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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360429018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936042901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936042901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-29
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1936
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geule beginn unserer Nrttlielserie: »wie ich mit Sarrasani durch die Welt zog" (auf Lette 3); ferner vetlage Voidrtum und lieimat 27 4 141.» 74,0 40,0 140,0 41» 40»,0 14.0 124,0 41,0 440 42,0 124,0 144.» 114.0 44.2» 104,» »2,0 144» IG» ! 10»,« 114.0 >204,2» 202.» 202.» »7,» 102.» 104.» 104.0 204,42 202,7» 102,0 202,42 »7.0 »4» »4» »2» 44.0 44,» 224.» »».0 44.0 »G vrlrl 22,41 0.44» 42,1» 0,144 4,O»4 2,47» »4 44 44,40 12,41 44,07 »,42» w,42» 2,4»7 144.14 1»,40 »»14 14,44 0,714 »444 »1,0» 42,0» 28 44 40 1,^7» 2 442 kk,44 »114 44,02 40.» 2,414 1,174 2 442 »W4 .47^ 20.0 7,<7 »47 »47 72.» MvrstttSü«»«», «r. sot Mittwoch, r». April ISS« F/Mk/LS TilveLjke/w/k^ SckLSckeM . druckn. Verlag»Liepsch»Aeichardt,Vresden «.I,Marien« «.*»E«»««-«»««« «°I»bk.u- »,«. , ,» ^1^9^, «°»^ steaß« ZS/tt. Fernruf LI 241. postscheckkont» loöS dreodrn »- »1k'Sm!i V-e. »la.. '».hält die amtlichen r.rann.machung.n der w»chen»u «e^and. «n.el.Rr. 2° «p!., -ui«. Amt-Pauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamtr» beim ^Lu-llm-ng^e »r-.d«er «°chNch,7^ HM E-«en,i»»it>f. Oberversicherungsamt Dresden unoeruni,»« LchriNstOcke werden nicht -ufbew-br. 200000 Lc/rltiinir für cksn ^OeAncston tzksklons/konc/L Unglaubliche Korruption in Seiterreich Allhren-e Politiker legen ihre Aemter nleder Wien. 2S. April. Die österreichische Regierung hat sich auf den Druck der öffentlichen Meinung hin zur Ver öffentlichung einer Liste der durch den Phönix-Skandal belasteten Persönlichkeiten und Organisationen entschließen müssen. Diese Liste nimmt den Schleier von einer Korruption allergrößten Umfange«. Zahlreiche führende Politiker, Wehrorganisationen, die österreichische Presse und — der „Jüdische Ralionalfonds" haben Millionenbetrage als Befiechungsgetder erhalten. Die PhöntMte veröffentlicht Die amtliche Nachrichtenstelle in Wien beginnt jetzt mit der Ausgabe der vielbesprochenen Listen der von der Lebens- versicherungsgesellschast Phönix bestochenen Personen. In der amtlichen Mitteilung heißt es: „Die in der Oessentlichkeit »ielgenannte Lifte wurde bei der Direktion der LebenSverficherungSgesellschast Phönix v»r««snnde» nnd befindet sich in den Hiinde» dxr Behörde«. MS handelt ft« hierbei «« eine Lifte, bestehen» an» 24 «Uit. ter«, »1« lückenlos „n, Jnnnnr 1»»1 »iS znm 17. Febrnar IMS «esfthrt wurde. Die Gesamtsnmme der darin verzeich nete« BetrUge beliiust fich ans 2814 088 Schilling «nd 7000 tschechische Kronen. Von dem in der Liste enthaltenen Gesamtbetrag entfallen 600 000 Schilling auf Remunerationen, Aushilfen und Zu wendungen sitr Wohlfahrtszwecke an Angestellte der Lebens- versicherungSgrsellschast. Für Pressezwecke wurden aus gegeben 1i»88 00ü Schilling. Bon diesem Betrag entfallen «SS 000 Schilling an den Herausgeber der „Sonn- und Mon- tagSzettung", Ernst Klebt n der (Jubel — Die Schrift leitung). Der verbleibende Betrag verteilt sich auf fünf Jahre und auf mehrere Blätter, unter denen sich keine füh rende Tageszeitung Oesterreichs befindet. Ein Betrag von 1S4V5 Schilling wurde als Darlehen an vier