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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270301016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927030101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927030101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-01
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1927
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LradlanIckrM N,chrick>«i Nr,»»,». A»ny»r»ch»r-Samm,inumm»r^ S» 241 Nur Ur Nachlartprkch«! SO V11. v—n l. dt» l». WLr» >«7 »^litglich zw-unaltg-r JuIIellun, lr„ »au» l.bO WI>. ^-^äkA5*>DkvUt)k p,>d«»ua»pr»t» >Ur Wono Mär, Z Mar» odn« VvitiuN»Uun,»o«dtU»r. «t^,, »«««« I« vlouut». Di» Nn»«o»n wrrvrn nach Saldmar« o»rechnen »>e «inipalNo» ZV mm vr»i>, 3«U» « Pia., ittr au»«Srt» 3S VI» Sam>U»nan»»>g»n und Slellenaeluche ahn, Nadal I0PIm, auderaald AI Plq„ di» Nimm vre>>« rreNIamereile ISO PI«., ^us>»r»ald 2Ü» Pta. oftertenaedt»»'Io PI« »a. Au»w. uuilrSa» arq. Porausdezoliiuno SchriMettuna und »aup>a»IchAt»Il»lt»: W»rtr»IN»z« SS 42 Druck u. D«rlag »an ^t«»Ich ck Netchardt m Dresden. Pos»ch»ck-Aonlo 1QSS De«,»»«. Flachdruck nur mt> d«ulltch«> SueUinanoad» .Dreadner Nachr" mllMn Unverianot» SchrtUNück» werden mn» autdewadrl. — E /»»><«»«»» »»riorrrrr»»»««» Vvrl«ik-d<sgsrrn d-lüdni, k^orrniinn, Sin». Liitrsr, Ttütils, WüsLlis. Tsppleiis usw. psi^6. ^enrvrV..^'^ tU»0Lk «M« «»««« 81« rv IN0Kd>M-W fsuiistspislpinno» seit 1634 dsstdswLiirtss kZuscilteitskntsi'ifcnt »<vlk«n i. Ls., k4srtrnrtrsvG 1L Polnische Minister in Sftoberschlesten. Die Informationsreise zur Vorbereilung auf -ie Genfer Erörterungen. England für Eooli-ges Vorschlag. — Keine Anlworl Englands an Rußland. — Die neue Verleidigungslinie um Schanghai. Geringe Aussichten aus DerslSndigung. Kattowttz. 28. Februar. Am Sonntagnachmittag empfing -er polnische Außenminister Zalekkt in Gegenwart des polntschen Handelsmintsters Kwiatkowskt den Bor- sitzenden deö Deutschen Bolksbundes und den Geschäftsführer des Volksbundes, sie ihm Uber d-ie Lage der deutschen Minderheitsichulen Bericht erstatteten und um Uhftelnng der angewandten NnterdrücknngSmethoden baten. Der Präsident des Deutschen BolkSbundcS, Gras Henckel-Donnersmarck überreichte dem Minister ein Mewo.randu m, in dem wegen der Schulsrage auch die Be einträchtigung der bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte der deutschen Minderheit behandelt wird, unter Hervorhebung der Richtbestätigung der Gemeindcwahlen. von polnischer Seite hatte man dafür gesorgt, daß die polntschen Minister auch von dem Vorstand des be rüchtigte» deutschfeindlichen Wcstmarkenvereins ..unterrichtet" mürben. Der Westmarkenvercin übergab eine umfangreiche Denkschrift, in der wüst« Anklagen gegen die ..deutsche Pro paganda" enthalten sind. Dem Vertreter einer halbamtlichen polnischen Presseagentur erklärte Aaleski. er wolle sich in Kattowitz über die kulturellen Angelegenheiten OberschlesienS genau unterrichten, da er in Genf die polnische These zu verteidigen habe. Er erachte es für durci-aus notwendig, sich sowohl mit den deutsche» Minderheiten als auch mit der olnlichen Bevölkerung Oberschlesienö direkt zu verständigen, ezüglich seiner letzten Unterredung mit dem deutsche» «sandten in Warschau. Ulrich Rauscher, teilte der Minister mit. daß man ei» gewifieS Nachlasse« des deutsche« Druckes «ahrneHmen könne, womit sedoch noch keine Grundlage zur Wiederaufnahme der Wirtlchastsvcrhandlungcn geschaffen »erde, tzandelsminister Dr. Kwiatkowskt sagte über die polnischen Wirtschaftsoerhandlungen, er persönlich sei Optimist, doch bestehe eine Reihe von Widersprüchen in de» Fmeressen