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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903011502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030115
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903011502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
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Zar Aagelegenheit der Kronprinzessm. Unter der Ueberschrift »Die sächsische Kronprinzessin. Jeiusten iind Ausklärer" dringt dw „Köln. Zrg." clnen Aii'Iatz, dcr in levem Falle höchst beachilich ist.^ wenn auch Tausende, die aui cineiii weniger vorgeschritteneren Standpunkte slehcn, allen Folgerungen nicht zustimmen weiden. Zoi°^N?gede?dw'^ Kd7n we'^ans.mmwr? T! ..^..nun^m^^zieLu^dt- ^P-njchast has^ ein > sönn-n. nerügt wird, als jeder andere, weil dst sittliche Entrüst»»» "e. da v.c! allgcmcin.r geltend machen kann, als in Vcrhä!u,''st. an denen die tenenilichkeii oorubergcht, weil sie davon man ^ Alles das, was unter den Begriff des Iiiiiichcn fällt, eri'chcml dieser nur eincrie.ks als religiöse Vorschrift, d.e man aus dem Katechismus hübich auswendia lernt, andererseits als eine Vor schrift der Lalonetiketie, wie die Art, ein Kompliment zu machen, I erfährt. Schuld oder Äichtschuld der Kronprinzeisln messen und wie denn in diesen Kreisen die Begriff religiöses BeivulMein daher nicht so sehr danach ad, das; sie gerade Xronpeinzen-u und feiner Ton ineinander verschwimmen, so dah Religiosität zu! war, iondern vor allen danach, daN sie Zirmi und Mutter gewe>>, inner Sache wird, die sich eben „schickt" und die Sittlichkeit nur chi> und sür ihr Handeln sehr gcwichtiae chriindc vorbrinacn >nu>!:, ! darin besieht, daß man „valsend" und „unpassend" voneinander i um vor dem sittlichen Urteil mildernde Umstände beanspruchen 1 —^ Mo» wird, ohne daß man deshalb streng katholisch " Werke dieser beiden Unholde, ans der sic den log nhe» Schluß gewann, dag eS gut sei, eure Liebschaft mit cuiem langen Sprach- lebrer aiizusairgen. Es gibt nun sebr viele Lamen in der Welk, die Niehsche und Zola ganz oder leilweöe gelesen havcn. v!me dag ö« mit llgenb einem langen Manne »»svlgebesse» dnickgeaangen wären, ielvit wenn man zugeben muß, baß die beiden Sct,iiMlcller gesnbrt, daß her ln dcr zsugenderziehung e>n Fehler gemacht worden >st, gleichgültig ab man die Kronprinzessin als eine Heldin onsieht oder ihre Handlungsweise in ander,,n Lichte betrachtet. Tenn auch ln cur Heldentum von so loigcnschwcrcr Art soll ein Mensch nicht blneingedrängt werde», die Erziehung hat eben dafür in unklaren Köpfen manche Verwirrung augcr-chket Häven Hier!-» sorgen daß, soweit dies men'chenmoglich ist. dem Menschen so N'r der Vunkt. wo das petsvnllchc der Angelegenaeir wenig'ieiia, sätwere Konsiikle der Lcidewchatten erspart bleiben. Es ist, wie gestreift weiden muß. AuS all den zablreichen Miiieiliingen übe,! cs bei Hosgeschichten nnmer pcichieb«, aus diesem Anlasse recht viel ,ene Dame habe» wir bis henke noch" nicht das genngne einnvin i unnuncs Zeug gelchwätzi worden, ollem man hat auch berechtigten men. was daraus du,deuten Ivnnle. als sei sie wirklich eine gelitia! ^r»nd, in weiten Kreisen zu dem Glauben zu gelangen es sei bedeutende Frau, die inh ve,söii1iche Let>eitsanschaui»igen aui Grund weniger durch bewußte Sch ild irgendwelcher Persönlichkeiten als eines liefen Nachdenkens