öffentliche Be amte ausgewtesen. Das Disziplinarverfahren wurde gegen diese Beamten eingeleijet. Ein Betrag von 84 828 Schilling ist ans die Buchftabcnchiffre „0" eingetragen. Hierbei liegt der Verdacht vor, daß cS sich um eine Summe handelt, die dem Leiter der Staatlichen Aufsichtsbehörde über bas Ver sicherungswesen, Sektionschef Ochs ner, -«gekommen ist. Der Jüdische NationolsondS erhielt SW888 Schilling. Die erwähnte Liste weift «ine« »eitere» Be trag von »SW Schilling für jüdisch.national« Zwecke ans." In der amtlichen Verlautbarung wird dann behauptet, baß auch an einen angeblichen Nationalsozialisten namens Willi Bachmann über 400 000 Schilling gegeben worden seien. (Ein solcher Willi Bachmann war bislang in-Wien gänzlich unbekannt. — Die Schrtstlcitung.) Die Liste fährt dann fori, die Psrtmer - He« m wehr (Dr. Pfrimer war seinerzeit zweiter Bundesletter der öster reichischen Hetmwehren und hat später- die sogen, steierische Hetmwchr gegründet. — Die Schriftleitung.) erscheine unter den Geldempsängern in der Zett vom 8. April 1v8l bis 27. Juli 1W2 mit 18 l)W Schilling. Der Landbund er scheint in der Liste mit dem Betrag von 1028W Schilling^Die sozialdemokratische Technische Union erhielt «in Dar lehn von 8000W Schilling. Zu Händen Dr. Rtntelens ist ausgewiesen ein Betrag von 18 WO Schilling sowie ein wei terer Betrag von 88 000 Schilling, der ihm im Jahre 1832 Prag, 28. April. Im Prager Abgeordnetenhaus begannen am Dienstag die Verhandlungen über das Gpionagegesetz und Uber das StaatSvertetbtgungSgeseh. Der tschechoslowakische VertetdtgunaSmtntster Machnik hob ein leitend die angebliche Notivendigkett und Dringlichkeit dieser beiden Gesetzesvorlagen hervor. Der Sprecher der Sudeten deutschen Partei, Abg. Sanbner, erklärte, die Sudeten deutsche Partei wäre gern bereit gewesen, einem Gesetz über die Verteidigung des Staates zuzustlmmen, weil sie gründ- sätzltch das Recht eines jeden Staates bejahe, sich dort, wo er sich bedroht fühlt, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu verteidigen. Sie sei jedoch der Meinung, baß ein solche» Gesetz mit den gegebenen politischen Voraussetzungen in Ueberetnfttmmüng stehen müsse. Daher hätte auch die Opposition zur Mitarbeit herangezogen werden müssen. Die Sndetendentsche Partei hätte bei brr Ueberprllsnn» der Gesetz«»»,rlage »ie Interessen »er Millionen Sudeiendütlfch« 4* Httiickflthtigen «Habt. von der Compas-Bank zngegangen ist. Ein Betrag von 4 bis b Millionen. Schilling, der sich nach den bisherigen Erhebun gen etwas erhöhen dlirste, wurde nach den vorgcfnndcnen Belegen sür „außerordentliche Ausgaben in Prag" verwendet. I« der amtliche« Berlantbarung folgen dann die Name« von Personen, die öfsentliche Aemter bekleiden. Es wird sest» gestellt, daß im Zusammenhang mit der Phönix-Angelegen heit der Präsident der Bundesbahnen, General der Infanterie Earl Ba»«ot«, der bekannte Heimatschntzsührer, Staats rat Eoröth, der StaatSrat nnd ehemalige LandeSvertrtdi- gnngSministe», Generalaberft Fürst Schönburg-Har tenstein, der Landesleiter der Balerländtsche« Krönt in Wien, Oberstleutnant a. D. Seifert, und schließlich der Präsident der Oesterreichische« Verkehrswerbung und Mit glied des Bundeswirtschaftsrates, Dr. Strafe! la, ihre össentliche« Aemter niedergelegt habe«. Hinsichtlich der Beträge, die an Organisationen gegeben ivurben, enthält die amtliche Verlautbarungsltste folgende Posten: Der Reichsbund der Oesterreicher (mon- avchisttsche Organisation) erhielt nach der Verlautbarung im ganzen 9080 Schilling, die ostmärkischen Sturmscharen 2000 Schilling, und die inzwischen aufgelöste Großdeutsche Volks partei 47 000 Schilling als Provision für eine Kollekttvver- ficherung. Roch nicht alles? Der Eindruck der nunmehr veröffentlichten amtlichen Liste der durch den Phönix-Skandal belasteten Persönlich- keitcn ist in hiesigen ausländischen Kreisen unbe friedigend. Man glaubt, daß nicht alles mitge teilt wurde, ivas zur völligen Aufklärung hätte gesagt wer ben können. Selbst wenn man nur die amtliche Liste zur Beurteilung heranziehe und nicht die mit zäher Hartnäckig keit sich erhaltenden Gerüchte und inoffiziellen Listen, so blie ben, wie betont wird, verschiedene unaufgeklärte Punkte. Zum Beispiel sei bei den Angaben der für di« Presse verausgabten Beträge über eine Summe von rund 480 000 Schilling nichts Genaueres gesagt. Auch vermisse man die Namen der vier öffentlichen Beamten, die ein Dar lehn bekommen hätten. Kür noch nicht geklärt hält man auch den Posten von ruüd 100 000 Schilling, der auf Konto „O" gegangen sei, und wobei lediglich die Vermutung auögc- fprochcn werde, daß ScktionSchef Ochsner diese bekommen habe. Als ganz bcdeyklich betrachtet man den angeblichen Posten sür die „Nationalsozialisten". Die 400 000 Schilling soll ein Herr Bachmann bekommen haben, der nach dein amt lichen Bericht Devisen- und Häuseragent war. Was dazu führte, diesen Mann al» Nationalsozialisten zu bezeichnen, ist nicht bekannt. Selbst die amtliche Mitteilung beutet übri gens an, daß e» sich, hier möglicherweise um rechtmäßige Provisionen handelte. Ein Nqttonalsozialtst Bachmann ist jedenfalls in Wien nirgends bekannt. In dem Gesetz sei der Geist des ungelösten NattonalproblemS lebendig, es sei.«in Gesetz der Kann- und Wenn-Bestimmun- gen, und es seien darin klare Bestimmungen ausgelassen, dir eine Gewähr dafür böten, baß kein nationaler Mißbrauch getrieben werde. . „Wenn keine StaatSfetnbe vorhanden wären", so sagte der Abgeordnete, „durch die Bestimmungen dieses Gesches werde» sie geschossen. Das Gesetz ist nicht ge tragen von dem Willen zur Lötung des nationalen Problems. Es stellt die nationale Minderheit wieder vor vollendete Tat sachen. Es hätte darum gehen müssen, die Herzen der Men- fchen zu mobilisieren. Saß «nb Angst fl«b «S, ble heute ba» Kriterin« der tschechische» Politik gegenüber diese» Sndetendentsch- tn» barftele«. Angst und Mißtrauen machten die Tschechen blind gegen alle ausrtchttgen Bestrebungen. Die Haltung der Tschechen gegen» über den Sudetendeutschen ist falsch «nb knrzsichttg, weil sie das ganze Problem der Staatssicherheit verkehrte und auf die Grundlagen der rcintn Mechanik, nicht aber der Erfassung der Menschen stellte« - - -- Lanöjahr in Sachsen Jedes Frühjahr stellt der deutschen Wirtschaft eine beson dere verantwortungsreiche Aufgabe, nämlich die Eingliede rung der Schulentlassenen. Der Strom der Vierzehn- und Fünfzehnjährigen will dabet nicht nur untergebracht werden, sondern es gilt, ihn durch die berufenen Stellen planmäßig fo zu lenken, daß nicht lediglich der Bedarf an Lehrlingen gedeckt wird, sondern genügend Nachwuchs vor allem sich de» Zweigen des Erwerbslebens zuwendet, die voraussichtlich in den nächsten Jahren, ja vielleicht erst in fünf oder sechs Jahren, nach kräftigen Annen und geschickten Händen rufen werden. Etwas soll es bekanntlich in Zukunft in