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Dresdner neueste Nachrichten : 08.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191206087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-08
- Monat1912-06
- Jahr1912
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- Dresdner neueste Nachrichten : 08.06.1912
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List Nr. 152. XX. JLYrgqUL. resdnerNeuefteNakbiiGiEit Pluxsonwvssslai tust-·- -«g-· MN» « ««""""’ . somit-www -«sutemäsm Si""»nabsusd- 8 » A tat s m ls. ssptW ) To. fressen ozawseh k- zvo dsmgsk z s o hi- m. um Was mssssz auch Cis Vsspssgung a. :oklzuaxt. -. im Fano sis W trenn- tollpohmsu. 0424 ins kostsnlos durch die Deutschen Flottsavskgzm st, Goschüktstübksk, r Pr. Ness, sqhkjmmmr. Fucci-nat V koolstadr. Tec. Nr. us. » « ;en. Fett-hie fommethichtä u· V einen bet. entomlel Bisher all. Art. Zimme. Automobilfmrsgr. Omnib Prosp. kotqnlod durch Kisthotelg Ziegenrnck. Mgzz W htppolcltswalw c näch«tcr Nähe aus ed , I sr Talöoerte aus, angdeckhtske c Höhe rietle worden ist, auf erreichen· cll. Wobnun ep« Ilcen im Om. Atome-takes ödkaåctkfrtndåm eäludfcnthaltC sü n e er - Itaditat nukugkbirgdaekszluw llWsti I. sinnt-um sommsrftsithie. Wiens-. speist 560mi1.d.dl.Bahust, Gutekkivuwohmmsu Preise. Prosp. du«-Max Gemeindevorstand PM- - A. Ide, llotsl lau-Mal klise. nahe am stund. Lin. 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Noch ist der vom Reichsamt des Innern aus- Wekc Gesetzentwurf für die Neu ielung der ·Sonntagsruhe im Han- Hgkwerbe nicht offiziell bekanntgegeben, und Lnekkspht sich um« feine Einzelbestimmungen ein Wx Kampf. lsPrinzipale und Angestellte, Groß- Mx und leeiuhandel, Stadt und Land: alle M verschiedenartige, oft einander widerstreitende Mk gegen und für den reichsgefctzlichen Laden spHn Sonntagcn geltend. Demgegenüber muß Ikskqndcn werden, daß in der Tat die Beurteilung rFmge naturgemäß bei den verschiedenartigen Minuten in den weit anseinanderliegenden puden dcsk . deutsch-en Vaterlandes r e cht ver sl jkdeitartig ausfallen muß. Und da außerdem Lebensintercsse des gesamten deutschen Kauf- Ussmndes und die Bequemlichkeit der einkaufcn- Kuudschast von dem zu crwartenden Gesetz be kle werden scheinen, so begreift man die weit nde Erregung« « Ikk heutige Zustand beruht auf den Be- Mungen der Novelle zur Gewerbeordnung vom unilB9l. Danach dürfen im Handelsgewerbe jkkkky Lehrlinge und Arbeiter an Sonn- und Felt m nicht länger als fiinf Stunden beschäftigt wer choch ift den Gemeinden oder weiteren Kom alocrbiiuden die Befugnis erteilt, durch statuta- Veftinnnung ftir alle oder einzelne Zweige Handelsgewerbes die Beschäftigung auf kürzere kjnzuschriinken oder ganz zu unterfagen. Gleich «g ist überhaupt der Geiverbebetrieb an Sonn- Feieriagen zu denjenigen Zeiten verboten, an en Angestellte nicht beschäftigt werden dürfen. uns nun, daß die Kommnnalbehörden von ihrer ignis einen fehr beschränkten oder sehr weit ndeu Gebrauch gemacht haben, ift im Laufe der losscuen zwanzig Jahre ein recht buntftiheckiaesv dentftauden Die übergrsze Mehrheit aller tfchen Orte hat die öffentliche Verkanfözeit an Sonntagen anf fünf Vormittagsftunden, mit nahme der Kirche-ein festgelegt. Wenige kleinere dstiidte halten mit Rücksicht auf die Landkunds it auch mn Nachmittag die Läden eine Stunde it Eine ganze Reihe von Orten hat aber heute schon völlige oder