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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187909029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18790902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18790902
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-02
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.09.1879
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tlr. 804. Leipzig. ^chk>»I -uttrLc»»U,,« tiS'iq. Preis »icrlkllMIich 7«. «Pf. Ji»« «i»»rl»c riumscr «V». DciiWe Mgmtiiic Zcitung. Diea-t-g, 2. September 187S. Lnferale find -a »ie Sspedittov t» »«>»«>« »» ft»»«». 2osrrU»»»,«t>tr n PK »i« Lp«llnl»eU« >» W, »Wahrheit uid Nicht, Frechstt >vd Etsch!» «.« »o m. Telegraphische Depeschen. "Wrflertanv auf Sxlt, 31. Aug. Gestern fand die feierliche Eröffnung des deutsch-norwegischen Kabel« durch den Generalpostmeister Or. Stephan patt. Nachdem derselbe die Anlage und die am äußersten MeereSgestade Deutschlands gelegene Kabel station besichtigt hatte, sandte er die erste unterseeische Depesche an das Marine- und Postdepartement in Christiani» und meldete die erfolgte Eröffnung Sr. Maj. dem Kaiser. Kurze Zeit darauf traf ein Glück wunschtelegramm des Kaisers an den Generalpostmeister ein, dessen Verlesung von den zu einem Mahle ver einigten Festgästeu mit begeisterten Hoch« auf Se. Maj. begrüßt wurde. "Kiel, 31. Aug. Die Post auS Christianis und Gothenburg vom 29. Aug. ist auSgeblieben. Grund unbekannt. "Wien, 31. Aug. Wie die »Presse» und das Fremdenblatt melden, hat die österreichische Commission gestern die Grenze dcö PaschalikS Novibazar über schritten. Der Commission wurde eine türkische Es korte von 28 Mann beigegeben. * tvien, 31. Aug. Die bisherigen Nachrichten über daS Vorgehen der militärischen Commission be sagen, der MontagS-Revue zufolge, daß dasselbe wider- standSloS erfolgte, und lassen cS als gewiß erscheinen, daß auch die nachrückenden österreichischen Truppen unbehelligt die Limlinie besetzen werden. "wie», 31. Aug. WarrenS' Wochenschrift, welche häufig aus diplomatischen Kreisen zuverlässige Mit- theilungen erhält, bringt über deS Frhrn. v. Man teuffel Mission nach Warschau im Zusammen hang mit dessen früherer Mission nach Petersburg folgendes uls beglaubigt bezeichnete Communique: „Als sich beim Beginn deS russisch-türkischen Krieges Frhr. v. Manteuffel »ach Petersburg begab, war er Träger von Instructionen, welche ihm verschrieben, der rus- fischen Expansionspolitik auf dem Balkan sowol wie in Aste« allen wünscheuSwerthen Vorschub von Deutsch land in Aussicht zu stellen, wenn sich Rußland bin dend für alle Eventualitäten Frankreich gegenüber al» BundeSgenossen Deutschlands der BiSmarck'schen Po litik zur Verfügung stellen wolle. Frhr. v. Manteuffel konnte viel versprechen um diesen Preis. Fürst Gor- tschaksw jedoch, beeinflußt durch General Ignatiew's Berichte, welche den Balkanfeldzug als militärischen Spaziergang nach Konstantinopel vorstellten, meinte damals, er könne auch ohne deS Fürsten Bismarck Unterstützung, also auch ohne Gegenleistungen, alles für Rußland Erstrebenswerthe erreichen. So mußte die Mission Mantcuffel'S als gescheitert gelten, wäh rend Fürst Bismarck auS Rußlands Weigerung, sich definitiv mit ihm zu verbinden, ohne Schwierigkeit Gortschakow'S Hintergedanken ersah, welche früher oder später darauf abzielen konnten, sich mit Frankreich zu einem Revanchefeldzuge gegen Deutschland zu ver- Ml,, ,, >.7 ! 