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Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193801183
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- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380118
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- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-18
- Monat1938-01
- Jahr1938
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- Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1938
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17.Saml«itz l Dienstag, 18. Januar 1938 4«. Jahrgang Moskau Wer der französischen Krise Schwierige Verhandlung«« um di« Regierungsbildung - Erfolgreicher nationaler Vorstoß bei Temel - Siojadinowiisch »ei der Wehrmacht Kommunistischer Griff nach der Mcht sl sks »s eo -MM die be- WalpNul« «LLLL ihn vom Sowfetüandpnnkt aus für unzuverlässig hielt und in ihm nicht die geeignete Persönlichkeit sah, die weitgehenden Sowsetpläne aus europäischem Gebiet burchzuftthren. Unterdessen hat zwar HavaS ein Dementi ver breitet. Dieses Dementi verstärkt aber, wie das Warschauer Blatt „Kurier Warszwaskt" schreibt, nur den Eindruck der sowjetrussischcn Einmischung in französische Verhältnisse. Denn dieses Dementi be gütigt sich mit der Feststellung, daß auf den französi schen Botschafter in Moskau keinerlei Druck hinsicht lich einer Erweiterung des französisch-sowjctrussischen Paktes ausgeübt worben sei. AuS dem Ton dieses Dementis, so schreibt das polnische Blatt, könne man folgern, dah in andern Angelegenheiten ein Druck tatsächlich ausgeübt wurde. Im übrigen, wo Rauch ist, pflegt auch Feuer zu sein, und die Tatsache, bah HavaS durch ein besonderes Dementi sowjctrussische Einflüsse aus die französische Regierungsbildung zurückweisen muh, spricht für sich selbst. v» wirkt angesichts dieser Vorgänge nur wie Ironie, wenn in einer von den Kommunisten am Montag einberusenen Pariser Massenversammlung Thorez sich pathetisch gegen die „Einmischung der konservativen englischen Regie rung" in die Krise wandte. Nicht mit Unrecht weist die Polnische Telegraphen agentur heute morgen darauf hin, dah im Auslände der Eindruck entstehen müsse, als ob der gegenwärtig komplizierte Konflikt, der aus dem Gebiete der inneren Lage ent standen ist, nur der Ausdruck einer „Ausein andersetzung zwischen England und der Sowjetunion auf französischem Boden" sei. I.oooi eil» — iumocl mcl: Rabe.RrtiEH Die Regierungskrise in Frankreich dauert immer noch an. Sie wurde bekanntlich dadurch hervorgerufen, bah die Kommunisten plötzlich das Kabinett Ehau- tempS stürzten. Am Sonntagabend schienen die Be mühungen des sozialdemokratischen Parteiführers L6on Blum um ein Kabinett der nationalen Samm lung um die Volksfront herum den Kommunisten den Weg in die Regierung fretgemacht zu haben. An dem Widerstand der bürgerlichen Gruppen scheiterte dieses Experiment. .. _ Wie erst setzt bekannt wirb, hatten die Kommunisten drei Ministerien für sich beansprucht: Post, Krieg und ein Unter st aatShekretartat im Aus- wärtigen Amt. Das heißt: die Kommunisten wären durch den Besitz des Postministeriums in die Laar gekommen, den gesamten Brtesverkehr zu über wachen, um den Umsturz durch direkte Anweisungen leiten zu können. Durch den Besitz der Arsenale und der Kriegsflotte hätten sie Rotspanien alle denkbare Erleichterung verschakfen und fortgesetzte Zwischensäll«, selbst atzf die Gefahr ein»- allgemeinen Kriege» hin, herbeifsihren können. Der Pariser „Jour" tzreist auf diese Gefahren hin und besont, die kommunistische Revolution habe noch stets den Weg über die Marine genommen. Durch ein Unterstaatssekretariat im Auswärtigen Amt