doch an dernd völlige Sonntagsruljc für alle en Verkaufsstcllen durchgeführt. Man zählt Itnmärtixu t7orte mit zweiftiindigcr Geschäftszeit, 1,, ~ lsäftiindiger Gefchäftszeit, 5,, , leestitndiger Gefchäftszett, 1 « « einstündtger Geschäftszeit, t,, « halbjähriger völliger Sonntagöruhe, 18 , ,- völliger Sonntaggruhr. Unter den 17 Orten mit halb- oder ganzjährtgcr ntagöruhe sind alle Größenklassen vertreten, und haben bisher gute Erfahrungen gemacht. Am- Ullllllhålllllllc Tollkschlllllll Größte Verbreitung in Sachsen. deutlichften sagen das die selbständigen Kaufleute im Kaufmannsgericht zu Frankfurt a. M. mit dcn Worten: »Den freien Sonntag lassen wir uns nicht nehmen. Wir wollen an einem Tage frei fein kön nen. Die kleinen Detaillisten, die befürchteten, einen Ausfall zu erleiden. fanden am Sonnabend vollen Ersatz.« , Auch die Behauptung, die Sonntagsruhe habe eine Verminderung des Umsatzes zur Folge, be stätigt sich in der Praxis bisher nicht. Die Erhebun geu einer großen« Anzahl M ü n ch n e r Geschäfte er gaben fogar das Gegenteil dieser Befürchtung Sie gehörten ursprünglich zu den beftigsten Gegnern der Sonntags-ruhe und wollten daher über den gefürch teten Ausfall eine Statistik führen. Es heißt in dem Bericht: »Wider alles Erwarten stellte sich nach probeweiser Einführung der völligen Sonntagsruhe heraus, daß ein Minderumiatz nicht eintrat, sondern daß sich der Umsatz während der beiden Tage Sonn abend nnd Montag sogar teilweise noch um 2 Pro- zent gegen früher aesteiaert hatte. Das Publikum paßte sich der Neuernng an. und so trat kein A us - fall, sondern nur eine Verschiebung des Umsatzes ein.« Ganz begreiflich, sagen zu solchen Feststellungen nnd Vorhaltungen die Kaufleute der kleinen Städte. Die großstädtische Kundschast kann man leicht und schnell an andre Einkaufstage gewöhnen; aber die Landkundschast nicht! »Unsre Ge schäfte sind«, beißt es in einer dem neuen Reichstag schon zugegangenen Petition von Kleinhändlern, »gut«-der aus die Landkundschaft angewiesen. Die( ist aber an den Werkmqu das ganze Jahr über be- schästtgt nnd es verbleibt ihr lediglich der Sonntag zur Besorgung der Einkäuse übrig. Die Sonntags einnahmen sind für uns eine Haupteinnahmeauelle nnd übersteigen in vielen Geschäften die der ganzen Woche zusammengenommen Wenn nun die Ver kaufszeit von seither fiinf auf drei Stunden verkürzt werden soll, so bliebe der vorerwähnten Kundschaft nicht mehr die erforderliche Zeit, ihre Eintäufe in den Geschäften zn bewirken, nudssmouwdie drei-Bee tanfsstnndem wie beabsichtigt, ans den Vormittag verlegt werden sollen, dann wäre dies stir uns gleich bedeutend mit nölligem Ladensehlnß, und unser Nuin nnansbleiblikh.« Solchen Einwendungen begegnen un fwicdcrf dringliche P c ti t i o n e nfk a n fifnki n - uischer Augestelltenveretne Um reich-Z -aesetzliche Durchführung völliger Sonntag s r u h e im ·L)andelsgewerbe. So weisen xzahlreiche baurisrhe kaufmännische Vereine im Wider spruch zu der eben zitterten Petition in einer Ein aabe an den Reichstag darauf hin, daß die Sonn taasetultiuse der Landbevölkerung gewisser Bezirke reine Gewohnheit seien. Die Landleute, Männer wie Frauen, läuten die Woche über so oft in die Stadt, daß sie ebensogut ihre Etnkäuse gleich mit an« den Wochentagen besorgen könnten. Der im Retchsamt des Innern ausgearbeitete Gesetzentwurf, dessen Bestimmungen nur dadurch be kanntgeworden