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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188402220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-22
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ezirksa^ ir1884. 78» T22 nhöhe Mts« "°s die Wissenschaft für jene Kreise ohne Prinzen haben es zu stände ge- ^mlich diejenigen dem Spotte und dem Ge- «rsch-Ini,«,Nch. Mit Ausnahme der Dann- und Festtage, abends fllr den fol ¬ genden Tag, Preis dterteljLhrltch I M, so Pfg,, Monatlich so Pfg,, «tNjel-Nrn, S Pfg, Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten «nd die Ausgabe stellen des Tage blattes an, rschieden mabcnd, von der n stille rheit neisel. I»». SM. Uten zei- an, daß er guter Bruder Jiisck-t- werMi mU « Pf,, für < gespalten« »«»«»' --- «eil« d««chn«t. D «einst« gaserU» - »«trag »0 PW- , »omplisierte blllartsch« SaWßtz^Ä nach »esonweiat H Tartf. > Jnl«alen. «Mitch«- 2^ M dt« t«w«L»: - -,j Mend-«mm>t«r'mL» »ormittag» so Uw-»'- 8 Ter neue ungarische Gewerbegesetz- eutwurf. Der von der Staatsregierung am 7. Febr. dem un garischen Reichstage vorgelegte neue Gewerbegesetzentwurf beruht nach der „Soz. Korr." von einem ungarischen Gewerbeinspektor zugegangcncn Mitteilungen im großen und ganzen auf demselben System, welches dem bis herigen Gewerbegesetze vom Jahre 1872 zu Grunde liegt. Außer den Erfahrungen, welche im Laufe eines Jahr zehnts im Schoße des Ministeriums hinsichtlich der Durch führung des bestehenden Gewerbegesetzes gesammelt wor den waren und welche eine möglichst präzise und gewis senhafte Fassung des neuen Entwurfs zum Behufe der Beseitigung eventueller Zweifel herbeigeführt haben, sind es vornehmlich folgende fünf Abschnitte, welche eine prin zipielle Abänderung erlitten haben. Eine Reihe von Ge werben wird für konzessionspflichtig erklärt, die Wander lager werden streng geregelt, für die gewerblichen Lehr lingsschulen sind eingehende Maßnahmen getroffen, da mit sich diese Institution lebensfähig entfalte und deren Entwicklung auch finanziell gesichert werde. Für die Meister der Handwerke sind obligatorische Gewerbekor porationen, sogenannte Zwangsgenossenschaften zu errich ten unv schließlich hat die Organisation der gewerblichen Behörden eine von Grund aus verschiedene Zusammen stellung erfahren. Die übrigen Bestimmungen betreffen in eingehender Weise das Lehrlingswesen, bei welchem die Lehrlingszeit, die Ausfertigung des Zeugnisses, die Führung des Lehrlingsregisters, die Beaufsichtigung des Verhaltens und des Kirchenbesuchs speziell geregelt er scheinen. Auch bei den Gehilfen wird die Sonntagsruhe zum Besuch des Gottesdienstes obligatorisch eingeführt, ferner werden für die Gehilfen die Arbeitsbücher obliga torisch erklärt, die rechtliche Stellung der militärpflich tigen Gehilfen geregelt, Bestimmungen über das Gehil fenregister getroffen. Auch ist ausgesprochen, daß sowohl Gehilfen als Fabrikarbeiter, wenn es die Statuten ge statten, seitens der freien Gewerbegenossenschaften, welche neben den obligatorischen Gewerbekorporationen belassen iverden, als Mitglieder ausgenommen werden können. Des weiteren wird die Beaufsichtigung der Fabriken ge nauer präzisiert und den Gewcrbcbehörden zur Pflicht gemacht, über die vollführte Inspektion der Fabriken dem Ministerium jährlich Bericht zu erstatten. Für gewisse Gewerbe ist eine gesetzliche Bestimmung getroffen, daß den Betreffenden das Gewerberecht entzogen werden könne. Für die Arbeitseinstellungen wird ein schiedsrichterliches Verfahren eingeführt und überhaupt für alle Uebertre- tungen des Gewerbegesetzes eine weit strengere Bestrafung uormiert. Die Geldstrafen werden ausschließlich für die Gewerbeschulen verwendet. Dieses Gesetz soll mit dem 1. Oktober 1884 in Kraft treten. Artliches md Sächsisches. Frankenberg, 21. Februar 1884. . j- Die in Erdmannsdorf gehegte Befürchtung, daß infolge des Brandes des Hauptgebäudes der von der Firma Arno u. Moritz Meister vom Finanzminister v. Könneritz erpachteten Spinnerei die darin beschäftigt ge wesenen Arbeiter brotlos werden würden, ist von der geschädigten Firma insofern entkräftet worden, als diese in der von ihr ebenfalls betriebenen oberen Erdmanns- dorfer Spinnerei Doppelarbeitsschichten einführen wird, sodaß auch der Geschäftsbetrieb der Firma eine Störung uicht erleiden kann. — Der in Chemnitz infolge Erbauung eines neuen Schlacht- und Viehhofes außer Gebrauch gesetzte alte Gchlachthof auf dem Nikolaigraben ist um den Kaufpreis von 28000 M. in Privatbesitz übergegangen und es wird sich an seiner Stelle bald ein stattlicher Neubau erheben. - Aus de» stenographischen Niederschriften über die von zusammen 800 M. zu ver schling Geld im Bet S s wenigen Tagen bis auf 430 M. m ueoert u? anfangs seinen Verfol- gendliche Taugenichts mußt stch^ gelang, ihn gern geschickt zu entz Y - Bahn in einem Koupee U «Ku Oünia van dortuaal der Titel „Ehrenbuch* binde? Efiehen und dieser Tage das bezüglich-Diplom eingehängt wordew^^r Veteran und pensionierter Beamter Steueraufseher Just m Waldheim, einer vondenweniaen, welche noch Augenzeugen der großen Schlackten aeaen Napoleon I. waren und sich unter Pen Kämpfenden befanden, beging jetzt seinen 1812 Soldat geworden, diente Just zunächst im fachst schen Dragoner- und später 'M HMr^ Landtagsverhandlungen ist zu ersehen, daß Bebel in der Sitzung vom 13. d. nicht die ihm auf Befragen des Präsidenten von der Kammer verweigerte Erlaubnis zum Verlesen einiger Briefe des früher in Dresden und spä ter in Zürich gewesenen Kaufmanns Elias -Schmidt nach gesucht hat, sondern nur einige Stellen aus den Briefen citieren wollte, was aber infolge leisen Sprechens Bebels vom Präsidenten in der obigen Weise verstanden wor den war. — Einen höchst erfreulichen Erfolg hat der für Stadt und Kreishauptmannschaft Dresden im Juli v. I. erlassene Aufruf gehabt, eine Luther-Jubiläum- Stiftung: Rettungshaus für verwahrloste Mädchen, zu begründen. Der Gedanke, von einer christlichen Frau angeregt, fand bald in einem größeren Kreise Anklang. Jetzt ist das Ziel in der Hauptsache erreicht. Eine Haussammlung in Dresden ergab 4400 M. 46 Pf., an direkten Gaben gingen ein 7947 M. 30 Pf., sodaß laut Rechnungsabschluß vom 18. Januar d. I. über ein Kapital von 12347 M. 70 Pf. zu verfügen war, wozu die Besetzung zweier Freistellen kam. Das Komitee setzte sich mit dem Direktorium der Diakonenbildungs anstalt mit Rettungshaus zu Obergorbitz bei Dres den in Verbindung, und das Resultat der getroffe nen Vereinbarung ist, daß der separate Seitenflügel des Gorb'tzer Kirchen- und Schulgebäudes für eine neu zu begründende Mädchenfamilie von 15 Köpfen unter dem Namen und der Aufschrift Luther-Jubiläum-Stift über lassen und eingerichtet wird und Gorbitz diese Mädchen familie für alle Zukunft selbst unterhält, wogegen als Entschädigung das gesammelte Kapital an Gorbitz aus gezahlt wird. — Die vom Dresdner Bezirksverein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke eingerichtete erste Dresdner Kaffeeschcnke war in der 5. Woche von 1028 Männern und 265 Frauen, zusammen von 1293 Personen besucht, während in der 1. Woche nur 394, in der 2. nur 785, in der 3. nur 864 und in der 4. Woche 1280 Personen darin verkehrten. Es wurden in der 5. Woche 513 Töpfe Kaffee, 477 Töpfe Warmbier, 434 Töpfe Thee und 189 Töpfe Suppe verabreicht. Die Konsumtion von kondensierten Suppen nimmt ebenfalls zu. Infolge der günstigen Erfahrungen mit den ersten beiden Kaffce- schenken hat nun der Dresdner Bezirksverein, der am 19. d. schon nahe an 1000 Mitglieder mit etwa 3200 M. Jahresbeiträgen zählte, die Gründung weiterer Kafsce- schenken in belebten Stadtteilen vorbereitet und hofft, durch Vermehrung der Mitgliederzahl zu immer weiteren Anstrengungen ermuntert zu werden. — Was für Elemente unter den „armen Reisenden" sich befinden, zeigt wiederum die vorgestern in Dres den erfolgte Festnahme eines sich Kunstmaler Stein aus Darmstadt nennenden Mannes, welcher wiederholt beim Betteln in aufdringlicher Weise und dabei grob sich be nommen hatte. In Verwahrung desselben befanden sich 14 gefälschte, auf den „Gymnasiallehrer", „Zahntechni ker", „Photograph" Landry lautende Legitimationspapiere der verschiedensten Art, ferner ein geflitschter Paß, ein nachgemachter Stempelabdruck, ein Fläschchen mit Stem pelfarbe rc. Der Verhaftete, welcher wahrscheinlich einen ganz anderen Namen als „Stein" oder „Landry" führt, ist vorläufig geständig, seit 2 Jahren umhergezogen zu sein und vom Betteln gelebt zu haben. — Der vor kurzem in Dresden verhaftete sozialistische Journalist Max Kegel befindet sich jetzt wieder auf freiem Fuße, da eine vorgenommene erneute Schriftenvergleichung den Beweis erbrachte, daß der Genannte mit dem Schreiber der in den jüngsten Wochen ausgestreuten und schon mehrfach erwähnten Drohbriefe nicht identisch ist. — Raffinierte Schwindeleien hat ein Tischlerlehr ling in Riesa ausgeführt und dadurch seinen Eltern bit teres Herzeleid bereitet. Der 17jährige Bursche hat u. a. sich zu 2 verschiedenen Malen durch Wechselfäl- als Wachtmeister in das Gardereiterregimenr ver,e,r, von welchem er 1834 den Abschied nahm, um, nach Ein tritt des Zollvereins, die Stellung eines berittenen Grenzaufsehers mit dem Stationsorte Schandau zu übernehmen. Einige Jahre darnach als Obersteuerauf seher nach Waldheim versetzt, mußte er im Jahre 1854 wegen überkommener Invalidität in den Ruhestand treten. — Gegenüber der jüngst in Wien durch den Kron- Prinzen Rudolf und den Erzherzog Johann mit so schlagendem Erfolg vorgenommenen Entlarvung des spiritistischen Mediums Bastian berührt es bedauerner- regend, daß in der so aufgeklärten Bevölkerung unseres Landes der Spiritismus noch immer seine Gläubigen findet und namentlich in der Gegend Zschopaus, beson ders in den Strumpfwirkerdörfern, sogar zahlreiche An hänger gewinnt. Begüterte Landwirte, junge frische Arbeiter, besonders das weibliche Geschlecht schließen sich den Vereinen an, die sich unter sich „heilige Medien" nennen. Sind es ihre dunklen Lehren von den über irdischen Dingen, ist es der Wahn, als ob sie mit den unsichtbaren Geistern in Verbindung ständen oder in solche sich versetzen möchten, oder sind es die Geldunter stützungen, die sie sich gegenseitig gewähren, das läßt sich nicht sagen, doch so viel ist gewiß, daß der Zauber des Geheimnisvollen mit unwiderstehlicher Gewalt auf die Menge wirkt. Die Vereinigungen haben ihre eigenen Kassenverwalter und stehen gegenseitig in regem Verkehr. Recht treffend bemerkt zu der einleitend erwähnten Ent larvung nun die „Wiener Mediz. Wochenschr."; „Nicht der spiritistische Schwindler Bastian ist der Blamierte; blamiert und verlacht ist nur jenes Publikum, welches den absurdesten Betrügereien Glauben schenkt, wenn i diese nur in ein gewisses Mysterium gehüllt sind; bla«^ miert und verlacht ist nur jenes Publikum, welches voN den Errungenschaften der Naturforschung nichts weiß und nichts wissen will, welches nicht gelernt hat, das Natür liche von dem Wunderbaren zu unterscheiden. An die Wunder des Somnambulismus, des Hypnotismus, der Geistererscheinungen und an ähnliche Schwindeleien- glaubt dieses Publikum, aber die Naturwissenschaften, welche klarthun, daß das Wunderbare nichts als 7^- sind bei demselben schlecht angeschrieben. Punzen, welche es unternahmen, die ^^uUung des Betruges durchzuführen, haben der Auf- Amtsblatt der Rönigl. Amtshanptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadlrats M Frankenberg. außer d« BerlagS«pedltton mich deren ZeitungSboten, auSwLrtr sümtlich« BüreauS und Wialstellen der «nnmcenexped^A Jnva^N^ Haasenstein L Bögler - W. L. Daube L «°. w. außerdem in Auerswald- Lr. Gastwirt Anton Richter tim «rbaericktt. in «t-d-rwt-fa Hr- Materialwarenyan — r. 15. mefiz?
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