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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192207145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-14
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1922
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Medlatt und Tryeiger). Lraht<msqr,st! »ageblait m.fck Diese- Blatt enthält Lte amtttche« Bekamtmachmgeir vernrus vlr. 20. «mishau-tmaunschaft Grofjtnhal«. de» Amtsgerichts, der «mtSanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des " Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa «rd de» Hauvtzollamtt Meide«, sowie de- SemeinderateS Gröba. Freitag, 14. Inti 1S22, abends. 182. 75. Jahrg. Da» Riesaer Laarblatt erscheint jede« Laa abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bej»,SpreiS, gegen Vorauszahlung, monatlich 32.— Rtarc ohne Bringerlohn. Einzelnummer 17o Mark Nnietae« sür dir Nummer de» Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittags auszuaeben und im voraus zu bezahlen; eins Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Vlätzen wird nicht übernommen. Preis für die SS nun breite, S mm hohe Grundschrift-Zetl« (S Silben) S.— Mart; zeitraubender und tabellarischer Satz SS"/, Aufschlag. Nach- weisunai- md iNermittelm,g»geb!iSr t.80 Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage einqezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Kühlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungScinrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch au? Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Äoethestratze 59. Berantwortlich für Redaktion: t.B. F.Tetchgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, die WassermesserversicherungSgebühr ab 1. April 1922 in der im nachstehenden Nachtrage festgesetzten Höbe zu erheben. Der Rat der Stabt Riesa, am 11. Juli 1922. Fnd. III. Nachtrag zur Wasserwerksordrmng der Stadt Riesa vom 10. Dezember 18VS. Die in der Preistabelle festgesetzte jährliche VersicherungSgebvhr für Wassermefser wird vom 1. April 1922 ab nach folgenden festen Sätzen erhoben: Auf Blatt 544 des hiesigen Handelsregister», die Firma ipavier- und Karton- Fabrik Köttewitz, e. G. m. b. H., Zweigfabrik in Gröba betr., ist beute eingetragen worden: Die Prokura des SnbertuS Deblinaer ist erloschen. Prokura ist dem Fabrikdirektor Karl Ludwig Frank in Köttewitz, erteilt. Amtsgericht Riesa, den 18. Juli 1922. für den 13 15 mm Messer für das Jahr 25.— M. v v 20 „ „ , . 25 . _ . . so , »» « „ 30. „ , 40.- . „ 50.- . „ „ 40 „ „ 65.- „ Riesa, am 4. Juli 1922. Fnd. Der Rat der Stadt Riesa. Tie Stadtverordneten. 1-- 8- (aez.) vr. Scheider, Bürgermeister. l,. 8. Gez.) Günther, Vorsteher. Donnerstag, den SO. Jnlt, abends 7 Ubr soll in NöberS Gasthof ein Teil der Pflaumen an den Kommunikationswegen der Ge meinde Mergendorf meistbietend versteigert werden. Bedingungen werden vor der Auktion bekannt gegeben. Mergendorf, am 14. Juli 1922. Der G-meindevorftaud. BLdtm«ra»oerbnvH..' eingeführte auS- der Koblenüeurr. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 14. Juli 1922. —* Verfehlungen im Flüchtlingslager Zeithain. Nach der „Sächsischen Elbgaupresse" sollten von den für die Verpflegung der Flüchtlinge bestimmten Geldern Unterschlagungen in Höhe von 8); Millionen Mark gemacht worben sein. Wie wir von zuständiger Stelle er fahren, schwebt diese Angelegenheit noch in der Unter suchung. Vor zwei Monaten sind durch die vorgesetzten Dienststellen von Berlin und Dresden bei der Kassen, Prüfung Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden. Der Kasseni leiter wurde deshalb in Untersuchungshaft genommen. Weiteres läßt sich zurzeit nicht sagen. —* Ferienwanderungen. Der Ortsausschuß für Ferienwanderungen schreibt nnS: Zu der angekündigten sechstägigen Reise in» Vogtland und Erzgebirge haben sich so viele Knaben gemeldet, daß wir einen großen Teil der Meldungen nicht annehmen konnten. Wir haben uns des halb sofort noch mit einigen erzaebirgischen Jugendherbergen in Verbindung gesetzt und sind in der Lage, noch eine vier- tägige Wanderung ins Erzgebirge einzurichten; diese beginnt in Nossen, führt nach der Halsbrücker Esse, Freiberg, Frauenste'.n, Sayda, Seissen, Olbernhau, Lengefeld, Grün hainichen, Augustusburg und dauert vom 28. bis 29. Juli. Die Tagesstrecken sind nicht sehr anstrengend, so daß Knaben vom 11. Jahre an sich daran beteiligen können. Di« Kosten betragen ohne Verpflegung 45 Mark. Anmeldungen nimmt der Obmann des O. A., Lehrer Richard Hofmann, Goethestraße 3, an. —Außerdem sollen während der Sommer ferien wie üblich Tageswanderungen unternommen werden. Es sind folgende: Nr. 1 am 17. 7. nach Diesbar, 7"° Klosterkirche, 5 M. Nr. 2 am 19. 7. nach Dahlen- Schildau, 6'° Bahnkof, 19 M. Nr. 3 am 21.7. nach Zsckaitz- Schleinitz, 6'° Bahnhof, 5 M. Nr. 4 am 25. 7. nach Leip zig, 6" Bahnhof, 25 M. Nr. 5 am 27. 7. nach Garsebach. Meißen, 6°° Bahnhof, 12 M. Nr. 6 am 29. 7. nach Mühl berg, 6°° Bahnhof, 6 M. Nr. 7 am 31. 7. nach Dornreichen- bach und dem Collm, 6'° Bahnhof, 8 M. Nr. 8 am 2. 8. nach Moritzburg, 6" Bahnhof, 11 M. Nr. 9 am 4. 8. nach den Frauenbainer Teichen, 6'° Bahnhof, 5 M. Nr. 10 am 7. 8. nach Leisnig, 6'° Bahnhof, 12 M. Nr. 11 am 9. 8. nach Waldheim, Kriebstem, Mittweida, 6" Bahnhof, 15 M. Nr. 12 am 11. 8. nach Hirschstein und dem Ketzerbachtal, 8" Dampfschiff, 8 M. Nr. 13 am 15. 8. in die Gochrisch- heide (Pilze!) und nach NieSka, 6'° Bahnhof, 4 M. Nr. 14 am 17. 8. in die Hohburger Berge und nach Wurzen, 6" Bahnhof, 14 M. Nr. 15 am 19. 8. nach Großenhain, Zabeltitz, 6'° Bahnhof, 4 M. — Nähere-wird durch An schlag bei Herrn Frauendorf und in den Schaukästen der Herren Buchhändler Hoffmann und Munkelt mitgeteilt. Die Anmeldungen zu diesen Wanderungen njmmt Herr Frauendorf, Bismarckstraße 15», entgegen. —* Vom Landesverband Sachsen de- Deutschen Offizier. Bundes wird dem „Sächs. ZeitungSdienst" ge schrieben: „Wolffs Sächsischer Landesdienst hat die Mitteilung verbreitet, daß der Deutschnationale Offizier-Bund verboten und aufgelöst sei. Nm vielfach geäußerten Zweifeln zu begegnen, ist festzustellen, daß dieses Verbot sich nicht auf unseren Bund bezieht. Wir nehmen Anlaß, dabei darauf hinzuweisen, daß der Deutsche Offizier-Bund parteipolitisch neutral und nach den Satzungen dle Verfolgung politischer Zwecke von der Tätigkeit des Bunde» ausgeschlossen ist." —* Wochenbericht des Landesamts für Arbeits vermittlung. Die erste Hälfte der Berichtswoche vom 2.