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Neueste Nachrichten : 31.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189812313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18981231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18981231
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-31
- Monat1898-12
- Jahr1898
- Titel
- Neueste Nachrichten : 31.12.1898
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Nr. Wo. Gomit-dem. Dresden, 31. December 1898. 70000 Abonnentetu Mueste Yachrictiten full« d« Ida-M« VIII« «-.-«...«-«9«..5:- s---·«··..-;- «.- ..-E·3«-Y’..,·:LT »« fk Ei: UND· nnd complietrtekilusa Las« as. II« II llustrsst im: seien Vonasbqaszptuup VII-THE» TTLMEFH 111-EITHER! Hpcsjecxllasmsurg Levis Fand-111 vMLLVIE »Ist-esquisses; denen-I«- ohae Zins. sc« VII m: des-c. gen. ledaeåtsztottnkigkfkkåxxkeches Unabhängiges Organ. «ss·ss.s-s.e.s-sssks.ssgksssss IGUII Etsch-be sum. Its-U Mit. s-s Ist) f. In) soqtssesstinsttket stllalserstrase Cl» sichs-II für Its-nackten« and Laternen-Annahme I Otiqiualpreilm la Ultstadn O. Ssnetdey soffs-las. h. besser, Mitte-Mk. W. s. Weise, Es« tunc-txt. II· ARE-to, stknailchnxlax L. Baums-m, strehlen-km. U. O. esse, cmerstkc · ( cke Bisses-fu«» Ich. Gktm Faltenxk U. —- Idenstadtg J. Ha enl , Kaufmann, Haupt-It. M. ehe: ssnyaerstkase Oh, Eingang Maktinssukherstkaßk R· Welthe- Ovpellstkaße 17 und alle Aanollcen-Bureaus. Gelesenfte Tageszeitung Sachfenä 111-Hob« Denkst-March sasvoa-.lsoltohos. Seelen· Ist-or. Kopf· und Vmlisuksistisvlr. lisperte-s. 111-sinkst. Sein-solt« und state« Vaters-hohe. psstossllomtlslsloasom Wolle-so kosten. stokontdllm Solon-sen. - Ikjoctskttttlllcältåktbqrzslossca Die heim? Nummer umfaßt IC seiten. Rom-m siehe Seite l) und 0, stanveöamtliche Nachrichten und Messen« Nacheichten für Sytvefter Seite It. Die vorliegende Nummer: der Dresbner »Neuefteu Rad-richten« ist die letzte diese« Quarte-le. Wer auch im nächsten Vierteljahre eine ununterbrorsene ZulteEung wünscht, möge sofort für Erneuerung des Abonnements Sorge tragen. Unsere sämmtlichen Träger-innen und Filialem sowie bte Postanstalten bezw. Landbriefträger nehmen Bestellungen auf die ~Neneften NnchrichteiW entgegen. Neu eintreten« Poftnbonuenten erhalten nach Einfenbung der Postquittung den Anfang des hochinteresfanten laufenden Romans »Gut-lieh errungen« kostet-los sugefandd Verlag der »Am-stets Rathrichteirä Keine Kanzlerkrifr. C» Wie oft ist in den legten anderthalb Jahren schon eine Kanzlerkrise angeiagt worden! Sie ist niemals förmlich ausgetragen worden. Ein sensaiionsliisiernes Hamburger Localblatt tischt dieselbe Sage jetzt wieder auf, und ein Biirsenblatt secundirh indem es Herrn v. Miquel als kommenden Mann und Kanzler bezeichnet. Die ~Nordd. Allg. Zig.« bringt an der Spihe ihres Blattcs ein Demenii folgenden Wortlautk »Der «Oamb. Grneralangeigers oetsssentlicht einen aus; in einzelne andere Preszorgane übergegangenen und von diesen eommentirten Ar tikel, in welchem behauptet wird, es bestanden in Bette» verschiedener gesetzgeberischer Fragen und einzelner von der Staatsregierung er . grissener Vertoaltungsmaßregeln scharse politische Gegensätze zroischen dem Reichskanzler einerseits und dein Bireprlisidenten des preußischen Staats: rninisteriums und anderen Mitgliedern de! Staatzministeriirmg anderer- « seits. An allen diesen Behauptungen ist nattirlich kein wahres( W o r t.