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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-17
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1889
- Autor
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Grföbeint täglich früh 6'/, Uhr. Ue-arliou und Lrpkditio» Iodaaaelgaffe 8. Sprrchliun-kn -rr Nr-artiou. vorm.liag« 10—12 Uhr. Nochminag« ü—k Uhr. »dr ti» Ai»».-»» etnaetantler Vi-nni«!,»«» »acht »- »e «ed»c»c» »ichl »«rduunch. Bnnad«, »rr für »te nSchs»t«l,e»d« Nnninier »eitimiutcu Inserate a» Wochciltngr» bis S Uhr Nach««»»«,», an Lann- nu» Arstta«en früh »>«'/,» Uhr. 3n drn Fliialru für 3ns.-^nnahmt' Ltlo klemm, UniverNiät-straß« 1- LoutS Lüsche, katharineustr. 2!» parl. uuv König-Platz 7, nur bis 't.S Uhr. UchMtrIlUMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnemeirtsprels vierteljährlich 4'/, Mk. inch Bnagerloh» 5 Mk.. darch die Post bezöge» 6 Mt. Jede einzelne Nummer SO Pf. velegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage, (in Tageblatt-Format gefallt! <h»e Postdelörderuag SO Mk. »tl Poftdesörderung 70 Mk, Inserate 6 gespaltene Petitzeile ro Pf. Größere Schriften laut aas Prei-verzeichaiß. Ladellartscher ».Ziffernsatz nach höher« larts. Uertanle« »ater dem Ardartioalftrich di« ögelvalt. Zeile 50PI„vor de» Fomilieaaachrichte» die Sgesvalirne geile 40 Pf. Jnierate sind sie«« an die >LP«öttt«N zu lende». — Rabatt wird »ich» gegeben. Zahlung praemrmeeanäo oder durch Post- »achnahme. 7«. -sn 17. Mär) 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. oessrntliche Sitzung -er Slü-tveror-ueteil Mitttvorb, den 20. MSr, t««». Abend» Ubr. im Saale der vornealtsten Haadel-d-rse, a» -kasep »markte. Tagesordnung; I. Neclamation deS Herrn Privalmann» Döring gegen seine Wahl als stell». Ausschlißpeiso» für v.e OltScommisston zur Abichäyunq von Neubcinien und Bauveränverungen zur StaalSgrundstencr. event. Ersatzwahl. II. Bericht des BauauSichusteS über ». Conto 3t „Gebäude in der Stadt" und Speci-.lbudget „Gewerbeschule" Au-gaben Pos 30 des HauStiallplaneS für 1889: d. bau liche Herstellungen in dem ehem. Gemeindedause an der G-.rtenslraße de» Stadtbezirk» Anqer-Crottentors. III. Bericht des B in-, Orkonomie« und FinanzanSschuste» über: L. Berkaus der Baupläne Nr. 7 und 14 de» Bau- block» ll des Parc.llrungSplane- für da» Areal de» ehem. fiscal. HolzhvfS und Kokienbahnbose»; d. Berkaus der Bauplätze Nr. 2, 3. 4 des Baublock- V des Par- cellirungsplaiie» für da» Areal de» ehem. fiScal. Holzhofe» und Kohlenbahnbrse». IV. B richt de» Finanzausschuss.» über: L Erlaß einer von Herrn Gürllermers! r Berldoid verwirkten Conveickional« strafe; d. Gewährung tinrü Beiträge» an den Innung». auSichnß der vck.ii.iat-» Innungen für AnSslestungszwkckc. V. Bericht te» Stiftung»- und Finanzausschüsse» über: Comb.Nation der H »Sballpiäne für die Stadtbezirke Reudnitz und Aiiger-Crolt-ndorf aus da» Jahr 1889 bezügl. der Armenpflege. VI. B richt de» Stiftung»-, Finanz- und bez. Derfaflung». auslchusseS über: da» Specinlbudget „Armenwesen" mit Au nähme von Hauplconto Poj. 30 in Verbindung mit dir. 30 k und a der GelialtSliste. Specialronto X „Brod- bäckerei" Pos. 81, Svecialconto 6 „ArmenhauS" Pos. 82 in Verbindung mit Nr. 82 d der GehallSliste, Pos. 89. 