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Dresdner neueste Nachrichten : 23.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193806232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-23
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.06.1938
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Irnr- «otd«ln»ls. <7, pl. !8 8ekceid- S,,mc 1,1. kaekovs I«4l>,«»,lL »I,. fkl IS. ^Ußtzunst it. s«I. I/IZ? » Ittrlmme!«! den Dresdner westen Aaäutid. i hätte stbncn nast da» oer. till. wa» Almen nutzlos deruui. »Nl«. reckt ei»or eckntie, lllr Kunst «ns dei« Ste»»a«, mer und läidtt- » Silber, siir lür utioolttiiibe VLL hlatte», in dem pkMlelter. Per. fi,»er«. lSmtltch orlallrab« S». ickrlckle» evsooo. Iltl«. «er Reuest«, Dresdner Neueste Nachrichten Nezug-prelke: »«IfteleeZusiesiunglnSHaut LH L «Inschl. Trägerlohn monatlich valdmonatl.i.ooRM. Postbezug m»nail.r,oo7wi.r>nschl.4«ipf.p»stg«bahren lhlerzu läRpf. ZustellungSgeb.) Kreuzbandsend.: Jür di» Woche 1,00 RM. Slarelnummer 10 Rpf., außerhalb <->rob-vr.«d.n« 15 Rpf. mit Handels« und Industrie «Zeitung Schrlstleltung, Verlas und Hauptgeschäftsstelle: Dresden A, Ferdinandfiraße 4 Anzeigenpreise: 2>kunbprel<! öle 1 Fällige ww-Zesie lm An« ' »elgenleil 1« Tlps, Siestengesuche und privat« Jamiiienan,eigen üRpf^diers wwbreite wm-Zell« Im Textteill-ioRM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel v. Lriefgebühr für Ziffer anzeigen 30 Rpf. auSschl. Porto. Zur Zeil Ist Anzelgenpreisliste Nr. S gültig. Postanschrift: Dresden A1, Postfach«Fernruf: Orisverkehr Sammelnummer 24601. Fernvettehr 27S81-27SSZ * Telegramme: Neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060«Verllner SchrlfilelMng: Verlln W ZS. Viklorlastraße 4a Nichtverlangt« Einsendungen an die Schrlstleltung ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. — 2m Joste höherer Gewalt oder 2etrleb«stSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Nachlleserung oder Erstattung de« entsprechenden dntgelt« Ilr. 144 * Donnerstag, 23. Juni 1938 46. Jahrgang Schmeling durch Aierenlreffer besiegt Das Ergebnis der ärztlichen Ltntersuchung - Weiterer Erfolg Francos an der Eastellon-Kront - Schweres Flugzeugunglück in Frankreich Mißgeschick gleich zu Beginn Telegramm u nsr cs So nderbericht- erstatters New Nork, 28. Juni Während In dem von 80 000 Menschen besuchten New Aorker Bankeestadion zu dem Kampf um die Weltmeisterschaft zwischen Schmeling und LoniS die letzten Vvrberettnngen getroffen werden nnd die Sekundanten den Boxern die Handschuhe anlegeu, erscheinen die Gröken des amerikanischen Boxsports. Brausender Beifall empfängt Jack Sharkey, Toni Galcnto, Jack Tempsev, Jimmy Braddock, Neue Tunney, Max Baer, der den Sieger deS Kampfes hcrauSgesordcrt hat, und den Engländer Tommy Farr. Als Schmeling vorgestcllt wird, rauscht neuer Beifall aus. Diesmal wird auch LoniS begeistert begrübt. Ringrichter ist, wie erwartet, Arthur Dono- van, der Leiter aller groben Kämpfe in USA. Ruhig ermahnt er die beiden Gegner zu fairem Kämpfen. Atemlose Stille liegt über dem weiten Rund. Tie Spannung, die alle beherrscht, fühlt man geradezu körperlich. Achtzigtausend lm Uanleestadion 8« lang« ziehen sich die Rahmenkämps« hin. So wird kurzerhand «ach. den beiden ersten Tressen der IjanAkampf angeküqßigt. Die 80 000 8uschauer bereiten dem zuerst erscheinenden Joe Louis einen nicht sonderlich warmen Empfang. Der schwache Applaus schwillt zu stärkstem Beisall an, als Max Schmeling, zuversichtlich lächelnd, den Ring betritt und LouiS in seiner Ecke begrübt. Nach kurzem Abtasten treibt LouiS seinen Gegner in die eigene Ecke, schlägt beidhändig und wuchtig auf den Deutschen und überrennt ihn förmlich. Noch