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Sächsische Volkszeitung : 06.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190711062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19071106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19071106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-06
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.11.1907
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M rrschetnt tänltch nach«, mir Ausnahme der Sonn- und Festtag». V«»a,Sprri<r Brerlelj l ^ «ohne Kesl> llgeld>, lür Oester reich 8 A Ldi k. Bei a a.PoslattÜalle» I.ZeitungSvreiSIiste «ir »io»elnummer ln Pt. — AednklionS.Sorechllim» »I I» Ndr I MabhSaglses Tageblatt für Wahrheit, Kecht «.Freiheit I duchdrucheret. . «illottze, «traft» 4». — Fernsprecher Nr. l»«. Der angebliche Diebstahl im Flottenverein. DreSdea. den 5. November 1907. Die Blamage der liberalen und parteilosen Presse ist sehr groß. Nach der von uns gestern gemeldeten Einstellung des Verfahrens gegen Janke muß sie nun ihren Lesern ein gestehen, daß sie seit Monaten mit dem Brusttöne der Ueber- zeugung von einem Diebstahle im Flottenvereine geredet hat und jetzt ist die ganze Geschichte falsch Man halte sich nur einmal vor Augen, was in dieser Sache geschrieben wurde und stelle den: allen den nunmehrigen Ausgang gegenüber. Der angeschuldigte Registrator Janke ist außer Verfolgung gesetzt worden; die Staatsamvaltschaft l)at das Verfahren eingestellt; der Vertreter des Flottenvereins selbst teilt das der Oeffentlichkeit mit und sucht zu retten, was noch zu retten ist. Hierbei kann er es aber nicht unter lassen. zu sagen, daß dem Abgeordneten Erzberger der „Dieb offenbar bekannt" sei. Hier haben wir ein Musterbeispiel, wie man in der liberalen Presse die Hetze gegen das Zentrum betreibt. Die Briefe des Generals Keim mit der offiziellen Wahlagita tion, der Hetze gegen das Zentrum und die Katholiken, der Unterstützung des Reichskanzlers usw. haben im Februar 1907 einen großen Eindruck hervorgerufen. Sie erst zeig ten der Oeff<ntlichkeit, wie man gegen das Zentrum arb i- tet. Die liberale Presse hatte, von lvenigen Ausnahmen ab gesehen, gar nicht den Mut. ihren Lesern diese Briefe mit zuteilen. Um so mehr aber entrüstete sie sich über den „Dieb stahl", der begangen worden sein soll. Zunächst stand das ganze Zentrum hinter dem Dieb, dann zog man die Jesu iten noch herein. Weiter wurde behauptet, daß der an gebliche Dieb in einem belgischGr Kloster untergebracht wor den sei, daß eine ganze Verschwörung bestanden liabe usw. All dieser Lärm wurde gemacht, um die Aufmerks a m - keil von der Sache selbst abzu lenken. Im Laufe der Untersuchung verbreiteten die Blätter wiederholt die Nachricht, daß die Schuld des Angeklagten feststehe und erwiesen sei. Auch stehe fest, daß das Zentrum die ganze Sache gemacht habe. Demgegenüber konnten wir Mitteilen, daß der Angeschuldigte in Berlin lebe, daß er sich wiederholt freiwillig dem Untersuchungsrichter gestellt habe, daß dieser erklärte, von einem Diebstahl sei nichts erwiesen usw.; das schwieg die liberale Presse einfach tot. Noch in der letzten Wock>e war die Rede davon, daß die Erliebung der öffentlichen Anklage bevorstche, und nun muß man seinen Lesern mitteilen, daß an all dem nichts Wahres ist, daß die ganze Hetze erfunden und erlogen war. Ja, das ist bitter, sehr bitter! In dieser großen Verlegenheit und Bloßstellung suchen nun die liberalen Blätter einen Trost. Sie bleiben iveiter bei der Annahme, ein Diebstahl sei doch festgcstcllt worden. Auch das ist nur eine Behauptung, für die sie keinen Belveis haben. Der Reichskanzler und der Abgeordnete Basscr- piann sprachen im Reichstage auch von „gestohlenen" Brie fen. Wir wissen nicht, ob sie als Zeugen vernommen wor den sind. Wenn ja, dann haben sie auch nichts zu beweisen vermocht, und daher eine Behauptung unter dem Schutze der Immunität ausgestellt, für die sie keinen Beweis haben. Auch das ist bitter! Als „Prügeljungen" sucht nun die liberale Presse den Zentrumsabgeordneten Erzbcrger heraus. Im Anschluß an eine Mitteilung des Vertreters des Deutschen Flottenver- cins, Dr. Lönxmstein, über den Antrag der Staatsanwalt schaft an die Strafkammer, deren Nichtigkeit wir in Bezug auf die Ausnmhl der Worte, besonders betreffs der Ein vernehmung des verstorbenen Abgeordneten Dasbach wohl bezweifeln dürfen, bemerken heute die „Dresdner Nachr.": „Die Staatsanwaltschaft nimmt also an, daß Herr Erz berger über den Diebstahl Bescheid weiß, und Herr Erz berger hat außerdem seine Aussage verweigert, weil er sich die Gefahr strafrechtlicher Verfolgung nicht zuziehen wollte. Dadurch wird die Persönlichkeit dieses Herrn in eine so grelle Beleuchtung gerückt, daß man meinen sollte, die Zen trumspartei müßte sich nun endlich offiziell mit der Frage beschäftigen, ob sie ihn weiter in ihren Reihen dulden soll." Wir sind in der Lage, die gesamte Zeugenvernehmung des Abgeordneten Erzberger vom 3. Oktober 1007 mitteilen zu können. Tann niag jedermann sein Urteil selbst fällen, ob daraus geschlossen werden kann, daß erstens Erzberger von einem Diebstahl und ziveitcns von der Person des Die bes Kenntnis habe. Das Protokoll lautet: „Etwa Februar 1907 wurde ich vom Reich-stagsabgeordneten Dasbach tele phonisch angerufen; er bat mich, daß ich. so lveit ich mich erinnere, im Saarrevicr als Redner für die Zentrumspartei austreten sollte. Bei dieser Gelegenheit bat ich selbst ihn, doch tunlichst bald nach meiner Wohnung zu kommen, da ich mit ihm über die ganze politische Lage mich weiter aus sprechen wolle. Nach einigen Eimvendungen, daß er ver hindert sei, kam er doch zu mir. —Im Lause des Gespräches erwähnte ich die amtliche Wahlagitation; unter anderem äußerte ich mich dahin, es seien Schutzleute in Berlin und Vororten von ihren Vorgesetzten grob airgefahren worden, weil sie Zentrumsversammlungen besucht hätten. Am schlimmsten aber habe es in der Agitation gegen das Zen trum der Flottenverein getrieben. Es komme mir deshalb darauf an, eine Notiz in seine Zeitungen zu bringen, derzu- folge Keim und der deutsche Flottenberein bei den letzten Wahlen gegen das Zentrum agitiert hätten. An den „Bayr. Kur." habe ich hierbei gar nicht gedacht. Dasbach ist an einer Reihe von Blättern mitbeteiligt. — Die Aus kunft auf folgende Fragen: 1. ob inir bekannt sei. aus welche Weise und durch wen der Artikel „Die Agitation des Flottenvereins" in den „Bayr. Kur." vom -1. und 5. Februar 1907 Nr. 35/36 ge langt sei; 2. insbesondere, ob die Angeschuldigten Material zu diesem Artikel in irgend einer Weise geliefert haben, verweigere ich, da deren Beantwortung mir selbst die Ge fahr strasgerichtlicher Verfolgung zuziehen würde. Die Tatsache, auf welche ich die Verweigerung meines Zeug nisses stütze, bin ich auf Verlangen bereit, glaubhaft zu machen, indem