7, i . I-'I'.- ,.7?.. , Baron Haymerle. AuS Berlin vom 29. Aug. schreibt man der Magdc- bnrgischen Zeitung: „Der muthniaßliche Nachfolger deS Grafen An- dräfly, Baron v. Haymerle, ist hier vom Berliner Congreß her eine beliebte und sehr geachtete Persön lichkeit. Namentlich die journalistischen Kreise haben Anlaß, sich seiner in Hochachtung und Dankbarkeit zu erinnern, denn er gehörte zu den am wenigsten zuge knöpften Diplomaten, die zu Mittheilungen über die Congreßverhandlungen willig waren. Der Congreß hatte seine dritte Sitzung gehalten, da fand sich bei ihm im Kaiserhof ein Berichterstatter ein, der für Wien und andere journalistische Hauptplätze zu arbeiten hatte. «Mein lieber Doctor», so empfing ihn Baron Haymerle, «mit den Angaben über die Verhandlungen sicht'- schlimm.» «War heute nichts weiter los?» «O ja, aber der Bismarck eröffnete die Sitzung mit der dringenden Bitte an unS, wir möchten nichts an die Correspondenten verlauten lassen, es wäre ganz nothwendig, daß die Verhandlungen geheim blieben, schon damit die einzelnen Vertreter der Congreßmachte in der Lage wären, von anfänglichen Behauptungen abzugehen, waS doch nicht möglich wäre, wenn die Presse schon verrathen hätte, was die ursprüngliche Ansicht dieses oder jene- Diplomaten war. Wir haben den, Bismarck versprechen müssen, den Mund zu halten, Sie sehen also, lieber Doctor, wir Congreßmit- glieder sind in eigenthümlicher Lage.» «Eine Frage, Excellenz, wurde denn die Geheimhaltung der De batten zum Beschluß erhoben?» «Ja, gewissermaßen.» binden. Von diesem Tage au war e- Fürst Bismarck'» Geschäft, Gortschakow'S Plane nach Kräften zu durch kreuzen, ohne jenem einen greifbaren Anhaltspunkt zu bieten, sich über etwaige Undankbarkeit wegen der Deutschland im Jahre 1870 geleisteten Dienste öffent lich zu beklagen. Fürst Gortschakow mußte daher die Außerkraftsetzung des San-Stefano-BrrlrageS, die Unter werfung der russischen Ansprüche unter da« europäische Schiedsgericht, welchem Fürst Bismarck präsidirte, die Trennung Bulgarien- von Ostrumelien rc. als ebenso viele Demüthigungcn auffafftu, welche er dem Fürsten Bismarck verdankte. Wenn nun Frhr. v. Manteuffel sich zum Zaren begibt, hat er zweifellos die Ausgabe, diesem klarzustellen» welche Fehler Fürst Gortschakow begangen, als er die frühern Anerbietungen BiSmarck'S zurückgewiesen, und wie unberechtigt jetzt dessen Angriffe gegen die deutsche Politik sind, welche letztere nun na türlich gezwungen war, sich auder-wo eine Allianz für alle Fälle zu suchen, die man zunächst Rußland allein angeboten hatte. Frhr. v. Manteuffel hat somit den Fürsten Gortschakow al« den allein an allem MiS- geschick Rußland« schuldigen Theil darzustellen, und von dem Erfolge seiner Mission beim Zaren wird eS abhängen, ob wir demnächst schon einen Zusammenstoß der bisherigen Bundesgenossen zu gewärtigen haben. Fällt Fürst Gortschakow oder erhält Frhr. v. Man teuffel auch nur die vertrauliche Zusage seines Sturze-, der dann in einem gewissen Zeiträume vor sich zu gehen hätte, dann ist der Frieden deS ContinrntS sür längere Zeit gesichert; wenn nicht —nicht." "Wien, 31. Aug. Die hochofficiöse MontagS- revue schreibt: „Rußland hat unzweifelhaft den Ver pflichtungen hinsichtlich der Räumung in einer allsei tig, insbesondere auch von den englischen Ministern constatirten Loyalität entsprochen. Allein