Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050409016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050409
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-09
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.04.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugrgedllbn WnkN»r«ch »Ar «-»»,» bei tL,N» M«imalt«»r üuiraaun, durch unlcr, Volk« und »»r>n>», a» Lo'-n- und Phi»««««, »ur «lnmav «Hl »o2> , 8n»«ludchtnt-«»o«. uulllondp s Ml b« » Ml. so Pf. »l«> »unualia» t!u>i«llun« durch di« illjinkvrii»Nakch>. im Au», dmd uni «ni orechkndem Sulchlaa«. N oLdrull aller »rtil«l u. O na mal. R>u-'l-»»e» nur mil d«ullich«r L.-«I >«»»«»»»« lL!r«<>d Nackr.") «ilälll». -iachliSilich« Lonvrar- ainvriich« dl«ib»u undkrüchichnat: uiivrrian«!« Mauulknvt« wrrdru »ich» auiiirwadr». r«I«,ramm.«dr»ll«: tlachrichir» r>r,»»e» Äs O«. «errMel 185«. Soviel»«»«» »». Ilojoil«» L« HN»U» »vu Soolu«». >i8, u Kmr«l«sr4»ük Id«-«»«»«»,, ^Itmurllt 3. I..Mll!lg.Vk!li8ei«tisii88!i'.S4. SvLdvltvo rsroiortvr vsweadüto soraedme» 8tU» tu jrxlor L*n tLtu^o. Sau»laelchLstSii«lle: «artrnftr. »8/4«. -lnreigen-canf. >nuadm« von «lnkiindlaunain di» nachmina»« 3 Udr Sonn- und Stinta,» nur Manmilrad« 33 vor n di» '/u Utir. Li« > ivalXa« vruud i«>lr !ca 3 Lllbkw Li , An kli»d>aun»«n aus dir VrivaNtlic ,-ji'ie LL litt«, i die Lliialti»« ck-Ur am Lrr,- Oil« »o Ma. als Eiiiaeiandr ckril« «r Via In lllumutcrn uach Sou,,, und Sricrtoan, r lvaliia« Grundtcii: 30 P!»,. aut Prioailril« «o Pf« . uivalliae.l)eile mii Lkrlieile und oli Smaelandr 33Piz. AuaiuSru,«Au! - träne nur neuen Loraubbiiablunn. Lrleivtdtlcr werde« «u» po P-,. derechnet. slernlvreLanlchlud; «Mt 1 Sir. U »iw Sir. 2V9L OstSk-^ULSlsIlUNA. Vtolo Koukk!L«u. IbNNlme I'^ittEZt II. ÜIÜlIvI* li-X. kWin^-lnt DE" 5»ß»«srt» «NÄ EIHY 8per.! I « »»>«» N»« nur tiurUtnntv I'ktlrrülLio. xluld? linr^lmliivllrn persiinllebo kllu1tLu5v un»> Slu«lv»tu>ll»ll lo ?LN3. Julius iKellLüIiek j ildo» 8v« Iv, I»«pt. ». I. Lt. ke!euctiililig8l>egeii8Ml!ö si kllr OcUi. etvlttr. 1-ieöt. Lstrulsum. Ksrroo. rr3WrESt?VEE7^.:EE»»K^tz«!«««»«rL LvLvllLekIrmv ill Lilllsdl v. ü. kstrekds. «IlnInilM SU-m I?, LLLtt' tl?»» 4444 LA»«»«!. Politik DclcuM. KtteaewercinSwelen, Stadtverordnetenwahlrecht. technisch»: HiliSarbciler i»l ÜNutmaßl, Witterung: istnssl,l I,I»»It«»«s 44 Ht4»i »1 II 4444li» 4 » vV« Ttllkllll. iLtcinlsdiciist, Ple'rdeausitclllliig. Marokto-vtoiiscrcii;. Reise des ^cliscrpnares. Börscuivechciibericht. meist kciter. veränderlich. I >»«4tUUlU^, »/« <4^4 44 Z. »t ur v» Herr Th6ophile Telcassö i»at sich noch immer nicht entschlossen, seine Politik der gewun> denen Zweideutigkeiten und unbestimmten Erklärungen ouszu> g/ben. Nachdem er es bei seiner ersten im Senat erfolgten Aus eiiiandersehung über die marokkanische Frage fertig bekommen hatte, auf die Hauptsache der darüber cingebrachten Interpella. üon, nämlich die deutscherseits erhobene» Beschwerden wegen der Unterlassung einer anillicben Benachrichtigung von dem cng- lilch-'ranzösischcn Beiträge, überhaupt nicht einzugehen, hat er nunmehr allen politischen Gründen znm Troh, die nach einer offenen Anssprach« drängen, dieselbe Methode in