hätten die Kommunisten gehofft, die sofortige Einmischungs politik in Sowjetspanien in die Wege zu leiten. Diese Forderung der Kommunisten, so berichten verschiedene französische Blätter, sollte durch den Sturz des Kabinetts Chautemps durch die Kommunisten, der aus Moskaus Befehl erfolgte, erreicht werden. Moskau wollte den Auhenminister Delbos beseitigen, weil eS Tokio» Votschaster lnLWa abberusen X Loki», 18. Januar Die japanisch« Regier««» hat jetzt als Folge des Abbruch» ihrer Beziehuifgen znr chinesische« Zentral- regiernng ihre« votschajter Kawagoe an» China abberuse«. Der chinesisch« votschastsh t» Tokio hat Ja»«» «er» lasse«. auch bi« Meldung auf Seite 8) >ryen Der Krieg in Spanien Keine „Generalprobe" für den modernen Krieg Don ttvUmut KIumv, Aaupimann a. D. Es wird viel davon geredet, daß der Krieg in Spanten als „Generalprobe" für einen Krieg der Zukunft betrachtet werben könne, und diese Meinung verdichtet sich um so mehr, je weiter man sich von der Möglichkeit einer sachgemähen Be urteilung entfernt sieht. Weil sehr viel von Luft angriffen und Kämpfen mit Panzerwagen berichtet wird, glaubt man, es mit einem modernen Krieg zu tun zu haben, dessen Verhältnisse sich ohne weitere» verallgemeinern lassen. Das ist aber in keiner Weis« der Fall. ES wird dabet übersehen, daß e» sich bei dem spanischen Krieg zunächst um eine innere Auseinander setzung handelt. Dieser Umstand schränkt die „General probe" wesentlich ein. ES kämpfen — daS ist ein grund sätzlicher Unterschied zu einem großen Krieg der Zu- kunst — keine regulären Armeen gegeneinander, son dern auf beiden Seiten stehen improvisierte Truppen verbände. So war eS mehr oder« weniger auch bei Franco, als er loSschlug, denn die spanische Armee stand keineswegs auf der Höh« «ine» andern euro päischen Heere», sie war weder n«jz«ttltch organisiert noch modern ausgerüstet. Die marxistische Regierung hatte zum Beispiel von 22 MO aktiven Offizieren die Hälfte wegen „politischer Unzuverlässigkeit" entlasten, damit dem Heer die Führer genommen und ihm da» Rückgrat gebrochen. Panzerwagen, Flaks und Infanteriegeschütze befanden sich erst im Versuchs stadium. Als die Truppen Francos loSmarschierten, fuhr an Stelle eines Panzerspähwagen- ein Lastkraftwagen voraus, den man mit PanzerplätteN behängt hatte. Nur die Lustwasfe befand sich in einem besseren Zustand, und hierin hatten die Nationalen die Ueber- macht, was sich sofort vorteilhaft auSwirkte, als acht, zehn schwere Kampsslugzeuge 18000 Marokkaner, bet jedem Flug etwa SO Mann in der Maschine, von Afrika nach Spanien herüberholttn, der Kriegsmarine zum Trotz, die zum größeren Teil aus die rot« Seite getreten war. Die Marineossiziet« hatte man viehisch ermordet oder ertränkt. Daran scheiterte bann die rote Flotte. Man kann Kriegsschiff« nicht mit revolutionären Phrasen, sondern nur durch Misten, Können und mit einer disziplinierten Truppe führen. Damit wird zugleich die wichtige FÜHrerfrag« angeschnitten. Aus der roten Seite fochten anfangs, wie der französische General Atmengaud schätzt, etwa 200 aktive Offiziere. Ob diese äver alle mit dem Her- zen bei der Sache waren? Franco dagegen verfügt« über eine größere Anzahl geschulter Führer. Ihnen gelang es auch schneller, auS den Milizen — ein Wort, das neben seinem politischen Beigeschmack, den eS tm spanischen Krieg erhalten hat, auch «inen militärischen Wert charakterisiert — eine bester disziplinierte Truppe zu machen, vor allem aber, sie taktisch zweckmäßiger einzusehen. Auch der aktive spanisch« Soldat war mangelhaft auSgeöilbet. Er dient« regulär sowieso nur acht Monate, und in den letzten Jahren der marxistischen Republik wurde