Suche löschen...
Dresdner Journal : 06.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190512067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19051206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19051206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-06
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 06.12.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V- S8S Mittwoch, den 6. Dezember nackmittagö. IStts. iS G il G «. 1 Ä. Ämtlichcr Teil. 6 s. » G. 3 G. 10171 Abrcilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, Vehördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile,) Nichtamtlicher Leit mchm, Um- spcku- 'denz: Lieie- An- von t s l <j>, ),so B. i, 5 Uhr »raliou onsoli- i 5,87, stood«- iontein ngand 1,7^, i 7,3», onsols rliener icrsvil Waner Dresden, am 30, November 1905>. Ministerium des Innern, B. <s. i,7S B, G. > b G Dresden, 6, Dezember Se. König!, Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha ist vergangene Nacht 3 Uhr ->0 Min von Dresden wieder abgereist. Dresden, 6. Dezember Sc. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, ist gestern abend 11 Uhr 40 Min nach Stuttgart gereist. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Ober Postschaffner Knöfel in Dresden bei seinem Übertritt in den Ruhestand das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kommerzienrat Arnhold su Dresden das ihm verliehene Fürst!. Reußische Älterer Linie Ehrenkreuz 2. Klasse anuehmc und trage. 5,25 bA l B. Die „Vaterländische Lebensversicherungs- Aktiengesellschaft in Elberfeld" hat als Haupt- bevollmächtigten für die Bezirke der Kreishauptmann schaiten Bautzen und Dresden gemäß tz 115» Absatz 2 des Reichsgesctzes über die privaten VerficherungS- nnlernehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn Camillo Romprecht mit dem Wohnsitze in Dresden, Helm Hochstraße 1, bestellt , Tagesgeschichte. Dresden, 6. Dezember. Zur gestrige» Wesenheit Sr. König!. Hoheit des Herzogs Gotha, rechts Sr. Majestät: Se. Hoheit der Herzog Karl Borwill zu Mecklenburg-Strelitz, Staatsmmister vi Rüger, Kommandierender General, General der Kavallerie v. Broizem, Generalleutnant v. Schweinitz, Generaldirektor v. Kirchbach re., links vom Herzog v. Sachsen-Coburg und Gotha Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, Staatsminister I). Or v Sehdewitz, Generaladjutant, General der Infanterie v. Minckwitz, Oberhofmeister v Malortie, Oberstallmeister v Haugk, Generalmajor v Alt rock, Oberleutnant v. Schack rc. Gegenüber saßen: die Staatsminister v. Metzsch, Or. Otto und General der Infanterie Frhr. v. Hausen, Oberjäger meister v. Minckwitz, Oberschloßhauptmann v Carlo- witz-Hartitzsch, Generalleutnant v. Kirchbach, Gesandter Wirkt. Geh Rat Frhr v. Reitzenstein, Generaldirektor Graf v. Seebach, Oberschenk Graf v. Einsiedel, Kämmerer v Criegern, Geh Rat v Baumann, Generalmajor v Lasiert und Hofmarschall v Mangoldt-Rciboldt:c. Hinter den Stühlen der Fürstlichen Herren hatten die Leibpagen Aufstellung genommen Nachdem der Braten serviert war, erhob Sich Se Majestät der König zu folgendem Trink spruch: Ew. Königl Hoheit begrüße Ich heule herzlichst in Meinem Hause und an Meinem Hose, nicht bloß als einen lieben Bundessürsten und werten Bundesgenossen in unserem großen deutschen Vaterlanbe, sondern auch als Verwandten, al- Chef derjenigen Linie unseres großen Wettiner Hauses, aus dem Meine vielgeliebte, leider verewigte Mutter einstens hervorgegangen ist. Ew. Königl. Hoheit haben heute die Gnade gehabt, die Stellung L In -mite Meines ersten Husarenregiments an zunehmen. Ich sage Ihnen hierfür Meinen herzlichsten Dank, denn durch dieses neu geknüpfte Band werden alte Beziehungen, welche schon früher