der Kamiiier geübt. Bon vier Seiten zugleich sollte dem augenblicklichen Herrscher am Quai d'Orsay Ivegen seiner unbestimmbaren und ungreifbaren Haltung in der, wenn nicht direkt brennend, so doch stark brenzlich gewordenen marokkanische» Angelegenheit zn- gcsetzt werden, doch glatt wie ein geölter Aal wich Herr Telcass» wiederum allen Zugriffen aus und entschlüpfte mit einigen nichts- 'agenden Oberflächlichkeiten den Händen seiner Verfolger. Er sei bereit, so sagte der Minister, in Erörterungen über jedes Mist- Verständnis einzutrelen, das etwa Vorkommen könnte. Nun wohl! Lo möge er daraus die loyale praktische Konsequenz ziehen und in Berlin, ebenso wie er cs vorher in Madrid getan hat. eine Vertrags»'ähige Regelung der deutschen Ansprüche in Marokko anregen, unter gleichzeitiger offizieller Kenntnisgabe des englisch- französischen Abkommens. Dann wäre jede Schwierigkeit der itage sofort beseitigt und Herr Telcassö hätte seinen ernsten und ehrlichen Willen bekundet, den berechtigten deutschen Interessen und den elementaren Forderungen der internationalen Höflichkeit gerecht zu werden. Leider läßt indessen die Manier, wie Herr Telcassö nach Katzen art bei seiner vorgestrigen Erklärung in der Kammer um den beißen Brei herumgegangcn ist. nicht erwarten, dah er aus freien Liiickcn den Fall zu einem solchen erwünschten Ausgange bringen werde. Er mühte also höchstens durch die öffentliche Meinung seines Landes dazu gezwungen werden, und in dieser Hinsicht e!lcn tatsächlich nicht die Voraussetzungen, die einen derartigen Erfolg möglich zu machen geeignet sind. Herr Telcassö, der seit rnmehr 7 Jahren das Portefeuille des Auswärtigen in der dutten Republik inuehat, erfreut sich nämlich bei seinen Lands- euken keineswegs ungeteilter Sympathien, sondern wird sehr heftig von rechts und links befehdet. Die Radikalen sind in eben dem Mähe seine erbitterten Gegner geworden, wie sich die internationale Gefährlichkeit seiner Manlwurfsdiplomati« gegen Deutschland heransstellt, und die Nationalisten wollen mcnts von ihm wissen, weil er die Revanche gegen Deutschland nur mit Hilfe eines, wie sie cs nennen, völligen „Lakaientums" gegenüber Eng land zu verwirklichen bestrebt ist. So rekrutieren sich also seine Anhänger lediglich aus den Reihen der „gemähigten" Nepubli. kurier, trotzdem die Delcassöschc auswärtige Politik von einer ver> nunsligen Mäßigung im Punkte der Deutschseindlichkeit weit entfernt ist. Ein merkwürdiger Widerspruch! Angesichts der scharfen und weitverzweigten Gegner schaft, die sich in Frankreich selbst gegen das Delcassöschc Lwstem richtet, muh es onssällig erscheinen, dah der erste augenfällige Mihersolg, den er damit erlitten hast nicht energischer zur Erzwingung einer angemesseneren diplomatischen Haltung oder zur Herbeiführung seines LturzeS ausgenützt wird. Namentlich versteht man nicht recht, warum Herr IaurLs, der sich zuerst in der Marokko srage Telcassö unerbittlich an die Fersen heftete und unter keinen Umständen in eine Vertagung der Interpellation zu willigen erklärte, nun mit einem Male zurückgewichen ist und den Minister höchst sänftlich behandelt hat. Es scheint da hinter den Kulissen