sind, daß er zur Begutachtung den Handelskammern vorgelegt wurde, geht verstän digerweise langsam und allmählich mit Wir und Weschäftsstelle Zerbkmmdstraße 4. sen-sprechen Redaktton Nr. 8897. ExpedttloLYp GA, Verlag Nr. M seinen Reformvorichlägen vor. Er macht Unter schiede zwischen Groß-, Mittel- nnd Kleinstädtem nimmt Rücksicht aus Prinzipals- und Angestellten interessen und will lieber einen merkbaren Schritt als einen weiten Sprung zum Ziele völliger Sonn tagsruhe im Handelsgewerbe macetn Daß solches Vorgehen von den extremen Freunden wie von den extremen Gegnern des sonntiiglichen Ladensehlusies. gleich heftig besehdet wird, war vorauszusehen· Jn’ der Tat laufen denn auch alle bis ietzt im Reichstag eingegangenen Petitionen in dieser Angelegenheit auf cine und dieselbe Bitte hinaus: Ablehnung der Regierungsvorlagei Daß diese Bitte mit ganz entgegengesetzten Gründen gestützt wird, haben wir bereits nachgewiesen. Vielleicht dars aber gerade deshalb geschlossen werden, daß sich die Reichs regierung diesmal auf richtigem Wege be findet. KIIIM Ellllllkl 11l Willsslllcchlklllmllllg. In England ist soeben ein Buch über König Eduard VIL von Sidney Lee, dem Herausgeber des »Dietional·y of National Biograpbt)«, erschienen, das zu längst bekannten Tatsachen manches Neue über die Persönlichkeit und die politische Tätigleit dieses diplomatischen Herrschers beibringt. Man nimmt an, daß der Verfasser zu Quellen Zugang hatte, die den Gieschicbtsschreibern vom Metier, wlc stets bei Abschnitten der neuesten Geschichte, bisher pexsrhlpssen geblieben sind. Bekanntgist es bereits, dasz" Köiiig Edikiitd stifsiiou "fc"i"iisx"M"iitt·e"k Tiiijksx lich wie Kaiser- Fricdrich von seinem Vater - bis qujgg Jahrgsppor uihrexn Tode von den, Staats- gefchsfteii Ijeflifffetitläfksjq—qfchritfaqesljvaltsetvkn ILZllEdefvtässr nicht, wie man wohl meinte-, auc- .cincr gewiser Eifersucht,»sondk.rn« mksillxpz ijl »m; Didskrcjtion ge- Inalmclthättc. Unter diesen Umständen ist es zu ver stehen, daf; König Edtiard sich um so mehr feiner schon früh auftrctcndcn Neigung gewidmet hat, wenig itcns in der :Inpolitischcn Welt der Mode und des Vergnügen-z tonanarbend qufzutreten. Die Lern quk des Prillz»ctc«lwn Walck- fei»jt«ets gekinp ge- Wiens-wozu Nie-things das pedantifche englische Er ziehungsfystem das Seine beigetragen haben mag; doch zeigte er einen eleganien Stil und vor allem die Fähigkeit, die für den künftigen Veherrfcher eines großen Landes nicht hoch genug angeschlagen wer den kann, aus dem praktischen Leben Kenntnisse zu schöpfecr.» ' « « « f , « ·ij»igkhkzp,ln·,d«enl .Prjnzcn» a»uj· jeikth dringendqu Wimsch,il«lllllichlvie dem britifchen Parlament in den sog. Blaubücheru, lange nur forgfältia acfiebte Deliescljen vorgelegt wurden waren, bekam cr im Jeter 1895, also im Alter von 54 Jahren, Zutritt zu den Staatsaebeinmisscn, ohne dafz er es vorher, wie so viele unter ihm Stehenden erreicht hatte, in der kolonialeu Verwaltung irgendwie verwandt zu werden. Hat in diesen Stücken dcr Verfasser wohl keinen Anlaß gehabt, seine Darstellung einseitig zu färben, so diirste dies um so mehr der Fall sein, wo er Ednards Verhältnis zu Deutschland behandelt. Er habe nach Lec absolut nicht beabsich tigt, Deutschland völlig zu isolieren, sondern nur die etigläschssrattzösische Entente als Fr i e d e n s bü rgs schast aus eine ihr günstige allgemeine entopäische Stimmung aufbauen wollen. Anderseits gibt Lce staunst-reis su Dresden und Vorm-ten man-MI- O Is« vierteljährlic -1.80 Mk. Jud daue. auswärts our untre Ansaabestellen monatllch 70 Iz» unkathqu 2.10 Mk. frei Baus. Mit der wvchentllchen cilaqe . sum erte Ren-ste« oder .Dteödue· » »Mit-endet Mäuer« ie 15 Pf. monatlich mehr. Posthezusin Deutschland nnd den deutschen Kote-nen lusp A m .Jllultk.Neuesi-« month DOM. vterieliährhsw MI. · B ohne Jllueszir. Böiåqge ehuw . · . 