bestanden, als Weiland Se. Hoheit Herzog Ernst von Coburg im Garde- Reiterregiment Dienst tat, von neuem wieder angcknüpst. Ich erblicke aber darin sowie in dem heutigen Besuche Cw. Königl. Hoheit den erfreulichen Beweis, daß Sie von derselben Ansicht erfüllt sind, daß wir deutschen Bundessürsten eng und freundschaftlich zusammenstehen müssen. Ew. Königl. Hoheit haben vor wenigen Monaten die Negierung Ihres Landes übernommen Tas war ein wich- .iqer Alt, nachdem in Hochdero Land« lange verschiedene Schwankungen geherrscht haben. Nachdem Ew. Königl. Hoheit auch dem Lande eine Landesmultcr gegeben haben, sind alle Bedingungen wohl erfüllt für eine hoffentlich recht glückliche Zukunft. Und in diesem Sinne bitte Ich die Anwesenden, mit Mir in den Rus einzustimmen: Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Mein lieber Vetter, er lebe hoch! hoch! hoch! Im unmittelbaren Anschluß au die Rede Sr. Majestät erwiderte Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha: Ew. Majestät danke Ich bewegten Herzens für die gütigen Worte, mit denen Ew. Majestät Mich soeben begrüßt haben Ich danke von ganzem Herzen für den glänzenden Empfang, der Mir heule bereitet wurde, und danke aufrichtigst für die hohe Auszeichnung, die Ich in der Stellung L la «uite Ihres ersten Husarenregiments ersehe, das die hohe Ehre hat, den Ramen des Hochseligen König Albens Majestät zu führen Ich bin stolz und dankbar, durch diese gnädigste Ernennung Ew. Majestät in Verbindung mit der Königl. Sächsischen Armee gestellt worden zu sein. Der jüngste Souverän des Wettiner Hauses grüßt dankbar und ehrerbietig Ew Majestät mit dem Ruse: Se. Majestät der König von Sachsen Hurra! Hurra! Hurra! Nach aufgehobener Tafel fand im Stucksaalc Cercle statt, der bis kurz nach 7 Uhr währte. ',48 Uhr wohnte Se Majestät der König mit Seinem Hohen Gaste der Ausführung des Shake- Sachseu Coburg und Gotha am Königl. Hofe ist noch zu berichten: In den Nachmittagsstundeu empfing der Herzog den an Seinem Hofe beglaubigten König! Sächsischen Gesandten Wirk!. Geh Rat Ernennungen, Versetzungen re. im öffent liche« Dienste. Im «»tschSftsbereiche d,» Ministerium» »er Finanzen. Postverwaltung Ernannt: Jentsch, seither Lber-Postassiftent, als Postverwalter in Bühlau; Palitzsch, seither Postanwärter, als Postassistent in Radebeul - tbcrkößnitz. Im «eschäftövereiche de» Ministerium» de» Innern. Landes Versicherungsanstalt Königreich Sachsen. Angestrllt: Militäranwärte: Schröder als Exvedicnr. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» Kul- tu» u. Ssfeutl. Unterricht». Zu besetzen für Ostern 1006: » die 2.ständ. LehrcrstelleinObercrinitz. Kollator: die oberüe Schulbehörde Außer 120 M. Wohnungsgeld sür vcr- vcirawten, 7b M. für unverh Lehrer 1200 M. Grundgehalt, HO M. sür Turnunterricht. 5b M sür eine Fortbilduags ichulstunde; 2 die neuerrichtcte 2. ständige Lehrcrstelle in Brand b. Zwickau. Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer freier Wohnung 1200 M. Grundgehalt, 110 M sür Sommeltnrnunterricht. Gesuche sind unter Beifügung sämt licher Prüflings- und AmISsührungszeugniffe, sowie eines Militärdienstnachweises bis 2l Dezember beim Bezirksschul- insvektvr sür Zwickau II. Or. Schersig, tinzureichen Frhr». v. Reitzenstein, Exzellenz, sowie den Königl. Großbritannischen Ministerresident Viscount Gough und später den Kaiser! und Königl. Österreichisch- Ungarischen außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister Frhrn v. Braun. Um 2 Uhr stattete der Herzog Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Villa Strehlen und sodann Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg in der Zinzendorfftraße Besuche ab und fuhr bei Ihren Exzellenzen den Königl. Staatsministern v. Metzsch und General der Infanterie Frhrn. v. Hausen vor. Später besuchte Se. Königl. Hoheit der Herzog in Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg die Königl Gemäldegalerie und das Königl. Grüne Gewölbe. Um '46 Uhr nachmittags fand zu Ehren Sr. Königl. Hoheit des Herzogs eine Königliche Gala tafel statt. An dieser nahmen Se. Majestät der König mit Seinem hohen Gaste, Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg und Se. Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg Strelitz mit den Herren des Königl. großen Dienstes sowie des Gefolges und des Ehrendienstes teil. Außerdem waren mit Einladungen zu dieser ausgezeichnet worden: Ihre Exzellenzen die Herren StaatSminister v Metzsch, O Or v. Seydewitz, Or Rüger, Or. Otto und General der Infanterie Frhr. v Hausen, der kommandierende General des XU (1. Königl Sachs.) Armeekorps, General der Kavallerie v. Broizem, der Kommandeur der 3. Division Nr. 32 Generalleutnant v Kirchbach und der Königl. Gesandte Wirkt. Geh. Rat Frhr. v. Reitzenstein, der Ministerialrat im Königl. Hausministerium Geh. Rat v. Baumann, der Generaldirektor der Staatseisenbahnen v Kirchbach, der Kommandeur der 3. Kavalleriebrigade Nr. 32 Generalmajor v. Lasiert, Polizeipräsident Köttig, Major v. Arnim, sowie die Rittmeister v Hoven, Struve, Frhr. v. Koenneritz, Frhr. v ZschinSky und Gontard und Oberstabsarzt Or. Arland vom 1. Husarenregiment „König Albert" Nr. 18. Die Versammlung der Gäste, denen bei der An kunft von einer Paradewache des Königl. Garde reiterregiments im Vorzimmer zur französischen Galerie militärische Honneurs erwies-n wurden, fand im Stucksaal der II. Etage statt. Se Majestät der König holte den Herzog in Höchstdessen Gemächern ab und begab Sich mit Ihn: vom roten Salon aus, wo Sich Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg und Se. Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz anschlossen, unter Vortritt und Begleitung des Königl großen Dienstes und der Königl. Leibpagen an die Tafel' Se Majestät der König und Sein hoher Gast hatten zur Tafel die Uniform des 1 Husarenregiments „König Albert" Nr. 18 angelegt. Die im großen Ballsaal hergerichtete Tafel zählte Gedecke. Sic war mit dem Silberservice und dem alten Meißner Porzellan vom roten Drachen ausgestattet Die Mitte derselben zierte ein in Silber getriebenes großes Spiegelplateau mit einem herrlichen Blumenbukett aus Poinsettias und Orchideen, dem sich beiderseits kunstvolle Tafelauf sätze und Porzellanschmuckstücke mit mächtigen Poinsettiabuketts anschlossen. Tie beiden Längs seiten des Speisesaals schmückten große von Pflanzen arrangements umgebene Goldbufetts, die, etagen förmig aufgebaut, eine reiche Sammlung altertüm kicher goldener Tafelprunkstücke repräsentierte». Tie Sitzordnung an der Tafel war folgende: an der Mitte Se. Majestät der König und Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und speareschen Lustspiels „Was ihr wollt" im Schau spielhause bei. Von hier begab Sich Se. Königl Hoheit der Herzog mit Sr Königl Hoheit dcin Prinzen Johann Georg nach dem Prinzlichen Palais in der Hinzen dorsstraße und nahm dortselbst den Tee ein. Se. Majestät der König hatte Sich im Theater von Sr Königl. Hoheit dem Herzog verabschiedet. Abends kurz nach 11 Uhr begab Sich Sc Königl Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, begleitet von Sr Königl Hoheit dem Prinzen Johann Georg nach dem Hauptbahnhose und trat von da nachts 3 Uhr '>0 Min die Rückreise an — Se Majestät der König begab Sich heute früh zur Jagd auf Helfenberger Revier Die Zusammenkunft der Schützen erfolgte um 9 Uhr im Helfenberger Grunde Das Jagdfrühstück wurde im Rittergute Heisenberg eingenommen Dresden, 6. Dezember. Se