—8. Juli brachte wiederum lebhafte VermitteluugStätigkeit, deren Wirkung jedoch in den letzten Tagen durch regen Zugang Arbeitssuchender abgeschwächt wurde. Die Klagen über Rohstoff- und Kohlenmanael find noch nicht verstummt. Während in der Landwirtschaft sich der Mangel an Arbeits kräften beiderlei Geschlechts weiterhin fühlbar macht, über- wiegt im Gärtnergewerbe bereit» wieder das Angebot an Arbeitskräften. In der Metallindustrie herrscht lebhafte Frage nach Fachkräften aller Art. In der Textilindustrie hat der Beschäftigungsgrad außer bet Stickermabrtkation und Spitzenkonsektion noch nicht nachgelassen. Im Sattler gewerbe blieben Autosattler gesucht. La» LavezierergewerLe Lage für ältere Fabrikarbeiterinnen ist entsprechend dem Angebot weiter ungünstig. Trotz der günstigen Beschäftigung der Industrie konnten Erwerbsbeschränkte so gut wie nicht untergebracht werden. —* Goldzollaufgelb. Für die Zeit vom 19. bis einschließlich 25. Juli 1922 beträgt das Goldzollaufgcld 9100 vom Hundert. —* Tie Gewerbekammer Dresden befür wortete an zuständiger Stelle die Anregung, nn Ver kehrsgewerbe au Sonn-und Festtagen neben der erlaubten gewerblichen Arbeit, d. h. der tatsächlichen Be förderung von Personen und Sachen, die Beschäftigung kaufmännischen Personals bis zur Tauer von 2 Stunden zuzulassen. Wenn von Fuhrunternehmen an Sonn- und Festtagen im öffentlichen Interesse eilige und leicht ver derbliche Güter befördert werden sollen, so müsse not wendigerweise auch eine kaufmännische Kraft zur Er ledigung des damit zusammenhängenden Schreibwerks, zur Anweisung und Abfertigung des Gcschirrführers zu- gegen sein. Im allgemeinen werde freilich unter den heutigen Verhältnissen auch im Verkchrsgcwcrbe die Tonn- tagsarbeit möglichst vermieden werden. — In Unterstützung des Antrages eines Stadtrates richteten die sächsischen Gc- werbckammern an das Mrrischastsministerium das Er- suchen, die Weihnachtsferien der' Fortdil- dungS- und aller Gewerbeschulen bereits am 1., spätestens aber am 10. Dezember beginnen zu lassen. Eine Früherlegung des Beginnes der Weihnachtsferien ist deshalb erwünscht, weil die Lehrlinge gerade vor Weih- nachten meist dringend in ihrem Berufe gebraucht werden. —* Altersrenten für Kleinrentner. Tie Kleinrentner machen bei der Mtersrentenbank bei Erwer bung von Altersrenten von den ihnen nach dem Gesetz vom 30. Dezember 1921 eingeräumten besonderen Vergünsti gungen regen Gebrauch. Sie können sich und ihren Erben nacht 8 1 des Gesetzes die Rückforderung des Kapitals für fünf Jahre Vorbehalten, obwohl die Renten nach den Sätzen für Kapitalverzicht berechnet werden. Ohne diesen Vorbe halt ist die Rente höher (8 4). In den fünf Monaten Februar bis Juni 1922 sind bet der Altersrentenbank zur Erwerbung von Renten für Kleinrentner insgesamt rund 3200000 Mark eingezahlt worden, wovon rund 2100000 Mark auf Versicherungen nach 8 l und 1100000 Mark auf Versicherungen nach 8 4 des Gesetzes entfallen. Tie erwähnten Vergünstigungen stehen Kleinrentnern zu, die die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen oder seit minde stens 1914 ihren Wohnsitz in Sachsen haben. Die Alters rentenbank hat ihren Sitz in Tresden-A., 'Antonsplatz 1, und in allen größeren Orten Sachsens Geschäftsstellen. — Brandversrcheruna und Teuerungs- welle. AlS am 1. April 1921 das Gesetz über die Schätzung, die Schädenwürdiaung und die Schadenver gütung bei der Gcbäudecrbteiluna der Landes-Brandver sicherungsanstalt bom 18. März 1921 in Kraft trat, be zifferte sich die Höhe des vom engeren Ausschuß bestimnl- ten TeuerunaszuschlageS auf 1250 Prozent zur