hat Schmeling nicht die richtige Einstellung gesunden. Er blockt zunächst deS Negers ungestümen Angriss wuch tiger Kops» und Körperhaken ruhig ab. Vergeblich ver sucht der Deutsche, einen offenen Fight zu erzwingen, nnd kontert mit kurzen Rechten, wird aber erneut von dem immer wilder werdenden Gegner an die Seile gedrängt. Unaufhörlich schlägt der seinen linken Haken. Hierbei fällt der später im Krankenhaus ciuwand- srei seftgestellte Nicrcnschlag. Der Deutsche greift erschüttert mit der rechten Hand nach den Seilen, während die Linke mühsam den Kops deckt. Diese Ab wehr genügt aber nicht gegen den Schlaghagcl deS Negers. Schmeling saht sich, lötzt sich vom Seil und zieht den Kamps wieder in die Ringmitte. Jost deckungs los steht er infolge drö Schlages kamps- unsähig und schutzlos gegen die Gefahr, die in der enormen Schlagkraft des NegcrS liegt. Wie «ine Katz« lauert LoniS ans eine Gelegenheit zu dem von ihm augeküudtgtc« entscheidenden Schlag. Wohl trisst Schmeling, aber unerschüttert antwortet Louis «it Doppelschlägen ans Kinn, an die sich neue Serien auschlieheu. Sine unmenschlich harte Linke wirst Schmeling zn Boden. Bei „sechs" erhebt er sich wieder, geht ans de« Gegner zu, aber deckungslos nnd schon mit glasige« Augen. Kaltblütig „nimmt" LouiS in sicherem Borgesühl des Sieges „Mab", und schon bricht Schmeling «in zweites Mal unter dem Schlaghagel zusammen. Er sällt aus den Rücken. Mit letzter Krast versucht er sich z« erhebe«, aber seine Beine trage« ihn nicht mehr. „Mach ihn fertig!" Das packende Geschehen im Ring reibt die 80000 Menschen mit. Kein einziger bleibt auf seinem Sitz. Kein einziger behält bet diesen sich überstürzenden Szenen die Ruhe. Alle sind sie aufgeschnellt. Wilde Schreie gellen auf. Die Stimmung ist umgeschlage». Das Volk schenkt seine Gunst dem, der Sieger wird. Und daS ist in diesem Angenblick LouiS. „Kill Kim" s„Mach ihn fertigl") grölt die unerbittliche Masse. Halb bewubtloS rasst Schmeling seine letzten Kräst« zusammen. Sein Wille ist stärker als sein Körper. Max Machon mub den schwersten Entschluk seines Lebens sagen: Er wirst das Handtuch in den Ring. Donovan schreitet sofort «in. Er schiebt LouiS zur Seit« und Hilst Schmeling aus. Die Polizei sperrt den Ring hermetisch ab. Rach zwei Minuten und vier Sekunden ist der Kamps aus. LoniS wird z«m Knockout-Sieger in der ersten Runde ansgerufen. Machon und Dock Casey haben sich inzwischen um Schmeling biimüht und ihn in seine Ecke getragen, um den noch völlig benommenen Deutschen wiederaufzu- Irischen. Schwer hat ihm der Neger mitgespielt. Das rechte Auge tst geschwollen. Unter Jubelgeheul führt LouiS einen groben Freubeqtanz auf. Seine An- Hänger heben ihn immer wieder auf dir Schulter. Auch Knochenverletzung festgestellt Max Schmeling im Krankenhaus Telegramm unsres Sonderberichterstatters New York, 23. Zuni Vor 800VV Zuschauern wurde in der vergangenen Nacht im New Yorker Yankee stadion im Weltmeisterschaftükampf Max Schmeling durch den Titelhalter Zoe Louis (USA.) knockout geschlagen. Schmeling erklärte sofort nach dem Kampf, daß er einen schweren Nierenschlag erhielt. Vor Schmerzen war es ihm unmöglich, zu denken, abzuwehren oder anzugreifen. Sr wurde zu einem bekannten New ssorker Facharzt gebracht. Nach fast zweistündiger Untersuchung im Krankenhaus, bei der zahlreiche Röntgenaufnahmen gemacht wurden, ist ein Nierenschlag einwandfrei festgestellt worden. Der ärztliche Befund hat weiter ergeben, daß sich Max Schmeling eine Spaltung zweier Knochenansähe an der Wirbelsäule zugezogen hat. Der Deutsche wird noch ini Krankenhaus bleiben, wo heute Donnerstag weitere Untersuchungen vorgenommen werden sollen. ZknL Llohmosins, cker 