Königl Hoheit der Prinz Johann Georg ist gestern abend 11 Uhr 40 Min zum Besuch seiner Durchlauchtigsten Verwandten nach Stuttgart abgereift. Se. Königl Hoheit gedenkt am 11. dM vormittags wieder hier einzutresien. Deutsches Reich. Berlin. Se Majestät der Kaiser hörte gestern vormittag im Neuen Pala iS bei Potsdam die Vor träge des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen v Hülsen-Haeseler, des Chefs des Admiralstabs der Marine, Admirals Büchse! und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals Frhrn. v Senden-Bibran — Se. Majestät der Kaiser hat auf die Nachricht von dem auf der Vulkanwerft in Stettin erfolgten Stapellaufe des Linienschiffs „Pommern" dem Obcrvräsidentcn Frhrn v Maltzahn, der die Taufe des Schiffes vollzogen hat, folgende Drahtantwort zu gehen lassen: „Ew. Exzellenz Meldung über den glücklich vollzogenen Stapellauf Meines Linienschiffs „Pommern" hat Mich mit Freude erfüllt. Ich bin überzeugt, daß das neue Schiff die alte traditionelle pommersche Treue Hochhalten und zu des Vaterlandes Schutz und Ehre jederzeit seine Pflicht tun wird Wilhelm l. U." — Ter Reichskanzler Fürst v. Bülow hatte für gestern Einladungen zu einem parlamentaritchen Abend ergehen lasten. Von 9 Uhr ab empfing er die Schar von Gästen mit unermüdlicher Liebenswürdigkeit, unterstützt vom Chef der Reichskanzlei, Geh. Rat v Löbcll. Die Präsidien des Reichstags und beider Häuser des Preußischen Landtags waren vollständig er schienen; ebenso waren überaus zahlreiche Mitglieder der drei Parlamente anwesend, sowie auch der Bundesrat, das diplomatische Korps, die Hofgesellschaft, die Gene ralität, die Admiralität, die Gelchrtenschaft und Künstler sowie Finanzkreise und städtische Behörden zahlreich ver treten. — Durch den Abschluß neuer Handelsverträge mit sieben europäischen Staaten, sowie durch die autonome Erstellung neuer Tarife in mehreren anderen Ländern wird unsere gesamte Produktion für den Warenverkehr nach und vom Auslande vor völlig neue Verhält nisse gestellt. Es handelt sich hierbei nicht nur um neue Zollsätze, sondern in vielen Fällen um eine neuartige Ausgestaltung und Auslegung der Tarife, der zudem durch die Herausgabe neuer Warenverzeichnisse ein weiter Spielraum eröffnet ist Die gesamte Zollpraris findet eine veränderte Grundlage vor, und schon jetzt sind diejenigen Firmen, die Kataloge für das Auslands geschäft Herstellen oder Preiskalkulationen vornehmen wollen, nicht in der Lage, über das hierfür notwendige authentische Material zu verfügen In diesem Augen blicke erscheint dankenswert und zeitgemäß die Zentral stelle für Vorbereitung von Handelsverträgen mit der Herausgabe eines Zollhandbuchs für den inter- 8177 '» ' Tmw re and 177«)., er Rw Nahiv ' b3'4. Norf. Pacific Silber Lnmss lind Wissenschaft. mal- 6,13, muar- 6,28, 6,32, embcr arvellung t» ffe mit leoenoigem Nachgesuht verparkt Alles in allem wird der eigentliche Zweck des Dichters, die ungebundenste Fröhlichkeit walten zu lasten, und sie doch durch herzgewinnende Anmut zu überstrahlen, hier nirgends von roher Theatcrpraris in den Hintergrund gedrängt. Die Pietät, mit welcher der lyrisch musikalische Teil der Dichtung behandelt ist, spricht hier deutlicher, als jedes Lob. Freilich muß man dem Bearbeiter für jede Darstellung so verständnisvoll nachempfindende Künstlerkräfte wünschen, als sie hier zu Gebot stehen. Adolf Stern. Uutz- Rrch- ZinS> kage- laq«) >6,30, Tag«) lage- anla» >peka. 1lt, rsH, Paul- Rio iuots !e u. Vor' Leku« thern »rsolk outh cific- "igle Wechslung von Bruver uno Schwester enthalten ist, nicht ganz überwinden Aber sie tut ihr Möglichstes, den Anteil der Phantasie an den Gefühlen und Neigungen der ernsten Gestalten in „Was ihr