verschiedener landwirtschaftlicher und industrieller »ruppen sowohl in Deutschland als auch ln Polen, die eine hemmende Wirkung auf den Verlaus der Verhandlungen austtbtcn Selbst Innerhalb der Delegationen feien dtekerhalb ernste Schwierigkeiten entstanden. Daraus ergebe sich da» langsame Tempo der Verhandlungen und deren bisherige geringe Ergebnisse Zur Beriiesuna der Unterschiede habe betgetragen daß Deutschland rein politische Angelegenheiten mit wirtschaft lichen verbinde. Man müsse feststellen, daß die Gefahr der deutschen Konkurrenz aus dem polnischen Markt durch die internationale Kartellierung bei einer ganzen Reihe von Produktionszweigen bedeutend verringert worden sei. Dazu ist nur zu bemerken daß di« von deutscher Seide schon oft zurückgewiekcnen und auch widerlegten Argumente Le» polnischen Handelsministers nicht dadurch an Wert ge winnen, daß sie immer und überall wiederholt werden. Polen verlang! Schuh seiner Saisonarbeiker in Deutschland. Warschau, 28. Februar- Der staatliche AuSwandererrat, der sich mit der Frage der Saisonarbeiterwanderung nach Deutschland befaßte, l»at beschlossen, die Negieruna zu er suchen, bei der Ausweisung polnischer Arbeiter aus Deutsch land weiterhin energisch zu intervenieren und schleunigst rin Dekret über den Schutz des inländischen Arbcitsmarktes in Kraft zu setzen. Dieses Dekret soll sich vor allem «egen die Angehörigen der Staaten richten, die in ihrem Lande die ErwerbSmöglichkett polnischer Arbeiter beschränken. Weiter hat der AuSwanderungsrat sich dahin aus gesprochen, daß das provisorische deutsch-polnische Ueberetnkommen vom S. Dezember 1920 den Interessen der polnischen Arbeiter in nicht ausreichendem Maße Rech nung trage und ihnen den direkten konsularischen Schutz nicht sichere. Die Lücken, die das Provisorium ausweist, müßten bei künftigen Verhandlungen unbedingt ergänzt werde», ins besondere dürfe die Nichtberücksichtigung der Ausenthalts und Niedcrlassnngssrage bestimmter polnischer Arbeiter- kalegorten im Rahmen der allgemeinen Vorschriften auf keinen Kall zugegeben werden. Wie auch unter allen Umstän den die Sicherung der sofortige» Auszahlung der den früher in Deutschland beschäftigten polnischen Arbeitern zugesprochenen Renten vermerkt werden müsse. Anmerkung des W. T. B.: Diese Entschließung ist wohl wesentlich alö Beitrag zu dem polnischen Propaganda material in der Niederlassungsfrage anzusehcn. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die Forderung des Schutzes des innere» polnischen Arbcitsmarktes. während Deutschland jährlich noch über 100 WO polnischen Wander arbeitern Verdienst gibt. Slrefemann fährt direkt nach Genf. Rom. 28. Fcbr. Reichsaußenminister Dr. Stresemann, der sich während seines Urlaubs in San Pemo erholt hat, wird am Donnerstag von San Renw nach Gens reisen, um bei der Märztagung des DölkerbundSrateS zu präsidieren. Der deutsche Botschafter in Rom, v. Neu rath, ist heut« nach San Remo abgereist, wo er einige Tage zu bleiben gedenkt. Staatssekretär v. Schubert begibt sich voraussichtlich be reit» am Dienstag nach San Remo, um von dort aus gemein sam mit dem Reichsaußenminister nach Gens zur Tagung des BülkerbundSrate» zu fahren. Der Nölkerbundsrescrcnt des Auswärtigen Amtes, Geh. Rat v. Bttlow, wird wahrscheinlich am Freitagabend nach Gens abreisen. Dri«n» am 6 März tn Genf. Paris, 28. Februar. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird sich Briand am 0. März nach Gens begeben, wo er vermutlich zwei biS drei Tage bleiben wird. Auch die An wesenheit ChamberlainS wird sich nicht länger ausdchnen. Englanös Antwort an Cootiöge. Annahme -es Kvnferenzvorschlages. Loudo«, 28. Febr. Auf eine Anfrage Macbonalb» erklärte Chamberlain im Unlerhanse, daß die Antwort der engltschen Regierung ans das Memorandum Coolidge» in der ver gangenen Woche dem amerikanischen Botschafter zugestellt wor den sei Die Antwort spreche die Sympathie für die vor» schlüge CooltdgeS a«S und nehme die Einladung Coplidge»««. Sie tage weiter, daß die britische Regierung sich bemühen werde, den Erfolg der Konferenz zu sichern. Ich bemerke in dessen. so fügte Chamberlain hinzu, daß das Verhältnis be sagte, Konferenz zn den Arbeiten der Genser vorbereitenden Koattussfi»« sorgfältig erwoaen werde« müsse. Chamberlain stellt« bann fest, baß alle Dominions die Antwort gebilligt hätten, mit Ausnahme des irischen Freistaates, der noch nicht geantwortet hätte. Die Aufnahme in Washinglou. Rennnrk. 28 Febr. In Washington mißt man der An nahme o«S amerikanischen AbrüstnngSmemoranbum» durch England keine allzu große Bedeutung bei, da in- folge der französischen und italienischen Ablehnung erfolg, verheißende Entwafsungsbesprechungen nicht mehr zu er- »arten sind. Keine Antwort Englands an Moskau. Loübi»«. 28. Februar. Chamberlain erklärte, baß die britisch« Regierung dl« Note der Sowjetregierung nicht br au t w o r t e n werde. «W. T. B.j Di« Aufnahme -er ruffische« Noie in London. Loudo«, 28. Februar. Reuter zufolge besteht keine Neigung in maßgebenden Kreisen ln London, den Jul,all der russischen Antwort zu kommentieren. Von gut unterrichteter Seite werde jedoch die Ansicht vertreten, daß die Sowjetnotc aus die britische Note keine Antwort gebe und die von der britischen Regierung erhobenen Beschuldigungen zu umgehen versuche. „Evening RewS" zufolge sind gewisse Minister für eine« sofortige« Bruch «ud fühlen ihre Stellung durch die Antwort LitwinowS gestärkt. „Evcning Standard" zufolge wird jedoch, angenommen, daß sich das Kabinett mit seinem Protest begnügen wttd und daß vorläufig keine weitere Aktion unternommen wird. lW. T. B.j Eooli-ge an- -as französische Zahlungs angeboi. Pari». -8. Febr. Fm Gegensatz zu einer heute vom „Matin" veröffentlichten Nachricht stellt HavaS fest, daß die französisch-amerikanischen Verhandlungen über den Abschluß eines provisorischen Sch uldenregelungsabkom- menS zwar günstig verlaufen, aber noch nicht ab geschlossen sind. I« unterrichteten Kreise» habe man heute »ormitta« augeküubigt. daß bi« Unterzeichnung deS Abkom men» ««, «och von der Richtigstellung einiger kleinerer Eiuzelbcftimmnnge, abhänge. (W. T. v.f Englands Sand im Rahen Osten. Das diplomatische Duell -wischen England und Sowjet- rußland hat mit der Antwortnote Tschitscherins und Lttwinov»» auf ChamberlainS Drohnotc eine Zuspitzung erfahren, die , notwendigerweise zu politischen Weiterungen führen mutz. Sicher war das nicht die Absicht des Londoner Kabinetts, aber die ungewohnt zaghafte und den Methoden der Sowjetpoltttk so wenig angepaßte Art, mit der Chamberlain aus innenpoli tischen Gründen das russische Problem ausrollie, konnte nicht gut zu einem anderen Ergebnis kommen. Auch hier führt der Weg zum Verständnis über China alS den derzeitigen Brennpunkt der englischen Außenpolitik. Der im Verlaus der dortigen Wirren verfolgte Zickzackkurs, da» wechselnde Spiel mit der bald geöffneten, bald geballten Faust, und M Endergebnis baS Ausgeber, einer englischen Machtposition nach der anderen, hat in England und Ucbersee eine gereizte Ner vosität erzeugt, die von der Presse und den konservativen Poli tikern ausgcnützt wurde, um weitere Zugestäirdntssr der D»w- ningstrcet in Form einer scharfen Geste gegen die Sowjet» zu erzwingen. Es fiel bei der vorhandenen Stimmung nicht