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Deutsche allgemeine Zeitung : 14.07.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185707144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570714
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-07
- Tag1857-07-14
- Monat1857-07
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 14.07.1857
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14. Juli 1857 Nr "il Deutsche Allgemeine Zeitung Wahrheit v,d Recht, Freiheit und Ersetz I Jnsertionsgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Grpcditivn in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Preis für das Vierteljahr lThlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Dienstag. Leipzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. Deutschla Preußen. ^Berlin, 12. Juli. Die «Zeit» kommt abermals auf di- holsteinische Frage zu sprechen. Zunächst will sie die von der Na- tional-Zeitung aus ihrem jüngsten Artikel gezogene Folgerung, daß die bun- destägige Behandlung der holsteinischen Frage definitiv aufgegeben sei, nicht gelten lassen. Die «Zeit» legt dabei den Accent auf das Wort „definitiv". Wir wollen die «Zeit» dqran erinnern, daß sie in einer Antwort auf die Ausführung der National-Zeitung, daß jetzt nichts übrigbleibe, als unge säumt vor den Bund zu gehen, das gerade Gegcntheil behauptet hat. Was folgt daraus? Eben daß von dem am Bunde zu thuenden Schritt Um gang genommen worden ist. Die Unterscheidung, welche die «Zeit» zwi schen definitiv und nichtdefinitiv aufstellt, scheint uns gar keine Bedeutung zu haben; denn nur dann, meinen wir, könnte das Nichtdcfinitive hier eine befriedigende Bedeutung haben, wenn es sich auf die unmittelbare Gegen wart bezöge. Daß dieses Letztere aber nickt der Fall sein und das Nicht dcfinitive sich lediglich auf die allgemeine Möglichkeit einer bundestägigen Behandlung der holsteinischen Frage in unbestimmt zukünftiger Zeit bezie hen dürfte, scheint uns ganz unzweifelhaft zu sein. Haben wir für diese Meinung schon an und für sich unsere guten Gründe, so verhehlen wir uns auch nicht, daß diese Gründe durch einen zweiten Artikel, welchen die «Zeit» heute gegen eine in die deutschen Zeitungen aus dem dänischen Blatt Flyveposten übergcgangcne Notiz enthält, auch noch eine neue Bestärkung finden. Flyveposten halte nämlich behauptet, daß England und Frankreich durch ihre Gesandten in Berlin und Wien ernste Vorstellungen in dem Sinne hätten machen lassen, daß man jedenfalls das Resultat der Ver handlungen der holsteinischen Ständeversammlung abwarten möge, bevor man einen weitern Schritt thue. Die «Zeit» gibt zu, daß seitens Frank reichs und Englands hier und in Wien allerdings Eröffnungen gemacht worden seien, es seien dies aber keine solchen gewesen, wie das dänische Blatt behaupte. Nach der ihr, der «Zeit», vorliegenden „Version" hätten die be treffenden Cabinete die diesseitige und die österreichische Regierung von den Schritten benachrichtigt, welche sie, Frankreich und England nämlich, zu Gunsten einer Annahme der deutschen Foderungen in Kopenhagen in Anwendung gebracht hätten, und zwar, wie die «Zeit» hinzufügt: „wie versichert wird, nicht ohne Erfolg." Die «Zeit» schließt sodann: „Wenn bei dieser Gelegenheit auch der durch die Note vom 24. Juni do- cumentirten Nachgiebigkeit Dänemarks ein Wort der Anerkennung gezollt und den deutschen Mächten gegenüber der Wunsch einer Würdigung der neuen Zugeständnisse ausgedrückl wurde, so waren diese Kundgebungen doch von solcher Natur, daß sie nicht entfernt dem Verdacht einer versuchten Be schränkung in den freien Entschließungen Preußens und Oesterreichs Raum geben können, und sind dieselben also jedenfalls sehr wesentlich von denen verschieden, die das dänische Organ den Vertretern der Westmächte bei den Höfen von Berlin und Wien in den Mund legt." Wir glauben uns nicht zu täuschen, wenn wir annehmen,, daß der betreffende Artikel der «Zeit» zunächst geschrieben ist in der als feststehend betrachteten Voraussetzung, daß von einem Vorgehen am Bunde, für jetzt wenigstens, gänzlich Um gang genommen werde oder bereits genommen worden sei. Sodann be trachten wir cS als nächsten Zweck dcS fraglichen Artikels, die mögliche Un terstellung fernzuhalten, als ob Preußen und Oesterreich sich irgendwie durch auswärtige Einflüsse zu ihrem neuen Zuwarten hätten bestimmen lassen. DaS ist auch ganz in der Ordnung und insofern ist gegen die Auslassung der «Zeit» nichts zu erinnern. Aber in anderer Beziehung scheint uns der Artikel der «Zeit» etwas höchst unklar und in der Luft schwebend zu sein, wenn eS anders nicht an unserm harten Kopfe liegt, der schwer begreift. Die «Zeit» sagt, daß die Bemühungen Frankreichs und Englands in Ko penhagen „zu Gunsten einer Annahme der deutschen Foderungen nicht ohne Erfolg" gewesen seien. Wo ist denn der Erfolg? Ist denn eine Annahme der deutschen Foderungen wirklich da? Hat doch die «Zeit» selbst von der dänischen Note nur sagen können, nicht daß sie auf die deutschen Foderun- gcn eingehe, sondern blos daß sie keine „unumwunden" ablehnende sei! Wir gestehen, daß wir heute Irrewerden an der «Zeit». Oder sollen die Aus drücke „Version" und „wie versichert wird" uns über den Stein weghelfcn? Es sind dies allerdings unbestimmte Ausdrücke, die einer später« Rectifica- tion noch manche Möglichkeit offenlasscn. Aber alles Dies ist doch nichts gegen den Kern Dessen, was die «Zeit» mittheilt und worauf sie wieder holt, und zwar in steigender Progression, besteht. Unter solchen Umständen kann man die baldige Veröffentlichung der dänischen Note nicht dringend genug wünschen, damit die Zweifler in der Lage seien, vergleichen zu kön nen, ob dieselbe, im Großen und Ganzen genommen, denn in der That etwas mehr besage als Das, was Kladderadatsch in den Worten als ihren Inhalt bezeichnet: „Das dänische Cabinet, heißt eS, habe mit nicht gerin gem Befremden die Federungen vernommen, sich «auszusprcchen». Aber das Cabinet vermöge jetzt noch nicht sich «auszusprechen»; nur soviel wolle es vorläufig gesagt haben, daß die Stände Holsteins sich ungehindert über i Alles, was innerhalb der Compctenz ihrer Entscheidung liege — «auSspre- chcn» könnten." — Die «Zeil» schreibt untcrm 12. Juli aus Berlin: „Deutsche Blätter reproduciren eine Mittheilung der Flyvepost, wonach England und Frank reich aus Veranlassung der letzten dänischen Note vom 24. Juni durch ihre Gesandten an den Höfen von Wien und Berlin die Ansicht ausgesprochen haben sollen, daß erst die Verhandlungen der dänischen Regierung mit der holsteinischen Ständeversammlung im August und deren Resultat abzuwar- tcn sei, ehe weitere Schritte von Seiten Preußens und Oesterreichs ge schähen. Auch wir vernehmen, daß den deutschen Cabinetcn hinsichtlich der Holstein-lauenburgischen Frage von de» auswärtigen Mächten vor einiger Zeit Eröffnungen gemacht worden sind, freilich aber solche Eröffnungen, die mit den von Flyveposten angcdcuteten in keiner Weise übercinstimmen. Nach der uns vorliegenden Version nämlich ist das diesseitige und wahrscheinlich auch das wiener Cabinet von den Schritten benachrichtigt worden, welche Frankreich und England zu Gunsten einer Annahme der deutschen Fode rungen in Kopenhagen in Anwendung gebracht haben, und zwar, wie ver sichert wird, nicht ohne Erfolg. Wenn bei dieser Gelegenheit auch der durch die Note vom 24. Juni documentirten Nachgiebigkeit Dänemarks ein Wort der Anerkennung gezollt und den deutschen Mächten gegenüber der Wunsch einer Würdigung der neuen Zugeständnisse ausgedrückt wurde, so waren diese Kundgebungen doch von solcher Natur, daß sic nicht entfernt dem Ver dacht einer versuchten Beschränkung in den freien Entschließungen Preußens und Oesterreichs Raum geben können, und sind dieselben also jedenfalls sehr wesentlich von denen verschieden, die das dänische Organ den Vertretern der Wcstmächte bei den Höfen zu Berlin und Wien in den Mund legt." k Berlin, 11. Juli. Uebcr die Besprechungen der Herrscher Preußens und Oesterreichs, welche in Wien stattgefundcn haben, ist noch nichts Ge naueres bekannt. Man will hier behaupten, daß außer der holstein-lauen- burgischcn Angelegenheit und andern Fragen auch die Anbahnung der Zoll- einigung Oesterreichs und des übrigen Deutschland von österrei chischer Seile zur Sprache gebracht worden sei. Es möchte uns aber be- dünken, daß dies vorläufig nur eine Voraussetzung ist, die sich auf keinen thatsächlichcn Anhaltepunkt stützt. Bekanntlich soll die Anbahnung dieser Aolleinigung im Jahre 1860 ernstlich erwogen werden und zu diesem Zweck eine Versammlung der Bevollmächtigten des Zollvereins und Oesterreichs zusammentrctcn. Hier in Berlin findet eine solche Zolleinigung die entschie densten Gegner. Von Seilen einer hiesigen einflußreichen Partei würde sogar eine Auflösung des Zollvereins einer Zolleinigung desselben mit Oester reich vorgezogen werden. In der Angabe, daß diese Zolleinigung jetzt in Wien zur Sprache gekommen sei, scheint sich daher nur eine Besorgniß die ser Partei auszudrücken. Es läßt sich zwar nicht in Abrede stellen, daß Oesterreich von seiner Seite keine Gelegenheit verabsäumt, die sich ihm zur Förderung der von ihm unablässig erstrebten Zolleinigung mit den Staaten des Zollvereins in irgendeiner Weise darbictet. — Das Preußische Wochen blatt enthält aus sehr tundigerFedcr einen Aufsatz über Indien und seine Bevölkerung, an dessen Schluß es heißt: „Der Blick auf die. Bcvölkc- rungsvcrhälnisse lehrt jedenfalls, daß eine Gefährdung der britischen Herr schaft in Indien nur durch die Hindus, als die bei weitem überwiegende und massenhaft zusammenwohnende Bevölkerung erfolgen könnte; die Hin dus aber bedürfen zur Action eines gebieterischen Impulses und eines ener gischen Führers. Und ein solcher ist unter ihnen bisher nie aufgestanden, auch hat diese Nation bisher nie das Bcdürfniß und die Neigung gespürt, sich für einen großen Zweck zu vereinigen." Wir führen dieses gewiegte Urtheil an, da dieser Gegenstand auf dem Gebiete der hoher« Politik die Aufmerksamkeit gegenwärtig in so hohem Grade auf sich gelenkt hat. — Die Sitzungen der ZollvcreinSconferenz haben am 8. Juli in Berlin begonnen und seitdem täglich stattgcfunden. Seit dem 10. Juli hat auch der inzwischen eingelretene Vertreter Kurhessens, Oberfinanzralh Bode, an denselben theilgcnommen. Preußen ist durch Oberfinanzralh Hell wich, Baiern durch Ministerialrath Meixner, Sachsen durch den Geh. Fi- nanzrath Lehmann, Hannover durch den Generalsteuerdirector Albrecht, Württemberg durch den Obcrsteuerrath Herzog, Baden durch den Geh. Fi- nanzrath Weindel, Oldenburg und Nassau durch den Legationsrath vr. v. Liebe, Thüringen durch dcn Geh. Staatsrach Thon und Braunschweig durch den Finanzdircctor v. Thielau vertreten. Die Bevollmächtigten der beiden Hessen und Frankfurts fehlten noch. Am 9. Juli fand eine zweite Sitzung statt, woran auch der Bevollmächtigte von Hessen-Darmstadl.(Ober- steuerrakh Ewald) thcilnahm. — Wie der «Zeit» gemeldet wird, ist der preußische Commissar bei der in Nürnberg vcrsammeltcn Conscrcnz zur Bcrathung eines deutschen Han-
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