wollt", des Herzogs, Olivias, - Violas und Sebastians, hervorzuheben und die unwahr scheinlichen Teile der Erfindung symbolischer wirken zu lassen Sie zerschneidet entschlossen das Band, das Shakespeares Lustspiel mit den „Menächmen" des Plautus und den italienischen Jngannikomödien der Renaissance - verknüpft und versetzt, unbekümmert um die Novelle des i Bandello und deren Schauplatz, die Handlung nach dem lustigen Altengland, dem das edle Dreiblatt: Junker > Tobias v Rülp, Junker Christoph v Blcichenwang und i der Narr und die Prachtfigur des puritanischen Haus- > Hofmeisters Malvolio entstammen. Sie drängt mit gan; ! unscheinbaren, aber feinen und wohldurchdachten Hilfs- , mitteln die romantische und die lustige Handlung dichter zusammen und steigert das Grundgesühl gesunder Lebens- i freude und kräftiger Laune, das durch Shakespeares - Lustspiel hindurchgeht, zu reinerer Wirkung. Der Vcr- i gleich mit einigen früher gespielten Bearbeitungen macht es durchaus deutlich, daß die Zeit nicht bloß darauf ausgegangen ist, die zahlreichen Verwandlungen zu i beseltigen und eine geschlossene Scenenfolge zu er- ; reichen, sondern daß es ihm zuerst und zuletzt , darum zu tun war, die Lebenssülle und den > poetischen Gehalt des übermütigen Dreikönigstagsspiels i zu besserem Verständnis zu bringen Tie romantische i und die komische Handlung der Komödie laufen nicht - nebeneinander her, sic sind fester verknüpft und spiegeln > sich gegenseitig Das, was Otto Ludwig die durchaus mimische Sprache Shakespeares nennt, das Durchklingen des Hauptaffekt«, des GrundtonS der einzelnen Gestalten durch alle Wandlungen und den Augenblickrausdruck kann durch Weglassungen und Zusammenziehungen eben sowohl abgcschwächt als verstärkt werden, in Heiß' Be ¬ emer Schilderung moDernen tpejuytstevenv esauz gewiß hat die Landschastsmalerei zu allen Zeiten und bei allen Völkern ihre Bedeutung gehabt, hat die Kunstübung an ihr sich erprobt, ihr Darstellungßvermögen an ihr ge bildet, von ihr aus Wege gesucht zum Bildnis und zu anderen Zweiggebietcn der Malerei. Tenn die Dar stellung der Natur galt immer als das beste und ein dringlichste Lehrmittel für den, der mit der Palette arbeitet. Niemals aber hat sic so dominierende Bedeu tung gewonnen wie in der Gegenwart, nie sind die Maler, selbst die Meister der Fontainebleau- und Barbizonschule nicht, mit größerer Liebe, mit tieferer Hingebung den Stimmungen nachgegangcn, die sich in der Landschaft widerspiegeln, nie haben sie die Natur mit beseelteren Augen betrachtet wie in unserer Zeit. Das kleinste Stück Himmel erscheint ihnen wert, in hundertfältiger Wieder holung wiedergegeben zu werden; jeder schlanke Birken stamm wird ihnen zum belebten Wesen, das sie in allen Stimmungen des Tages, unter der Einwirkung de« Morgen-, Mittags- und Abendlichts beobachten und zeichnerisch und farbig festhaltcn. Keine künstlerische Entwickelungslinie ist so beschaffen, daß sie in unausgesetzter Steigerung aufwärts führt: beinahe jeder Fortschritt hat einen Rückschlag im Gefolge, jede Höhe steht Tiefen gegenüber, und langsam Erwor benes wird oft durch Mißachtung schnell wieder verloren und erst neu gewonnen, wenn man wieder dort anknüpft, wo man einst die Verbindung löste. Wir sehen dies charakteristisch an der Zeit vor Constable, dem großen englischen Landschafter; Schritt um Schritt hatte sie den Mutterboden aller Kunst, die Natur, verloren, hatte sie sich darin gefallen, sie zu verbessern, umzumodeln nach dem Idealbild«, das sic beherrschte Statt leuchtender Abendstimmungen stellte man kalte Sonnenuntergänge dar, die Landschaft mußte, wenn sie gefallen sollte, mit heroischen Tempelrcsten, mit romantischem Gemäuer gr- Sächfischcr Kunstvercin. I