Ariedens- verficherungssumme. Dieser . Teuerungszuschlag ist der- änderlich und kann in gewissen Zeiträumen je nach den Schwankungen der Baupreise abgeändert werden. Bereits Mitte Dezember mußte infolge der stetig steigenden Bau- stoffpreise und Arbeitslöhne der Teuerungszuschlag auf 1700 Prozent erhöht werden. Die Teuerungswelle stieg höher und höher. Schon ab 15. März 1922 kletterte der Teuerungszuschlag auf 2400 Prozent. Am 1. Mai 1922 trat eine abermalige Erhöhung auf 8400 Prozent und am 1. Juni 1922 auf 3900 Prozent ein. Aber auch mit diesem Satze langte im Schadenfalle die Schäbenvecgütuna nicht zur Wiederherstellung des Gebäudes in den früheren Zu stand aus. So ist nach der Bekanntmachung der Drand- versicherungskammer vom 1. Juli 1922 an bis auf weiteres eine Üeberteuerung von 6000 fürs Hundert und demnach ein Teuerungszuschlag zu der Schädenver- aütung nach den Preisen vom Jahre 1914 von 4900 Proz. festgesetzt worden. Die vor dem 1. Juli 1922 festgestellten Vergütungen bleiben Von dieser neuen Erhöhung unbe- rührt. Würde zum Verspiel ein Versicherungsnehmer (Ge- bäude-Eigcntümer) für einen Zimmerbrand nach Friedens wert 100 M- Schadenvergütung erhalten, so erhält er zur zeit 5000 Mark, also 4900 Prozent Zuschlag, Brandent- schMauvg auSgezahlt- Diewirklube Schadenvergütung be trägt demnach zurzeit dgA Mnfzigfache der .Vergütung nach Friedenspreisen. . . , —*DieKohlevfrsge. Anfolge der Abtrennung Polnisch-Oberschlesiens und deS gewaltigen Förderrück- SaugeS an der Ruhr hat sich di» mlandische Sternkohlen erzeugung hprcvt vermindert, daß allen Verbrauchern in der Industrie, im Gewerbe und im Hausbrand im eigen- sten Snterefse bringend gerate« werden muß, sich Mel Vie möglich mit ausländischer Sohle einzudeckem so- befreit. Der Nsrchskohlcnksmmissar wird noigedrungcn künftig solche Gebiete, die'günstig iür Einfuhr ausländischer Kohle liegen, geringer mit inländischer Kohls beliefern lassen müssen. > —* Streik. Laut „Dresdner Volkszeitung" sind die Zimmerer in den Betrieben der Metallindustrie in der Kreishauvtmannschaft Dresden wegen Lohnforderungen in den Streik getreten. —* Tie staatsgefährlichen Schülerzeich- nungen. Am Mittwoch früh wurde, wie der Säch>. Zei tungsdienst berichtet, der bisherige Vorsitzende des Ortsocr- bandcs Dresden des Teutkchnationalen Jugendüundes, Kaufmann Bruckner, durch Polizeibeamte von seiner Ar beitsstelle weggeholt, worauf in der Wobnun? seiner Eltern und im Geschäftszimmer des Dresdner Orisoer- bandes Haussuchungen vorgenommen wurden. Besonders das Haus, in dem d'e Eltern Brückners wohnen, wurde bis in die Dachbalken gründlichst durchsucht, weil man dorr eins Telefunksnstation vermutete. Anlaß zu dieser Ver mutung und zu der Haussuchung haben einige Zeichnung n gegeben, die Brückner als Pennäler 1918 in der Physii- stunde gemacht hat. D'e Haussuchungen haben keinerlei irgendwie belastendes Ergebnis gezeitigt. * Prausitz. Ihr 25 jähriges BermSjubiläum kann am morgenden Sonnabend die hier wohnhafte Bezirks hebamme Frau Sicker begehen. Merschwitz. Ter Allg. Turn- und Sportverein in Großenhain hielt am Sonntag seinen Wandertag ab und marschierte früh 6 Uhr mit 1Ä Turnern und Turnerinnen vom Turnplatz ab nach Seußlitz. Tort wurde im Grunde Frühstücksrast gehalten. Nach breiviertelsründiger Pause führte der Weg nach dem Elbftrom. An der Elbe entlang kamen die Teilnehmer