- » Osficiöse Unwahrheitzerkliirungen haben ersahrungsgemäß häufig nur geringe Glaubwiirdigkeih Aber im gegebenen Falle haben wir es in der That nur mit einer absolut willkürlichen Combinatiom vielleicht sogar blos mit einem provocatorischen B er s u eh Sb a l l o n zu thun. Unsriede in der Reichsregierung oder im preußischen Staats ministerium besteht, nach unseren aus bester Quelle geschöpsten Jn sormationety nicht, am allerwenigsten ein Gegensas und Kampf zwischen Hohenlohe und MiqueL Der Letztere ist überhaupt keint Hugo Bot-ach, -—«-—s- Hofcieferanh ««- 3ltmarlkt, Ecke Sgcjftxgßzx Htommender Mann« mehr, sondern besitzt längst die bestimmende iMachtk vie Form mach: es ja nicht, sondern der Geist und das Wesen. Daher erstrebt er die Kanzlerschast überhaupt nicht mehr, von welcher er überdies weiß, daß sie nicht leicht von einer anderen Persönlichkeit bekleidet werden kann, als einer solchen, die durch vornehmen Rang und historischen Namen ausgezeichnet ist. Außerdem sind unsere Zustände so eigenartig, daß Herr v. Miquel als förmlich insiallirter Kanzler und Ministerpräsident einen schwereren Stand zur Durchfiihrung seiner Tendenzen und Pläne hätte, als jetzt, wo er scheinbar in be scheidenerer Stellung verharrt. Fürst Hohenlohe aber ist eine kühle, keine leidenschastliche oder empfindliche Natur, er weis; auch, das; sein Scheiben trotz Alledeni von dem größten Theile der Nation ung e r n gesehen und seinen Kaiserlichen Neffen wegen der Wahl des Nachs solgerg in Berlegenheit seyen würde. Das ijt die wahre Lage und darum giebt es zur Zeit keine Kanzlertrisk Z Politische Uebersichts ·« Dresden, so. December. Zolls nnd cteuer-Anstüufte. Von dem Riickgang oder auch nur Stillstand unserer wirthßchasts lichen Auftvärtsbewegung wie ihn z. B. die sinanzministerielle angst liche Borsicht Herrn v. Miquels seit Jahresfrist bei den ver schieden ten Gelegenheiten angetiindigh ist in den Zoll- und Steuer- Auswei en des Reiches nichts zu spüren. Es liegen jetzt die amt lichen Zissern über die Zeit vom 1. April bis 1. December d. J» also iiber die ersten acht Monate des laufenden Etatsjahres vor. Jn dieser Periode hat die Jsteinnahme an Zöllen und Berbrauchssteuern 5013 Millioiien betragen. Das ist gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Pius Von Ists-Millionen. Es sei dazu bemerkt, daß von diesem Mehr 27915 Millionen auf die Hölle, 10«t·-, Millionen auf die Zucberstseuer und IS'-i«- Millionen aus die Branntwein-Verbrauchs- Abgabe entsallem Der Zuwachs in den Zuckersteuereinnahmen ist am markantestem er tesultirt aber iiberwiegend aus dem Anfang des Etatsjahreh es ist wahrscheinlich, daß er siir das noch ausstehende letzte Drittel des Etatgjahres sich nicht in gleichmiißigem Betrage er höht. Zuckersieuer und das Prämiensystem, Zuckerexport und bciniischer Consuny die Bewahrung unserer ganzen groß gewordenen Zuclerindustrie überhaupt, sind ja jetzt Fragen, welche nicht allein den lVoltstvirth bewegen, sondern sich immer dröngender schon an die Ge setzgebung wenden. Fiir die Zukunft und zum Theile schon siir die kommenden Monate ist mit einer sernenen Steigung der Zuckersteuev einnahmen nicht zu rechnen. Sonst ließen sich nach den Ergebnissen der ersten 8 Monate die Rolli und Steueraufkitnste des Volljahres heute schon aus mindestens 60 Millionen schätzen. So werden es einige, aber doch nur wenige Millionen weniger werden. Immerhin aber ist ein hoher Ueberschuß fijr 1898——99 sicher. Ilohtsohcxklssmsssttstolito in bekannter guter Was-re, verkauft lett da« Paar mit out· 90 Ist. staates-Strümpfe von 60 Pf· an, sonsten-Socken in größte: Auswahl. Baumwolle-II sitt! vollem) Ketten· am! Dasaea-llutoksoake. 