Neue Folge.) Es muß eine fesselnde Ausgabe sür den Kunsthistoriker, wenn cr zugleich 'Ästhetiker ist, sein, eine Geschichte der neueren Landschastsmalerei zu schreiben Die erste Fest stellung, die man zu machen hätte, würde die sein, daß unsere Gegenwartsmalerci ganz und völlig im Charakter der Landschaft steht, daß diese überall hin in der bildenden Kunst ihre Beeinflussungen wirksam werden läßt, daß man beinahe unter demselben Gesichtswinkel wie Land schaften andere Gebiete der Malerei betrachtet Der Porträtmaler sind nicht wenige, die zum Hintergründe des gemalten Bildnisses nicht mehr den Raum eines Zimmers, sondern die weite Landschaft wählen, und selbst der Historien- oder Allegorienmaler setzt seine Schilderungen, lieber als in hohe Hallen und Säle, in die freie Natur hinaus Man könnte Hunderte von Beispielen nennen, an denen sich der Nachweis für diese Tatsache erbringen ließe. WaS ergibt sich aus ihr 7 Daß, wenn man eine Geschichte der Landschastsmalerei schriebe, man sich tiefgründig zugleich befaßen müßte mit einer Darstellung der Spiegelungen der Menschenseele, mit König!. Schauspielhaus. Am 5 d M: Auf Aller höchsten Befehl: Lustspielouverture (op. 16) von Jul. Rictz — „Was ihr wollt", Lustspiel in vier Aus zügen von Shakespeare. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl Heiß. Tic gestrige Wiederholung des Shakespeareschen Lust spiels land auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs statt, der mit Seinem erlauchten Gast, Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha und Sr Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg im Schauspielhaus erschien und der Vorstellung dcS Lhakespearcschen Lustspiels beiwohnte Das Haus trug ein festliches Gepräge; die Nietzsche Lustspielouverture, von der Königl Kapelle unter Leitung des Hrn. v Schreiner gespielt, diente der lebendig bewegten, im Zusammenspiel überaus abgerundeten, in den Einzel- leistungcn vortrefflichen Verkörperung des klassischen Werkes, zur stimmunggebendcn Einleitung Tie Darstellungen, die „WaS ihr wollt" in der neuen Bearbeitung bis jetzt erfahren hat, haben nicht nur die Vertreter aller Gestalten der heiteren Schöpfung in ihrer Wiedergabe freier und spielsreudigcr gemacht, sondern auch den Wert der Bearbeitung deutlicher und eindringlicher hcrausgestellt. Es braucht ja nicht besonders gesagt zu werden, daß gewiße Schwierigkeiten, die aus völlig veränderten LebenSanschauungcn und Kunst- gcwöhnungcn beinahe allen Lustspielen Shakespeares gegenüber erwachsen, von keinem Bearbeiter völlig gelöst werden können Auch die sorgfältige und nach mehr als einer Leite hin außerordentlich glückliche Bühnenbcarbei- tung von Karl Zeiß kann die Fremdartigkeit, die für unser Fühlen in dem Mcnächmcnmotiv und der Ver- sr ». 15,25 B. »7 ». »5 «. >2,50 G. 0 B. Dtes-Ntt Journal Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktags nachm 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden vezi,,»Preis. Beim Bezüge durch die Geschäft»»»,», tnn,röatl Pre»d,n» 2,50 M (tinschl. Zutragungi, durch die Vok >m Deutschen Reich« 3 M. cau-schliehlich B«sttllg«ld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zuracksenduna der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein« geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgrld beizufügen. AnkündigungSgebühren: Die Zeile Neiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankilndi- gunaS seite oderdcrenRaum 20 Pf. Bei Tabellen- und Zisiernsatz 5 Pf Ausschlag für die Zeile Untcrm Re daktionSstrich (Eingesandt) oie Tcxtzcile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittags 12 Uhr sür die nach mittags erscheinende Nummer
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite