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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011117028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901111702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011117
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901111702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-17
- Monat1901-11
- Jahr1901
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2 ^ ^,1 Z' b r Liefe» vlatt wird de« Lesern von Dresben «»d Umgebung am Tage vorher bereit» al» berugrgebMir: Ne Pn«r»« «Lchrtchin,- erc»eine« 1,llch ««,»»1 die Vezieder >„ Dre«da, m>d der «Socke» Umaedun«. wo di» Sutn>,m>, durch etoene Bolen oder Lommtssionüre ertol«». »rdalirn dal Vlatt an Wochentagen die nicht aut Sann- oder fteienaae ioiacn, in «et rdeilanlaaden «de,»« und «»»»«»« tuoeiielll tztlr »ückaadt et»,ei«uil>ikr kchrill- Vitt« lriue vadtntlichkeit. «erutdrechantchlui,: «M I «rU und «r. «>U« leie,ramm Adrette: »«chrtcht«» Lre»»»«. Abend-2lnsgcrbe zugestellt, während Morgen in einer e» die Post-Abounenten am Gesammtausgabe erhalten. Anreizen-canl. chogvünSet 18S« Neriao von Kiepsch Lb Nelrjnrrdt. Die Aniialmie von Ankündigungen ertolat >» derHauvtgetchSllosiklle und den Nedenannaliinrüellea „, Dresden dis Nachmittag« a Utir Sonn und iteiertaas nur Martens« a»e 2S von I! l>cs'/,r»l>r Die t walttge Grund «eile cca. 8 Lüden! M P«a. An tündigungen aut derPnvatteiie ZeUe L Pt».: die Livaitige Zeile at» .Lingciandt' oder aut Lelveue so Pta. Hn Nummern nach Sonn und Heier- tagen I- de», r wattige Strundreiie,, 2g. go de«, so und so P,g. nach deiondcrem Lariö Auswärtige Aufträge nur gegen Lorausbe«adiu»g. Belegdiältcr werden lilit U! Ptg. derechuel. Vlsuäv L ILudrivd » ksiilgeseliStt ^ 12 Svestrsiws 12. 'M« Julius Lödlvr L Vo., Ku»»t ?ik,ol,i6i kermLnente von>Vtt!innn^8-I2inriektunxvn. v^sgllsn, VieloiEiaZln. 20. »»»» ^p62ialitLt' Ilovoeo-Hlükvl. 4>)»- Ed <ünit>n-s' Neueste Dradtberiebte. Hosiiachrichteii. Protestkuiidgebuiigeii gegen Ebamberlain. Benrüßuncr der Wiener Eileii- iffvra V» spiegle. bubner. (sierichtsverhaiidliiiigeii. Ernst Zimmerinan» '!', Sinsonie-Eoncert der Königl. Kapelle. Berliner Leben. Lonuta^ 17. November 19^1. Neueste Döahtuieldunsten mnn u; November Berlin. Das „Militärwocheiiblatt" meldet: Gras v. Süden. Oberleutnant im l. Seeliatailli'n. ist unter Be förderung zum Hauptmann zum Kompagnicchei ernannt würden. Berlin. Tste beutige Generalversammlung der P ommer - schen Hvpotheken-Aktienbank bestätigte die in der Generalversammlung vom 28. September geiahten Beschlüsse. Bankier LaroniS zog nach längeren Ausiührungen leinen Anttag aut allmähliche Liauidation zurück, wodurch die weitere Berachung gegenstandslos wurde. Leipzig. (Vriv-Del > Die Kriminalpolizei entdeckte in einem Hauie der Nestvorstadt eine große Falsch münz er weck stütte. in welcher fortgesetzt große Mengen von falsche» Ein- und Zweimarkstücken hergeitellt wurden. Ein 24iähriaer Maschinenmeister, sowie lei» kichähriger Vater wurden vcrbnslet und große Mengen ialschen Gelbes und Stanzen bcschlagnabmt. Braunichweig. In Salzgitter wurde bic Wcktwe Fricke. eine hochbetaatc Dame, ermordet ausgesunden. Der Mörder batte der im Bette liegenden Iran den Swädel cingelchlagen und dann, nm die Tbat zu verdecken, das -aus i» Brand gesteckt. AIS Nachbarn heibeieilte». »m dnS ^e»er zu löschen, entdeckte» sie den Mord. Von dem Mörder icblt jede Spur. Münster i W. sin Telgte wurde dieKapcllc auS- geplündert. Alle Kostbarkeiten winden geraubt. Mv 8 lowitz. In der Papierknbnk zu Podgora richtete eine K e i s e l e »p 1 o s i o » iurchtborc Perwniluiiacn an. Eine Person wurde gelobtet, eine lebenSgeiährlich verletzt. R o m. General Emilio PalIavicini, der erster Adjutant König Humberts war, ist gcsleni Abend hier gestorben. London. Während des Sturmes der setzte» Tage sind an den englischen Küsten II Schisse untergegangcn und 187 Per sonen ertmnken. Petersburg. Die Kommission zur Verkittung und Be kämpfung der P est ep i d e m ie tkeilt mit. das; in der zweite» Halste des Oktober in Odessa zwei Eckranknngsiälle vorkamen, die einen tödtlichen Ausgang nainnen und van den dortigen Aerzte» als vestverdächtig erklärt wurde». Seit dem zweiten Todesfälle »m 8. November kam kein verdächtiger ErkrankungsiaU mehr vor Es wurden jedoch alle unerläßliche» Voisichtsmaßreaeln ergriiien Algier. Von dem Torpedoboot Nr. 174 sind in der ver gangenen Nacht lO Matrosen von der 20 Mann starken Besatz ung dcsertirt. Die Flucht wurde erst in dem Augenblicke bemerkt, als das Boot abdaurpsen wollte. z g für nächsten Montag Jagd ist bis aus Wci- Lerlliche« u»d Sächsisches. Dresden. 16 November. —* Die von Sr. Majestät dem Kön aus Böhlitz^brenbergcr Revier geplante tcres vertagt worden. —* Ihre Maiestät die Königin wird beute Abend 7 Nbr. wie schon ongekündigt. das zu Gunsten des Sächsischen Kruvvel- heims (Königin Earoia-Strstungi im Saale des Gewerbebauies stattsindende Concert des Gesangvereins österreichischer Eiseiibahn- beamten in Wien mit ihrem Besuche anszeichncn. —* Die sssrau Erzherzogin Marin Theresia mit Töchtern besuchte heute das Magazin von I. Olivier, Prager- sttaße si. —" Die Sächsische StaatSeiienbahnverwaltung hat im Interesse ihrer Arbeiterschaft eine dankcnswertbe Anord nung zu dem Zwecke erlassen, die Folgen der durch den Verkekrs- rückgang eingetretenen Arbeits Verminderung nach Mög lichkeit z» mildern. Es handelt sich dabei nm einen Austausch von überzähligen und mangelnden Arbeitsstätten zwilchen den ver schiedenen Dienst,weinen. Es ist anaeordnei worden daß. wenn aus Mangel an ausreichender Arbeitsgelegenheit oder aus sonstigen nicht in der Perlon liegenden Gründe» in einzelnen Zweigen des Eisenbahndienstes Arbeiter überzählig werden, dieie womöglich an anderer Stelle als Ersah für abgängige Arbeitskräfte im Eiien- bahndiensie unterzubnngen sind Ist dies nicht angängig, io sind die überzäblige» Arbeiter in der Regel den nächsten Eüenbahnbau- Ilnternehmer» zuzuwenen. Letztere sind zu veranlassen, bei Ein stellung neuer Arbeitskräfte oder bei Ergänzung ihrer Arbeiter- bestände in erster Linie die ihnen als geeignet bezeichnten über zählige» Eiienbahnarbritec anzunedmen und zu beichästige». Beim Abschluß neuer Verträge mit Bauunternehmern ist bieten zur Pflicht zu machen, daß sie zu den in Frage kommenden Arbeiten geeignete Arbeiter der Staatsellenbohnverwoltung ebenso wie andere hierzu geeignete einheimilche Arbeiter, die in Folge Arbeits- ttianaels »»bcichästigt sind und die sich bei ihnen nm Arbeit be werben, borzliaswciie verwenden und dal, im Nebriaen deutsche Reichsattgebörigc vor Reichsausländern zur berücksichtigen sind, ioweit dadurch Bauausführung und Bausortschritt nicht beein trächtigt werden. —* Aus Antrag zahlreicher Mitglieder des Stadtverordnetcn- Kollegiums findet nächsten Dienstag Mittags 12 Nhr eine außer ordentliche öffentliche Sitzung der Stadtverordneten statt, auf deren Tagesordnung als einziger Gegenstand der Bcschlußvorichlgg des -crrn Stcidloerorbneten-Vicevorslehers Rechtsanwalts Dr. Häckel zn einer Protesterklärung gegen die Beichimpsung des dculichcii Heeres von 1870,71 durch den englischen Kvlonialminister