6760 Wollen· und Ballhandfchuhr. Dichayer schnhwaapetu Deutschland. —« Die Kaiserin Friedrich wird von England in etwa vier· zehn Ta en nach dem Festlande zurückkehren. D e Kaiserin wird in diesem Hinter« Berlin nicht besuchen, sondern sich von London direct nach Florenz und später nach Bordighera begeben, von wo die Rück: reise nach Deutschland im April erfolgen wird. —’ Die Vorlage wegen Erneuerung des Peivilegs der sßeichsbauk ist im Zlteichsanlt des .Jnnern nahezu sertiggestellt und soll dem Bundesrath bald nach Neujahr sugestellt werden«. —«« Der ~Fall Stil-un« und der ,Reichsanzeiger«. Die von einem Berliner Blatte an die Unterlassung des Abdtuckes des Communiques der ~Wiener Abendpost« seitens des »Reichsanzeigers« getniipfte Schlußfolgerung, als ob man an Berliner leitender Stelle auch jetzt noch den »Fall Thau« als unerledigt betrackzåk wird uns von gutunterrichteter Seite als irrig bezeichnet. Die ngelegenheit kann thatsächliclx so weit dabei die diplomatischen Weiterungen zwischen den beiden betheiligten Staaten in Frage kommen, als a b - gethan betrachtet werden. i —«· Zum »Tai! Delbriitkä Mit Riicksicht aus die von einigen Blättern gebrachte Mittheilung iiber die Zusammensehung des Dis ciplinargerichtshoses welcher demniichst den Fall des Prosessors Del brück »in erster Instanz abzuurtheilen haben werde«, weist einer unserer Berliner Correspondenten daraus hin, daß diese ~2lburtheilung« noch keineswegs eine ausgemachte Sache ist. Die Angelegenheit besindet sich noch im Stadium der »Boruntersuchung«, mit welcher ein Jusiitiar betraut ist. Erst aus den Bericht des Lesteren hin erfolgt die Ent scheidung des preußischen Cultusministers darüber, ob das Verfahren seinen Fortgang nehmen soll oder nicht. —«· Die Ausweisungem Jn einem großen Theile der deutschen Presse wurde dieser Tage die Mittheilung einer Berliner Correspondenz wiedergegeben, der man Beziehungen zum preuszischen Finangminister Dr. v. Miquel nachsagh wonach der Finanzminister die A sieht hätte, bereits in seiner Etatsrede am 17. Januar im preußischen Abgeordnetenhause die Ausweisungspolitik der Staatsregierung in eingehender Weise zu beleuchten, und zwar wähle der Minister diesen Zeitpunkt, um seinen Gegnern die Mög lichleit einer Erwiderung fiir die nächsten Tage zu rauben. Diese Mittheilung ist, wie uns aus Berlin von autoritatider Seite geschrieben wird, vollständig erfunden. Der Minister denit gar nicht daran, iiber den Rahmen seiner Etatsrede hinaus ugehen und dadurch den in letzter Zeit erfolgten Ausweisungen den Charakter: einer großen Staatsaktion lzu geben. Die Regierung will es vielmehr dem Abgeordnetenhause se bft überlassen, seinerseits die Initiative zur Besprechung der Ausweisungen zu ergreifen. -—«« Mit Bezug auf Herrn v. Tausch wird uns lion unserem Berliner E.-Correspondenten geschrieben: Die von einem Berliner Localblatte erst liirzlich verbreitete Nach ruht, daszder bekannte Criminalcommiösar ixTauschdurch Spruch des Staatsministeriums in den Ruhe and versetzt worden sei und zwar unter Zubilligung vonllhsz der ihm zustehenden Pension ist salsch. Wie ich von maßgebende: Seite höre, hat das preuß ische Staatsministerium sich mit der Angelegenheit noch nicht beschäftigt, es dürfte dies jedoch in den niichsten Tagen schon Kijuigliches Hofschaufpielhaus. G r illpa r z er, den man gern als den österreichischen Schiller bezeichnet, wird von den Bühnen sehr ungleich behandelt. Die Ge schäststheater geben ihn gar nicht oder doch nur einein berühmten Gast zu Liebe ~Medea« oder »Sappho«. Die ~Ahnf«rau« war einst das Werktagsessen der aufregungsbediirftigen Menge, jetzt gruselt Nie manden mehr