in den Kasernen mehr politisiert als gearbeitet. Eine gut ausgebildete und vor allem sür den Angriff erzogen« Infant« rie ist in Spanien nicht vorhanden. Nachdem Panzerwagen, Artillerie und Flieger in bi« Kampshandlungen ein- gegriffen haben, hatte sich da» Verfahren heraus- gebildet, baß. bi« Infanterie überhaupt nicht mehr angrisf, bevor nicht die Hindern Nassen den Gegner aus der Stellung vetjagk hatten. Sie besetzte fast nur noch die durch Bomben unh Artillerie zerschlagenen Stellungen. Die FltqM-chellagen sich bitter über dies« Verhältnisse, denn sie selÄt können einen Kamps wohl entscheidend beeiNslussen?aber nicht selbst entscheiden. Ihr Einsatz bebars, woraus Oberst Jaeneck« in einem Aussatz im neuen „Jahrbuch de» deutschen Heer«»" htnwetst, einer mitkämpsenden, gut ausgebildeten Jnsanterietruppe, die mit allen Waffen ausgerüstet ist. Auch da» ein« wichtig« Lehr«. Damit ist nicht» gegen die kämpferischen Eigenschaften de» Spaniers gesagt. Er Hal im Alcazar von Toledo, in Oviedo und in d«st Abwehrkämpsen bet vrunrte gezeigt, baß er sie in bewundernswertem Maße besitzt. Hier soll nur sestgestellt werden, baß bi« besten solba- tischen Tugenden nicht au»r«ichen, wenn sie nicht durch «tnesystematischtAuSbtlbung erfaßt und für di« vielfältigen Ausgaben, di« in einem modernen Krieg der Infanterie harren, nutzbar gemacht werden. Alle diese Hemmutzgen sind in Spanien innen politisch bedingt, aber abhängig auch von der geschicht- lichen Entwicklung. Innenpolitisch« Rücksichten sind e» auch, die Franco daran hindern, zu« Beispiel die ihm zur Verfügung' end« Luftwaffe sich voll au», wirken zu lasten. Läre -em nicht so, so hiltte er Madrid längst »nrchGlitUerbomben und auch Artillerie in eine« TrümtnirhWse», verwandeln oder die Munt« Sie englisch-irischen Verhandlungen Keine Einigung in -er Hauptfrage - England lehnt Vereinigung von Nord« und Südirland ab Telegramm nnsreSKorrespondenten 8t. London, 18. Januar Heute mittag wird sich entscheiden, ob di« englisch, irischen Verhandlungen «in Erfolg oder ein Mißerfolg werden. Heute vormittag beraten die englisch« und die irische Abordnung getrennt. Anschließend treffe« sich die BerhaudlungSteiluehmer bet «ine« gemein« samen Mittageste» zum Meinungsaustausch. Bo« ihm hängt eS ab, ob am Nachmittag und an den fol gende« Tage« »etter« Verhandlungen stattsinde«. Der Grund für dies« zweifelhast« Lage ist der ungeklärte Verlaus der gestrigen vesprechuugen, mit denen di« verhandlunge« eröffnet wurden. Der irisch« Mini, sterpräfldent d« Balera hat die Wiedervereinigung Nord» und SiidtrlanbS als eine BorauSsetzuug für ei« endgültiges Abkommen mit England bezeichnet. Mini. Ur. 14 -t, -aß der Bik in zunehmend» Solche wichtig«» iemerkenSwertl» trsitätSproseffoii I werben, «ü wirksam zu di- rjüngen und t» ,em hochkonM »ach Prof. Dl. t junger Ti«« stosse -er Haut- Ist al» „Vioctl' Tokalon Haut rauch bie Hart regt. -haltige, -rem könne«. Ta,»- fettfreie Lr-pu hen« Schönhi» ig sür den dan kt Hautcremes iben zugesicheri et. Packung« sie sich doch dadurch «ine Stärkung de» radikalen PartetslügelS. So kam es denn auch. Der radikal« Abgeordnete Pivert stellte die Forderung, «in Ktasteu- kampskabinett unter sozialdemokratischer Führung zu bilden. Man dürfe sich gerade jetzt nicht vom „Opium" der „nationalen Sammlung" ober der „bürgerlichen Entspannung" und ähnlicher Schlag worte etnschläfern lasten. Alle diese Streitigkeiten machten natürlich bie Stellung BlumS in seiner eige nen Partei sehr schwierig. Stund«»!«»» gi«g der Streit ««entschied«» hi» u«d h«r. Die Erregung des linken ParteislügelS wurde »ach gesteigert, als Blum mitteilte, Chautemps wolle ein Kabinett bilden, das völlig unabhängig von den Küüi- mnnisten sei. Er wolle vor allem vermeiden, baß es wegen irgendeines Manövers her Kommunisten wie der zu einer Regierungskrise kommen könne. Er wolle sich nicht znm »wetten Male von den Kommunisten stürzen lassen. Kur» vor 8 Uhr morgen» erst glyg di« Sitzung zu Ende. Dtei Entschließungen waren eist- gebracht morden. Dir erste von Lson Blum, die »weite von Zyromskt, die dritte von Pivert. Lson Blum beklagte in seiner Entschließung, daß der Mtntster- präsibent Chaujemp» nicht «ine rein« BolkSsrynt- regiernng gründen wolle. Er spricht gletchzeitta>«- neut dir Treue der Soztalbemokra'"^ " Volksfront und »nm Bolksrontpr «klärt sich im Namen feiner Part Dresdner Neueste Nachrichten Bezugspreise: 2,00 7W Anzeigenpreise: «nmdpr^: dk iFamge wm-Zeü. ,m «». Lalrmon«il.1,00RM.Poskbe»ugmonail.rxx)RM.einschl.4»Rpf.vostgebahken -"AG ^/44 44V4e4V 4444" <^4tz"44rtz44v * ,«lg,»teil 14 Rpf.,Stellengesuch« unbprivat» Mequ ZSRpf. Zustellung»-«».) Kwuzbandsend.: Mr die Woche I^X) NM AamIIIenantelgen »7ipf„ diel» mm beeil« ww-Zeil« im Textteil 1,10 RM. Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Srob.vrwben« IS Rpf. Schrlftleilmlg, Verlag ynd SaaplgeschD-stelle: Dre-dkll'k, Zerdlnandsttaße 4 anzAgm ÄrA alsschl. p-nü AN V«n^lgA2Ä orvveiledr Samrneloummer 2«wi, Zmwerle-r 27SSi-27S^ « relegr.: Leveste Dresden * Verliner SchrifNeltvng: Verlin«.35,Mniafir.i»,-Servrvf: 21-Z-i-ri-Z« Postscheck: Dresden rosa - Richtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder »urückgrsand« noch aufbewahrt. - 2m Fall« h»h«r«r Gewalt oder Leiriebsstörung haben unsre Äezicher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« Chautemps' Vemiihungen * PariS, 18. Januar Nachdem gestern, wie schon im größten Teil der »estrigen Ausgabe berichtet wurde, Lson BlumS Ide« eiuer „Regierung der nationalen Sammlung um di« BolkSsrout herum" angesichts des begreifliche« Wider. standeS der bürgerlichen Mittelgruppe» gegen «ine» Eintritt von kommunistischen Agitatoren i« ein« Re« gierung gescheitert wat, wurde der zurückgetreten«, der ßiadikalsoziale« Partei angehöreude Ministerpräsident khautemps oom Staatspräsidenten ausgrsorbert, noch einmal sein Glück z« «ersuchen. Chautempö begab sich baraushin aus die Suche nach einer Mehrheitsbilduug. Eine Beteiligung der Komm«. nisten an einem Kabinett Chautemps kam natürlich nicht in Frage, Chautemps wollte sich viel« «ehr aus die Bolkssrontparteien ohne Etnschlnß ter Kommunisten stützen und diese Volksfront »ich der Mitte hin zunächst durch Aufnahme von Ver treter« der sozialistlsch.republikanlschen und der söge, «unten unabhängigen Linien erweitern. Sntlcheidend sür seine» Erfolg war mm vornherein tie Haltung der Sozialdemokraten. Diese hatte« ihre« LmdeSrai einver«sen,*^er die ganz« Nacht hindnrch legte. Erst gegen 8 Uhp am DienStagmorgen ging die Sitzung zu Ende. Sie war reich an Wechselfälle« und hestigc« Zusammenstöße» und sührt« in ihrem Verlaus zum Rücktritt des Generalsekretärs der Partei, Paal« Kaure. Schließlich wurde gege« 8 Uhr morgens gegen zwei Stimme» «ine Entschließung Graziant angenom, «en, die folgendermaßen lautet: „In Anbetracht d«r klbsümnmng, di« eine'fözlaldemokratische RegicrungS- teteiligung ansschlietz», spricht die Landestagung der Sozialdemokratischen Partei der sozialdemokratischen Sammergruvpe ihr Vertrauen «ms, daß sie in lieber- einstimmung mit den übrigen Mitglieder« der Volks front handeln wird." Man nimmt in politischen Kreisen an, daß diese sehr rätselhaft sormulierte Entschließung di« Ge« »ehmignng der parlamentarischen Unterstützung eines Kabinetts Chautemps durch die sozial demokratische