Chamberlain steht. —* Wie bereits mitgethcilt. hat das Präsidium des Zrönigl. Zächs. Miiitärvcrcins-Bundes davon abgeiehen. gegen den englischen Minister Ehamberlain wegen seiner bekannten Edrn- burgcr Rede eine Protesterklärung zn erlassen. Trete Stellung nahme bat vielfach Befremden erwegt. Auch daß die Freie Ver- einigung der Kampfgenossen von 1870/71 in dieser Angele.wn- herr sich vollständig in Stillschweigen hüllt, wird drskutirt Iw „Kamerad" erläßt letzt das Präsidium des Militärvercins-Bundes eine Erklärung für sein Verhalten, an deren Schluß es beißt. „Weil aber nach unserer Ansicht der Unwille über die Worte des enalischen Ministers mit dem aufgcspcicherlcn Groll über eng lische Maßlosigkeit überhaupt veramckt wird, so halten wir es um io weniger für geboten, aus unserer Zurückhaltung herauszutrcten. Denn wir dürfen namentlich in Angelegenheiten, bei denen die Politik ein Wort mitzureden hat. cs nicht als unsere Ausgabe be trachten. die einseitig auftretcnden Neigungen des deutschen Ge- süblslebcns zu schüren und zu deren Entfesselung nach einer Richtung hin beizutragen, in welcher als Korporation uns zu bethäligen wir kein Recht haben." —* Liebe, lustige Gäste sind in Dresden Ungezogen: Wiener Sänger. In Erwiderung des Besiichs. den der Gesangverein der Staatsciicnbahnbcamten in Dresden dem Gesangverein österreichischer Eisenbahnbeamten in der schönen Tonaustadt im Scvtember v. I. obgestattet Kat, sind die Wiener Sänger vom Flügelrad letzt hier eingetrosien und von ihren Kollegen und Sanqesbrüdern gastlich ausgenommen worden. Die offizielle Begrüßungsfeier der Wiener fand gestern Abend im Saale des Vereinshauscs statt. Saal und Galerie waren dichtgefüllt, ein lichter Damenstor brachte reiche Abwechselung in dos Bild. Das Banner des hiesigen Vereins grüßie vom Ebor herab. Die geschlossen in den Saal cintreiendcn Wiener Sänger wurden mit einem „Grüß Gott!" empfangen. Nun ent rollten auch die Wiener ihr Banner. Die Kapelle des 2 Grena- dier-Regiments Nr. 101 eröfsvete dos Programm minder schneidig gespielten Kaiser-Ouvcrture von Westmaier. deren Schluß „Gott erholte Franz den Kaiser" stehend angchört wurde. Herr Arno Ipies sprach mit großer Warme einen von F. A. Geißler ge- „Melodien aus 'Ä dichteten Festprolog. Noch dem Verklingen der Lohengrin" begrüßte der Vorsitzende des Dresdner Vereins. Herr Kaiser, die Wiener mit herzlichen Worten. Er gcdochie in seiner Ansprache der für die Dresdner unvergeßlich schönen Wiener Tage. Tie Dresdner seien glücklich, em wemo der Dankesschuld abtragen zu können, die ihnen durch die überaus glänzende Ausnahme in Wien ausgcbürdct worden sei. Man wolle versuchen, zu zeige», mit welch' herzlicher Liebe die Dresdner den Wienern zugethan leien. Das Band der Freiuzdschast das beide Vereine verbinde, möge durch die gegenwärtigen Tage io ge festigt werden, daß es die Zeit überdauere. Rach dem Hin weis darauf, daß nicht nur die Völker, sondern auch die Herrscher von Oesterreich und Sachsen stets treue Freundschaft gehalten schloß Redner mit einen; begeistert ausgenommcnen Hoch o»s Kaiser Franz Joses und König Mbert. Hieraus betrat, von dev Wienern liebenswürdig begrüßt, Max Funaer mit seiner Sänge, schaar das Podium. Zunächst wurde ..Einsamkeit" von Riet. Aesungeil. ihm folgte das in seinem dramatischen Ausbau den Sängern und ihrem temperamentvollen Dirigenten näbcr liegende Zwei Könige von Hutter. Nach einem Streichouartekt von chaikowskp sang ein stimmbegabter Boritonist der Dresdner. Herr M. Jahn, mehrere von Herrn Funger am Flügel bcgie-tcie Lieder. Inzwischen war neben