90. Specialconto v „Georgenhau»" Pos. l48. 178, Specialconto L „Exmiltirtendaus" Pos. 188. Special conto b' „Kinkererziehungs- und Waisenpflege" Pos. 224 drS HuuSpallptaneS aus da» Jahr 1889. Velranntmachung. Der Dorberettuao-qotteSdtcnst für den ersten die», ädrigen B»-tag sind t Donnerstag, den 21. lansrn- »en Monat», Abend» v Uhr >n der St. Perers- lÜrche statt. Leipzig, den 15. März 1889. Die Lirchen-Inlperlion für Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. v. Pank. vr Georg». Kreliwmer. Vekannlmachllllg. Da» 5. Stück de» dierjährigeu Reichs-Gesetzblattes ist bei un» «ingegangen und wird b,S zum G. April d. IS. aus dem NathhauSsaale zur Emsichlnahme öffentlich aushänge». Dasselbe enthält: Nr. 1844. Gc'etz, betreffend die Feststellung dr» Reichshau-« halt» Etat» für da» EtalSjahr 1889/90. Dom 4. März 1889. Nr. 1845. Gesetz, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen de» ReichSheere». der Marine und der Rcich-risenbahncn. Dom 4 Mär; 1859. Nr. 1846. Bekanntmachung, betreffend die Gestattung de» Umlaufs der Scheidemünzen der österreichischen Währung innerhalb prcußischer Grenzbezirke. Dom 26. F bruar 1889. Nr. 1347 B kannlmachung. belrrff-nd dir Gestattung de» Umlaufs der Scheidemünzen der Frankenwäurung innerhalb te» würtieinvergischen Grenzbezirk». Vom 26 Februar 1889. Leipzig, den 11. März 1889 Der Rath der Stadt Leipzig. Ür. Georg». Krumlnegel. M»nntmachimg. Trotz der Vorschriften in ß. tz, Absatz 2 -er rr»t dirtc» Svarcaffenordnung vom 24. Juni 1877» wonach die bei der hiesigen flämischen Sparkasse aus ein und dasselbe Sparcasi-nbzlch drponiiten B träge die Summe von lätU» Mark nicht übersteige« dürsea, haben die Inhaber einer größ-ren Anzahl von Eparcassenoüchern, deren Nummern nachstehend unter T verzeichnet find, durch zum Thal während längere Zeit unterbliebene Abhebung der Zinien. ihre Einlagen über den Betrag von 1500 Mark an- wachs, n lasten. . Unter Hnrwei» aus die obengedachte statutarische Be stimmung, sowie daraus, datz rüekstchtltch der über 1SM» Mark überschteßenden Beträge die Ver zinsung weggesallen ist, lorcern wir demgemäß die In- l> >ber der b>t cstenden Sparcastendncher aus, die entsprechenden Mehrbeträge ehebaldigst zurückzm.ehmen. Leipzig, den 8. März 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georg,. Freygang. Serie l. 14826 3000t 35^8 42738 5182« 57258 58588 58581 58723 86886 75390 81398 82480 82481 88727 »81») «7N3I 98867. Serie ll. 8368 »377 12572 12951 13578 13827 >7375 35748 38545 42241 48407 50803 50831 54985 56422 56858 61442 62998 66618 75108 80985 80988 83820 8514 l 85326 86376 96966 100300 102090 104657 108673 108931 N3876 116057 118382 124818 125121 12953» 134308 134439 137242. Holj-Auctisn. Im Nnt»r,fitStShol,e bei Lir»erti>«lk»ttz solle» M1N»»G, de» 20. März b. I., von vorm»aas 10 Uhr,, 36 l eie, ne inötze von 16-30 ein Lbr, stärke u»d 3H—t^m Länze. 