Parlamentssraktiou, wenn auch nur »us Zeit und unter alle« Vorbehalten, bedeutet. Ter gegnerische Text des kommunistensreundltchen linken Flügels erhielt nur 1881 Stimmen. ES bleibt «nnmehr abzuwarten, wie «eit sich dieses Abstim mungsergebnis aus die Haltung der Parteileitung bei ten heutige» Verhandlungen mit Chautemps auS- »irke» wird. Die „Agence Economique et Financier«" will in politischen Kreisen erfahren haben, daß Bonnet die Ucbcrnahme des Finanzministeriums in einem neuen Kabinett Chautemps abgelehnt habe. Delbos da gegen soll — dieser Voraussage »»folge — auch in der neuen Regierung Außenminister bleiben. Chautemps habe auch die Absicht, sämtliche Zweige der nationalen Verteidigung unter einem Spitzenministertum Daladiers zn vereinigen. Marxisten unter sich Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 18. Januar Die Bemühungen Chautemps um ein« Lösung der Regierungskrise wurden gestern abend durch einen plötzlichen Angrisf der Kountznntstcn erheblich gestört. Ter kommunistische Stoß richtete sich gegen bie mar xistische Konkurrenzparteti dtt Sozialdemokraten. Di« Kommunisten beschuldigten LSon Blum, -aß er „die Flinte zu früh tNS Korn geworfen habe". Er hätte energischer versuchen sollen, eine hundertprozentige BolkSsrontregiernng mit Eintritt der Kommunisten und Gewerkschaften zu bilden. Diese Anklage gegen Lson Blum fand ein weiteres Nachspiel in der Rachtsitzmig d«S Landesvorstands der Sozial demokraten. Der Vorstand war um 21 Uhr zusammen getreten, um darüber zu beraten, ob er in das Kabinett ChantemvS etntreten oder ihm nur seine parlamentarische Unterstützung leihen soll«. Aber bis nach Mitternacht sprach man lediglich darüber, ob Lson Blum leinen Versuch zur Regierungsbildung nicht zu früh ausgegehen habe. Die Geister stießen dabei sehr heftig aufeinander, und Blum forderte schließlich gegen sich selbst ein Ehrengerichts- verfahren vor dem ZcntralauSschuß der Volk», srontparteirn. In einem Schreiben an diesen AuS- schuß erklärt Ldon Blum, daß er „als Politiker und al» Privatmann" verlange, von dem Vorwurf befreit zu werden, als habe er au» irgendwelchen „bunklxn Gründen" aus die Bilbu einer BolkSfrontregieruny berUcktet. Di« Komm» en sind natürlich über die i -en Rethen der Sozial sehr erfreut, versprechen „wahren BolkSfrontrcgierung" teilznnehmen. Der zweite Antrag von Zyromskt lehnt jede Volksfront regierung, die nicht unter sozialdemokratischer Fllh- rung steht, ab. Die dritte Entschließung von Pivert verlangt die Bildung einer reinen Klassenkampf- regterung. Die Abstimmung ergab 4085 für Lson Blum, 2659 für Zyromskt und 1496 für Pivert. Diese Zahlen zeigten, dah Lson Blum nicht die absolute Mehrheit erhalten hatte. Ans diese Niederlage «rat der Parteisekretär Panl-Fa«r« »«rück. Sine EntschltebungSkommission arbeitete dann endgültige Entschließung aus, über die wir oben richtet haben. (Stehe auch die Meldung aus Seite 2) ! fterpräsident Chamberlain hat daraus erwidert, das sei eine Frage, die die Regierung in Dublin mit der Regie rung in Belfast regeln müßte. Die englisch« Regierung werde keiner Regelung der TeilungSsrage ohne Mit wirkung Nordirlands »ustimmen. Die beiderseitige» Ansichten stehen sich also schross gegenüber. ES ist ausgeschlossen, »aß be Balera den Grundsatz «»geteilte« Irlands ausgrben wird. SS ist «der möglich, baß er sich mit einer Erklärung zu frieden gibt» die i« ««bestimmter Form ein« später« Regelung in Aussicht stellt. Wie weit die englische Regierung, bie «nzweiselhast »erstäudigungsbereit ist, in dieser Richtung gehe» kann, hängt weitgehend von de« Sinslnß radikalkonservativer Kreise ab.
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