erworben Hölle. Vielmehr cheink ne der ^ durch yedankrnlose-S Herkommen manches don oben ans der DurchschninSlhpus eurer lebhaften, moderne» Dame der Menichheir Höhen nickt in dcr richtigen Hrdnung, und gerade ernste vorncdmen Gesellichafi gewe.e» zu >ci». die neug'ettg mit allerlei' Leute meinen, es wäre gut. wenn ein so geräuschvoller Fall Anlaß Tinge» spielte, die eben gerade als „modern", als „chic" gauen. s gäbe, c »mal eine Revision des geheiligten Herkommens vorzu- Ta wn»tc eS denn wohl der Fall gewcie» 'ein. daß sie Niep che nehmen und nickt aus ewige Zeiten Dinge sorttuschleppen, die aus und Zola gründlich Mißverstanden hätte. Vielleicht Kat sie Niepi,ae, dem 18. Jahrhundert slavnnen Ter Rus der Ultra montanen aber, gerade lo verkehrt ausgefaßt, wie cs die Heuen llltiamonraaen s daß hier wieder einmal die bölc Freidcnkerci ein Svfcr acrorderl wn. die nicht erst jetzt, londcr» ichon teil langem als ganze Weis , babe, ist eben deshalb scharf zurückzuweisen. damit nickt jene de» über ihn nur zn ragen wijien. er predige die Lehre, baß der Herrschaften, die nun einmal im Banne des Herkommens sieden, Mensch sich auSleven müsse und darunter miede,um v?ck,,hen üe l nun erst reckt aus ihrer falschen Meinung von den Gefahren jeder die Lebensweise von »tilgen Fohlen, die sch ohne Ansschl im Freien tummeln. Nletz'chc pzed ge aber in Wirtlichkeit nur das Aechk des Menschen, alle tn «bin wohnenden Krältc »ei ximalleii zu könne», um dadurch zur vollkommenen Wirkung seiner L a,«ja» besliimnung zu gelangen. Das ist ein >c!>r ernstes Trirg. über oaZ man veischiedencr Ansicht sein kann, bei dein avcr N'.ejnchr gerade eine sehr strenge Selbstzucht vo>a»Sictzt: denn was er linier den lkniiren des Men'che» oenreht. bas hat mit irgend welchem er laubten oder unerlaubten Sport sehr wenig zu tun." Dann wendet sich das Blatt gegen die Nltramoinanen. indem es schreibt: „Wenn die ttltramonianen sic» sosehr empören über Aufklärung beharren und so gerade das Gegenteil dessen tun. was sie tun müßten und damit, es läßt sich nicht leugnen, für kommende Geschlechter große Gefahren vordere»«». Als eine der Haiivlgefabrcn werden dabei die Folgen dcr i» dielen Kreisen herrschende» durch die Forderung dcr Ebenbürtig keit bedingten Berwandisckastsheiraleu bervorgeboben. Ohne punltcn eines starren Formalismus. Immer aber >» tue L ziehung die einzige Schutzwchr gegen die sittlichen Geiahrcn. uro zwar gerade die Erstehung, die nicht den Menschen hinter Zäuiw ivcrrt oder mit Scheuklappen versteht, und »in dadurch bei ernsten Lebens'rager nur zu leicht buisivs macht, sondern diejenige, die ihn dadurch stärkt daß sic ihn aui das Leben crnsihajl vor bereitet durch wirkliche, tiefere WeisbeiiSlehren. und nicht durch Anweisungen über dos, waS sich schickt und sich nicht schickt, und namentlich nickt durch solche Lehren, die cS tür vornehm holten, unbedingt in den vcraltest'ten Anschauungen zu beharren und jede Fühlung mit dcr Zeit als ordinär" oder „demokratisch" zu jinden. Die Zeit und die Geisieskuliur gehen, wenn auch vorübergehend gehemmt, rücksichtslos ihren Weg. Sie kragen nicht nach Ober- notmcislcrinncit und Hösmarschäilen. Aber allerdings wäre cs sehr wünschenswert, wenn die Fortschritte der Kultur gerade von denjenigen gefördert würden, d>e an dcr Spitzender Geiellschajt siebe» und mit einem histori'chen Rechte