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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260827023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926082702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260827
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926082702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-27
- Monat1926-08
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-ß.Tahrgarrg. ALE Mend-Ausgave Freilag. 27. August 1S28 «Segründel ISS« LiadlanIchrM! «»chetcht«, >««»»«>. E»rnIpr,ch«»Somm»lnumm»r> SV 241. Mur >ür Machlg«k>räch« - SO 011. Bezug-»«S-bü-t «UL»« UiNWÜl«: """" vchriNluttun-, und LanpIg^chSNeftell»: w,rt»ultra a« csS/42. Druck u. P«tao von »»«»Ich ch »^ckardl m Dre-de«. Postscheck.Konto 1OSS Br»,o»n. Aachdnin» nur mit deutitcher vuellen-inoad» . Drredner Itnckr.' ,»littst», llnnrrtnnot» Sckrtltstück» werden nick lutdewadrt. Spaniens erledigter Tanger-Anspruch. Keine Zugeständnisse Deutschlands zur Erzielung einer Besahungsverminderung. v. Soesch in Berlin. — Sin Eisenbnhnsrrnler ans srlscher Tal ,«hastet. - Schweres BergwerksunglSck in Pennsylnanlen. Ablehnung -er spanischen Forderungen in England. London, 27. Nun. Die Haltung der britischen Admiralität, die zur Ablehnung der spanischen Ansprüche aus Tanaer durch England sührte, hat den Blättern erneut Veranlassung ge geben, sich aussührlich mit der Tangersrage zu beschästigen. »Daily Mail" begrübt cS, daß Frankreich iu Ucbcrctnstim- mong mit England die spanische Forderung ans die Ueber- »eisung Tangers abgclchnt habe, Ebenso hätten sich London und Paris darüber geeinigt, das; die Tangersrage weder in 8e»s, «och aus einer internationalen Konferenz erörtert «erde« soll. Die französische Regierung werde ihre Be mühungen, zu einem Abkommen mit Spanien zu gelangen, in Ueberetnstimrnilng mit der englischen Regierung sortseben. Der römische Korrespondent der „Dailn Mail" erklärt, daß die italienische Delegation für den Völkerbund mit der Weisung ihrer Regierung nach Gens gehe, den spa nischen Anspruch aus eine» ständigen Ratssitz im Völker bund zu unterstützen. <T. U.) Italiens ungewisse Kaltung. Paris. 27. August. Die Morgcnblütter beschäftigen sich eingehend mit der Ablehnung der spanischen Tanger^Forde- rung durch Frankreich. „Journal" führt auS, daß Frankreich «ns keine» Fall zugebcu könne, das, die Tanger.Ängclege«, heit vor de« Völkerbund gebracht werde. Es sei zwar mög- lich, gleichzeitig die berechtigten Ansprüche Spaniens und Frankreichs zu befriedigen, aber unmöglich, daß die marokka nische Frage zu einem internationalen Wespennest gemacht werde. Die Haltung Italiens sei noch immer un bekannt, und man könne nicht sehen, welche Vorteile Italien haben könne, wen» cs in Opposition gegen die sränzvsischc und die englische Anschauung sowohl in der Frage der Natssitze, wie auch in der Tanger-Frage trete. Perttnax kritisiert im „Echo de Paris" die Haltung der französischen Regierung in der Tangcr-Fragc. Er wendet sich erneut gegen die Regelung, die Spanien einen ausschlaggebenden Einfluß in der Ver waltung Tangers geben will. Frankreich habe bisher in Tanger die eigentliche Herrschaft. In Anbetracht der engen Beziehungen, die zwischen dem Sultan von Marokko und dem französischen Lbcrkomiiiandcur beständen, mache sich die Autori tät des Sultans in der Tanger-Zone zugunsten Frankreichs geltend. Perttnax stellt die Frage, wie solche französischen Machteinflüsse an einen anderen Staat abgetreten werden Konnten. lT.