9 Rouunneier tiejeme Bienrriae te, 3 « » Brenutnüpoel, 59 W.llenhundert kieferne- vrennreistg, 30.5 » sich rne- dergleichen, 86 k eierne Stangen-Lavqdausr», 16 R nimmlter eichene ElSckr ouciioiiSweiie verkauft werten. -» Kamluslige werde» ersuch», z» der «naegebene» Ast aus »e« tauge« Wege der UniversiiSiS-Koldung sich, ewjusiudeir. Di« gearhaetea An zahlungen sind sasort nach dem Zuschlag» zu bewirten. ^ L.wj!g. an, 5. Mörz 1389. UatverDtst«. »«sta»t. O«»har»h -ekanktmachung. Zur Bestreitung d r kosten te» Auidingen» und Los- prechen» und zur B schassung von L hrbctien für arme knaben, welche die Lchurlder- oder Schuhmacherprofession erlernen wollen, sind au» der Npel'schcn Stiftung einige Spenden zu venbeilen. Bewerbungen darum haben bi» zum 31. d. M. bei dem Unterzeichneten Armenamte einzngehen. und wird hierbei be merkt, daß hl«r ortlanqebSrigen Bewerbern der Vorzug zu geben ist. solche aber, welch» bereit» in der Lehre stehen oder außerhalb Lechzig« in die Lrhre treten wolle», nicht berück« ichtigt werben können. Leipzig, den l». März >889. Der Ratb der Stadt Leipzig. Arurenarnt» Ludwig-Woli. Schicker. Der Inhaber de» abhanden gekommenen Sparkassen» Quiltungsbuche» Ser. ll Nr. 128 5!6 wird hierdurch aus- gefordert, sich damit binnen drei Monaten und längsten» am 18. Juni 1889 zur Nachweisung seine» Rechle», bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei unlerzcichneter An. lalt zu weiden/ widrigenfalls der Sparcasienortnung gemäß >em angemeidelen Verlustlräger nach erfolgter Beeidigung einer Anzeig« ein neue» Buch ausgestellt und da» alte für ungiltig erklärt werden wird. Leipzig, den 1». März 1889. Die Berwaituag de» Leihhaases »»d der Spareaffe. Gesunden ward« ta de» erste» Lage« de« Januar u»d bezw. S»d« varige» Mouat» ßa et» rs»Markstück. welch« Geldstücke bltha »oa de» verlunstrSger, nicht rrclamtr« wurde». D eselbe» «erde» hierdurch der«»küßt, sich al» solch», gebürt» legliimtrt, rechtzeitig zu metbr», «uderusail» über die Fuidobsecte weiter verfügt werde» wird. Lrtpztg. dea 14. Mär» 188». Laa Paltzeiamt der Stadt Leipzig VH. 815. Vrrtschaetdrr. M. Gesunden wurde «ach Augai« des angeblichen giader- i, der rrsteu Hülste vorige» Mouat« et» «albener Siegelring uud Aafoag diele» Maaat» -t« Gelhläschcheu «tt »»er 15 welche guubabjertr di»her acht reclamirt worden stad. Die Ligeulhümer werden dazu hierdurch mit dem Bemerke» aus. gefordert, daß »ach Berkaus der gesetzliche» Frist wettere Bersüguug gei rosten werde» wird. Leipzig, de« 14. Mir, 188». La» Palizeiamt der Stadt Leipzig. VII. 814. Brelschneider. M. Vttknitsslocal. Da» gegenwärtig vor» der Firma Lru»t Last« ermiethete Der- kautülacal ia der Passage vom LoUaglum ^urtälouw an der PelerSstraße, hier — Lchthos nah« der Schloßgaste — wird am st». Srptr«der d. A. miethsrei. Zu andeiweuer Brrmielhung aus 5 Jahre wird hiermit »ffentltche Likttattan für Dauurrttaa, den 2l. diele» Manal», van«t»tag» 11 Uhr >m U»t»ersitit«-Nenta«te. voulmum. rrepv« 4. 1. Etage, an. beraumt v«a fia» Biieihiiebliober gebetea, ia diesem Lermiiie zu «rlcheiuea uud ihre G.bote abzug de». Die Lic»lono»ebed>ngung,n kSnneu vorher tm Uuiversilüi -Zienramte eiugesehen werbe». Tie Bieter bleiden 14 Lage o» ihre Geboie gebunden; da« Reviami dehülr sich die Auswahl ««er dea Bieter« »ad de, Zuschlag über. Haupt vor. Leipzig, am 14. März 1689. Uniderfltätü-Aeutam». Gebharot. Die Patriotenliga un- Las Parlament. Der französische Senat bat die Genehmigung zur straf rechtlichen Drrsolaung de» Senator» Naquel