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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 31.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186907316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690731
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-31
- Monat1869-07
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M W SonMtndHWn WM/ 18SSL FrailkMbMkMchrlchtsölatt ' . und . Bezirksauzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1l) Ngr. — Zu beziehe»^ durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. - O e r t l ich e s. Frankenberg, 3V. Mi. Belebter noch als in frühem Jahren verspricht unser bicSjäh. rigeS nächster» Sonntag beginnendes Königs- scheibenschießen, mit dem unsre Scheibenschützen- Gesestscha't die Feier ihreö 150jährigen Be stehens begeht, zu werben. Eine vermehrte An- zahl von Rcstauraiiossszelten bietet Raum für große Massen von Gästen, die hoffentlich durch die saft unmittelbar den Schießplan berührende Essenbahn recht zahlreich unS jugesührt werden, und. für anlerh.al«ung, namentlich musikalische, ist durch viele theilS renommirle GcftUschafien ge sorgt, Möchte» Alls ihre Rechnung finden und das jetzt beständig gebliebene schöne Welter auch daS Fest begünstigen. Das Leuchten der Himmelskörper. Wenn der Vollmond vom wolkenlosen Himmel in milder Frühlingsnacht auf unsre schlummernde Erde herableuchtet und den CIlberglanz auf dem Teiche und dem bethauten Grase entstehen laßt, wenn alle Pflanzen wetteifernd die Luft mit ihrem Dufte würze», getragen von sanftwehenden Lüften, welch eine herrliche Nacht! Aber auch welch ein prächtiger Tag, wenn die Sonne vom ungetrübten Himmel eine blendende' Lichtfülle herniedersendet, die in jeden Winkel dringt und das Dunkel ver- schegcht. Um wieviel ist aber ein solcher Tag Hel ler als eine gedachte Vollmondsnacht? Bekannt lich ist daS Sonnenlicht viel stärker als das des Mondes, und das kann ja nicht anders sein, denn her Mond als dunkler Körper wirst erst Strahlen, tzje er von der Solche empfängt, unsrer Erde zu und schafft uns dadurch eine so Helle Nacht. Daß die Körper überhaupt die auf sie fallenden Lichtstrahlen mehr oder weniger zurückwerfen, ist für uns von großer Wichtigkeit, denn auf diese Weise wird eS möglich, daß auch solche Räume erhellt werden können, welche von den direkten Strah len nicht getroffen werden und daß wix keine völlig finstren Nächte haben. Unsre Erde ist zur Nacht zeit auf unsrer Seite von einem Strahlenkränze «ingeschloffcn. Die Strahlen werden von den Himmelskörpern, von der Lust, den Wolken sowie vom. Wasserdampf gebrochen und zurückgeworfen. Nur bei sehr trübem Himmel treffen wenig zu- rückgetyorftne Strahlen unser Auge, weil dunkel- farb.ige und rauhe Körpers wie die Wolken, gleich sam. eine Menge Strahlen verschlucken, während hellfarbige unv glatte sie weit besser zurückwerfen Die Frage: „Wie viel Vollmonde erforderlich sein würden, um zur Nachtzeit volle Tageshelle zu bewirken", hat schon viele Köpfe beschäftigt und würde, z. B. in einem größern Kreise aufgeworfen, sehr verschiede,» beantwortet werden, ohne daß die chpMe Höhe cpre^ würde. Der Astro nom und Ghslker l)r- Zöllner in Leipzig hat nach seinen neusten Messungen festgestellt, daß das Licht des Sonnx OlO.Elmal stärker ist, als das des' Vollmondes. WallüM sand vor 70 Jahren sogar eine 8OI,O72mal größere Helligkeit. Sollten auch bei den Zöllner'schen Messungen noch kleine Fehler mit unterlaufen sein, so können , wir doch bestimmt annehmen, daß mehrere hunderttausend Vollmonde zu gleicher Zelt am Himmel stehen müßten, nm die Nacht mit der Helle eines klaren Sommertages auszustattcn. Da aber daS von uns sichtbare Himmelsgewölbe nur für 80,000 Voll monde Platz hat, so würde der ganze mit Voll mondsstärke leuchtende Himmelsraum immer noch 7Hmal weniger hell sein, als der sonnenbeleuchtete Tag. Wie unser Mond, so leuchten auch die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn mit er borgtem Sonnenlicht. DaS zurückstrahlende Son nenlicht ist aber noch so stark, daß wir die Kör per mit unbewaffneten Augen trotz ihrer großen Entfernung als hellleuchtenbe Punkte am nächt lichen Himmel stehen sehe», welche, wie z. B. VenuS (der Abend» und Morgenstern) und Jupi ter die Firsterne an Helligktlt noch übertreffe». Letztere haben, gleich unsrer Sonne, ihr eignes Licht, welches sich durch ein eigenthümliches Fun keln von dem der Planeten unterscheidet. Etwa so hell, doch noch etwas größer, wird