-U.j Französischer Angriff aus die spanische Regierung. Versuchte Beeinflussung der Einwohner «o« Tanger. London, 27. Aug. „Daily News" meldet aus Tanger: Die einzige dort erscheinende französische Tages zeitung hatte in spanischer Sprache einen heftigen Angriff ans die spanische Regierung veröffentlicht mit einer Warnung, das, die eingeborene Bevölkernng niemals eine spanische Herr schaft über die Tangerzone annebmen würde, sowie mit einer Aufforderung an alle Einwohner Tangers, sich den Vor schlägen für den Einschluß Tangers in daS spanische Pro tektorat zu widersetzen. Der Artikel hat in der spanischen Kolonie große Erregung auSgelöst. Nach einer „TimeS"- Mcldung auS Tanger hat infolge dieses Artikels der spanische Vertreter einen scharfen Protest beim französischen Konsulat erhoben. Die italienischen Einwohner hätten sich dem Protest angeschlossen, da Mussolini in dem Artikel eben- sallS in beleidigender Form behandelt werde. „Times" zu folge hat sich im übrigen inzwischen die Haltung der fran zösischen Presse in Marokko gegenüber Großbritannien ge bessert. sW. T. B.» Das Memorandum -er spanNchenRegiernng London, 27. August. DaS Memorandum der spanische« Negierung legt die Gründe dar, weshalb Spanten mit der gegenwärtigen Verwaltung Tangers unzufrieden ist. Es wirb sestgestellt, baß die Trennung Tanger» von der spanischen Zone die Freiheit und Sicherheit seiner Armee und Verwal tung beeinträchtige und daß eine spanische Kontrolle über Tanger die Notwendigkeit der Enklave nicht schwächen, son dern stärken würde. Das Memorandum lege außerdem dar. weshalb sich Spanien zu einem ständigen Ratssitz be rechtigt glaube. v.Koesch in Berlin. Berlin, 27. August. Der deutsche Botschafter in Paris, ». Hocsch. ist in Berlin eingetrosse». Uebcr die Umber- re-dung, die v. Hoesch^vor seiner Abreise in Parts mit Briand hatte, hat «in hiesiges Blatt Angaben gemacht, dt« den Tatsachen nicht entsprechen. Ein Teil der von dem Blatt erwähnten Themen sind in der Besprechung überhaupt nicht berührt worden. Deutscherseits sind keinerlei Zugeständ nisse zur Erzielung einer BcsatznngSverminderuug gemacht oder angebotcn worben. Bet der Besprechung mit Briand munden Einzelheiten über die Erteilung des ständigen Rats sitzes an Deutschland, soweit sie in der diplomatischen Fühlung- nähme zwischen Deutschland, Frankreich und England fest gelegt sind, nochmals in bindender Form besprochen. Eine Sitzung des Reichskabinetts findet vor der Abreise dcS deutschen Botschafters v. Hocsch nach Genf nicht mehr statt. Die Parkeienverlreler sür Genf. Berlin, 27. Aug. Als Vertreter der sozialdemokratischen RcichstagSsraktion soll Brettscheid, als Vertreter des Zentrums Kaas, und als Vertreter der Deutschen Bolks- partci v. Rhein haben im Anschluß an die deutsche Dele gation für den Völkerbund nach Gens gehen. Die Kallung der Deulschnalionaien im Autzenausschuh. Vcrll«. 27. August. Im Auswärttgen Ausschuß stimmten gestern für den kommunistischen Antrag, der die Zurückziehung des Antrages ans Eintritt in den Völkerbund forderte, auch die Völkischen und die Dcutschnatio nalen. Der „Vorwärts" ist verwundert darüber, daß seitens der Deutschnationalcn der Antrag nicht selbst gestellt worden sei. Die Erklärung hierfür ist wohl sehr einfach: Es hätte sich dabei nur um eine nutzlose Demonstration ge handelt, da die Ablehnung des Antrags von vornherein fest- stand. Anderseits konnten die Deutschnationalen, nachdem der Antrag einmal gestellt war, nicht gegen ihre Ueberzcugung dagegen stimmen. Ein neues Eisenbahnatlenlal verhütet. Bei Benetzung -er Tat ertappt. Der Täter sestgestellt. Weiden. 