mil 213 gegen 58 Stimmen ertheilt, dir Abgeordnetenkammer mit 334 gegen 227 Stimmen der Erhebung der Anklage gegen Laguerre. Laisant und Lurqurt zugestimmt. Im Senat stimmten Buffet und Lareinly dagegen, jener, weil die Gesetze, aus welche man sich berufe, außer Gebrauch gekommen seien, bi.fer, weil man de« Freimaurerorden una»d»»ochteu taffe. Die Minorität in der »bgeorduetenkammrr aiebt einen Ueberblick über die Zu sammensetzung der aus Seiten Boulanger'« stehende» Ab geordneten: 162 Eonseevat ve, 17 Boulangtsten, 35Republi« kaner- der Rest von 4» Abg ordneten, welche eiitweler fehlten. o»»r sich »er Abstimmung enthielten, kann auch nickt zu vor Gegnern Boulanger'« gerechnet werden. Beuchieii»w rlh ist ist die Tbatsache. daß 3l7 R publ>ka»er die Maßregel tilligten. Der Berichterstatter der Uammer, Arbne, hielt al» Grundlage seiner Angriffe gegen die Patriotentiga ihre Feindschaft gegen dir Republik fest u»d hatte auch die Geungiduung, baß der Antrag aus Erlheilung brr Erlaudniß zur Erhebung der A-Nige gegen drei Abgeordnete fast «»«schließlich von den Republi kanern rrtbeill wurde. Sämmtliche Miiglrerer de» Parlament«, gegen welche die Anklage erhoben werden soll, hcbe» sich aus da» allgemeine Stimmrecht al» die Je stanz berufen, welche da« Bersahreu de» Parlament» mißbilligen und da» Uitheil der Kammern ausßeden werde. lL)d dies« Borderiagung sich erfüllen wirb, m»tz hi» Z«kuuft tehrrn, vorläufig können die Aag,schuldigten n,r »i, moralische Unwrstvtzung ihrer Sache durch 88 Senator«, »nd 227 Abgeordnete für sich gellend machen, »nd das ist imGnbin »trthvoll, denn solche Minder- decke, können nicht ahn, lVe,Ia»vt ianorirt werden Ander« und schwrer.ger liegt dir Fra,,, wie di, Anklage begründet werden soll, un» i« diese, Beziehung steht die Sache der An- grnsr, ans setz, schwaG«, Füßen. S« wird zwar fortdauernd »on Han-fnchunge« »e^chH. ,b» o» st« eBoa» p» L.^ ge« fördert haben, weiß man nicht, diese Frage wird niir durch Gerüchte und Vermntbungen beantwortet. Die „Nation" will wissen, daß ein Plan zur Urderrumpelung der Kainmer bestehe; von anderer Seite wird gem ldet, daß die Quelle enkveckl sei, au» welcher die Gelber für Boulanger fl eßen. aber Gewißheit besteht darüber nicht. E» war anck schon w edei holt von V rhasiungen einzelner Ligisten berichtet worden, Vorläufig sl»v sie aber noch sämmtlich aus freiem F»ß. und dir versolglen Abgeordnete» gedenken dem Banket deiznivohnen, welche» beute i» Tour» zu Ehren Beulanger's dort staltflnden soll. Boulanger war auch in der Sitzung der Kammer vom l4. März und stimmte »aiürlich gegen die Regierung. D>» Ministerium kann den >4. Mär; zu seinen erfolg reichsten Tagen r chnen, ab r dieser Erfolg bat zur Voran», ictzung, daß tie Ankiaie ein enlspieckiknve» Erg bniß l'ks rt. roß wirklich gedeinie Abniachung » und Verschwörungen gegen Regierung und Parlament brstanden und daß die P ckrivlcn- liga ko» ist, sür was sie au-gcgchei, wirb: ein Boulanger undcdingt ergebene» Werkzeug, w>lch>» >n erster Lmie dazu bestimmt war, ihn duich gewaltsame Mittel an die Sp tze der Regieruna zu stellen. Ta» ist aber s hr unwabrlcheinlich, weit ja da« M inda» der Kammer im Qciober adläus' und dann das allgemeine Stimmrecht