deren Führerschaft be anspruchen. Tann würde in gewisse, nicht ganz kleine Kreise mehr Ernst und medr Verständnis sür die ernsten Tinge, des Lebens kommen, die Würde würde sich nicht bloß äußerlich, sondenr anck innerlich kräftiger geltend machen, und dann wurde dos BeiiPiel allerdings anregend, ermutigend wirken, und jo manches bliebe ungetan, was vorzugsweise deshalb geschieht, weil man nicht ge lernt hat, über Ernsthaftes ernst zu denken." Neueste Dradtmeldunaen vom 14. Januar. Berlin , Ter K a i s e r empfing gestern die den Kronprinzen Zweifel berqen folcke Heiraten unter Verwandten oder in ganz j nach Rußland begleitenden Offiziere, den Generaladintanten enc-en Kreisen Gefahren tur die Raste in sich, allein man dar» j Generalleutnant Graten v. Moltke, den Kommandeur des diesen Umstand auch nicht allzu cinicitig als aller Nebel Uriackc j Aleraitder-Regimcnls Obersten v. Scheuch den Kommandeur des betrachten. Hinsichtlich der Ebenbürtigkeit beiinden sich die > Hularen-Regiments Kaiser Nikolaus ll. von Rußland Oberst- . . .. . stören über, regierenden Häuser übrigens in einer schwierigen Lage ans sehr I-cutnant Fre Herrn v. Lyncker. den Kommandeur des Kürassier- die „boien Lugen , die gegen drc „wackeren ^aobne ^opoias t-'O'! ernsten politischen Gründe». Es ist nicht unklug, wenn Fürsten! Regiments Kauer Nikolaus l. von Rußland Oberstleutnant orcitcr werden, io müssen sic es gercchtcrmaßen anck ais bewußte ^ vermeiden, Tollster des eigenen Landes zu heiraten, denn solche, o Schwerin und den Fluecladjntantcn Major v. Friedeburg. Luge oder krafse Dummheit erkennen, wenn lolchcs Zeug über das ! Heirat«» würden, je häutiger sie tick wiederholen, eine ganze An- GcstcrnNachmiliag sprach der Kaiser bei der russischen Botschaft vor. ctlo ob dieses aktrchttich die tinittr-l ^h, Geschlechtern in verwandtschaftliche Beziehung zum re- Heute früh traf der Kronprinz in Berlin ein. Iichkeil forderte. Schließlich lvcndct es »ch der Erziehungs- l,i,rj.„e>en Hause brinoen, und die Folge wäre mit Sicherheit die srage zu, über die es heltzt: ^. .. .... in dcr Geschichte der Päpste am grellsten als Neoolismus hcroor- .^,les« Mrthiwe rst cS dann, d»c nicht nur an gewissen Hmen, g«tr«t«ne Treiberct und Stellenjägerei. die schließlich eine Art slnioern m weiten Kreisen, die vornehm sei" wollen, eine Erziehung ! bim Oligarchie dcr fürstlichen Verwandtschaft herbeisüdren würde, tordett. welche solche Früchte zeitigt, wie inr st» in Dresden habenüdriaen braucht der Fall, so ernst er i>amcnti>ch für die re.teit leben. Besonders wird da in dcr M ädchenerzicdnng davon Betrostencn sein maa, nicht allzu pessimislstch genommen zu ge'undigl. Mit Recht tritt man der Kloftcrcrzw.inng mit ihren werden, und die radikalen Elemente im Staate haben deshalb noch keinen triftigen Grund, Freudentänze über den Niedergang der Dimastien aufziltildren. Die sozialen Höhen der Menschheit schließen aor nicht notwendig ein, da» auch >m Punkte der Moral dort die höchste Vollkommenheit herriche. Selbst das, was wir hohe Geistesbildung nennen, ist leider mcht immer mit der sitt lichen Reinheit verbunden. Wir haben cs eben mit Menschen zu tun. denen nichts Menschliches fremd ist und sein kann. Das wcltftemden Einseitigkeiten und ihrer schiefen Entwickelung des weiblichen GemütsleocirS entgegen. Aber durchaus nicht bester cS