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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250129015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925012901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250129
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-29
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1925
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SS. Jahrgang, 48 Donnerskag. 29. Januar 1S2S DrablanIchrM: «echrtchlee »r«»«, Fernlprecher-Sammelnummer 2S 2-tl, Nur lttr Na»Ig«Ipritid»: 20011. Gegründet 1SSK »o» IS, b^» 31,Januar 0l2^de> lägl.jwelmaligerJulleUuna Ire, Laus 1,50 Bald,nark, PAtlezuyeprel» Itir llionat Januarl Goldmarli. Einzelnummer Ili Woldplennlg. 3) Di» Anieiaen werden nach «Soldmard berechne!; Okr,,oir>a»>-kUootko- 3s Pla„ liir auswilrls 35 Psg. flamillenam Anzeigen-grelle. A>ball w aus>«rl>a,b 20 -Mg . die gt> in», -uberdolb 200 Psg OsierlengebGr wPsg Auaw, .nel; die einipalliae 3U mm breile enanzeiaen und Elellengeluche ohne breile Relilamezeile >50 PIA., AuslrLge gegen Vorausbe,,ahl Schrillleiluno und AaupIgelchiili.fteUe; MaAenllraße 2S 4O. Druck u. Verlag von vieplck » velchardl in Dresden. PlliUcheck.jronlo lOSS Dre.drn. Nachdruck nur in» deuilicher Quellekangab» «„Dresdner Nachr.-» .uilSIsig. - Unverlangle Schristllilcke werden nichi aulbewahrl. st Herriot über Deutschlands Verschlungen. Freunde Frankreichs nehmt euch in Acht! — Lächerliche Ausbauchung -es Kvnlrollberichls. Die Programmre-e -es neuen Reichsfinanzministers. — Neue Gefährdung -es Kandeisverlrages durch die Pariser Antwort. SerriolsKammerrede über -ie Außenpolitik. Protokoll unterzeichnet und «taube, daß das eine Tat sei, er dt« grüßte Bedeutung beimessen dürfe. Die in Genf hnfsene Internationale der Rationen könne der Welt den Paris, 28. Han. Die Kammer setzte teilte vormittag die Beratung des Budget» der Auswärtigen Angelegenheiten in Amvesenhcit des Ministerpräsidenten fort. Der Abgeord nete und ehemalige Vorsitzende der Reparationskommissiv» Dnövis erklärte bei Besprechung der interalliierten Schulden» frage, daß Frankreich seine Schulde» in keiner Weise ab- lcugne, sondern nur eine unterschiedliche Behandlung gemacht wissen wolle in Handelsschulden und politischen Schulden an Amerika. Daraus beschäftigte er sich mit den Wirkungen des Dawes-Planes und erklärte, daß selbst, wen« Dentschland zahlte, Frankreich in Ausführung dieses Planes nur etwa 15 Milliarden Goldmark erhalten würde. Wenn Deutschland an Frankreich das bezahlt haben werde, was es schulde, werde Frankreich auch seinerseits seine Pflicht tun »nd seine Gläubiger in weitestem Maße befriedigen. Dubois suchte ferner darzulcgen, das, Frankreich so gut wie nichts an Reparationen erhalte« habe. Während es von Deutsch land 11s Millionen Goldmarl erhalten habe, habe es selbst an Deutschland aus Grund des Lpaer Abkommens SW Mil lionen Goldmark Vorschuß gezahlt, also mehr, als es selbst erhalten habe. Ministerpräsident Herriot griff wiederholt in die Debatte ein, um zu beweisen, daß seiner Regierung nicht der Borwurf der Preisgabe gemacht werben könne. US ist leicht t« beweise«, daß die MührLesetznug «ns weniger eingebracht hat. als die Sachliefernngen, die »« nnserer Verfügung gewesen waren und die ent, gegcnzunehmen wir »ns geweigert hatten. Man kann die Rührbesctzung vom Reparattons- und vom StcherhettSstandpunkt aus betrachten. Was jenen anbctrisst, so frage ich Sie, wie man ohne Einschränkung und ohne Hintergedanken den Dawes-Plan hätte annehmen können und zu gleicher Zeit die Ruhrbcsetzung fortführcn. In der Nachmittagssitzung hielt dann Ministerpräsident Serriot seine angekündigtc Rede über die Außenpolitik, in der er er» klärte: Wir haben uns in Frankreich bemüht, solide Grund- lagen für den Weltfrieden zu schassen. Dieser Idealismus hatte in Genf einen Sieg davongetragcn. Wir haben in Gens dargelegt, daß Gerechtigkeit ohne Macht ohnmächtig ist und daß Macht ohne Gerechtigkeit zur Tyrannei siihrt. Der Abgeordnete Briand unterbricht und erklärt, er habe das Protokoll unterzeichnet