dabei. Die Menschheit hat das Gruseln verlernt. Die großen tiinstlerisch geleiteten Bühnen besinnen sieh alljährlich einmal, daß Grillparzer gelebt hat, und bringen wie Festauffiihrung das eine oder andere Poesiewerk neu studirt. Erfreulich genug steht Dre sde n statistisch auf einer hohen Stufe des Grtllparzer-Cultus. Yiit dem ~Goldenen Vließ« hat man voriges Jahr eine sogenannte Ehrenschuld abgetragen. »Sappho« fehlt ncomentan. Es ist allzu schwierig, in dieser hohseitsvollen sioesiesCharakterrolle Pauline Ulrich entbehren zu sollen. »Deö Meeres und der Liebe Wellen«, bis vor sechs Jahren hier verschollem ist Dank einer vorztiglichen Beseßung jeßt festes Repertoirsiiick geworden. »König Ottolar'« und »Ein treuer Diener« sind specifisch österreiskisch empfundene und dort stark wirkende Dramern Wohl aber ist ~We ’ Dem, der lügt« durch Sturz' prächtiges Leistung in Dresden sehr geschiißt und vollends »Der Traum ein« Leben« verschwand nie vom Spielplam Von den neuen großen Dichtungen Grillparzers Cgestorben 1872 im 81. Lebensjahre zu Wien) hat das Dreödner Hoftheater also itber die Hälfte ausgeführt, die ~Ahnfrau« wohl zuleßt mit den Meiningerm und ebenso das Frag ment Esther« erregte großes Interesse. Fremd blieben dagegen die hinterlassenen drei Dramen Grillpar ers, »Ein Bruderzwist«, »Libussa« und »Die Jitdin von ToledoC zrstbeide Dramen fußen wieder in Oesterreieh »Die Jtidin von Toledo« ist von ganz all gemeiner Bedeutung und hat durch die Auffiihrun en im Prager deutschen Landestheater mit Johanna Buska Aufsesen erregt, und was mehr gilt, sich im Sotelplan mit Auszeichnung fest behauptet. Erschienen ist das Drama 1878, brauchte also von Stutt gart bis Dresden ein Bierteljahrhundert Wartezeit Sein lebhaft drängendee Inhalt, tvie die wunderbar schöne Sprache nehmen sofort gefangen. Der vierte Act dagegen steht neben dem Bedeutendstem was Grillparzer geschrieben bat. Alphons der Edle von Castiliem im 12. Jahrhundert lebend, ist ein blutjunger König, den man vortresslich streng in allen Dibetplinen erzogen und in eiise kalte Ehe mit der jungen strenaen englischen Prinzeß Cleonore geaeben hat. Er empsindet dieie Ehe als ««- Band der Tugend, aber ihn langte-eilt die Leidenschaftslosialestz sein tibeeschäumendek Tem perament ärgert sich krank an dem ihn umgebenden hbsischeu Gleich« Muth. Da tritt— in seinen, man dars sagen schiichternen Gesichtstteis -, denn eksennt Liebesabenteuer nicht - szeine schöne Jst-in, die 111 Ists-»dem hstrsthenden slntisemtiismus soeben verfolgt und· these« da ske wider das Verbot sich in den Königlichen Park drängte. Sie ist nichts als ein launischeT sinnlich bestrickendes, wunderbar schönes, kotetteg Weib; aber sie ist fiir den jungen König ~da s Weib«, zum ersten Male ein wie er von Leidenschaft erfiilltes Wesen, das ihn fesselt, auch wohl abstößt, wieder fesselt, ihn berückt, allen Pflichten abspenstig macht, ihn vom Heere wie von seiner Gemahlin trennt -—— bis das Liebestaumeln auf dem Schlosse Buen Retiro mit einem Massacre der Juden endet, dem die schöne Rahel zum Opfer fällt. Dann erst findet der König sich und sein Pflichtgefühl wieder. Eine Vertiefung der Charaktere ist von Grillparzer kaum versucht, und jede Nebenhandlung zersällt in schwachen Andeutungem Aber die Hauptsiguren heben scch mit miichtigem Temperament aus der eben stizzirten Handlung: der König und Rahel. Von der Darstellungs dieser beiden Jdeentriiger hängt die Wirkung ab. Herr Wie ck e ent-t fesselte durch kühne Heftigkeih Geist und Würde, auch in den vielen unschlüssig zögernden Stellen, vor Allem aber in den herrlichen Dia logen des vierten Actes Stürme von Beifall, die dem Stück eine be stimmte Dauer verbeißen. Seine Partnerin war Fräulein Serda und ohne Zweifel erfüllt sie die Hauptsache, blendende, begehrlichy »jiidische Schönheit, vorzüglich. Aber sie ist zu dem Tiindeltone und Kinderübermuth womit Rahel den bewunderten König umstrickt, et was schwer und um agil zu wirken, bewegt sie sieh derart' unruhvoll gmckfilberm daß man die Absicht gar zu scharf naehempfindet Das Organ hatte nichtö Shmpathischez sondern klingt trotz derEssageration klug und nüchtern. Ob mehr Anmuth, Grazie in die übertriebener. Bewegungen bis zum dritten Art kommen wird, wenn die schöne Schau fpielerin die schwere Rolle öfter spielt, ist nicht zu behaupten. Jn den wenigen ruhigen Worten des dritten Aetes wirkte die Darstellung und Sprache günstiger. Nur gelingt es der Künstler-in nicht, zu den Vers— fiihrungsmotiven der äußeren Schönheit das faseinirende Eleinent gelzeiåiånißvoll wirkende: geistiger Anziehung auf den König aus zu r en. ' l Die übrige Darstellung war seitens des Herrn Win d s und deg Herrn D e t i m e r mattbesriedigend seitens des Herrn E ck e im a n n, Jder den alten Juden und Vater der Rahel giebt, sehr unbedeutend. Wenn der Dichter den Antisemitismus in den Vers zusammensaßit »Wir liihmten sie, und staunen, wenn sie binien«, so ist damit die Deparvation des Judenthums zwar scharf gekennzeichnet. Aber etwas größer muß die Unterwürfigkeit, dann der Hochmuth im Gliick und die wabnsinnige Dabgier am Schlusse doch zur Crscheinung kommen. Mit vollendetem Taet gab Fräulein Diaeono die fast stumme junge Königin. Die Regie lag in den Händen des Herrn Lewinaerx Der Beisall des Hauses war, wie gesagt, enorm, und ganz richtim zeichnet-«. das Publikum die beste, von innen explodirendg nicht iiinsts lich »gemacbte« Leistung, diejenige Wieckeh über alle anderen aus. " « « « « VIII-is »Dort-traun. Kunst und Wisfenfchaft «· Egidy f. Donnerstag Vormittag ist zu Potsdam Moritz v. Egidy einem Herzleidem erst 51jiihrig, erlegen. Bei Lebzeiten galt er vielen als unpraktischer Schtvärmey und in manchen Kreisen von niichterner oder einseitiger Richtung ging man nogh weiter. Da schalt« man ihn einen Thorem daß et, der begabte und geehrte sächsisckye Oberstlieutenanh den Ofsicieröroct ausgezogen, urn sich ganz in den Dienst idealer, rein ethischer Bestrebungen zu stell-en. Da verdammte die strenge Orthvdoxie den Mann, der nicht einer einzelnen christlichen Confessionsrichtung in tvelche der Zufall der Geburt ihn eingereiht hatte, angehören wollte, sondern sich schlechthin ~Christ« nannte, und. ein Christ im Geiste und in der Wahrheit sein Leben lang gewesen. Jetzt ist der ruhmreiche Streiter, der durch seine Schriften nnd seine viel erprobte Beredsanileit im Laufe der Zeit eine eigene, nicht klein· und aus den besten nationalen Elementen zusammengesetzte Gemeinde um sich schaarte, in der Kraft seiner Jahre und auf der Höhe seines YStrehenS heimgegangen· Dem Todten wird man wohl in den alletweitesten reisen mehr Gerechtigkeit als dem Lebenden .zollen. Er predigte Frieden und Bersöhnungund alle edlere Auf fassung der den Msenschen und Staaten gesteckten Aufgaben. Gewiß, seit Christus ist das oft gepredigt und vor hundert Jahren herrschte dieser Geist sast allgemein in der gebildeten Welt Deutschlands. Aber iLehre un; ålntsendung ist Kmeruzweierleå ggälielfäm sein Endziel onnte au i y nicht errei n. her es n r unser an das Niizhtekuek Hatt-teile und Reelipsztsche Heisa« U
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