27. August. Am 2S. d. M. gegen 1 Uhr nach mittags hat ein Dienstknccht aus Luhe-Wildenan bei Weiden in der Oderpsalz zwischen den Stationen Luhe-Wildenan und Nothenftadt auf dem äußeren Strang der Gleise Rcgensdnrg— Hos ans eine SchiencnlLngc Schottersteine gelegt. Der Täter wurde bei der Begehung der Ta« von einem Streckenwärter betroffen; seine Personalien sind sestgestellt. Di« Staats anwaltschaft ist verständigt worden. Wieder ein Eijenbahnunfalt. Glimpflich verianfcne Sntgleisnng. Berlin. 27. Aug. Auf dem Bahnhöfe Bad Köscn sind heute vormittag einige Personenwagen des beschleunigten Personenzngcs Franksurt a. M. -Berlin entgleist. Glück- licherwetse ist der Unfall ziemlich glimpflich verlausen. Nur ei» jnngcS Mädchen hat ernstere Verletzungen erlitten. Einige weitere Passagiere erlitten l e i chteQuetschungen. Noch kein Erfolg der Untersuchungen von Leiferde. Hannover, 27. August. Auch die neu aufqenommene Spur, aus die die Polizei durch die schon gemeldeten Angaben eine» Metsenden au» Senftcnbcra geführt wurde, hat zu keinem Erfolge geführt. Die Hanp,Verdachtsmomente richte« sich immer wieder a»f zwei bisher noch nicht gefaßte Personen, die ein Landmann am Morgen nach der Unglücksnacht auö der Richtung der Unglücksstätte in großer Hast eilen sah. Eine genaue Beschreibung der Verdächtigen ist ver- öffentlicht worden. Seit Mittwoch weilt auch der Ber liner Kriminaldircktor Vogel tn Leiferde. Schweres Dergwerksuuglück in Pennsylvanien. In einem Bergwerk bei CleanSfield, das der BituminianS- Company in Clymen gehört, sind 8V Bergarbeiter infolge einer Explosion verschüttet worden. Nach einer späteren Mel dung wurden bei dem ExplosionSnnglück durch Rettungsmann schaften bis jetzt sechs Bergleute geborgen lWTB.) Die Lage der in einem Bergwerk bei Clcanfielb ein- geschlossenen Bergarbeiter ist h o s s n u n g ö l o s. Giftgase machen das Eindringen von HilfSmannschasten in die Minen unmöglich, so daß nach Ansicht der besichtigenden Acrzte keine Hoffnung mehr daraus besteht, die etngeschlossenen Berg leute noch lebend herauszubringen. Dreißig Tote wurde« be reits geborgen. Aiesenorkan in Louisiana. In Ost-Loutstana hat ein Riesenorkan ungeheuren Schaden angerichtet. Ganze Ortschaste« wnrbe« verwüstet, wobei mehrere Mensche« getötet wnrbe«. Et« Expreß,«g wnrde dnrch die Gewalt dcS Sturme» a«S de« Schiene« ge» «orsen. Der angerichiete Schaden beträgt über eine Million Dollar. Ein Elnlgungsausruf -es Verbandes Sächsischer Jn-uslrieller. Die sächsische Industrie zur Vorbereitung der LandtagSwahle«. Der Gesamtvorstand beS Verbandes Sächsischer Industrieller erläßt auf Grund eines in seiner Sitzung vom 25. August d. I. einstimmig gefaßten Beschlusses an die Industriellen Sachsens folgenden Ausruf: Wie aus zahlreichen Zuschriften an den Verband SSch. stscher Industrieller hervorgeht, ist die Erkenntnis von der weittragenden Bedeutung de» Ausganges der be vorstehenden Landtags- und Gemeindewahlen in industriellen Kreisen allgemein. Besonders deutlich kommt die Besorgnis zum Ausdruck, daß der politische Radikalis mus, der das politische Leben Sachsens nun schon seit Jahren nicht zur Ruhe kommen läßt, diesmal alle Kräfte aufbietet» um bei den kommenden Wahlen für Landtag und Gemeinde eine Mehrheit zur Durchführung seiner destruk tiven Ziele zu erreichen, während auf der anderen Seite keineswegs alle Kreise die Gefahren dieser radikalen Be strebungen erkennen, vielmehr eine gewisse volttische Müdigkeit und eine Abkehr des Interesses vom politischen Leben die vorhandenen Kräfte schwächt oder nicht zu ihrer Geltung kommen läßt. ' Sollten sich diese Befürchtungen bewahrheiten, so siehe« für Sachsen und für sein Wirtschaftsleben schwere Zeiten bevor, und die Ansätze, die für die