und glaube, dah das^ine Tapset, der geschossene . Friede« gede«. Herrrot seht sodann auf Dt« Politik gegenüber Deuischlan- ei«, und erklärt, Deutschland habe eine Note über hi« Kriegönerontwortlichkeit angekündigt. Die sran» gternng habe erklärt, wenn diese dentsche Rote ab. trde, würde sie sic nicht entgegeanehme«. Dies« es verhindert, daß diese worden sei. Bei der Behandlung ltts Deutschlands in den erfolgen könne, wenn Deutschland keine vorzugsbchandlung verlange, erklärte Herriot auf einen Zwischenruf, daß in bezug auf das Kontrollrecht die fran zösisch« These triumphiert habe. Der Präsident der Kontroll kommission in Deutschland, die vom Völkerbund eingesetzt werde, werde ein Franzose sein, ferner habe er den Obersten Rat de*.nationalen Verteidigung damit beauftragt, die Krage der Sanktionen jetzt zu ftndiere». SS sei ein Plan entworse» worben, de« er jetzt der Kammer »och nicht Mitteilen könne. Herriot wandte sich dann der Frage der interalliierte« Schnlbe« zu, besprach weiter die Räumung der Kölner Zone und erklärte, die Politik der französischen Regierung versuche, das Einverständnis mit den Alliierten zu erzielen. Niemals seien die Beziehungen zwischen Frankreich und Eng land besser und herzlicher gewesen als setzt. Herrtot verlas sodann zahlreiche Dokumente über die Arbeitsmethoden der Kontrollkommission und betonte, was die Besetzung des Rheinlands für Frankreich bedeute. Am Rb-in liege die letzte Bedingung für vie Sicher heit Frankreichs. Wenn Frankreich am Weltfrieden Mitarbeiten solle, 'mnn müsse zuerb sein- Sicherheit garantiert sein. Herrtot unter suchte dann die Bestimmungen des Vertrags von Versailles und setzte ihnen dt« angeblichen deulschen Verfehlungen gegenüber. Er sprach von der AnSbilbnng junger Rrkrnte« «nb Reservisten. Eine der ernstesten Fragen sei die Frage der dentsche» Polizei. 1013 habe die deutsche Polizei 50i>00 Mann Kommunalpolizistcn und 27000 Mann Staatspolizisten umfaßt. Im Jahre 192V sei Frankreich einem Pianöve rDe nt sch lank» s zum Opfer gefallen. Deutschland habe gefordert, die Stärke seiner Reichswehr von 109 000 auf 200 000 Mann zu erhöhen. Das sei ihm verweigert worden. Die Alliierten hätten thm aber gestattet, seine Polizei von 00 000 auf 150000 Mann zu erhöhen, mit der Bedingung, daß die Polizei einen lokalen Charakter tragen müsse und nicht zen tralisiert werben dürfe. Die Stärke der Gendarmerie sei von 12000 auf 17 000 Mann gebracht worben. DentschKmd habe keine der Verpflichtungen hinsichtlich der Polizei erfüllt. Die alte Polizei bestehe weiter, und man habe die Schupo ge gründet. die eine Reichswehr sei. I» de» Bureaus der Polizei seien 30 000 Mann beschäftigt, die zn den l',0 000 Man» hinzu- gercchnct werden müßte». Die Revolver «nd Maschinen gewehre der Polizei könnten auch für das Heer nutzbar ge macht werden. Die Schup» umsasse ',»00 Offiziere des alle» Heeres. Sic unterhalte eine» Genera Ist ab j!> im Mini sterium des Inner» und habe überall ein Kommando. Herriot verlas alsdann den Artikel eines Pvlizctvrgans das sich angeblich über die A n s b i l d n n g s m e t h o d c » be schwert hat, und sagt, auf Veranlassung des Ministeriums des Innern habe da» Blatt allerdings berichtigen müssen, lim z« einer Herabsetzung der Besetzung zu kommen erilürie der Ministerpräsident ivcitcr, müßte Dentschland zuerst ent militarisieren. Er wolle denen i» Deutschland Gerechtigkeit widerfahren lasse», die sich bemühten, daß der Vertrag von Versailles ausgesührt werde. Nach einer kurzen Panse kam Herriot auf den Stand der dentichcn Entwassuung zu sorechen, Er erinnerte daran, daß durch die Koniroll kommtssion 37 000 Kanonen, 87 000 Maichin.'iigeivehre, -iäoooon Gew hre, 75 Millionen Patrone» zerstört worden seien und sägte dann, was Deutschland zurüclbel,allen habe, wüie man nicht. Man konnte es aber a» dem ermessen, was man ent deckt Hab«, Rn gewissen Stellen habe mau mehr Nchervc» vorgefnnden. nfs di« Reich, wehr an Material notwendig Hube. Hettxivi erwähnte weiter die Zahl der Pfcr Se ist ttel und die Angelegenheit mit den Maschinen