225 , n en - Ism- Issg. A mit .Jnust’k. Neu-fik- monthl.7oskk.viest-tizpa.d.lo te lUIVB ohnesllufxr. Beile e . 158 , , CZI · Nach dem Auslande m Kreuze. wöchentlich l M W Rund-. lc Pf. zu, daß der König in Paris von einer Umwand lung in ein militärisches Bündnis ge sprochen habe. Jm übrigen behauptet er, seine poli tische Einsicht sei überschätzt worden. Auch zu einer wirklichen Entsremdung mit Kaiser Wilhelm sei es bei Eduards ungeborener Liebenswiirdigkeit nicht gekommen, sondern nur zu kleinen ~Reibnngen«, die durch gewisse Gegensätze zwischen dem Kaiser nnd seiner Mutter, gewissermaßen noch ans der Vismarctschen Zeit stammend, hervor-gerufen ne wesen wären. Jntercssant find noch des Königs Urteile über die Staatömänner, die heute Englands Geschicke leiten. Llond isteorge habe er für ta k t l o s und v e r w c g en gehalten und Csnirchill nicht ernst genommen. Das erstere Urteil stellt aller dings des Königs Menskhenkcnninis kein gerade schlechtes Zeugnis aus- tDie Streiklage in Belgien selbst bat sich nicht wesentlich geändert. Zwar bat der Ausschuß der iozialistischen Arbeiterpartei be schlossen, von der Proklamierung eines all gemein-en Ausstandes abzusehen, aber viele Bergleute und Textilarbeiter setzen ihn auf ihre Hand dessenunaeachtet fort. Die Zahl der F- eie rn den soll bereits 200000 betragen. Auch aus das nötdliche Frankreich dehnt sich die Bewegung aus, wie folgende eiaene Draht-tachricht zeigt: , A Brüssel, 7. Juni. WriU.- Te l. der Dresduer Neuesten Nachrichten.) Die Ruhestörung-en in Bel gien sind auch auf das nördliche Industriegebiet von Frankreich nicht ohne Einfluß geblieben. Jn Vor anssicht eines Generalstreiks haben 1500 belgischc Arbeiter, die in den Fabriken von Jeumont und in den industriellen Unternehnuinaen in der Nachbar schaft dieser Stadt beschäftigt sind, die Arbei t nie d e r g e le g t, um nach Belgien zurückzukehren und sich an der Protestbcweauna im Lande zu be teiligen. Man fürchtet in aa n z Nor d - F- ra nt rei ch den Ausbruch eines General st r e i ts, der die Eisenindustrie vollständig lahmlegen würde. Die Gendarmerie bat alle Vorbereitungen getroffen, um Zwischeusiille an der Grenze zu verhindern. Wie ernst die Laae betrachtet wird, zeigt der Ent schluß des Kötiiasisaares, seine geplante Abreise nach Ostendc noch zu verschieben. Ueber den Londoner Arbeitskampf Uean widersprechende Mel-Jungen vor. Nach einer Version soll bei weiterer Unuachgiebigkeit der Arbeit geber der Generalstreit eintreten, nach einem uns ztmeganaenen Privattelcqrnmm dagegen die Lage optimiftifeher beurteilt werden, obwohl einzelne Aussehreitnngen die Polizei zwanan, ihre Knüttel zu gebrauchen --- In Petsersbura macht, nach einer Meldung von dort, trobdem gestern wieder zahlreiche Personen, darunter auch viele Angehörige höherer Stände, zwecksllnter driickmm der Streikleitung v e r h a f t et wurden, die Ansstandsbewemma weitere Fortschritte-. Auch in Ungarn