etwas vorgegangen zu sein, wodurch sich die Gegner 'Delcassös haben bestimmen lassen, ihm im gegen- wattigen Augenblick eine Schonzeit zu gewähren. Mit Rück sicht hierauf liehe sich vielleicht die Vermutung begründen, dah der in den letzten Tagen ausgetauchtc Vorschlag der Zu sammenberufung einer Konferenz, an der olle Signatarmächte des im Jahre 1380 in Madrid abgeschlossenen marokkanischen Uebereinkommens teilzunAmen hätten, inzwischen bereits festere Umrisse angenommen und dieser den französischen Interpellanten vertraulich zur Kenntnis gebrachte Umstand den plötzlichen Frontwechsel des Herrn Jaurös und Genossen bewirkt habe. Item: wie der marokkanische Hase auch weiter läuft, in jedem Falle wird Herr Thäophile Delcassö sich irren, wenn er glaubt, das System der „Ignorierung" Deutschlands in aller Gemüts ruhe sottsetzen und dem deutschen Kaiserreiche gegenüber sich so gebärden zu können, als wenn cs bei den großen Welt- Händeln überhaupt nicht in Frage käme. Es grenzt nicht nur anS Lächerliche, sondern ist direkt lächerlich, wenn ein fran zösischer Minister des Auswärtigen in seinem offiziellen' Ge- baren so tut, als befinde sich zwischen Frankreich und Rußland eine Art von Wüste Sahara, anstatt dcS mächtigen teutonischen Kaiserreiches, das neben den übrigen in der Weltpolitik gleich berechtigten Nationen seinen Platz an der Sonne zu behaupten entschlossen ist. Bis zu welchem Grade von Hartnäckigkeit sich Herr Delcassö in sein „Prinzip". Deutschland als in der Welt nicht vorhanden zu betrachten, verrannt hat, zeigte unter anderem eine Unterredung, die er vor etwa drei Monaten einem Mit arbeiter eines Wiener Blattes gewährte und in der er sich über alle möglichen schwebenden Fragen der hohen Politik aus- lieh, ausgenommen die deutsch-französischen Beziehungen, die er einfach „ignorierte", ebenso wie er es geflissentlich vermied, den Namen des Deutschen Reiches in irgendwelchem anderen Zusammenhänge zu nennen. Das ist freilich nur ein kleiner Zug, aber gerade kleine Züge sind oftmals bezeichnend für den Charakter und die Handlungen einer ganzen Persönlichkeit, zu mal, wenn an dieser überhaupt nichts Großes zu entdecken ist. In der Tat, engherzig und kleinlich ist an dem gegen wärtigen Leiter der auswärtigen Politik der dritten Republik alles, und dem entsprechen auch die Mittel, deren er sich zur Verwirklichung seiner Pläne bedient: cs sind auf der ganzen Linie Hinterhältigkeiten, Zweideutigkeiten, versteckte Angriffe und kleine Nadelstiche, womit Herr Telcassö und seine Leute gegen Deutschland operieren. Was in Rom Herr Barröre mit seiner gegen den 'Dreibund gerichteten Schulung des Jrrcden- lismus betreibt. daS sucht nach anderer Richtung in Fez Herr St. Ncnö-Taillandier zu bewirken, und auf denselben Pfaden warrdelt in Äonstanlinopel Herr Eonstans, dessen aufdringliches Agitieren gegen den deutschen loyalen Mitbewerb im ottoma- mschen Reiche — hat er es doch letzthin nicht verschmäht, unter polternden Drohungen vom Sultan die Zurücknahme eines Testes der bei Krupp aemachten Geschützbcstellungen und die Zuweisung an die französische Industrie zu verlangen! — sämt lichen übrigen Botschaftern in