Körbe oder dergleichen auf dem Trottoir lragcu, sich den Wci- stmgen, solches zu verlassen, wikcrsetzcn. Dcr Beamte kann dann svfistt Nc Strafe ciiizicbcn und ist deshalb mit bezüglichen Mar ken versehen. Haben die Gestraften entweder kein Geld bei sich, oder weigern sic sich der Erlegung, so tritt allerdings Acre- tur ein. H. G. hier. „Wie übersetzt man die IIüberschritt am japanischen Palaiö: KV8I-.VN V8V1 I'VlittK'O 1'.V1'NX8?" — Sammlung kvon Kunstwerke»! sür den öffentlichen Gebrauch i natürlich um zum Besehen!). A. K. Frcibcrg. „Warum ist aui den Zetteln der hiesigen Hoitheatcr weder dcr Name des Dirigenten, noch der tcö Regisseurs angegeben ? Diese Herren sind gewiß eher dazu bercchligs. als mancher Verfasser von Operitterteii!" - Sie irren, edler Freiberger. 'Bei neuen Stücken figurirt der Regisseur allemal aus dem Zettel. Dcr Dirigent aber? Die Frcisck'ütz- Ouverture wurde sogar mal ohne Dirigent gespielt! E. Iaco b, H ana n. „Befindet sich dcr vormals königl. sächs. Finanzminister Freiherr v Weber gegenwärtig in Dresden und wo wobnt derselbe?" — Herr Mar Maria v. Weber ist z. Z. i» Wien, Earlslraßc Nr. II, wobnhan. Daß Sic ihn zum sächs: Finanzminislcr gemacht haben, wird ih» gewiß sebr freuen. G. P. hier. „Meine Schwägerin, eine I7iährige muntere Psälzeri» wünickst hier eine gute und solide Nähschule zu besuchen; können und wolle» Sie die Güte haben, eine solche auszugcbcn ? — Schicken Sic den netten, näblustigen Käser zur Frau Förster, Hvspitalstraßc Nr. ft. oder zur Frau Wittwe Robdi. wrcibcrgerstraße 10c.. oder auch zu Fräul. Bianca Schmidt, kleine «ckneßgasie 2. diese Damen untcrrickstcn nicht allein im Fcinnähen, sondern auch im seinen Stopfen. K. V. E h c m n i tz. „Darf ich alö evangelischer Volks- schullebrcr, aiigcstcllt an einer sächsischen Volksschule, ein katholi sches Mädchen heirathen, reiv. darf dasselbe, wenn cö meine Frau werden will, katholisch bleiben?" — Das verfielst sick'; die Be hörden sind, Gott sei Dank! in Sachsen, obgleich da und dort »och manche Jntolcranzfälle zu vcrzcichiicn sind, im Ganzen doch so aufgeklärt, daß Ihnen irgcno Hindernisse gegen Ihr Vorhaben gewiß nickst in den Weg gelegt werden. Damit rrlediacn sich auch Ihre beiden letzten Frage», welche wir stillschweigend über- gehen. M. N. „Werden auch Geldeinlagen einer nickst in Dresden wohnhafte» Person in der Sparkasse in Dresden an genommen?" — 2Vir wüßten nicht, welche Hindernisse da cnt- gcgeiistehcn sollten. S t a m mt! s ch z. K. „Heißt cö Fußzehe oder Fuß- zichnc?" — Letzteres ist verdorbene Sprach- oder Schreibweise und erinnert a» den Dialcct der Naaclschmictc in Schiehcib oder Schönbcibe! Da hcißt'ö auch „Sei die Sei sei? - Die Sei sei sei." Jn'S Hochdeutsch übersetzt: „Sind die Säue sein? — Die Sause sind sein «gehören ihm.)" — Zehe und Zinke, sZackc, Spitze) haben jedenfalls eine Abstammung. B crn h. Z i m m c r. M cißcn. „Ist Ihnen bekannt, daß man anstatt „Schuppen" auch „Schlipsen" schreibt?" 'Allerdings und wohl auch mit Reckst. Den» unserer 'Ansicht nach sind beite Worte vom „schlüpfen" abzulcitcn. wie auch „Schlnpiwiiikel, «-chlupshascn." Junge Dame. „Zu „Fibclio" am 1-1. wünschte eine junge Dame ci» 'Billct und gebt Mittags anö Hofthcatcr. Da nur noch tbcnre Plätze zu haben sind, kamt sic von einem Diciistimmn ein 'Billct Seitcngalcrlc 2. Rang rcckstS, Nr. 76. um höbcrn Preis, als den dafür festgesetzten. »Abends als sic besagten Platz einge nommen hat, kommt kurz vor 7 Nr ein junger Mensch und er klärt finstern Blicks, daß der Pia ihm gebühre, da er das BilIet gekauft und verloren habe. Am ihre Einwen dungen holt er den Logenschließer, kort müsse, da Billetkäufc von Dlenttmännern welcher entscheidet, keine Gemma
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