schwer, die ganze Nation in eine antirusstsche Wut Rnestt- ,zusteigern, wenn man nur immer wieder aus die chinesische» Mißerfolge hinwies, die Sowjets als den Sündenhock M- stellte und den ganzen chinesischen Nationalismus zu einer Fu- trige Moskaus nindeuicte. Chamberlain, der die Ding« tiefer sicht als die Diehards seiner Umgebung, ließ sich nur mit innerem Widerstreben auf das neue Abenteuer ein und sandte, damit etwas zu geschehen scheine, seine Note. Ihrer Gut-' stehung entsprechend tr»a sie ganz offensichtlich den Charakter eines Kompromisses, in dem sich dir Vorsicht des Außen ministers und seiner näheren Berater mit den, Draufgänger, tum der Heißsporne ä ia Churchill und Foynson Htcks zu einem lendenlahmen Vorstoß vermanschte, der innenpolitisch nicht befriedigte, außenpolitisch aber eben dadurch a« Wir kung verlor. ChamberlainS Berechnung gt^ offenbar dahin, daß die Moskauer Regierung keinen Wert darauf legen werde, seine flachen und in den Einzelheiten unklar mnrissenen Be schwerden einer scharf pointierten Antwort zu würdigen, die eine Fortsetzung des NotciilrtegcS oder eine Umsetzung üe»- selden In politische Handlungen herausfordern würde. Die russische Antwort zeigt, baß sich da» Londoner Kabinett tn der psychologischen Einschätzuirg deS Gegners gründlich ge- täuscht hat. Die Sowjetdiplomaten haben sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Dchivächcn der englischen Note in dialektisch scharf zugespitzcn Wenduirgen zu zerpflücken und sie wegen ihrer Mischung von Anfragen, Anklagen und Drohun gen als ein eigenartiges Novum im intrrnationaleu dWo- matischen Verkehr zu kennzeichnen, das die Sowjetunion-nicht widerspruchslos hlnzunchmcn geneigt sei. Wo eS angängig erschien, scheuten sie sich nicht, auf den groben englischen Kldtz einen ebenso groben russischen Keil zu setzen und besondeit» ChamberlainS Beschwerden über englandfeindtiche Aeußerim- gen russischer Politiker mit einer Reihe non Retourkutsche» zu beantworten, wodurch dieser Hauptstreilpunkt der Not« auf die uralte Frage zu rückgeführt wird, wer angefaugen hat. Auch die Drohung mit einer Kündigung des Handelsvertrag» oder Abbruch der diplomatischen Beziehungen wird mit einem deutlichen Hinweis auf die solchen Schritten entgegenstehenden englischen WirischaftSinteresscn aus dem russischen Markt-kühl abgesertigt. Wenn auch die innere Aufrichtigkeit solcher Wen dungen bezweifelt werden darf — denn auch dis' SonRet» haben xjn großes politisches Interesse an der Aufrechtebhal- tnng äußerlich normaler Beziehungen mit England —» so zeigt doch Tschitichcrin mit dieser Andeutung einen starke» Trumpf in seinem Spiel, der seine» Eindruck in den.City- Kreisen nicht verfehlen kann. Nun hat London wieder bas Wort. Diejenigen Politiker» die sich von der Chambcrlatn-Note wenigstens den einen Vor teil erhofft hatten, daß sie nach einer gemäßigten Moskauer Antwort weiteren Anlaß zu Verhandlungen geben würde, tu denen das englisch-russische Vcrlchltnis vorläufig ge- klärt werden könnte, sehen sich in ihren Erwartungen errt- tänschl. Wenn Reuter versichert, daß die Antwort Rußland» ziemlich so ausgcsallen sei, wie man es in London erwartet habe, so wird er für diese Auffassung wenig Gläubige tn der ganzen Welt finden. Ncbcrzcugender klingt schon die Kritik ans dem konservativen Lager, die -ie Moskauer Note al» „unverschämt" bezeichnet und bereits einen heftigen Feldzug beginnt, der die Schließung der Pforten von Chessam-HditS, dem Sitz der russischen Botschaft, »nd die hermetische Abriege lung Englands vor dem „roten Gesindel" zum Atel hat. Eine
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