soll angeblich während der Ernte-seit ein allge meiner Streit gemeinsam mit der österreichischen Ar beiterschaft veranstaltet werden. Die parlamentarische Opposition, zu der einiae Mitglieder der Arbeits pattci überaetreten find, will ievt große Volksver- Schlafdeckeu i Farben, eq. 1501200 500 lafdeckeu tu, sparte Dessinz 050 «1350 kühlberg vieler suswäctiger Höfe Scheffelstmße. w- vorn-R stlstz Gxossososoistllp IS- Ecke Weimigjtr. tiscmj las-ist«- Pfund 85 Pf- Pola-to oliveaöloi sk;-;l:-äso- MS Ists-« md 105Pf., beiöPfdezk fi, , i, »Es-, « .05 1.10 Ist-so ätt (IIIIsM)-Z und 95 Pf» bei 5 w ova Iso- klss 111-d und 85 »b · 5 PM· k,«. iEEf stJN so 37 111 Ists-los SIMIOUO md 70 Pf» oki s M 05 seist-s Its-Illu kkt sich bei-swa- füs D« und Restes-IMM sd as sk» « s IM· 9907 l Die Insel Aphrodttes. Von Benilimä stem- Die ganze griechifche Inselivelt, die seit Jahr eiten in totenähnlicheni Schlafe »gelegen, ist chden italienischen Krieg zu Freiheitsverlangen Kliegslust erweckt worden, rüttelt aii den»Fiet die diese ftumine Welt des Helleneiitums bisher M Joch der Osmanen gefesselt hielten. Nicht Kreta und Samos werden zu Sorgenkindern Wpåiiihen Diplomatie, nicht bloß das Schick- W Rhode-Z bildet eine verwickelte Frage, auch M steht iii Flammen des Aufruhrs, uiid Eng- Jics dort seit 34 Jahren die Verwaltung filr Türken führt, muß seine Kanonen »in Arbeit Hatten, unt den konfessionelleinßiirgerlricg Itxhananisvoller Ausbreitung zu hindern. DE Insel Coperm eine der berühmtesten ini Mum nnd Mittelalter, wurde die uiiberiihintefte Unbekuniitefte iii unsrer Zeit. So lockte es mich Ibci einer Fahrt nach Syrien, von Beyrut einen Oder dorthin zu machen. Jst doch diese Insel bin Kultiiishistoriker just die interessantefte auf kys Die schaumgeborene Göttin der Liebe mit I»7 Namen, die voni Zephhr in einee Muschel diele Insel getrieben wurde, erhielt hier ihren MTUIWCL ihre ersten Verehrer- verführte hier Italien und Mädchen, ihr nachzueiferii, und der uliker Namen, Cypria, ist auch für alle Zeiten Eiland geblieben; selbst die Araber uiid«Turkcn «" ihn pscht geändert, denn Kyoros heifit auch Ihtien Kibris. Und alle, die auf Coperii herrsch- TIEon der Aphrodite Andenken geehrt, indem letlnsel Einkünfte als Lohn der Liebe und der- HM verioendetem So haben die römischen Im- INde Insel A hroditeö den galanten anyo- IJAUUiginneu Llrfinoe und Kleopatra geschenkt » Odelaeid und Mundung für genosscncs Giuch MIU Wurde der Venezianerin Baffa, die als Ge hm M Harem des Osnianenåiiltanö Miirad 11. HON- aiiderthalbtaiifeiid ahrc spatet die hnsltentnsel als Pantoffelgeld zu Leben ge- Dqs wein m · « . - id ioaldberiihmte Insellaud der Miene erscheint von fern durchaus nicht ein- Hj Felsen von Kalk- Sandstein und weißem FIWMAEU sich dem suchenden Auge des See- Ms Ein Reich dek Berge steigt aus den Mittel- I,e"ml-Hekvor, die Troododgruppe im Südivesten « chitaufensd Meter hoben evorisiben Olymp- der Zug der Felsen im Norden vom Kap Kor- Inarhiti bis zum Kap des heiligen Andreas. Erst wenn man die Insel selbst durchstreift, sieht man, dasz mitten in diesem lssebirgslande eine prächtige Ebene liegt, jene Messaria, die Strabo die holz reichste aus Erden genannt hat« Da war des Wal des solkher licheman- dasz vor lauter Holz kein Feld bau betrieben werden konnte und ein Befehl nicht des Verbotes, sondern dek- Geboteg gegeben werden mußte: so viel Bäume abzuhalten, als