Stambul höchst unangenehm aus die Nerven gesallen sein soll. Auf derselben Lime hält sich Herr 'Delcassö in der von ihm inspirierten Presse, die durch das von ihr fortgesetzt gegen Deutschland verspritzte versteckte Gift viel mehr Schaden anrichtet als die nationalistische Presse mit ihren gelegentlichen offenen Angriffen. Wenn Herr Delcassö, der ehemalige politische Redakteur des Auswärtigen bei der „Republique Fraiiqaise", das teutonische Element, die „Pr-Mens", absolut nicht verdauen kann, io ist das seine Sache. Bisher hat es seit dem 1870er Kriege überhaupt nur zwei französische Staatsmänner gegeben, welche die politische Vernunft und das reale Interesse Frankreichs über die öde Nevanchesucht zu stellen und ihr amtliches Verhallen nach der Richtschnur einer Annäherung an Deutschland zu gestalten wagten. Diese beiden waren Jules Fcrry, der „Tonkinese", und Hanotaux, der Vorgänger Delcassös. Der erste stürzte, weil er seine Deutschfreimdlichkeit zu offen zur Schau trug, und Hanotaux, der durch seine jüngst erschienen« „Geschichte des zeitgenössischen Frankreich" seinen Ruf als besonnener, weitblickender und objektiv urteilender Staatsmann neu befestigt hat, muhte im letzten Grunde ebenfalls wegen seiner zwar äußerlich unauf fälligen, aber im stillen um so konsequenter betriebenen Be mühungen um die Anbahnung eines freundlichen Verhältnisses zu Deutschland vom Schauplätze seines Wirkens abtrcten. Herr Thöophile Delcassö macht's min seit sieben Jahren umgekehrt. Wenn aber Herr Delcassö nicht bloß deutschfeindliche Politik treibt, sondern sich auch in der geflissentlichen amtlichen „Ignorierung" Deutschlands gefällt, so ist ein solches Verfahren einfach eine, wie die Franzosen sagen, „f-ttuitö", die man in Berlin nun endlich mit vollem Rechte satt bekommen hat. und angesichts deren man sich im Auslande nur mit Verwunderung fragen kann, wie lange sich die französische Nation eine derartige Vertretung ihrer auswärtigen Angelegenheiten noch gesallen lassen wird. Neueste Lrahtmtldungeu vom 8. April. Prenftischer Landtag. Berlin. sPriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus hielt heute sein« letzte Sitzung vor Ostern ab und vertagte sich dann ebenso, wie es der Reichstag gestern getan, bis zum 10. Mai. Das Haus war ziemlich schwach besetzt, so dah sich hä Stunden nach Beginn der Sitzung bei einer Ülostimmung Äc° schluhunsähigkeit herausstelltc. Es wurde deshalb aus eine Viertelstunde später eine neue Sitzung angesetzt. Die Aussührunas- bestimmungen zum R e i ch s j e u ch e n g e j e tz wurden zu Ende beraten >md mit einer Anzahl auf Kompromissen beruhenden Ab änderungen angenommen. Bei der Gesamtavstliiimung darüber stimmten nur einige Konservative dagegen. Ter Ge setzentwurf betreffend Bereitstellung von weiteren 15 Millionen zur Verbesserung der Wohnungsverbältnissc der staatlichen Ar beiter uird Beamten wurde an die Budgetkommffsion verwiesen, der nationalliberale Antrag auf Schaffung einer richterlichen Be hörde zur Entscheidung von Z vl l st r c i t l g k e i ten an die Kom mission für Handel und Gewerbe. Die von der Kommission zur Frage des öffentlichen Verdingungswescns vorgeschlagenen