ich mich ausdrücklich dazu erbiete, folgenden Eid zu leisten: „Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, daß ich nach meinem besten Wissen annehme, ich würde mir durch die betreffende Auskunft die Gefahr strasgerichtlicher Verfolgung zuziehen. So ivahr mir Gott helfe." Berlin, den 3. Oktober 1907. Matthias Erzbcrger." Wie man also sieht, ist der Abgeordnete Erzberger nach einem Diebstahl gar nicht gefragt worden, sondern nur nach der Urhebersckxift von Zeitungsartikeln; er l>ätte auch über einen Diebstahl gar nichts zu sagen gewußt, iveil keiner stattgefunden hat. Seine Antwort aber mußte er als Schriftsteller und Abgeordneter verweigern, und da hat er sich auf den 8 56 der Strafprozeßordnung stützen können, weil eine glückliche Wendung ihm diesen Lchutz zuführte. Er betonte aber ausdrücklich in der Vernehmung- daß ein Diebstahl oder eine verleitende Handlung hierbei nicht in Betracht komme; um ivas es sich handelte, hatte er nicht zu sagen. So ist also die ganze Hetze im Sande verlaufen. Heute muß alle Welt zugeben, wie man sie in die Irre zu führen suchte. Das Zentrum, das so schwer angegriffen wurde, steht glänzend gerechtfertigt da. Auf den Abgeordneten Erzberger fällt nicht die Spur eines Schattens. 2lber um so schwerer sind jene belastet, die das Zentrum und die ge nannten Abgeordneten so frivol angegriffen lxrben. Ob sie nun der Wahrheit die Ehre geben? Wir nxigen es nicht, diese kühne Hoffnung zu hegen, weil wir die Machinationen der Gegner kennen. Unsere Leser lernen aus der ganzen Sache, wie man sich nie durch das Geschrei der gegnerischen Presse ins Bockshorn jagen lassen darf. Diese Gesellschaft schreit nur, u m Lär m z u m achen! PslLtiHche Rmldschau. Dresden, den 5. November 1907 — Der Kaiser bat dem englischen Major Elliot von der Kappolizei, der die Verfolgung des Hottentottenführcrs Morenga erfolgreich durchgeführt hat, den Kronenorden zweiter Klasse mit Schwertern verliehen. Der Staatssekretär des Innern von Vethmann- Hollweg hat sich im Einvernehmen mit dem Kultusminister Tr. Holle für die Veranstaltung einer amtlichen Stcno- graphickonfercnz entschieden, die auch die Billigung des Reichskanzlers gefunden hat. Tie Vertreter der bundes staatlichen Regierungen werden zu dieser Konferenz zusam mentreten, sobald die von den verschiedenen Stenographen- verbänden bereits gewählten 23 Sachverständigen das neue Einheitssystem airsgearbeitet und dem Neichsamt des Innern eingereicht haben. — In der Montag Sitzung der Kammer der bäuerischen Abgeordneten gab der Finanzminister v. Pfiff auf eine Anfrage des Zentrilmsabgeordneten Werl über das Be finden des Königs Otto folgende Erklärung ab: In meiner Eigenschaft als Mitglied der Administration drs Primst- vermög>-NS Sr. Majestät habe ich vielfach Gelegenlnit. den König zu sehen. Ich kann sowohl auf Grund eigener Wahrnehmung wie auf Grund von Sachverständigen gutachten mitteilen. daß weder in dem geistigen noch in dein körperlichen Befinden des Königs irgendeine Aenderung singet!eteu ist und daß die Gerüchte, die in letzter Zeit die Presse beschäftigt habe», vollkommen grund los sind. — DaS Pos.ner Tageblatt meldet, die polnische Ent- eignungSvorlage werde demnächst im preußischen Abgeordneten- huuse eingedracht werden. — Staatliche Pensionsvcrsichcrung dcrPrivatangcstclltcn. Die nächste Sitzung des Hanptausschnsses findet am Sonn abend, den 16. November d. I.. im Evangelischen