nichtsdesto weniger hat eS den Anschein, al» ob die politische Schule, welche aus der Erfüllung einer Vertrag-Pflicht daS Recht ableitet, in andern Richtungen Schwierig keiten zu machen, in Rußland noch nicht au-gestorben ist. Gerade seit der vollzogenen Evacuation entwickelt da- Petersburger Cabinct «me besondere diplomatische Geschäftigkeit. Dadurch ist der Ehrgeiz de» Grusen' Andrüssy begreiflich, seine Erbschaft ohne Belastung mit einem unbequemen Codicill zu hinterlassen, wes halb sein Rücktritt erst Mitte September erfolgt." *tvien, 31. Aug. In einem Artikel über da« Budget pro 1880, welches unter den ersten Vor lagen der Regierung dem ReichSrathe zugehen wird, führt die Montags-Revue Folgende- aus: „DaS ciS- leithanische Deficit, welches in diesem Jahre nach Aus scheidung der Auslagen für Bosnien rund 21 Mill. Fl. beträgt, werde sich infolge einer erfreulichen Steigerung der Production und der Consumtion, die sich schon durch die diesjährigen effectiven Mehreingänge mani- festirte, ferner durch die Reduction deS Militärbudgets bis an die Grenze deS Erreichbaren, im nächsten Jahre auf weniger als 10 Mill. Fl. herabmindern. Aber «DaS ist ja überaus interessant.» «WaS ist daran interessant?» «Nun, alles interessirt, was den Con greß angeht, also auch dies Abkommen. Darf ich fragen, Excellenz,'waS heute weiter vorkam?» «Ach, daS andere war sehr wichtig, denn hören's nur, hernach wurde die bosnische Frage diScutirt; wir stehen noch in der Generaldebatte, morgen geht'- weiter. WaS Bosnien anlangt, so wird auf Antrag Englands Oester reich angesonnen, Bosnien zu occupiren, und diesen Vorschlag von Beaconsfield unterstützte mit viel Wärme und ' Geschick der Bismarck. Ueberhaupt kam heute eine österreichisch-englisch-deutsche ontonte ooeciisls zum Vorschein, und deshalb ist gerade die heutige Sitzung wichtig gewesen.» «Sehr interessant, Excellenz, sonst war nichts weiter?» «Nein, wir fahren morgen fort, und wenn Sie von Bosnien schreiben, so be merken Sie, bitte, ja, daß der Bismarck uns alle ge beten hat, von den Verhandlungen nichts zu sagen.» «Gewiß, Excellenz. Nur noch eine Frage: wurde der Beschluß wegen der Geheimhaltung einstimmig ge faßt?» «Ja wohl, der Waddington und der Beacons field und der Mehenied-Ali wollten ihren journalisti schen Freunden das alles auch mittheilen, was ich Ihnen gesagt habe. Jetzt muß ich nun fort, mein lieber Herr Doctor, der Kronprinz hat uns nach Pots dam geladen, wir sehen uns morgen wieder nach der Sitzung.» «Wenn Sie erlauben, Excellenz, ich em pfehle mich.» «Morgen sehen wir unS wieder; eS thut mir bloS leid, lieber Doctor, daß ich Ihnen heute gar nichts habe mittheilen können; aber vielleicht morgen, kommen Sie, bitte, gleich nach der Sitzung, eS wird dann mit der Geheimhaltung nicht mehr so schlimm sein.» auch dieser Abgang werde gedeckt werden und schon der Voranschlag pro 1880 werde, abgesehen von etwaigen, aber nicht wahrscheinlichen Ausgaben für Bo-nien und die Herzegowina, ohne Deficit sein, wen» die von der Regierung projectirtrn Steuervorlagen die Genehmigung de- Reich-ratheS erhalten. Bei letz ter» handle e- sich nicht um eine allgemeine Steuer- erhöhung oder die Einführung neuer Zuschläge, son dern um die Erhöhung oder Einführung solcher Ab- gaben, welche an gewisse Nutzen bringende Geschäfte, an zufällige Gewinne rc. geknüpft werden. Es gehöre mit zu den Aufgaben der neuen Gestaltung der Poli- tischet, Parteien, die Regierung in der Vollführuog ihrer Mission, da- Gleichgewicht deS Staatshaushalt» herzustellen, durch Votirung der vorzulegenden Steuer- gcsetze zu unterstützen." * Paris, 80. Aug. Der Handelsminister Tirard kehrt am nächsten Mittwoch von seiner Urlaub-reise zurück und wird sich, wie verlautet, sofort mit dem Conseilpräsidenten Waddington über den Entwurf schlüssig machen, welcher in Bezug auf die Ver längerung der Handelsverträge den fremde« Mächten vorgelegt werden soll. Die bezüglichen Ver handlungen sollen dann alsbald beginnen. "Lopenhagrn, 31. Aug. Der Großfürst- Thronfolger von Rußland ist heute Vormittag hier eingetroffen und von der königlichen Familie em pfangen worden. "Petersburg, 31. Aug. Nach einem Telegramm deS CommandeurS deS Kreuzer« Nishnij-Now- gorod ist da« Schiff am 30. Aug. in Sachalin ein getroffen. Durch die bei der Ankunft vorgenommene ärztliche Besichtigung wurde constatirt, daß der Ge sundheitszustand der Arrestanten ein befriedigender war. Es befanden sich nur vier Kranke an Bord, darunter drei Augenkranke. * Wien, 30. Aug. Meldung der Politischen Eor- respondenz au» Konstantinopel von heute: „Savfet- Pascha entschuldigte den Botschaftern der auswärtige» Mächte.-egeuüber die neue Verzögerung der Eon- serenzeu in der griechifcheO mit tz« MHweMM, flr «r B»a»1«vrtu»s-1>kk-MkM Declaration Material sammeln und dasselbe sichte» z» müssen." * Konstantinopel, 31. Aug. Die in dem Art. 23 de« Berliner Vertrag« erwähnten Berwaltung«- maßnahmen sind bereits auSgearbeitrt und werden nun den Provinzialverwaltungsräthen vorgelegt werden. Nach Genehmigung derselben seitens der europäischen Commission für Ostrumelien sollen sie sofort auSge- führt werden. Zum 2. September. — Leipzig, 1. Sept. Nicht ganz in so freudiger Fest stimmung wie früher findet unS diesmal die nationale Feier de« Tages von Sedan. Unzufriedenheit, Verbitte- Der gute, treffliche Baron Haymerle war ein vor züglicher Gewährsmann, aber Mehemed-Ali, Beacons field und Bi-marck nicht minder, denn eS hatte zwar auf de- Congreßvorsitzenden Antrag hin jedes Mit glied Geheimhaltung gelobt, allein jedes Mitglied er wartet« nach jeder Sitzung seine Correspondenten, und dem Baron Haymerle ist uachzurühmen, daß er, gerade so wenig zugeknöpft wie Beaconsfield, Andräffy, Wad dington, Oubril und Bismarck, bloS noch ausführlicher in seinen Mittheilungen war. Wird er Andräffy'» Nachfolger, so führt er, gerade so wie der ungarische Graf, den Berliner Vertrag au«, die Congrrßcorr«- spondenten aber gedenken seiner in ganz besonderer Anerkennung." Der 14. Deutsche Journalistentag. (Aus der Eisenacher Zeitung.) Am 31. Aug. eröffnete in Eisenach im Namen deS Vorstandes Hr. Rittweger-Frankfurt a. M. di« Versammlung. Dieselbe constituirt sich und wählt zu Vorsitzenden die Herren Kletke-Berlin, Stein-BreSlau und Schembera-Wien, zu Schriftführern Löwenheim- Eisenach und Wenzel-Berlin. Die Präsenzliste weist die Theilnahme von etwa 100 Theilnehmern nach. Davidsohn-Berlin spricht sein Bedauern aus, daß sei tens des Ausschusses nicht die auf der vorjährigen Versammlung beschlossene Reform de« Journalisten- tages auf die Tagesordnung gesetzt worden. Kletke- Berlin, Finger Bremen und Rittweger Frankfurt er widern, daß der Ausschuß sich überzeugt habe, daß eine vollständige Umgestaltung zur Zeit unausführbar
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