Zusammenfassung aller ordnungswilligen Kräfte und für di« Neberleitung de» po litischen und des wirtschaftlichen Lebens in ruhiqe Bahnen sich gebildet haben, würden wieder erstickt werden. Was da» bedeutet, hat Sachsen tn den stürmischen Zeiten von 1922 28 zur Genüge erfahren: die Erinnerung an die damaligen Er lebnisse und an die schweren Nachteile, die für das Ganze und für den einzelnen damit verbunden waren, sollte angesichts der kommenden Wahlen besonders lebendig sein. Unter diesem Gesichtspunkte gewinnen die Landtags- und die Gemeinde wahlen eine allgemeine staats- und vor allem auch Wirt schaft s politische Bedeutung, die cs jedem zur Pflicht macht, mit allen Kräften die Wiederkehr solcher Zustände zu »er» hindern. ES ist darum eine unabweisbare Pflicht , , aller, die sich mitverantwortlich fühlen sür iüaS Wohl de» Landes und des Volkes, sich über den einzuschlagendcn Weg zu verständigen und ihn gemeinsam und entschlossen zu gehen. Di« bitterernsten Erfahrungen der letzten Jahre haben dem deutschen Volke gelehrt, daß auch größten Schwierigkeiten begegnet werden kann, wenn alle ordnungSlicbcnden, wicderausbaubcrcite« Kräfte sich zusammensiuden und es vermögen, daS Trennende zurück» -«stellen und daS Einigende hcrvorznkehrcn. Von diesen Lehren der jüngsten Vergangenheit aus gehend, sind alle Kreise der Wirtschaft und darüber hinaus alle diejenigen, die mit dem Gedeihen der Wirtschaft und damit mit ihrem eigenen Gedeihen verknüpft sind, der Ueberzcugung. daß es hohe Zeit und unabweisbare Notwendigkeit ist, die Vorbereitungen zu den bevor stehenden Landtags, und den Gcmeindewahlen mit allem Nach druck unter diesem Gesichtspunkte der Abwehr gemeinsamer Gefahr für das Staatsganze zu betreiben. Es darf nicht geschehen, daß womöglich ein Dutzend verschiedener Landtags- und Gemeindewahllisten auf- marschiercn. deren Träger alle im letzten Ziele dasselbe wollen, die aber, im Kampfe um Landtags- und Gcmelnde- mandate, wenn auch entgegen den eigenen Absichten, dazu ge führt werden, das Trennende hcrauszustcllen und dadurch das letzte Ziel der Sicherung einer stetigen und gesunde» innerpolitischeu Entwicklung und der Wiederhcrstcllnug der Staatsautorität durch eine arbeitsfähige, vernünftigen Zielen nachgehende Landtags- und Regierungsmehrheit und durch ebensolche Gemeindevertretungen und Gemeindeverwal tungen zu gefährden. Der Verband Sächsischer Industrieller hält eS für seine Pflicht, an die gesamte sächsische Industrie die Bitte zu richten, sich dieser Bedeutung der Landtags- und der Gcmeindewahlen bewußt zu sein »n- im Sinne der ein» hcitlichcn Znsammcnfassnng aller Kräfte tatkräftig und selbst los zu wirken. Der Verband hat nach seinen Satzungen mit Partei- politischen Zielen nichts zu tun: er hat es Immer ab- gelehnt und wird es weiterhin ablchnen, sich mit öffentlichen Fragen parteipolitisch zu befassen. Bei -er gegenwärtigen Situation handelt es sich jedoch, wie klar zutage liegt, nicht um Parieipolitik, sondern um die unmittelbarsten Interessen der heimischen Wirtschaft, aus deren Rücken die staatS- und gemeindepolitischen Geschehnisse ausgetragen werden, und damit um das Wohl des Landes und des Volkes. Von der Sorge darum getrieben, wendet der Verband sich an die Oefscntlichkett und weist Orf die von niemand abzu- lehnende Verantwortung hin. dafür einzustehen, daß nicht unter einer radikalen Landtagsmehrheit und etner auS ihr hervorgehenden Regierung, und daß ebensowenig von radikalen Kommunalvertretern die gedeihliche Ent wicklung zum Wiederaufbau tn Staat und Ge meinden ' »!'rbrech. ii wird.
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