entgegen. Aber durchaus nicht bester ist die vornehme Erziehunq mit französischen und englischen chouvernanten. bei denen selbst dos deränwachsende snnac Wesen über sehr seichte Spielereien mit Literatur- und Kunstgeichichtc lnnaus von allem dem servachaitcn wird, was man deutsches chkistcsleben nennt. Man bekreuzigt sich vor den größten Namen bei Erde und eine aanze Familie verfiele in Krämpfe, wenn man ' Eine ist richtig, daß, wer vor der breiten Ocstentlichkeit steht, etwa bei einer solchen jungen Dame Goethes Gedichte fände.! >m Falle des Ertapptwerdens größere Pflichten yat und schwerer N>.rsin, iPriv.-Tests Das Abgeordnetenhaus ehrt das Andenken der >» der vorigen Session verstorbenen Abgeord ncten Mcndel-Steiiiscld, Virchow, Timmcrmann, Brandenburg und Rickert durch Erheben von den Plätzen. Nachdem Präsident von Kröcher insbejonderc dcr mehr a>s drcißiciiähnaen Mitgliedschast des Abg. Rillcrt und der mehr als äOjähriacn des Abg. Virchow gedacht hatte, mit dem tzmzufügen, Llbg. Virchow jei auch iniv lern ein Unikum, a's er während der ganzen Zeit 'einer Zum Hörigkeit zum Hause dcr Rcchnungskvmmi'ston angehörte und u- dieser den Vorsitz geführt habe. Weiter bemerkt dcr Präsident auch der frühere Abgeordnete v. Bennigsen sei am 8. August ver storbcn, Ta das Haus demselben während zweier Legis! stm Perioden das Vertrauen erwiest» Hobe, ihm das Präsidium zu übertragen, so habe er, dcr Präsident, namens des Hausts d>^ Familie des Hausts v. Bennigien sein Beileid ausgesprochen. Bc sall.s Das Präsidium dcr letzten Session, Abg. v. Kröcher als Kunst und Wissenschaft. Berlin. JmProzcßGeygcr-Klinger wurde Kiingcr tu 50 Mk. Geldstrafe ver urteilt und Gepgcr die Pubiikolions- iiemgnts im „Leipziger Tageblatt" erteilt. Der Gerichtshof nahm an. der Angeklagte habe in Wahrnehmung berechtigter Interessen und nicht wider besseres Wissen gehandelt. Auch habe er im All- eemeinen den Beweis dcr Wahrheit sür seine Behauptungen er- bracht. Degen des Ausdrucks „Testanrentskünftle:" und „Be- dienung der Presse" wurde jedoch die Absichk der Beleidigung an genommen. st' Mitteilung ans dem Bureau der K önigl. Hoktb « ater. Dem Dumch« des Herrn Jan Kubelik zu cnilp,ecken, bat sich die Königl. Generaldireklioii veranlaßt ge eben, eine Acndemna tn !>em angekilnkstglen Konzertvtogrami» emiieie» zu laistn- Herr tiubelik wird in Geneiali'rpbe iDonnciülag, den 15, Januar, lioimittaqs >-,12 llhr» und Kvnzrtt tFrertag. den 16. Januar, ebends 7 1lbr> solgevde Stücke spieien: I. VienrtempS. Konzert lt-mo I iJntroduklion. Fäuzzw rolio'io'to, Pinrls ma ei»ls>. T »» D'Arnbrono. Romairzr, d> Paaanint »Xc-I enr pin mm m senln". — Ter Voiverkant für die bereits angekündigtc vierte A o l ls v o rft e l l u » g rindet Sonnabend, den 17. Januar, von 8 llbr abends an statt, jedoch nicht, wie diShel. an der Kasse de» rch>»iso>rlba»ies sondern, mit Rücksicht aur die kalte Witterung, in der geheizten Dur »Halle der 4. Bürgerschule in der Ticckftraße s tue der Rat der Stadt dcr Köntgl. östnerald'rektio» z» diesem Zwecke zur Verfügung gestellt Hai. Ta das Publikum sich crsahiungsgrmäß bet dem Vorverkauf zu den Volksvorstellungcu sehr zeitig einnndct. wird die Turnhalle Sonnabend, den 17. Januar, von 6 ll d r a b c » d S an geöffnet stm Damit aber die nur im Interesse des Publikums getroffene Maßnahme nickt tdien Zweck versthlt. ist «dringend er» wünicht, daß sich das Publikum u »terkeinen ll m - ständen vor 6 Uhr an der Turnhalle der 4. Bürgestchule ein- findet. k» Orcheftrrkeretn Philharmonie. AI» di« Philharmonie vor einigen Jahre» in» Leben geruft» wurde, al» eine Vereinigiina von höheren Postbeamten die ehemals als Milit.irmnsikcr gedient oder »er Jnirimnenialmusik als Aniateurr sich gewidmet batten, bewährte sich da» Orchester sogleich al» ein Edor von der Bedeut-! »na einer guten ZivMapeile. Ties tonnte um so weniger über- j raschen, als an der Spitze ein acdiearner Fachmann stand. Herr 's Börnicke In. der lange Zeit a!» Mtlitärmusikdiiekto» reiche prakioche Enabningen gesammelt und daher »restlich 'weianet war, j seine postallsch-musikalilchen Künstler zu einem tüchtigen Ensemble' zu disziplinieren. Seitdem ist die Philharmonie in ihre» während der Mußestunden des Staatsdienstes gepflegten musikaliichen Be- siicvungcn numeiisch »ud künstlerisch so bedeutend gewachst», daß sie heute mehr als sechzig aktive Mitglieder zählt, die. gleich guie» Bciutsninsiker», auch a» schwierigere und bcveulsnrne Ausgaben heraiilretcil könne». Wie außerordentlich erst'lgreich das Orcheitel in wichen höheren Leiituiigen bestehen kann, bewies wieder dcr gelinge Abend mit der imVewmSdanse veranstalteten dicsiährigen mieiicn Austüiitiuig. Schon GadeS Ouvertüre: .Nachltängc zum Oisian" ließ in der Besetzung der Stimmen erkenne», daß die Philharmonie über ebenst' gute, zuverlässige Geiger wie Biästr vcisüar, daß dcr künstlerischen Austastung besondere Soiysnlt ge widmet und dem Studium ein reiches Maß von Fleiß und Liebe zur Sache entgegciigebrncht wird Besonders schön in Ltmlinilng und kcchniichcr Ausführung gelangen hieraus ein von läniilicken Geigern und Cellisten gespielter Satz (Fväaow oniitabiich auö DichailowSktzS Slrcichauatteit op. ll und, an- ichließeiid an dicstn. fü»s Sätze auS Mozart» Konzertante <Nr 9., l)-ä,»ü. In letzicicr konnten mit den Stleichcr» auch die Floristen. Oboisten. Klartnettincn und Hornisten eine nicht gewöhnliche Schlagstlligkcit und Geschicklichkeit bewegen. Eine durchaus be- fiikdigrnde technisch korrekte Wiedergabe ersithr ferner die „Frei- ichütz"-Onpe,tuic. in der. wie in GadeS „Oisian". vor allem auch die Blechbläser sich bewährten. Das Progiamm wurde aus das angenehmste bereichert durch die Mitwi'kang des unter Herrn Bernhard Schneider stehenden Tomengesangvere>ns, einem gut gc'chullen Edor von einigen fünfzig jungen, anmutigen Sängerinnen, die sich mit Chorwerken von Döring i.Brgegiiling"). Zöllner <„Brnnlk»au">. Kretschmer s„Abschied"). vcneiianstche Volksweist („Amor") :c. die allgemeinste Anerkennung vor dem vpllbe'etzkrn Saale verdiente. Unter wnderlich gutem Eindrücke verlies tue Anfsübruna. gleich den früheren, wieder durch äußere Schlichtheit der Tarblelungen. die olle und icdc Prcstension auS- schlicßen. dafür aber um so musikalstch gediegener und anziehender ausjuiallen pflegen. > H. 8k. T* Ernst v. Wildenbruchs neueste fünfaktigc Tragödie „König Lanrin" ging^ nachdem sie am 11. November vorigen Jahres im Königlichen Schampielkauje zu Berlin unter rauschendem Beifall im Beisein des Dichters die Uraufführung erlebt hat, nunmehr am 18. Januar auch im Neuen Theater zu Leipzig mit schönem Erio.g zum erstenmal in Szene. Mit schönem Erfolg, wenn auch nicht äerade mit außerordentlich