einigen Dresdner Musikkorvvbäcu und Vertreten! der hiesigen Sängerbünde der Gcncraldirekior der sächsischen Staatseisenbahncn. ,Herr Geheimer Rach von Kirchbach, erschiene». Er ergriff alsbald Vas Wort und de merkte, wenn er im Namen der sächsischen Staatselsenbahiwer Wallung die österreichischen Sänger begrüße, so thue er es nicht blos aut Wuntch des Gesangvereins der Staatscisenbahnbcamten in Dresden, sondern auch aus eigenem inneren Bedürfnisse. Zu nächst habe er zu danken für die Ausnahme, welche seine Bcamwn in Wien gesunden hätten. Ter Eindruck, unter dem sie zursick gekehrt. sei ein überwältigender gewesen. Es sei hier keine po- tcscke Versammlung, darum begrüße er sie auch nicht als Deuttche sondern als Kameraden. lLebhaster Beifall.s Er freue sich, daß sie sich bei ihrem kurzen Besuche auch in den Dienst der Wohi- thätigkeit stellen wollten. Damit stimme ihre Auffassung von der Kunst mit der seiner Beamten-Sängcr überein, die auch nicht für sich sängen, sondern für die ganze Eisenvahnbeamtcwchon Redner schloß mit dem Wunsche, daß es den gemächlichen Oeiter- reichern bei den gemächlichen Sachsen recht gut gefallen möge, md forderte die Dresdner zu einem Hoch auf die österreichischen Eisenbahnbeamten auf. dem freudig entsprochen wurde. Ein außerordentlich lcbbaster Empfang wurde dem Austritt der Wiener bereitet. Sie sangen zunächst unter Leitung ihres Eboi Meisters Herrn Edmund Reim programmmäßig die beide! Lieder „An Marie" von Albert Ritter v. Hermann und das „Deutsche Hcerbanncrlicd" von Weinwurin. dos letztere mit Orchcsterbegleitung. Hatte man bei dem ersten Ehore Gelegen heit. die Zartheit der Tongebung zu bewundern, so imponirte die stattliche, etwa 150 Mann zählende Sängerichaar in dem letzten Chore durch mächtige Fülle, die auf einem sonoren Baß- mätcria! basirt. Der Apvlous für diese Leistunaen wollte kein Ende nehmen. Damen der Dresdner Kollegen betraten das Podium und schmückten die Sänger mit Blumensträußchen. Um ringt von dem Damenstor brachten die Wiener noch Weinzierl s „Heut' ist beut'" in mächtiger Ausführung zum Vorträge. Frau Funger überreichte hiernach dem Wiener Verein für sein Banner ein von den Dresdner Damen gestiftetes grün-weißes Fahnen- band. Nunmehr theilten die Wiener ihre Geschenke aus: Den» Banner der Dresdner ein herrliches roth-weißes Bond, dev' Chormeislcr Herrn Funger einen silberne» Pokal, dem ersten Vorsitzenden Herrn Kaiser einen silbernen Krug mit Bechern und dem zweiten Vorsitzenden Herrn Fehme! zwei silberne Blumenvasen. Den Toast auf die Damen brachte Herr Bureau vorstand Fischmeister aus Vom „Weinzicrlbund". einer Ve,- einigung im Gesangverein österreichischer Eiicnbahnbeauiten. li: N ! l H Kunst und Wissenschaft. s*WochenivielvIan der Könlal. H o f t h c a t c r. Operndaus. Sonntag: „Der Freischütz?. Montag: „Die lustigen Weiber von Windsor". Dienstag: Geschlossen. Mitt woch: Geschlossen. Donnerstag: Zum ersten Male: „Jeuers- noth" : „Coppelia", neueinstudirt. Freitag: Z»m BcstenldeS Unter- stützungssonds für dir Wittwen und Wauen der darstellenden Mitglieder der Königl. Hostheater: „Mignon". Sonnabend: „Der fliegende Holländer". Sonntag: „Die Folkunger." — Scha u sp iel ba us. Sonntag: .Der erste Liebbabcr". Mon tag: „Miß Hobbs". Dienstag: „Johannes". Mittwoch: Ge- ichlossen. Donnerstag: Für dir Montags-Abonnenten des 25. November: .Der erste Liebhaber". Freitag: Neu einstndirt: „König Richard II.". Sonnabend: .Miß Hobbs". Sonntag: „lieber unsere Kraft", 1. Tbeil. -f* Dienstag, den Ist. November, bieibt die Könrg 1. Hos - oder wegen der an diesem Tage stattfindenden