1SZS Loo Louis einwanck/rei sc/i/us. Schmelings Erklärung I« seiner Kabine erklärte Max Schmeling de» aus ih« sassuugslos eiustürmeuden Berichterstattern, datz er dnrch einen regelwidrigen Schlag z« dieser Nieder lage gekommen sei. Wörtlich sagte er: „Es war der erst« Schlag des Regers, der mich traf, und zwar ei« rechter Schwinger, der genau au der linken Niere landete. Ich «ar sosort wie gelähmt, hatte das Gefühl verloren nnd konnte mich nicht einmal mehr gerade ansrichteu, sa nicht einmal mehr denken und verlor sosort jegliche Kvntrolle. Es war nicht unr «in regel widriger, sonder« einer der übelsten Schläge, den ich überhaupt je bekommen habe. Daß ich nicht mehr in Ordnung «ar, beweist am besten, daß ich von de» späteren Tresser« nichts gespürt habe. Ich fühlte immer nur de« Rierenschlag, hatte aber immer «och den Willen zum Kämpfe«. Immer noch bi» ich davon überzeugt, daß ich LouiS schlage« ka«n." Schmeling «eilte weiter mit, daß er unverzüglich die Heimreise «ach Deutschland antrete« werbe. De« sosort ans« tauchenden Gerüchten, daß er seine sportliche Boxer« lansbah» beende« würbe, trat Schmeling energisch entgegen, Vegelsterung mit Dutzenden Schwerverletzten I« de« Reserviert«!« der ostamerikanische« Grob», stäkt« »nrde der Boxsie» de» schwarzen Weltmeister» Jo« LoniS mit einer Ueberschwenglichkeit gefeiert, dl» für viele der freiwillig oder unfreiwillig Beteiligten schmerzlich« Folgen hatte. In der New Aorker Neger, stabt Haarlem warfen die Neger vor lauter Begeiste rung Milch, und Whisky-Flaschen hoch in di« Lust, ohne daraus zu achten, ob diese Wnrsgeschosse beim Heruntersallen jemand tressen würden. Aus diese und andre Weise erlitten allein zwöls Polizisten Ber- letzungcn, von den Negern selbst gar nicht zu reden. Einer der Polizisten wurde ziemlich schwer verletzt. Der leitende Polizeikommissar gab jedoch bekannt, datz die Polizei völlig Herr der Lage in Haarlem sei. „Sie sollen ihren Spatz haben. ES ist ihre Nacht. Dieser Knockout bringt keine Gefahren", erklärte der Polizei, kommissar mit indirektem Hinweis aus LouiS' Knockout-Niederlage vor zwei Jahren, die in Haarlem schwere Unruhen mit mehreren Todesopfern zur Folge hatte. In Cleoeland lOhio) sah sich die Polizei veranlatzt, aus Tränengaspistolen in eine Menge von 12 000 Regern hineinzuschieben, die in ihren Jubelknnd« gedungen keine Schranken kannten. Auch dort gab es Verletzte, wenigstens sieben an der Zahl, unter denen sich drei Polizisten befanden. Ein Mann wurde durch einen Schuß lebensgefährlich verletzt, und ein Polizist erlitt einen Schädelbruch. In Detroit verliefen die Negerkundgebungen, obwohl sie auch dort groben Um fang annahmen, bisher ohne Zwischenfälle. lFortsrhnng auf Seite 2) Lm Brennspiegel Lm Endkampf gescheitert Schmeling trat dem acht Jahre jüngeren Mulatten Joe LouiS noch einmal gegenüber, freiwillig, erfüllt von glühendem, sportlichem Ehrgeiz, das für unmöglich Gehaltene zu erreichen, den schon einmal eroberten und wieder verlorenen Wcltmcistertitcl zurückzugcwinnen, etwas Einzigartiges aus einem Gebiet zu vollbringen, das als schwerste sportliche Prüfung Mann gegen Mann gilt. Nach seinem Siege über LoniS im Jahre 1930 lebte der vermögende Deutsche fast wie ein Asket, "10 Pflichten sür Dich! immer nur mit einem Ziel vor Augen, besser zu sein als alle andern Fausiscchter vor ihm. Schmeling be siegte alle! Er griff erneut nach der Krone der Schwergewichtsboxer. Gegen Boxer und — gegen Hatz und Dummheit. Unmittelbar vor dem Ziel ist Max Schmeling ge- scheitert. Zweifellos hatte das Glück den besten deutschen Boxer aller Zeiten verlassen. Schmeling ist ein bedeutender -,Techniker und ein hervorragender Stratege des