Resolutionen (Erwägungen über eine eventuelle bewnderc Bc- Völkcrn. Aebnliche sreundschastlichs Grüße sandte der Kaffer auch an die Königin Helene, die er mit prachtvollen Blumengaoen erfreute, ferner auch an Königin Margherita. Ein sehr freund liches Erwidcrungslelearamm des Königs von Italien erreiche den Kaiser bei seiner Ankunft in Messina. Deutsch-Lüdwestafrika. Berlin. Nach einem Telegramm aus Windhuk sind im Gefecht bei Gelbanes am 11. März verwundet worden: Reiter Georg Neubett, ^geb. 22, 12. 82 zu Sayda, früher im Gardereiter-Regimcnt, »schuß linker Unterarm stchwcrs: Neuer Bruno Jäckel, geb. 23. 3. 83 zu Leipsig-VolkmarSdors, früher im 131. In'aincrie-Regiment, Schuß linke Hüfte (schwer): Jäckel ist inwlgc der Verwundung am Ist. 3. ou Herzschwäche ge storben. Genickstarre. Wien, lPrio-Tel.) In den westlichen Bezirken Galiziens sind seit Anfang Februar bis '20. März 160 Personen, darunter 163 Kinder, an Genickstarre erkrankt, und 56 Personen, darunter 55 Kinder, gestorben. Die Krankheit nimmt häufig schon nach sechs Stunden einen tödlichen Verlauf. Von den ae- u-.sei'den Kindern bleiben fast alle taub oder mit anderen Ge brechen behaftet. GrosteS Bauungliick in Madrid. Madrid. Heute vormittag stürzte hier einNeubau c i n. Das Bauwerk ist ein im Bau befindliches Wasser-Reser voir. Man nimmt an, dah 4VÜ Menschen verunglückt sind. Gen- darmen eilten zuerst zu Hilfe. Dann tras Militär aus der Un glücksstätte ein. und bald darauf erschienen der Kriegsminister, der Gouverneur der Provinz, der Prinz von Asturien und ein vom König entsandter Ossizier. Bis nachmittags 8 Uhr waren 5üLeichen geborgen. Tie Schüler der Bergakademie beteiligen sich an den Rettungsarbeiten. Madrid. Der König, der den Schießübungen in Carabanchcl bcigewohnt hatte, kam mittags zurück und begab sich nach dem cscbauplatz des heutigen Unglücks. Die Menge brachte dem Herrscher Odaliunen dar. für die er sehr bewegt dankte. Der König überwachte persönlich das Rcttungswerk. Zerrissene Gliedmaßen und verstümmelte Leichname wurden aus dem Schutte herousbefördert. Ein verwundeter Arbeiter erzählte, der Einsturz sei so plötzlich erfolgt, daß er sich kein Bild davon habe machen können. Die Arbeiter hätten eine Kata- strophe schon befürchtet, da vvr 14 Tagen schon drei Gewöll»e cinstürzten und in vier anderen starke Risse ausgetreten waren. Der Ingenieur und der Unternehmer des Baues werden allgemein aufs lchärsste verurteilt. Der Ackerbanministcr hat eine Unter suchung cingcleitet. Der Ministerrat trat um fünf Uhr zur Be ratung zusammen. Scharen von Arbeitern, die ihre Arbeit unter brochen haben, sind an der Unglücksstätte versammelt. Allent halben in der Stadt herrscht größte Erregung Ter russisch-javanische Krieg. Petersburg. sPriv.-Tel.s General Linewitsch meldet dem Kaiser unterm heutigen Tage: Das Gefecht bei Chinchiattin am 4. ds. dauerte 12 Stunden. Der Feinv batte bedeutende Verluste. Auf unserer Seite fielen 1 Offizier und 4 Kosaken: verwundet wurden 2 Offiziere und einige 30 Kosaken. Am 5. ds. drängten unsere Vorhutmannsckasten die japanische Vorhut bis Taipinlin zurück. Am 6. ds. besetzte unsere Infan terie das Dorf Kuinschii, nachdem sie den Feind aus dem Dorfe vertrieben hatte. Der Feind trat einen eiligen Rückzug an. Petersburg. lPriv.