Vereins- Haus zu Frankfurt a. M. statt. Am Sonntag, den 17. November, nachmittags 3 Uhr. findet im Hippodrom zn Frankfurt a. M. eine große „öffentliche Kuiidgclmng der Privatangestellten" statt, in der drei Vorträge über die Pensions- und Hinterbliebenen Versichernng der Privat- angestcllten gehalten werden. Redner sind die Herren Georg Hiller-Leipzlg, Karl Fischcr-Lffenbach. Hans Bechly- Berlin. — Vorpostengcfechtc im neuen Kulturkämpfe. Wir lxrben gestern die Vorkommnisse in Trier berührt, wo die Negierung sich die Macht zuschreibt, über die Zulassung von katholischen Geistlichen zum Religionsunterrichte zu ent- scheiden, ob es auch gegenüber protestantischen Geistlichen so gehandhabt wird, wissen wir nicht. Aber wir sehen, wie die Schule in den Mittelpunkt des neuen Kampfes tritt. Und Schul- und Erziehungssragcn sind cs auch, die beim Fall Schröers in Bonn zur Frage stehen. Im Kultus- Ministerium beratet man schon seit zwei Tagen, wie man ist es nicht um eine friedliche Beilegung zu tun, sie wollen den Streit und Krieg, unbekümmert um die Folgen, die daraus entstehen. Sck>on mehren sich die Anzeichen, die ans eine Erbitterung des Zwischenfalles Hinweisen; so schreibt die „Nat.-Ztg." (Nr. 517 vom 3. November 1907): „Soll der Staat die ivachsende Bedrängnis der Professoren, die doch auch seine Diener sind, durch die geistlichen Be hörden, den offenen und heimlichen Druck, den der politische Klerus auf die gesamte Geistlicksteit auszuiiben sucht, noch länger untätig dulden? Durch den Fall Schröers wird diese Frage für ihn jetzt zu einer brennenden. Wenn der neu ernannte Nuntius für München, der Pater der Dominikaner Frühwirth, besonders dazu ausenvählt sein sollte, um als geborener Oesterreicher, mit deutschem Wesen und deutscher Sprach von Geburt an vertraut, die deutsckx'ir katholischen Gelehrten, ihre Vorträge und Bücher besser als ein Italie ner überwachen zu können, wenn sich der apostolische Nun tius als der Kvtzerrichter Deutschlands entpuppen sollte, dann dürsten die Uebergriffe der geistlichen Macht das Reich wider seinen Willen zur Abwehr zwingen. Für die römische Inquisition ist in Deutschland, auch im katholischen, kein Platz." Uin eine Inquisition, Ketzergericht nsw. handelt es sich gar nicht, das sind nur die Schlager, welche die Masse blenden sollen. Was aber in Frage sielst, das ist das Recht der Bisck>öse zur Ueberivachung der Heranbildung ihrer Tlieologen. Die Bischöfe sind hierfür verantwortlich, nicht die Professoren; erstere haben die Kirche zn regieren, nickst der Staat. Ta schreibt aber bereits der protestantische Pre diger Traub in Dortmund im „Evang. «Geiiieindeblatt für Rheinland und Äestsalen": „Jetzt muß es sich zeigen, iver mächtiger ist, Preußen oder Rom. Hier handelt es sich nicht um eine konfessionelle, sondern mir eine wisseiisclxrftliche An gelegenheit. Ter Preußische Staat mit seinen deutschen Katholiken kann nie dulden, daß ihnen ein Kardinal oder Papst geistliche Inferioritäten an staatlicher Universität, aufnötigt. Entweder schließe man ehrlich die katlxstischen Fakultäten oder aber der Arm des preußischen Staates sei einmal wirklich stark und fege alles iveg, was einen mutigen katholisck-en Professor in seiner aufrichtigen Arbeit zum Wollte der Wissenschaftlichkeit seiner Studierenden stört. Dw leise einschläfernden Melodien klangen schon lange her vom Kölner Kardinalsstiilile. Wer die Geschichte