zum Worte kommt, aus das sich Boulanger und seine Anhänger ssits ol» die entscheidende Instanz berufen baden Im Ei> klang damit siebt auch da» Verhallen de» Senators Naquel und der Abgeordneten L-'guerre, Laisant und Turquet, welche gleichfalls aus die bevorstehende» allecliieiire» Wahlen als aus die Macht ver- wiesen Hab II, welche Vergeilung für das j'tzt gegen sie be gangene Unircht, üben weide Die Mehrbeu der Kammer bat alle Ursach-, mit Boulanger und seinen Anhängern un;u« frieden zu sei», denn sie haben sich die größte Miib- g geben, sie in den Auge» der Wähler zu erniedrigen und zu verdächtigen. Dafür hat sie sich am >4. März gerächt und die drei zur Verfolgung au-er'ebenen Abgeordnete» der Regierung au»grliesert. Tie öffentliche Meinung, soweit sie durch die Presse vertreten w>rv, bit der rcpubiikamschcn Mehrheit Recht gegeben r»>t wenigen Ausnahmen wie ,Pa>x* * und »XIX. Schrie", welche die Maßregel illiberal nenne» und sie bedauern. Diese Haltung der Presse stimmt aber mit derjenigen i rein, welche sie stet» gegen die Partei Boulanger'« seit s »ein Sturz al» Munster v-obachtet hat. denn Qpporluniste» » i> Radikale sind e» vorzugsweise, gegen welche sich die An. o >ffr der Boulangisten richten, sie sind die Cliquen, gegen welche Boulanger stet» ausgetreten ist, sie sind die Träger desjentgen PartamenlariSmu«. welchen Boulanger al- dg» llevct vezrickinet. an dem Frankreich leide. Gegenüber Vieser Vertretung ver öffentlichen Memung giebt e» eine andere, welche am 19. August und zuletzt am 27. Januar ihr Uribeil kuttdgegebe» hak, und diese« Unheil ist den Oppoi tunist n und Radikale» feindlich, während e» mit dem Boulanger» überein- limmt. Die Organe, welche die Sacke Boulanaer'S ver- theivigen. haben ern« andere Auffassung von de» Ai st mmunge» de» 14. März. ..La Pr.sse" nennt sie die Ve>vollnä»digu»g re» WahlprogrammS, und der „Clairon" ertheilt jetzi Boulanger da» Wort. Cr hat c» schon oft genug ergriffen und wird sich wohl auch fetzt kaum i» Schweigen bülten, aber die »ölhige Vorsicht wlro er auch nichi vernachlässigen, um der Negierung nicht willkommene Waffen gegen seine Person in die Hände zu geben. Man kann sagen, caß die boulangist Iche Bewegung gegen wäriig eine Krisis durchwacht. Die Feinde Boulanger'» haben sich vereinigt, um gegen ib» einen Hauptschlag zu führe» und beoienen sich dazu der Anklage gegen d>e Patriolenliga al» Boiwand. L>es rt diele Anklage au-reichendeS Malenal, um gegen sie mit dem bestehenden Gesetz etwa« auSzurichlcn, da»» wird Boulanger einen schweren Stand haben, vertäust aber oir Sacke im Sande, dann hat auch die Stunde de» Ministerium» Tirard-Constan» geschlagen. Die Kl ppe. an w Icker die Bemühungen dieser Neg erung, vre Zeit b>» zum Oclober glücknck zu überwmoen, ichnter» können, sind die finanziellen Bedrängnisse, in welche ca» Land durch da» Panama-Uniernebmen und durch da» Compioir d'E«comple geraih. n ist. E» war bereit« da» G-rückt vom Rück- tritt de» Direktor» der Bank von Frankreich verbreitet, «S hat fick aber di» jetzt nicht besiä'igt DcrFmanzminister Ronvier g>edt sich alle errenkoche Müde, um eine Katastrophe z» vermeiden, durch weiche da» französische Natwnalverinögen einen ungeheuren