den Bewoh nern des Planeten Venus an ihrem nächtlichen Himmel unsre Erde erscheinen. Einen viel herr licheren Blick muß dagegen unsre viel größere Erde !vom Monde aus bieten, da sie wie ein feuriges Magenrad am Mondhimmel aufsteigen und die dor tigen ungleich längeren Nächte mit weit größerer Helligkeit erfüllen wird, als der Mond unsre Nächte zu erleuchten vermag. Von den Ftrstenieu ist mit Gewißheit anzuneh men, daß viele der Sonne an Größe gleich, viele- andre dieselbe weil übertreffen und ein ungleich größeres und feineres Licht in den Weltenraum müssenden, obgleich sie, durch das beste Fernrohr betrachtet, sich nicht im Geringsten als vergrößert darstellen, während die Planeten sogleich als große Körper erscheinen. Dies rührt von der Ungeheu ern Entfernung der Fixsterne her. Man hat bis jetzt mit großer Mühe nur so viel ermitteln kön nen, — die Entfernung genau zu berechnen, ist unmöglich — daß der nächste Flüstern etwa 4 Billi onen Meilen (1,000,000 X 1,000,000 - I Billion) von uns entfernt ist. Und das gilt nur von dem nächsten Firsterne, den Einige für den Polarstern, Andre für den Sirius halten, während andre Fir sterne eine Entfernung von 14 und noch mehr Billionen Meile» haben sollen. Kein Wunder da her, daß die Gesammtbeleuchtung aller Sterne trotz ihres reichlichen AusstrahlenS von Licht noch nicht an die Helligkeit einer Vollmondmacht heranreicht. Der Unterschied zwischen dem mit dichten Wolken bedeckten Nachthimmel und dem eines wolkenfreien ist aber ziemlich erkennbar und giebt uns ein un gefähres Maß für sämmtlichcs Leuchten der Sterne. Wir würden also ohne Mondschein bei Mangel des tvohlthätigen Sternenlichtes des Nachts in dicker Hinsterniß umherwandeln müsse». Vermischtes. Der nach der Schweiz gegangene ErtrazztM ist am Montag Abend mit 790 Passagier» wohlbehalten in Zürich angelangt. Usberalk ward er festlich empfangen, in ganz Würte»-, berg mit besonderem Enthusiasmus. DK Theil» nehmer waren in freudigster Stimmung. Der Abgeordnete Walbeck zeigt seinen Wäh lern an, daß er auS Gesundheitsrücksichten sei» Mandat sowohl für den Reichstag als für daH^ Abgeordnetenhaus niederlegt. AuS Krakau wirb vom 26. d. M. gemelltes Der von vr. GiSlra, in Vertretung des Justiz? Ministers, abverlangte Bericht über die Vorfälle, im Kloster der barfüßigen Karmeliterinnen jetzt nach Wien abgegangen. In dem Bericht soll zugestanden werden, daß in der That der Untersuchungsrichter in der ersten Aufregung ek-> nige Verstöße begangen habe. Die Unters«^ chung wurde sodann vom Oberstaatsanwalt Ra- lepa in die Hand genommen, dec ensrgijchp: Maßregeln einlctien ließ, um die Schuldige« zu ermitteln. In Folge dessen wurden die rin deS Klosters, Frl. Marie Wenzyk, und ihre Vorgängerin in dieser Würde, Frl. Kozderkiewicz, verhaft« und mit HusarewW corte in daS LandeSgericht abgesührt. Großm Volkömassen, welche jedoch die Ruhe nicht stör ten, folgten ter bewaffneten EScorte. Dttsik Verhaftung hat einen günstigen Eindruck gemacht. Große Gruppen sind immer noch bei den Klm- strrn anwesend; daS Militär ist in fonwähren?- der Bereitschaft. — Ein Telegramm vom 27, d. M. meldet: Die Aufregung ist hier noch im mer eine riesige. Die VolkSmassen lesen die Zeitungsnachrichten auf den Straßen. Für heute Abend ist daS Militär wieder consignirs, obwohl keine Demonstrationen zu gewärtigeir sind. Die Verwüstungen in den Klöstern der " Jesuiten und der Norbertinerinnen sind unge heuer; die prachtvollen Gärten.sind ganz ruinirt. Die Petition an den Gemeinberath wegen Au--. Weisung der Karmeliterinnen und der Jesuits» zählt bereits einige Tausend Unterschriften. Dir- Untersuchung wird seit Sonntag sehr energisW betrieben. Äußer zwei Nonnen wurden heute; einig« Kloüergeistliche ins Criminal abgeführt., In der heutigen GeMkiziderathSsitzung stellt?.. Bürgermeister vr. DiU den einstimmig ange» nommenen Antrag, dk RechtSsection möge üb«^ ein AuSkunstömiitcl berachen, um für die kunft solchen Schandthaten innerhalb, der Klo-, stcrmaucrn vorzubeugen. Gestern NachtS wurde daS Militär ronsignirt; selbst das KamalduleUf serkloster in Bielany (eine Meile von Krakau> war von Soldaten besetzt. , Die Entdeckung der Mysterien deS Carmels? tcrklysterS erregte in Krakau um so größere- Aussehen, als sie eine der brennendsten Fragen der Stadt, nämlich die Klostecsrage, berührte, derey Lösung die Bevölkerung schon seit länge rer Zeit entgegensah. Krakau.besitzt außer de«
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