gewehr l Lu se n , die bekanntlich von der Kontrollkommis sion bewilligt wnrdcn, um, dann zn sagen, die Alliierte» hätten, um die ..rbcjtstosigkeit in Deutschland zu verhindern. Sie Umstellung "o-yjsscr Arsenale in Fricdensb.stricbc acstattei. Deutschland wolle aus diesem humanen Entgegenkommen Nutzen ziehe», um seine Arsenale zu behalten, in sogar »m sie zu vergröbern. Die militärischen Fabriken in Spandau «nd anderswo hätten Waffen und Maschine« i» Men ge» hergestcllt. Uruppp habe sich bisher geweigert, die Maschinen zur Herstellung weittragender Geschütze z« zerstören. Der Artikel 133 des Versailler Vertrages sei ein toter Buchstabe geblieben. Durch die Reichswehr nud die Reserven werde das deutsche Heer wieder hcrgcstellt, das die wahre Ver antwortung für den Krieg trage. Dentschland habe entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrags seinen Gcncralstab wicdcrhcrgcstcllt nnter der Leitung eines Generalissimus, ein Oberkommando und eine außerordentlich vcrvollkommnete Technik. Tie Demo kratie Hütte die Pflicht, die Wiederherstellung dieser Technik z» verhindern, AndcrnsallS seien die Erörterungen in Genf über E n t w a s s n n n g s p a k t c und über ein schiedsgerichtliches Verfahren unmöglich. Herriot erwähnte dann angebliche Acnßcrungen des Gene rals v. Leest, die deutschen militärischen Führer müßten sich darauf vvrbereiten, eine mächtige moderne Armee zu be fehlige», gerade als ob cs sich nicht nm ein kleines Heer von 100 000 Mann ohne Luftschiffe und Artillerie handle, damit, wenn die Stunde geschlagen habe, man Mittel und Wege finde, in de» Kamps ci,»zntrete». Der Wille bestehe, und der alte Geist sei »isst verschwunden wie bei einer Schildwache, die ihre Pflicht bis zn dem Angenblis erfülle, an dem man sie abrusc. Man müsse daher die politische Lage in Deutsch land in Rechnung stellen. Die Rcichstagswahlen könne man nicht als einen Fausischlag in das Gesicht Frank reichs bezeichnen. Jedoch müsse man bedenken, daß die Rechte trotz der Niederlage der Völkischen an Stimmen gewonnen habe. Allerdings Hütten auch die Sozialdemokraten gewonnen. Aber könne man behaupten, daß ihr Erfolg die Kräfte der militärischen Reaktion neutralisiert habe? Tie alten mlli- tätsischen Führer Hütten die Entwaffnung in Deytschlatid ver hindert, man der Bet den Alldeutschen und den Rechtsparteien wettere fortgesetzt gegen den Vertrag von Versailles. Anläßlich Zeppelin - Reise habe man gefordert, Gaß der Luftschissbau weiter bestehe» bleibe »nd daß die Lustschifshalle in Friedrichs- Hafen nicht zerstört werde» solle. Die französischen Bauern »nd Soldaten würden beleidigt. Er könne, wenn er wolle, Artikel und Reden verlesen nicht nur von protestanti schen Pastoren und Generalstäblern. Während man zwischen Franzose» und Dcutschcn nur von Wirt- chastIicher A n n >, l, e r n n g svrechen sollte, antwvrt- ' an Frankreich mit haßerfüllten Worte». Das sage ich unseren Alliierlcn, das sage ich auch besonders Italien, denn die öster reichischen Sozialdemokraten haben uns gesagt, daß Deutsch land ihr Land annektieren wolle, damit cs sich in acht nimmt nnd damit nicht aus Bauer» ans Filzpantoffeln -ie heran- schleichcn, die sür den großen Weltkrieg mit verantwortlich sind. Vielleicht haben unsere englischen Freunde Unrecht ge tan. die Rüskehr des Kronprinzen so leicht hin- zunchmcn. Ich sage ausdrücklich: Vielleicht. Ich sage ferner: Vielleicht habe ich Unrecht getan, daß ich vom Reichs- Dle erste Aufnahme des neuen deutschen JTeichskablnetts Or. Luther. Dt»» ist zugleich die erste Gesamtanfnahm« der deutschen Rrtchsregterung seit 4 Zähren. Sitzend: von link» »ach rdcht«: iXetchsautzonmtntster Or, Stresemann, Reichskanzler Or, Luther, LFetchotnnen- ratntster Schielt, 5XrIchsInstizmlnIster Freuten. Stehend von link« «ach rechts: Retchsernährungemtntster Sraf Llanttz, LKetchsarbeitsmtnlster Or. Braun», sX«tch*«trtschaft»mlntst»r Or. Okrnhan», 5X«ich»postnrt»tst»r Sttngl, Relchsfinanzmtnlster Or. v. Schltebe«, 5Xelch»»,rk«hr»mtntst«r Or. Drohne.
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