Ringes. Er unter lag seinem Gegner LouiS, weil der die Chance, die seine enorme Schlagkraft bot, richtig und restlos auSnutzte. LouiS war sich nicht im Zweifel, datz er die grötzten Aussichten hatte gleich zu Beginn deS Kampscs, wenn Schmelings Technik sich noch nicht voll auSwirktc, da der Deutsche ein langsamer Starter ist. So setzte der Mulatte alles auf eine Karte, er zwang die Entscheidung in der ersten Runde. Ein einziger entscheidender Tresser lähmte Max Schmeling so, datz er kaum mehr zur Verteidigung, geschweige zum Angriff fähig war. Durch einen Tief schlag Jack SharkeyS hatte Schmeling seinerzeit die Weltmeisterschaft gewonnen, und dann gegen denselben Sharkey verloren. Sein Versuch, in einem einwand, freien Kamps als erster Deutscher Boxweltmeister aller Klassen zu werden, und zugleich der erste Welt meister, der den Titel zurückeroberte, ist mitzlungen. Dennoch kann die Beharrlichkeit und der Kampsgeist Schmelings Vorbild sein, denn wichtig ist -er Wille und der Einsatz. Der Handel mit dem Tod Laut hallt die Klage durch die Welt, datz die Krisen zeichen in der Wirtschaft der sogenannten „freien" Staaten sich Hausen und datz der zwischenstaatliche Warenaustausch sich vermindere. Unberührt von diesen Rückschlägen ist nur der Handcl mit Kriegs- gcrät geblieben. Ja, er ist, wie daS. Institut sür Konjunkturforschung in seinem neuesten Wochenbericht Nachweis«, sogar kräftig angestiegcn. In den Landes- Währungen berechnet, beträgt die Zunahme binnen Jahresfrist 42 Prozent. Damit hat der Welthandel in Waffen, Munition, Flugzeugen und Kriegsschiffen 1937 den von 1929 um 28 Prozent Übertrossen. Tie Zu nahme erstreckt sich zwar auf alle Warengruppen, weitaus an der Spitze aber liegt die Ausfuhr von Fluggerät. 1937 kam zum ersten Male ebensoviel Fluggerät in den Welthandel wie Wasfcn und Muni tion zusammen. Diese Entwicklung ist nun keineswegs im Abflauen, sondern sie verstärkt sich eher. Während der Welthandel im ersten Vierteljahr 1988 gegen den gleichen ÄorjahrSzeitraum um 3 Prozent abuahm, stieg die Ausfuhr der wichtigsten Länder an Kriegs material nochmals um 82 Prozent. Tas bemerkenswerteste an der Sache ist, datz daS I« der Welt gehandelte KrtegSgerät gerade aus den Staaten kommt, die wirtschaftlich am wenigsten stabil sind. So liegen heute die V e r e i n t g t e n S t a a t e n weitaus an der Spitze, und England ist zum ersten Male seit dem Weltkrieg auf den zweiten Platz ver- wiesen worden. Ter dritte Platz aber wird Frank- reich bereits von den rasch aufstrebenden tschecho slowakischen Exporten streitig gemacht. Solch seltsames Zusammentreffen ist wohl mehr als Zufall. Es sollte ja eigentlich kein Geheimnis mehr sein, datz die Zerstörung der weltwirt schaftlichen Beziehungen nicht zum wenigsten jener Unruhe zu verdanken ist, die daS starr« Fest- halten gewisser Staaten an den NachkriegSmethoben hervorrtef. Noch kürzlich hat z. B. ReichswirtschastS- Minister Funk aus die Serheerenbe Wirkung der un- bereinigten Frage der politischen Schulden hingewiesen. Statt nun hier den Hebel anzusehen und die Aufbau- tendenzen, wie sie von Deutschland ausgehen, zu unterstützen, stürzt sich die stagnierende Wirtschaft der „Demokratien" auf den Waffenhandel und verdient an ihm. Gleichzeitig aber stellt man sich -ort hin und hält Reben, die die Verschärfung der Situation bitter be- weinen. Inzwischen steigen die RiistungSauSgaben lustig weiter und beanspruchen z. B. tn Frankreich be reits 10 Proz. des gesamten BolkSetnkommens. ES ist schon eine Ironie, nur leider eine sehr bittere. Hoffentlich merkt sie die Welt, ehe stch die Bitterkeit einmal tn Blut verwandelt.
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