Generalprobe zur Oper „Feuersnvtb" von Richard Strauß geschlossen. Der Vor verkauf zur Erstauffüliriing der Oper lDonnerStag. »den 21. No vember) beginnt Dienstag, den Ist. November, Vormittags 10 Uhr an der Tageskasse des Königl. Opernhauses. s* Im Königl. Schauspiel banse sollen demächst die beiden Tbeil« von Bsörnson s „lieber unsere Krall" an zlwei aufeinanderfolgenden Tagen — außer Abonne ment — geaeben werden, und zwar der 1. Tbeil Sonntag, den 24. November (Ansang '/,8 Uhr), der 2. Thcil Montag, den 25. November (Ansang 7 Uhr). Für die Montags-Abonnenten des 25 November gelangt Donnerstag, den 21. November „Der erste Liebhaber" von R. Franz zur Ausführung. ck* Im Königl. Schauspielhause wird Sonntag, den 8. Dezember, zur Feier von Nestroy's lONsährigem Geburtstng .LumpacivagabunduS oder das liederliche Kleeblatt". Zauberposse mit Gesang in 3 Akten in neuer Einstudirung ge geben. Die Hauptrollen des Stückes, die von den österreichischen itglledern des Schauspiel-Ensembles dargestellt werden, sind zur Feier der 100jährigen Wiederkehr von Bauernseld's Geburtstag am 13. Januar 1902 das vieraktige Lustspiel -BüraerlichundRomantiich" neu einstndirt (Im Kostüm der Zeit) zur Darstellung gelangen. Die Hauptrollen dieies Werkes sind, wie solat, besetzt: Präsident von Stein: Herr Eggerth; Rtngelstern: Herr Stahl Rath Zabern: Herr Müll 'r; Rätdtn: Irl. Gutnand- Cäcilie: Frl. Gasnl,; Sittig: Herr Gebühr; Katharina: Frau Salbach; Unruh: Herr Gunz. 7* Königliche Kapelle. Im zweiten Sinson, e - Eon: ert' der li-Scrie tührte sich unter glänzender Ausnahme der Geiger Albert Geloso ein. Spanier von Geburt, aber in seiner musikalischen Individualität durch und durch Franzose aus der Schule Massart's. Wie er in seinem Acußcren an Sarasate er innert. wenn man sich 15 oder 20 Jahre zurückdenkt. so ähnelt sein Spiel auch in Vielem diesem Meister, am Meisten im süßen Singen der schmelzenden Eantilene, in der unfehlbaren Sicher heit und Reinheit der Tongcbiina in den höchsten Lagen, in den perlenden Scalen und der eleacmten. ruhigen Bogensichrung. Auch im Charakter der Donbildung hat er sich scheinbar Sarasate zum Vorbild genommen: ohne sonderlich aroß und volltönia zn sein, besitzt seine Eantilene doch Körper und Seele. Wärme und Inner lichkeit und sein Spiel durchglüht Lcideiischasi und Temperament, wie es in ähnlichem Ausdruck nur Rosieaeiacrn eigen zu sein pflegt. Diese brillanten, den reifen Virtuosen und seriöse» Küiisllcr kennzeichnenden Vorzüae brachte Herr Geloso zunächst in einem Concertstück von Saint-Saöns zur vollen Geltuna. An deni Werke selbst ist nicht viel zn bewundern, denn, ziemlich kühl und inhaltsleer, beschränkt cs sich in der Hauptsache daraus, dem Solisten eine glänzende Aufgabe zu stelle»: diese ist aber dankbar und interessant genug, um das Eoiiccrtstück willkommen zu heißen und sich an ihm zu erfreuen. Besonderen Genuß kann cs aller dings mir gewähren, wenn ein Geiger, wie Geloso. seine ganze Künstlerschaft dafür einseht und sein hauptsächliches Augenmerk aus die Betonung der Eigenarten richtet. Dadurch gewinnt es einen Stich in's Französisch-Notionalc und zugleich — auch der Form nach — in's Originelle. Mit gleicher Bravour der Technik, gleich temperamentvoll und rassia svieltc Herr Geloso eine inter- cssante Paraphrase über ei» arabisches Thema von Lcnormand und eine anmntbigc, mit vornehmen Fioriturcn ousgeschmückte Habanera von Ecsar Geloso. Die Aufnahme war, wie gesagt, so warm und herzlich, daß es Herrn Geloso nicht schwer fallen wird, nach Dresden zurückzukommen. Daß Herr Geloso sich während der Ausführung der Beethoven'schen „Pastorale" unter die zweiten Geiger setzte, ledcnsalls in der Absicht, sein Instrument zu tem- pcriren und sich von der Akustik des Eoncertraumes zu über zeugen, wird im Saale wohl allgemein bemerkt worden sein. Für aufmerksame Beobachter galt dieses Erveriment wohl aber auch als ein Zeichen bescheidener Unterordnung eines Künstlers, der sich, um einer großen Aufgabe willen, ernst zu prüfen und vorzu- breiten gewillt ist. — Als Hauptwerk des Abends brachte oie Königl. Kapelle unter Herrn Hofkapellmeister Hagen's Leitung die Pastoral-Sinsonie von Beethoven zur Aus führung, die in allen Theilen wieder als das Wunderwerk wirkte, bas cs ist und bleiben wird. Daneben sprachen zwei Novitäten: „Der Schwan von Tuonela" von Sibelius und „Steppen-Skizze" von Borodin lebhaft an. Das erste , , 'eac ländlichen Volkscpos „Kalevala" in's Musikalische z» übertragen, eine Schilderung aus dem Reiche des Todes, das von einem breiten Flusse mit schwarzem Wasser umgeben ist, aus dem ei» Schwan majestätisch einher,zieht: das andere darf atS eine Ar! Rhapsodie gelten, als Slevvcnbild Mittelasiens, aus dem ciu melancholisches russisches Lied, der Marsch einer Karawane und dergleichen hcrcmsklingt. Das Alles nähert sich dem Hörer schein bar aus weiter Ferne, wächst zum Forte aus und verliert sich nach »nd nach wieder in de» Lüste» der Steppe. Irgend etwas Reims bietet weder das Eine noch das Andere, cs ist angenehme, leicht verständliche Praarommmusik. deren Reize in der feinsinnigen, gut charakteristischen Jnsirumentiruna beruhen. 14. 8t. ck* „ Sam > o » n »d DaIila " von Saint-Samis errang bei der »estrigem Erstaufführung im Neuen Leipziger Stadtlbeatcr starken Eiiolg. 's* In Ernst Zi m mcrmann , dessen Tod wir bereits telegravhiieh gemeldet haben, verliert die deutsche Malergilde wieder einen Ihrer ttesslichsten und gediegensten Meister, dessen beste Werte sich überdies einer großen Popularität erstellen. Der Künstler ist nicht älter nts 40 Jahre geworden. Er wurde am 24. Avril 1852 z» München geboren als der Sah» des Genremalers Reinhard Zimmermann, erhielt in stüher Jugend von seinem Vater Unterricht und besuchte dann die Akademie, wo er bis 1874 zu den Schülern Wilhelm Diez' zählte. Nachdem er einige humoristische Genrebilder gemalt hatte, „ahm er mit dem 12jährige» Christus im Temvel einen Ausichwung zur Geicbichtsmalerci mit besonderer Betonung des koloristischen Elements, das sich thests an die Venetianer, theils an Correggio anichließt. Eine große Anmuth und Feinheit der Ebarokteristik ist allen seinen Arbeiten eigen, von denen die werth vollsten Zierden unserer größten Privot- und Ltaatsgalerien aus machen. Außer seinem „Christus im Temvel" sind von seinen Bildern am bekanntesten geworden: „Christus Eonsolator" und das schöne Gemälde ..Kommet her zu mir. die Ihr mühselig und beladen seid " Zimmermann war Königl. Baverischer Professor und Ehrenmitglied der Königl. Akademie der bildenden Künste. Berliner Leben. D. Berlin, 13. November. ! lieber die Kunsterziehung des Volkes wird neuerdings über all viel gesprochen und auch mancher gute oder minder ein- ! leuchtende Vorschlag gemocht. Aber es ist bisher meist bei schönen c Worten geblieben, gethair wurde rm Ganzen noch wenig, um wei- I teren Volkskrersen Verständniß und Interesse für die Kunst bei- > zubringen. gleichzeitig aber auch die Möglichkeit zu bieten, künst- je nicke Darbietungen zu genießen. Immerhin sind hier in dreier Beziehung neuerdings einige vielversprechende Ansätze gemacht.
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