Verlust erleiden und der Crrvil dr» Lances einen schweren E>oß e>leiten würde, aber diese Gefahr glücklich zu beschwören, bängt nicht von ihm ab. dabei sprechen große Zahlen mit. deren Gewicht dock schließlich den Ausschlag giebt. Frankreich befindet sich unmittelbar vor Eröffnung der Au-stellung in einer schweren finanzn llen Krisi», die man sich zu verdecken bemüht, die aber immer deutlicher zu Tage tritt und Boulanger eine Handhabe liefert, wie rr sie sich nicht bester wünsche» kann. Er bat st.t» daraus hingewiesen, daß die an, Ruder besinclicbe» Parteien Frankre ch politisch und finanziell zu G'Unte richten und jetzt liegen Thalsachen vor. welche ihn, R cht z» geben scheine«. W-nn auch da- Panama - Unternehmen u»v da» Comptoir d'Escomple nickt durch die Treibereien der Oppor tunsten und Rad calen in ihre gegenwärtige schwirr a Lage gekommen find, so ist dock da» Syst m. welch.« ,,ch sei, ls Jahren am Ruder befindet, dem Natianal'e chthilm Frankreich» sehr gefährlich gewesen, weit Uns»» mir sür Zwecke verwendet worden sinn, welche den wiiihschasllich.n Iiiterrffen de» Lande» diametral entgegengesetzt sind. Mai, braucht nickt einmal die uog h uren Nnstanaen sür die b ulig? Sachlage aulschOrßlich veranNr-oril.ch zu machen, man dar! nur an Tonkin denke», an M idagaSkar u»v an die v ete» geradezu weggeworsenen Summen sür Experimente au militairilche», Gebiete, um zu dem Schlüsse zu kommen, baß der stnaiiziellr N ed rgang Ve» Lande« von der dltzürrigen Politik «nteennbar war. Solche Erwägungen st»v maß. gebend sllr dir Wähler und sie sind Boulanger günstig. * Leipzig 17. MSrz. * E» sind best mmte Befehle nach Pol-dam ergong- Schtoß Friedri«bSkrori t»S zum l. Mai s rt!gz»stellen Di« Uevrrsikdelung de» Kailerpaare» dorihin erfolgt, so bald es di» Witterung nur irgend rilaudt Die Reise nach E«ala«h »ird der Kaiser aus dem Schiffe „Hohr, ,n»«r,,hmeu. wie verlaute», rst sür dasselbe in der Gladeabrck'schen Gießerei eia« Gaöionfigor in Gestalt ***s *Echt,«e, A»ler« gegasten «nd soeben an die kaiserlich« Werfk k» Kiel versandt worden. * Dem .Wiener Fremdenblatt" wird au» Berlin ge- melket, daß der Gegenbesuch de» Kaiser» Franz Joseph in Berlin jedenfalls un Lause de» Sommer» stotlfinden werbe; der Kaiser werde dorau»sichilich in der ersten Augustivvche, nach Bbtaus de» Traurrhalbjahre», daselbst eintresten. * Prinz Nikolaus von Nassau, der Ende vorigen Monat- au« W>e»hadrn in Berlin eingelrvsten ist. wird »och bi» Ende dieser Woche dortselbst verweile», um bann mil seiner Familie, die ihm vor zehn Tagen nach Berlin aesolgl ist, nach Wie»bade„ zurückzukehren. Bekanntlich ist ^Znnz Nttoia»». ein Bruder de» Herzog» Adolf, seit 1887 »ul einer Tochter dr» rnssischen Dichter» Puschkin, die zur Gräfin Meerenberg erhob.» wurde, morganatisch vermähtt. Dieser Che sind zwei Töchter entsprossen, die jetzt in dre Berliner Gesellschaft eing.suhrt wurden und ihrer höchst an- m»tdig.n Er'cheinung wegen allgemeine» Aussehen erregt b den. Besonder» bemerkt wird auch die Aufnahme, welche 'jrinz Nikolau» mit seiner Familie am kaiserlichen Hose ge sunde» hat Bekanntlich bekleidet der Prinz in der preußischen Armee den Rang eine» Generalmajor»; er hat von jeher zu 'fteußcn