dem Ziele Merschwitz näher. Hier angekommeu, entschloß man sich, Mann wie Weiblein, Junge wie Mädel, hineinzuslürzen in die frische Flut. Nach einer Stunde Baben zog man unter frohem Liederklang in daS festlich geschmückte Dorf Merschwitz ein, denn hier war da» Turn- und Sportfest des Turnvereins Merschwitz. Reges Leben und Treiben bot sich hier auf dem Turnplätze, wo sich Turner von Oichatz, Riesa, Lommatzsch, Großenhain und den benachbarten Dörfern wie Zeithain. Gröba, Gröditz und Nünchritz bei harter Turnarbeit befanden. Köttewitz. Ein 13 jähriger Junge N- wollte dieser Tage auf der Straße zwischen Dohna und Köttewitz mit einem Spielkameraden eine Hochzeitskutsche mit einer Leine aushalten. Als der Wagen nahte, zog der Spielge fährte die Leine an, wodurch N. unter die Pfervr geriet. Er erlitt durch Pferdetritte schwere Verletzung."». Freital. Ein Rockabschneider scbcint jetzt hier wie der" tn der Umgegend sein Unwesen zu treiben. Kürzlich spielte sich folgender Vorfall im Zuge zwischen Tharandt und Freital ab. Auf dem Perron stand die Tochter eines Kaufmannes im Stadtteile Niedervsstcrwitz. Plötzlich be-» merkte sie verdächtige ruckarnge Bewegungen hinter sich an einem Unlerrock. Ms sie sich umdrehte, stand da ein kleiner buckeliger Monn, der sie frech ansah. Sie blickte ihm fest ins Auge und wandte sich wieder um. Als sie nach Hause kam, bemerkte sie zu ihrem Schrecken, daß ein großes Stück aus ihrem Unterrocke herausgcschnitten war. Döbel». Tas Freiberger Schwurgericht verurteilte den 21 jährigen Reichswehrsoldaten Paul Arthur Fritz Benne aus Dobeln wegen Mordes unter dauernder Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte kostenpflichtig zum Tode. Ter Verurteilte hatte mit der Johanna Charlotte Hepde aus Kleinbauchkih bei Döbeln ein Liebesverhältnis gehabt, das nicht ohne Folgen geblieben war. Um sich nun seinen Vaterpflichten zu entziehen, hatte er das Mädchen drei Wochen vor der Geburt des zu erwartenden Kindes am Abend des 16. Mai dS. Js. in der Nähe der Döbelner Militär-Schießstände von einem stellen Abhangs in die an dieser Stelle vier Meter tiefe Mulde hinabgestoßcn, wobei dre Heyde ertrank. , , Roßwein. Tie letzte Stadtverordnctensitzung nahm einen sehr stürmischen Verlauf. Der Vorsitzende Rechts- anwalt Schreck wollte dem ermordeten Außenminister Rathenau Worte der Ehrung widmen. Hiergegen prote stierten die sozialdemokratischen Stadlräte uird Stadtver ordneten energisch und verlangten, daß der sozialistische Stadtrat Kademann die Gedächtnisrede halte. Die Sitzung wurde nach großem Tmnult unterbrochen, worauf K. die Gedächtnisrede verlas. Bevor man nun zur Erledigung der Tagesordnung kam, ließen die fozialdemokratijchen Stadtverordneten durch ein Mitglied eme Erklärung ver- le,en, welche u. a, besagt, daß am Morde RathenauS die Deutsche Bolkspartei mitschuldig und ein Zusammenarbeiten Mit dieser Part« nicht mem angängig sei. Da nun der Vor- sitzende, eine führende Rolle i« dieser Partei Mele, müsse die sozialistische Partei verlangen, daß Schreck sein Amt »12 Stadtverordnetenvorsteher «tederlese. Schreck erklärt«, daß dieses VerlaiMn heil Bestimmimaen sowohl der Revidierten DtLdteoevnung, wie auch der Ge schäftsordnung des Kollegiums zuwiderlaufe. Die Sozial- «llwMtLL-MLsl aber «ck iL«, StrvvvmSte tzeftchrv.
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