großem! Einen solchen vermochte daS Werk in Berlin zu erzielen, well dort dcr Dichter heute noch wie vor 20 Jahren über cme kovsreiche Wildcnbruch-Gemeindc namentlich aus Ltudentenkrcisen verfügt, was in Leipzig seit Jahren leider — durch eigene Schuld de» Dichters — nicht mehr in dem wünschenswerten Umsange der Fall ist, da Dildenbruck in den letzten Jahren doch nicht so ganz gehalten hat. was er in den ersten Jahre» seiner dramatischen Tätigkeit versprochen hatte und sich wieder und wieder in der Wahl seiner Sioftc »ergriff. Trv>. dem fand gerade sein neuestes Werk beim Leipziger Publikum eck- fast über Erwarten, ich sage nicht: über Verdienst warme Aul nähme. Denn dcr Beifall war ehrlich verdient, und wenn oucn ein guter Teil davon aus die erprobte Inszenicruiigskunsl Dbcr rcgisscurs Bruno Gcidncrs, der sowohl in dekorativer Hinsicht wi. auch in dcr geschickten und geschmackvollen Verwendung dcr seiner Leitung unterstehenden tüchtigen Künsllcrsckor Großes leiste! und besonders das Grupvenbild m dcr Schlußszene zu einen, äußerst belebten und malcriich bedeutsamen zu gestalten wußte, wenn auch ein weiterer Teil die'es Beifalls aui Rechnung der durchweg anerkennenswerten, was die weibliche Hauptrolle be trifft, geradezu bewundernswerten Darstellung kommt, io galt eck nicht geringer Teil dieses Beifalls doch auch dcni Werke selber, und mit Recht. Ten» dcr Au'ban de» Dramas, das anläßlich feinei Berliner Erstausführung an dieser Stelle eingehend kritisch gc würdigt worden ist, darr als tadellos gelten: er zeigt Wi.dcnbrnck wieder ganz aus der Höbe seiner Iugenddramen, und die Sprock, verdient durchweg hohes Lob: diese schwung- und pocsicpolle, eck, dramatische Sprache ist cs denn Wohl auch, die vor allem di, Berliner Jugend so hingerissen hat und die auch aus das Leipziger Publikum an vielen Stellen eine zündende Wirkung ausübte. Kürz ungen könnte trotzdem daS Werk wohl noch vertragen, oie Au' ftihrung dauerte von abends 7 bis 10' ? Uhr, und ganze Bersreiben hätten, so schön an sich die darin vöraetragencn Gedanken sind, rukig dem Rotstift als durchaus entbehrlich anheimsallcn können, dadurch hätte die Wirkung des Ganzen sicher gleich bei der Erst ausführung noch erheblich gewonnen. Die Pietät eines Regisseurs wie Bruno Gcidncr, einem Tickstcr von Wildenbruchs Bedeutung gegenüber verdient an sich volle Anerkennung und hat sür mich geradezu etwas Rührendes. Schließlich wird dem Dichter aber, mag er sich auch mit Hand und Fuß dagegen ergrimmt wehren, doch manchmal besser gedient, wenn der Regisseur, wiewohl schweren Herzens, schon vor der ersten Ausführung, die nun einmal die ent scheidendste, das allzu üppige Rankenwerk einer Dichtung kräftig, meinclhalb erbarmungslos, mit Rücksicht auf die Gesamtwirkunp beschneidet. Im übrigen kann sich sur den reichen Beifall, den das Werk auch so fand, Wildcnbruch vor ollem bei Obcrregisseiir Geidncr und, um von den 45 Darstellern nur einen zu nennen, bei Frl. Nolcwska bedanken, die, von ihrer wohl nicht ganz gotischen Haartracht im ersten Akt abgesehen, eine durchweg vollendete künstlerische Leistung als AmalaSuntha bot und nicht nm alle Mitwirkenden, sondern durch Feuer und Natürlichkeit «nick die Berliner Darstellerin dieser Rolle, Frl. Rosa Poppe, zweifellos noch überragte. Pros. Dr. Karl»Sregen
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