möglich, und jedwedem stand es stei, das Holz als herrenloses Gut sich anzueignen Da wurde denn grlindlirhe Ausrodnngsarbeit getan, und heute sucht das Auge hier vergebens etwas unr, das den Ruf der Insel als waldreich rechtfertige. Nur Steppe und Weide- Iland dehnt sich endlos weit in der Ebene von Messaria Unoerrnindert aber blüht der süße cnorisebe Wein, dessen Ruhm seit jeher mit dem des Waldes gewett eisert hat· Beiden machte nur noch jenes Erz den Rang streitig. das von dieser Insel seinen Namen bekam: das Knoer das hier in Massen nicht blosz gesunden, sondern in den Hütten und lNimm-ern zu Tamassos und Soloi auch gleich kunstvoll verarbeitet wurde. Die Römer bezogen ihre Waisen und Ge fäße ans dem Material des Cuprmn aus CUpernx aber schon früher hatten die Leute des Hiram das slir den Tenwelbau non Jerusalem nötige Erz in Cupern besorgt nnd wohl auch an Ort nnd Stelle verarbeitet. Neue Forschungen haben beispielsweise ergeben, daß ein austhern ansgegrabenes sahrbares Becken wie ein Modell der ebernen Gestiible des salu monischen Tempels erscheine. Im Mittelalier wurde Cnpern ein selbständiger Königreich, sa. einmal kann es soaar einen Kaiser » sein Einen nennen. Der hieß Jsaac Koiniieiius, und : dieser einziae war non böser Art nnd nahm ein böse-s Ende. Als nämlich Richard Löivenherz ans der Fahrt nach dem Heiligen Lande von Stürmen nach Cypern verschlagen ward, bereitete ihm Kaiser Isaac so nnsympathisehen Empfang, daß der resolnte Eng liinder an Land ging, den nnaastlithen Kaiser non Cnpern bekriente, acsannennahm nnd entthronte. Da Richard aber mit der ans-so unverbosste Weise er oberten Insel nichts anzufanan wußte, machte der ebenso praktische als beherzte Brite mit ihr ein ein faches Geschäft: er verkaufte sie siir hunderttausend Golddeiantö an «die Tempelherren. Die aber be-’ renten bald den Kauf nnd waren froh, als ihnen ein Edelmann namens Lust-main der gern Könin sein( wollte. das Ländchen abnahm und sie ihre Goldstücke znrlickbekamen. 18 Herrscher aus dem Haufe Lusignan hatte dann Coperm bis Jakobs 11. venezianischc Ge mahlin, Catlmrina Cornaro, die Insel in das Eigen tum dcr Republik Venedig binüberspieltr. Die Republik erfreute sich allerdings nicht lange des Ve sitzes, sondern verlor ihn bald an die Osmanem Für lange Jahrhunderte ift von der Jnicl in Europa nicht mehr die Rede, sie ist nichts mehr als ein Stück Türkei, verkommt, wie alle die andern Teile dieses Reiches, das sich nur dank dem Gesetze der Trägheit erhält bis in unsre Tage. Nur von Zeit zu Zeit, wenn die Bedrückung-en gar zu arg werden, erhebt fieh das geknechtete Griechenvolk zu zwexklosem Widerstand. Einmal kämpfen diese Insel- Igriechen sogar sieben Jahre hindurch und unter liegen doch. Hundert Jahre halten fic dann entkräftet Ruhe, aber als sie hierauf wieder einen Revolu tionsverfuch machen, bereitet der türkiiche Gouver neur in radikaler Weise ihren Führern ein Ende; cr beruft fie, die Biichöfc und Notabeln, zu einer Ans gleikhsberatnng in den Konnt, und da sie nun alle glücklich beisammen, schwindet jäh der Boden unter ihren Füßen, und mit zerschmetterten Gliedern sinken die Uebertölpelten in einen tiefen Keller, um dort zu vermodern. Das ist aber den Türken doch nicht wohl bekommen. Denn feit damals haben die Cyprer nimmermehr Frieden gehalten, nnd ärger noch als die Kreter trieben fie es, bis 1878 England sich ihrer annahm