Noms kennt, hat ihnen nie getraut. Leider hat man ihnen im preußi schen Staate zn lange gehorcht. Jetzt ist es noch Zeit, etwas gut zn machen. Stoch regiert nicht der Papst zu Nom über preußisckre Fakultäten. Noch lebt im katholischen Volke selbst die Achtung vor der geistigen Höhe der Forschung. Deshalb sagen wir: es ist ein historisck>er Augenblick voll Entschei dung für die preußische Negierung. Wird sie dem Fana tismus und der undeiltschen Furcht vor der Wissenschaft iin katholischen Lager den Krieg erklären und damit bei hun derttausend Katholiken ein fröhliches Echo wecken? Oder wird der Staat sich zum Büttel der Hierarchie herab ernied rigen? Das ist eine Frage zum Neformatioiisfestel" Und wir bezeichnen es als eine starke Anmaßung, daß ein pro testantischer Prediger sich in einer solchen Weise in diese An gelegenheit eiiimisckst. Ans protestantischer Seite schafft man neben den orthodoren auch liberale Professorenstühle: uxi ist da die „Freiheit"? So haben sck>on viele Protestanten gerufen. Tie deutschen Katholiken Inn gut, diese Dorposten- gefeckste langsam zn verfolgen, denn cs kann sehr rasch sich ans derselben eine erbitterte Schlackst entwickeln; also das Pulver trocken halten und den Säbel geschliffen. Wir grei sen nicht an, aber in der Abwehr wollen und werden wir entschieden sein. Wenn nickst alles täuscht, stehen wir am Vorabende höchst bedeutungsvoller Ereignisse. — Schwere Anklagen übrr die südwestafrikanische Kriegsftthrnng hat Leutnant von Weech ans München in einem Vortrag in Göppingen (Württemberg) erhoben; tnr Redner war im Krieg Ordoiianzoffi.ger und fühlte nach der „Frankst. Ztg." (Nr. 296, 2 Morgenblait v. 25. 10. 07) ans: „v. Weech hielt eL für einen großen Fchler, o.ll-m optimistisch über die Kolonie» nach dem Heimatland zu berichten. So habe unter anderem auch da« denisäia Kolonialamt eine bildliche Darstellung voir der Lüderitzlni-.t t (Angra Pegnena) heranSgegcbcii. die direkt falsch sei. Das Bild zeigt eine blühende Form mit großen Dattelbäinn m und wenn man tatsächlich nach der Lüderitzbnckst komme, so sei sie nichts anderes als eine öde Sandwüste. Ec kam dann aut den Aufstand in Dentsch-Südwestafiika zn sprechen. Eingehend besprach er den Brief des Generals Trotha an dis Herero u»d zeigte ein Eremplar di ses Briefes, der hektographiert an die Oberhäiipllinge gesandt wurde. Dieser Erlaß, worin Trotha u. a. befahl auf Weiber und Kinder der Herero zu schießen, habe selbst unter den deutschen Offizieren, die in Südweslalrika in der Linie standen großen Unwillen erregt und sei von den deutschen Offizieren auch nickst ausgcführt worden Ta:sache sei es aber, daß dieser Brief eine kolossale Erbitterung unter den Herero he,Morgen,fen und so eine bedeute» de Verlängerung des Feldzuges bewirkt habe. Tatsache sei ferner, daß durch diesen Erlaß drr Witboi-Anfstand inS Leben getreten sei. Durch den Erlaß TrothaS, die Herero in den Sandwüsteri und w'sserarmen Gegenden festzuhnlten — also infolge diese« Verhungeriiligtsyslem« — seien die Herero direkt zu Räuberbanden gezüchtet worden. Die Herero hätten sich dadurch mehr oder minder genötigt gesehen, deutsche Transporte zu überfallen und zn plündern. Mißtrauisch gemacht seien die Eingeborenen auch dadurch, die Sache beilegen kann. Aber den konfessionellen Hetzern ! daß, als ein Stationskommandant, der mit den Eingeborenen
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