geneigt und ist nerrou» grala am Berliner Hose, während sei» herzoglicher Bruder sich in Berlin b>» jetzt »och nicht hat sehen last ». Daß aber auch dieser seinen Frieden Mit dem preußisch-,, König-Hause gemacht bat. zeigt außer eer B imähiung seiner Tochter mit dem Enkel des Kaiser- Wilhelm l. der vorjährige Besuch, den ver Herzog mil seiner Gemahlin und dem Eibprin;kn dem Kaiser Wilhelm II. auf L-Vloß Mainau abaestalttt hat, und der herzliche Empfang de» Kaisers bei d.st n kamaliaem Gegenbesuche. Nachdem Prinz Nikolau» in vorig r Woche m>t seiner Gemahlin und ic neu Tochter» bei den Maj stät n, sowie vor einigen Tagen von den erbpr nzlich meiiungilchen H rrlchasten zum Thee geladen und auch von der Kaiserin Augusta enipfangen worden waren, stattete am Sonntag Nachmittag der Kaiser dem Prinzen un Hotel Conkinenial einen Besuch ab, wo er längere Zeit bei den» Punz-n und seiner Familie verweilte, die Tag» daraus den Großbcrzog von Baden bei sich sah. Man geht wobt nicht fehl ui der Annahme, daß diese Aus- »i rksamkeileii de» Kaiser» und der Mitglieder seine» Hauses »lchi lediglich dem Prinzen Nikolau« und seinen Angehörigen, oiibeni überhaupt dem Hause Nassau galten, und de-hatd verdiene» dieselben gewiß bemeikl zu werden. * Nach schwerem und langem Leiden ist der Fürst- Bischof Meckert von Passau, einer der edelstr« und ousgektärtesten Priester de» Reich», gestorben. Gedoren 1822. begann er seine Carriüre sehr jung al» Secretair de» B>sckws» von Augsburg; obgleich streng kirchlich, machte ihn doch leine ederzeil und b k z«m letzten Augenblick muthvvll geübte Toleranz verdächtig, so daß er zweimal bei der Ernennung zum Domcapitular übergangen wurde, bi» er diese Würde in der Mitte der 60er Jahre doch erreichte und 1875 von Ludwig II. znm B schos von Pastau au»erseb«n wurde. Von Hau'e au» reich, lebte er doch sehr sparsam, nur um seinem WobllbätigkeiiSsinne um so unbeschränkter nachgehen zu können, und sür dl« Art. wie er gab, ist jene vor 2 Jahren erfolgte Schenkung von 20 000 an da» in Pastau garnisoirirende 18. Iiisantciic-Regimeiit zur anständigen Erziehung der InlerosstcierSkinder de» Regimenl» kennzeichnend. Bei seinen rablreichcn Dlislunien nahm er nie Rücksicht aus die Eon- e'sion. ErmähneiiSwcrth ist vielleicht auch, daß Bischof Meckert während seiner dreizehnjährigen Regierung nicht in Rom gewesen ist. * Don berufener Seite, au» der Mitte der deutsche» Partei in Württemberg erbätt die .Fkölnische Zeitung" nächst hente Einsendung, welche sich gegen die >n verschiedenen Zeitungen eischienenen Berichte über angeblich nahe bevor- tcheade Minislerveränderungen richtet: In einzelnen Peehorganen, vornehmlich auswärtigen, wird >« nahezu regelmähm.n Zw> ch-..räumen wieder und wieder die Li.ll.ing des Miiiisorpiäsioeutea Herrn v Mittnacht al« eine bed-ohie siqnal.sirt. Einzelneniakl- werden daran mehr oder weniger unve.hüllie Andeuinnqen über den u.sächlickien Zusammenhang den k.ise mit Aegeuw»kung>» und Derdrängungtoeriuchen von colleg.olee Lene und eine Reihe von Lomdinai.onen geknüvit, die sich um an. gebl.ch vorhandene T.ffcrenzen unter einzeln-» Ministern drehe». Daraus lotgl da m m der Regel da und dort die Uniersiellung. al« ob d.e ausgeiauchl-n Prest iimmen über den den.nächstigen AnSirag jener Krisis e.» Be suckieballon von direkt intereisirier , colleqioler seile" gewesen wären Noch mehr: im weitern Veisolg wird die Daciik g>ä»drrl. etwa in der Wecke, daß die Urdederlchasl der vorstehend gekennzeichnelen Ze.iung-aeiikel ol- dem Lager einer politischen Pariei enlstammend denunriit wird, m welcher einzelne streder.sche Elemente Mimsleisrict.oueu verkündigen, um hierbei selbst im Drüben ru fiichen. Al» Schluß ff-ct de« ganzen H'tzgkichSii« wird dann nach einigen Tagen die zuletzt ausgegebene Verdächtigung a>« ein Manäver legen« eben derjenigen ..uum.tielbor interrssiNrn mini, sier.ell.m Sleste" bezeichnei. welche die erste» Confl'rt-gerüch'e vrr» breite« habe, und nun, nachdem der Beriuch-boll n verunglück! lei, die Autorickiasl von sich aus andere abznwälzen iuche. Solche.» Ge. rede a»i den G.»»d zu gehe», erschein« ebenso icknv.erig al« unirucht. bar; der Gelu>nmie...d'uck aber fiir den in tue Verhältnisse en>ig-e« muh-n Emdl.ckei.den ist der, daß hier m>t Svstem maidinirt wird, laß jedoch die Fäden offensichtlich ebenlowenig in den Bere.ch de« vorqeilich qesährdklen. noch m den de- bedrohenden Ministers, viel, medr in eme aparie Werkiiätle jurückzusübren, deren Zugel.öe.gei. der letzteren em Dor.i im Au> e -st D.e nächst« Folge dieser Miulearbeit st zunächst, daß der line Minister nach auhen hm in ein ich.eie« Licht geirtz« und dem andrrn ein schlechter D.rnft erw.esen wird. D.e em.chi.eilenvste Wi.t.mg jedoch lr.fft die deuische Partei Da« Auslv.nncn jener An st.-nungen. al« ob jwckchrn der Partei und dein ihr nah, siedenden M.nist.r Rancimen so.eleu, ist ganz dazu ang.than, Mchtlauen zw.'che,, be.ten Ddeilen und Beiwirrnng in- mitl.n der vou te.» Sgauvlutz ei.ziernlrn Nlieder de« B rbande» »» ikvasf n Adaei H-» duvou, d'h der staatSmännckck.e Bl'ck und Takt de« an> » r.ss-, rn Mann-S ron vornherein ein so Ividtisg. uch. V0''e«, g säi.r jches sp ei, me dn« .km anig mutdrie, a!S nneenk ar ersehe.nrn lätzl, sollie im H »blick aui leine ganz- pol ii ck e v. r- gaugenbeit und ans seine hervor agenee t.eue M.iardeil an der »ol.ouale,, sal.» >m Laudlug und im Neicksiaq, ganz insbeiond re nber im Hindi ck ani sei» ans mehr ol» 20 Jahre zurückiois.endeS Z.ckainiiieuiviike.i Mit der d-uli ue» Partei, er e« woi.l vrrd'ent Yabrn, dah do t ihm u prir o r.ck.r uudeuilche Tendenzen und Ranke n.ch« zngeich.iete» weiden. I» dieser Sache ze.chnei sich sür d.e de,.ticke Partei die geradeste R.chlungSIm e von selbst vor, dast si- ni.iii ch unveirri ihren Weg gebe und an pockillch ihr beireundr.en Per öul.chk»en sesthalie angesichl« von Insinuaiionrn, weiche nach Seilen .hrr« UisprungS und ihrer W hrhailigkelt ».cht beurkundet, wohl ober daraus angel.gi sind, alte Gri.nnunqSqenoffen als Gegner d-r Par.ei zu verdächtigen, um, wenn hiernach der versuch emer E'.tjwemna gelänae, au« dem ersuÜ.en Sprichwort Nutzen zu z.eben ,,l)uodu« lilizzaotibu» teNiu» eauüet". Al« »onsegaeu« diervo» ge« dielet sich di« Verwahrung der Parlei auch -egen den blaßen Schein, al« ob ihre Leitana aber ihr« Verhaadögeaassen tziater «ngnffe, der fragliche» An ftäaden.
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