Deutsch land nicht mehr geben: den ungelernten Arbeiter. Wäh rend wir auf der einen Seite trotz der Erfolge der ArbeitS- schlacht noch einen gewissen Bestand von Arbeitslosen haben, herrscht auf der anderen ein Facharbeitermangel, -er nicht zuletzt darauf zurückzusühren ist, daß von 1830 bis 1833 rund dreiviertel Millionen Lehrlinge weniger ausgebildet wurden. Die Ungelernten haben aus der gewaltig«» Verminderung de» Arbeitslosenheeres bisher am wenigsten Nutzen gezogen und machen noch heute rund ein Drittel aller Erwerbslosen auS. ES braucht gewiß nicht das Ziel zu sein, auS jedem Menschen einen spezialisierten Facharbeiter zn machen. Aber erreicht werden muß doch, daß jeder Un gelernte so viel Grnndkönnen besitzt, daß er überall schnell auch in schwierige Arbeitsprozesse eingegliedert werden kann. Die durchgreifende Lösung des Problems des ungelernten Arbeiters wird von der NachwnchSsette her erfolgen. Die Schmierigkeit, die hierbei zu überwinden ist, ist die, daß die Nachfrage nach Lehrstellen das Angebot erheblich über steigt. Gerade in Sachsen hat man sich redlich bemüht, die Lehrlinge unterzubringen, und gute Erfolge wurden dabet erzielt. Trotzdem konnten noch Tausende keine Lehrstelle fin den, obgleich es sich dabei um Jungen handelt, die, mit weni gen Ausnahmen, sördernngsfähtg und sördernngswürdig find. Mehrere Wege werden gegangen, Abhilfe zu schassen, und dafür zu sorgen, daß gleichwohl den Betreffenden die allgemeinen Grnndkcnntnisse vermittelt werden. Eine' ge wichtige Rolle wird hierbei in Zukunft das Landjahr spielen, eine Erziehungseinrichtung, mit der man bisher in Sachsen Versuche gemacht hat, die aber in allernächster Zeit erstmalig auch hier in größerem Umfange zur Durchführung gelangt. Etwa 600 Jungen sind es, die in wenigen Wochen in Gruppen von je rund 60 Mann in Lager einrücken wer den, mit deren Vorbereitung man zur Zeit beschäftigt ist. „WaS? Mein Junge soll ins Landjahr?", werden wohl im Anfang manche Eltern fragen, denen Sinn und Bedeu- tung dieser Einrichtung fremd ist. Und sie fahren vielleicht gar fort: „Der Junge ist doch ordentlich und fleißig, weshalb wird gerade er »um Landjahr geholt?" Dieselben Worte hat man tn Preußen auch gehört, als seinerzeit das Landjahr die ersten Kinder verlangte. Aber gerade wetlder Junge etwas taugt, darf er mit ins Landjahr. Denn nicht jeder Junge kann dort unterkommen. Im Gegenteil findet eine sorg fältige Auslese statt, bet der der Dezernent sür Jugend pflege bet den KretShauptmannschaften, Beauftragte der Hitlerjugend und der Deutschen Arbeitsfront, der National- soztaltstische Lehrerbund, die Arbeitsämter und die Bürger meister eng -usammenarbeiten. Nur diejenigen kommen in Frage, die tn körperlicher und. geistiger Beziehung erb biologisch gesund und charakterlich wertvoll sind und sich für das Landjahr eignen, insbesondere auch für das ländliche Handwerk. Nur solche Menschen sind den Ansorderungen dieses Jahres gewachsen; denn eS ist kein Schuljahr mehr, sondern eine Zeit zuchtvoller Gemeinschaftserziehung und eine Schul« zur freudigen Einsatzbereitschaft sür das VolkS- ganze. Weil man nun die wirklich Wertvollen erfassen will, kann man e» aber nicht einfach dein Zufall überlassen, ob sich diese Kräfte in genügender Zahl freiwillig melden, oder auch Saß und Angst - -ie tschechische Deutschtumspolitik Schorf, Kriitt 4« «utemchnilfchrn Pariei «m gepKmien
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