-Tel.) Aus Gund'chulm wird ge meldet: In den letzten Tagen ist eine Bewegung der Ja- pancr gegen den russischen linken Flügel zn bemerken. Tie Wege sind infolge des Tauwetters in furchtbarem Zustande. Die chinesische Bevölkerung von Kirin ist in größter Unruhe, da das Gerücht verbreitet ist, die Sladi würde demnäckfft von den Japa nern eingenommen werden. Die Chinesen verlassen in eiligster Flnckt die Stadt. den Annavme. Damit das Abgeordnetenhaus bei seinem Miever- zusammentritt hinreichenden BeratungSstoff voriindct, werden rn der nächsten Woche noch die Kommissionen zu Beratungen zusammen sein. Znr Reise deS KaiscrpaareS. Messina. Ter Kaiser sandte im Lause deS gcsirigcn TageS ei» Telegramm an den König nach Rom, loorin er seinen Dank dafür aiisspricht, daß der König sich nach Neapel bemüht und lo Gelegenheit geboten Hobe zur Erneuerung der freund- schastlichea Beziehungen zwischen den Herrscherhäusern und den zuaes. u'inc «cttcuung von 20» Mttl. Patronen lei ,oevcn im Auslände vergeben worden, eine solche von lveiteren 300 Mill. stehe bevor. Der Agent von Creuzot habe soeben eine Order für Kanonen und Schicßbcdarf in Höhe von 150 OM 000 Mark erlangt. Die sibirische Bahn werde fortgesetzt verbessert, das zweite Gleis stetig verlängert. Znr Lage in Russland. Warschau. lPriv.-Tel.i Nach einer offiziellen Peters- burger Meldung wird in Russisch-Polen am 1. Juli die Land au t o n o m i e und am 1. Januar u. I. die städtilchc Auto- nomic cingeführt. Zur Marokko-Frage. Paris. (Priv.-Tel.s Die gestrigen Erklärungen Delcassös über Marokko werden in der Presse nur kurz erörtert. Die „Republique Franchise" sagt: „Tie Erklärungen entsprechen dem Geftihl derjenigen Franzosen, die ihre Mäßigung, bewahrt haben und auf Wahrung der nationalen Ehre bedacht lind. Die sozinlistiiche „Humanitö" des Abgeordneten Iauräs schreibt: „Falls Herr Delcassö nicht innerhalb weniger Tage Verband- jungen mit der deutschen Regierung angeknüpft haben wird, um alle Mißverständnisse über Marokko zu zerstreuen, wird die Frage von neuem aufgeworfen und gründlich erörtert wer den." Der nationalistische „Figaro" sagt: „Nack den Erklärun gen des Ministers Delcassö bleibt nichts anderes übrig, als die Debatte über die Jntcrvellationen l>elreffend Marokko auf bessere Zeitcw zu verschieben. Unter besseren Zeiten ist der Augenblick zu verstehen, in dem die Erörterungen selbst gegen- standslos geworden sein werden. Man wird dem Herrn Del cassö für seine Haltung überall Dank wissen, und auch weiter hin cinsehen, day bei den ständigen Beziehungen zwischen der deutschen »nd der französischen Regierung der Weg von der Rne de Lille nach dem Quai d'Ottay ein kürzerer ist, als voll Cuxhaven nach Tanger." Der nationalistische „Eclair" schreibt: „Man muß bedauern, daß Delcassö überhaupt gesprochen hat: denn ein so klägliches Ausgebcn des Programms vom Oktober 1901 hat niemand für möglich gehalten. Vor acht Monaten 0NllIUg(7'4gNgU -«--iS e ,i,e«snv^s>go»o USzxllSF PNVljUUSb
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite