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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190110032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19011003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19011003
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-03
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.10.1901
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Nr. 231. 28. Jahrgang- Donnerstag, dm 3. October 1901. Redaction und Expedition: Bahustraße » (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corpus Pfg-, Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg-, , Rabatt. Reclame 2S Pfg. Bei mehrmaliger Aufö Borm. MllnWtz, 8erskrs, "" ' Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf tt. s- " " « < chre. Seit ^"schcs Reich. einer so großen^Spa" Bayern nicht mit mlnister« Freiherrn v. Riede? des Finanz Da« Budget der kommenden A^mgesehen, wi?Heuer. Jahre 1902/1903 nannte der Mi ^"°"rp"i°de für die ES schließt mit der respektab^ "n Sorgenkind" und Ausgaben von 464096022 '''Annahmen Fmanzper.ode gegenüber mit einem der 25. Mk. ab. Die großen Somm Rlesenkind gründen sich eürerseit- "m dieses Mehrbedarf von großentheils dringliche! Nau. ^^en anderen Seite auf die Neko^. - "lur, auf der oder Sinkens der Einnabm^ Slillstehens ungen soll das Budget ohne Befürcht- w-°ud- °I«Nch-„ 7.L,° -L"?LL„7 ?-«. ganzen Lande ein lebhaftes Mpbn rncyerung, die rm Umstand-, dch d-- d-m d7VL'sL Mgi-mn« di- d.,,.i,t,7'Lm?L L"'n 7 L eme vorübergehende Erscheinung von nicht allzu lana!r- Dauer halt. Der Munster hat diese seine Ansicht auch kurz angedeutet. Sehr ernst betrachtet dageqm der Minister die sinmizlellen Beziehungen Bayerns zum Reiche So lange das Gleichgewicht zwischen den Matrikularbei- reichsgesetzlich sestgelegt ist, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Matnkularbe,trage den Betrag ter Ueberweisunaen über steigen. — Der Ankläger im Gumbinncr Mordprozeß weiß ganz genau, wann der Unlerofficier Marten den Entschluß gefaßt hat, den Rittmeister v. Krosigk zu er schießen ; ca. sechs Minuten vor der That. Die „Deutsche Juristen-Zeitung" schreibt nämlich: „Zum Gumbinnener Prozesse. Auf die in der „Juristischen Rundschau" Nr. 16/17 S. 378 unserer Blattes gemachte Bemerkung bezüglich der von dem Staatsanwalte geäußerten Ansicht ist uns seitens des Herrn Oberkriegsgerichtsraths Meyer in Königsberg „zur Richtigstellung seines Plaidoyers als Staatsanwalt" nachstehende Mittheilungen zugegangen: „1. Nach meiner vollsten Ueberzeugung ist nur Marten, kein Anderer der Thäter gewesen. Meinem diesbezüg lichen, in allen Details begründeten Anträge ist das Oberkriegsgericht gefolgt und hat das Schuldig aus gesprochen. 2. Nach meiner vollsten Ueberzeugung liegt aber nur Todtschlag vor, weil nach meiner ausführlichen Darlegung Marten den betreffenden Entschluß erst ganz kurz vor der That — ca. sechs Minuten vorher — im Jähzorn und in seinem angetrunkenen Zustande, beim plötzlichen Anblicke des Stumbries und nach der Drohung „Farbe bekennen" gefaßt und dann, ohne bei den schnell folgenden Einzelacten zur Ueberlegung zu kommen, in aller Hast ausgeführt hat. Eine vorgängige ruhige Verabredung mit seinem Theilnehmer kann meiner Ueber zeugung nach nicht stattgefunden haben, vielmehr nur eine eilige, kurze Verständigung auf dem Hofe oder in dem Durchgänge nach zufälligem Zuianimentreffen Wir haben - so bemerkt die Redaction der Deutschen Juristen-Zeitung" — die vorstehende Zuschrift gerne zum Abdruck gebracht, weil es unser Prtncip s^'-inen den anderen Theil zu hören. Uns will °ber scheinen, al« bliebe nach wie vor unaufgeklärt, ob es wahr st, L- läge fehlt. Ich bitte Sie also, nicht auf Mord, sondern meinem Anträge gemäß auf Todtschlag zu erkennen " — Der derzeitige Mangel an ausreichenden Lehr anstalten, speciell der Elektrotechnik, hat den Herrn Minister veranlaßt, laut Verordnung vom 17. Juli 1901, seine Bewilligung zur Leitung des im Januar dieses Jahres errichteten Elektro - Technikums in der Stadt Halle a. d. Saale zu ertheilen, welche« sich speciell die Aufgabe gestellt hat, Elektro-Monteure, Elektro-Werkmeister und Elektro-Techniker heranzubilden. Die Studienzeit umfaßt zwei, drei, resp. vier Halbjahre und schließt nach bestandener Prüfung mit entsprechendem Diplom ab. Ausführliche Prospekte werden auf Ver langen kostenlos zugesandt. Als Direktor der Anstalt fungirt der Jngenieuer und Mathematiker Herrmann Studte. — Hinrichtung mittels Elektricität wird an dem Präsidentenmörder für sein Attentat nach den Gesetzen des Staates Newyork vollzogen werden. Diese Methode hat zweifellos den Vorzug der Neuheit; ob sie indessen anch ebenso human ist, wie man jenseits des Oceans vielfach behauptet hat, mag dahingestellt bleibe». Die Berichte wenigstens, die über verschiedene solcher elektrischer Hinrichtungen vorliegen, klingen mehr als bedenklich. Der Delinquent wird auf einen mit der Leitung verbundenen Stuhl geschnallt und einem starken Strom ausgesetzt. Der Strom muß, um tödtlich zu wirken, mindestens 500 Volt Spannung haben. Durch wissenschaftliche Untersuchungen ist jedoch festgestellt worden, daß reichlicher Genuß von Spirituosen die Widerstandskraft gegen Elektricität wesentlich herabsetzt. Dafür spricht zum Beispiel die vor einigen Jahren in Magdeburg gemachte Beobachtung, daß zwei angetrunkene Arbeiter durch unvorsichtige Berührung getödtet wurden, obgleich der Strom in dem einen Falle nur 230, in dem anderen sogar nur 130 Volt Spannung hatte. Ein notorischer Säufer würde also vielleicht durch einen verhältnißmäßig schwachen Strom ins Jenseits befördert werden können; anderseits aber erscheint selbst ein ganz starker Strom nicht unbedingt sicher in seiner Wirkung. So wurden vor einiger Zeit in dem Newyorker Gefängniß zwei Hinrichtungen vollzogen, von denen die eine überaus aufregend verlief. Der eine Delinquent erlag sofort dem ersten Schlage, der andere dagegen war selbst nach dreimaliger Einwirkung des Stromes noch gerade so lebendig wie zuvor. Auch als beide Batterien mit einander verbunden waren und der dadurch erhaltene Maximalstrom auf den Verbrecher gerichtet wurde, widerstand dieser, und erst ein fünfter Versuch machte der entsetzlichen Qual eine Ende. Von ärztlicher Seite selbst sind Einwände gegen diese immer noch als human bezeichnete Art der Tödtung erhoben worden. Dr. O'Neill war Zeuge einer elektrischen Hinrichtung. In dem von ihm mitgetheilten Falle erfolgte sofort nach dem Stromschluß blitzartig eine krampfhafte Zusammen ziehung aller Muskeln. Nach Verlauf einer Minute wurde der Strom auSgeschaltet, und der Körper sank im Stuhl zusammen, so weit eS die Umschnürung zuließ. Alsbald hörte man einen blasenden Ton, dem Wiehern eines Pferdes vergleichbar, und die Halsschaguder begann zu pulsiren. Der Strom wurde ein zweites Mal geschloffen, und wieder wurde der Körper regunglos. Eine halbe Minute lang kam diesmal der Strom zur Einwirkung. Die darauf vorgenommene Untersuchung ließ noch etwa nach einer halben Stunde Zweifel auf kommen, ob da« Leben wirklich vollkommen erloschen war, und wenngleich schließlich Todtenstarre auftrat, blieben die üblichen ZersitzungSerscheinungen aus. Also auch hier war trotz zweimaligen Stromschlusses die Wirkung eine unsichere. Frankreich Paris, 1. Oktober. Der von der russischen Presse ausgehende Vorschlag, die französisch-russ sch .. brüderschaft durch zeitweiligen Ausrausch französisch- Abtheilungen oder durch Errichtung vo l russischen Militäreinheilen zu bekunden, . .. .. doch spricht nichts s-r dt- G°»° hi-sMN maßp-b-nd-n Kreist. d-m " schlüge in diesem Sinne Zu machen. R^^ man wie m Petersburg auch hier den - deutschen Chinakrieger vor dem Kaiser Fr z ^5 symptomatische Bedeutung beilegte und daß der IN Vorschlag eben unter dem Eindruck jener be j . militärischen Demonstration im Wiener Prate wurde. Man glaubt hier, daß die deutsche und s reichische Armeeleitung noch einige solche Überraschung vorhaben, und wird zweifellos dafür sorgen, daß Zweibund nicht immer stummer Zuschauer dabe, bteive. Man darf vielmehr erwarten, daß lange vor der I März 1902 beabsichtigten Reise Loubets nach Peters burg die russisch-französische Waffenbrüderschaft sich > einer noch zu findenden Weise bekunden werde. England. — Glasgow ist ein Hauptplatz für englischen Schiffsbau; um so mehr fällt ins Gewicht, was wir in einer Glasgower Zeitung beute über ein deutsches Schiff lesen. Die Glasgow Evening News schreiben: „Was würden wohl Christoph Columbus und seine Be gleiter zur See beim Betrachten des neuen Linienschiffes „Kronprinz Wilhelm" empfinden, das vor einigen Tagen seine erste Reise über den Atlantischen Ozean begann? Erstaunen und Bewunderung wäre zu wenig gesagt, denn das erfüllt sogar unser jetziges anspruchsvolles und in jeder Beziehung verwöhntes Geschlecht beim Betrachten dieses prachtvollen Riesenschiffes. Bei uns Engländern mischt sich in diese Gefühle nur das Bedauern, daß „Kronprinz Wilhelm" von Deutschen erbaut und Eigen thum Deutschlands ist, denn e« ist in der That ein Wunder von einem Schiffe. Es E bereit« der dritte von Deutschen erbaute Schnelldampfer, der die in Eng land erbauten Fahrzeuge an Geschwindigkeit übertrifft; aber abgesehen davon, es ist in Bezug auf die Aus- stattung das luxuriöseste Schiff, das je erbaut wurde. Einige Beispiele hiervon: Das Schiff hat an Bord eine vollständige Telephon-Einrichtung, die Anschluß an jeden Raum hat, sogar an den Weinkeller; es ist auch eine Einrichtung getroffen worden, daß die Schiffsleitung mit jeder Telephonleitung auf dem Lande verbunden werden kann, wenn das Schiff im Hafen anlegt. Dann sind auch Knaben für den Botenoienst angestellt, denn es ist ein weiter Weg vom Hinterschiff bi« zum Bug diese« schwimmenden Palastes. In den Wohnzimmern sind elektrische Federfächer angebracht (um in heißen Gegenden Luft zuzufächeln) und die elektrischen Klingeln, sowie die Hähne für das Licht sind in den Kajüten so eingerichtet, daß sie jedermann ohne die geringste Mühe vom Bett aus erreichen kann. Der Matrose braucht nicht wie auf andern Schiffen außen am Mast mittel« einer Leiter in seinen Mastkorb zu klettern, sondern kann jetzt innerhalb des Maste« dahin gelangen. Wenn man diese luxuriöse und dabei höchst zweckmäßige Einrichtung auf dem „Kron prinz Wilhelm" sieht, fragt man sich unwillkürlich: Was soll das Ende sein von dieser bemerkenswerthen Entwick- lung auf dem Gebiete de« Schiffbaues? Wenn Bri- tannta je dazu käme, die Luft zu regieren, muß es be rücksichtigen, daß man von einem Luftschiff jetzt nick» mehr nur Geschwindigkeit verlangt; die Reisenden wollen dann mindestens denselben Luxu«, der ihnen setzt auf den Dampfern geboten wird. Ein schwimmend?- Grand Hotel könnte man den „Kronprinz Wilbel»,? nennen, und wir Engländer würden uns freuen ein gleiches Fahrzeug wie diese« Prachtschiff zu b/sitzen.«
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