nnd sich selbst dabei einen Profit verfehaffte, indem es die Jnfel unter britiiche Ver waltung stellte. Ein wachsende-Z Volk freut sich anf Copern wieder feines langen Lebens. Denn Cur-ern ist die Insel der Langlebigen, und nirgends gibt es aus so engem Raume so viel heitere Hundertiährige wie hier. Die Statistik der letzten Jahrzehnte aber be weist nicht nur die Verbesserung der Sanitätsoers sl)ältnisse, sondern nngeahnte Fortschritte ans allen Gebieten. Man lese den gründlich nnd verläßlicb acarbeiteten Band ~Cypern", den auf Grund per sönlicher Beobachtungen Daois Trietsch in den vom Verleger Heinrich Keller in Frankfurt herausgegebcnen Heften der ~angewandten Geo grapbie« soeben veröffentlicht hat. Cypern hatte in alter Zeit zwei Millionen Einwohner, im Mittel alter noch eine Million, unter der Türkenherrschast aber nnr etwas iiber 100 000. Jetzt aber gibt es nach Trietsch schon wieder 280000 Bewohner, also eine Verdoppelung in dreißig Jahren, eine erfreuliche Verzinsuna des menschlichen Kapitals-« « · Als ich einige sllichtige Stunden aus der Insel Avhrodttes weilte, machte vor allem das sichtlich fried liche Einvernehmen der Konsessionen den tiefsten Eindruck aus mich. Die Griechen, die drei Viertel der Bevölkerung bilden, spielten weder den lMoslemQ die etiva 50000 Köpfe zählen, noch den andern Religiouen und Konsessionen gegenüber die Herren, denn unter englischer Toleranzljerrsclmst begriffen auch sie das wahre Recht der Gleichheit aller. Die Wunden der Türkeuzeit waren längst ver gessen. Doch der Geist der Unruhe schlummerte, war nicht verschwunden. Und ietzt ist er erwacht und zieht mordend durch die Insel. Die Griechen fallen iiber die Mosietns her nnd die Moslems rächen ihre Toten an den Griechen. Vom Kriege um Tripolis kommt eine verheerende Lust, und wo ihr Hauch ge spürt wird, verdorrt der Friede. Mit Wehmut ge denke ich dieser romantischen Insel, die einst nur der Liebe lebte und heute nur dem Hasse Raum gibt. Kleines Fenilleton. = Programm für Sonnabend. KgL Oper: ~Königskinder«, 7. - KgL Schauspiel: »Robert nnd Vertram", MS. Reiidenztheatcr: »Meycrs", 8. Zentralthcatcr: »Eiuc Million", s. - Vereinshausi saal: Nencr ·L.eipziger Geiangvcrein, s. = Mitteilng aus dem But-can der Agl. Hof theater. Zum Besten des Pensionsvereins für die Witwen nnd Waisen der darstellend-In Mitglieder der KgL Hofthcater geht Sonntag den 9· Juni im Agl. Opernba nie als letzte Vorstellung vor den Ferien Richard Wagners ~Tan nhä nier« in Szene. Die Bcfctznng der Hauptpartien ist die folgende: Hertnanm Herr Zottmakm Tannhäuserr Herr Löltgem Wolfram von Eschinbacht Pcrr Sooiner; Walter von der Vogel weide: Herr Soo ; Biterolf: Herr Schmalnauerx Elim beth: Frau Plafchke-v. d, Osten; Benutz- FrL Stern-B. Im Kgb Schanspielhanie wird Sonntag den 9. Juni der Zyklus klassiseher Werke mit »Robert Guis ka rd« nnd dem « Lustspiel ~D er z er brochcn e Krug« von-Heinrich Kleift fortgesetzt. In den Hanptrollen der beiden Werke sind beschäftigt: ~N obert Gniskard«: Herr Mehnert (Robert Guigkard), Herr Becker (Robert), Herr Wiecke Adälard), Herr. Wahlderg (Armin), FrL Treßnitz (Helcna), FrL Ltßl (Cäcilia; »Der zerbrochene K r n g«: dcrr Eggerth (Walter), Herr Müller (Adami, Herr Meyer (LM, Herr Traeger (Ruprecht Tümpel), Frau Bardou- ller wiarthe Rull), FrL Versen (Eve). Frau Firle Mietttel
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