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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.07.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070710022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907071002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070710
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907071002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-10
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,« Mpdsü i«, Vislir-Vsl! Ist tilglivtl vo» >/,« Utir morgsn» dl» >/,« vkr »d»int» gvötknst. v»8 kad »tobt in teoknisedvr Vollkommen- bvit »ut der tivks dsr Vsltdüdor im Lgvr- und LIstsr-?»l. ver winorultialtigs voxtiändisobs dloor ist auks feinst« xsmsklsn, aut avvvttort und wird in 6sgsnv»kt der 8»degä«ts mit <ju»Iivuss«r rubeisitst. l^etrt- sLdr.Vsrdrauod 30Ü00 no. dloorerdo. riroillawiiiaiK« Sediemiix. ««quewe situ,»«,. Ileini»iuviS»4 i« prikkel«!«, Xprudet. vsiMMlle rr. «r.189. 8,!«,«>: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Kaditzer Reinigun- ideSkegelsest. Kuno Fischers Bem BundeSkegelfest. Kuno Fischers Behebung. Kleine Erfindungen >e, Süchs. Forstvrrein, Tanzlehrertag, "ndungen. Mittwoch, 10. JMIW7. Neueste Drahtmeldüngen vom 9. Juli. Zur Lage i« Rußland. Verli«. Wie die „Deutschen Nachrichten" erfahren, trifft -er Zar in den lebten Tagen des August bezw. An fang September zum Besuche des Grofcherzogs von Hessen t« Darmstadt ein. um dort in einem der großherzoglichen Schlosser Wohnung zu nehmen, die zu diesem Zwecke bereits in stand gesetzt werden. MoSkau. Heute morgen griffen neun bewaffnete Personen Len Kassierer der Eisenbahn Moskau—Kasan an, der eine bedeutende Geldsumme bei sich trug. Die Polizei» die benachrichtigt worden war. feuerte auf die Uebeltäter, als diese den Kassierer angriffen. und ver folgte st«. Bier Räuber wurden lebend sestgenommen und einer getötet, während einer tödlich und zwei schwer ver letzt wurde» und einer entkam. Zwei Bomben, acht Re volver und zwei Dolche wurden ihnen abgcnommen. Bereinigte Staate« nnd Japan. London. <PriV.-Tel.s Nach einer „Times"-Meldung aus Tokio betrachtet Japan die Vorbereitungen Amerikas mit der grössten Ruhe. Es sei nur selbst- verständlich, daß die Regierung der Bereinigten Staaten die amerikanische Flotte dort konzentriere, wo sie zur Anf- rechtevhaltuwg der amerikanischen Weltpolitik am meisten bettragen könne. Die Entsendung der atlantischen Flotte «ach dem Stillen Ozean gehe Japan gar nichts an. Di« japanische Presse bedauert sogar, daß die amerikanische atlantische Flotte kein« Zeit finden werde, Len Häsen von Japan einen freundschaftlichen Besuch zu urachen. Rewvork. sPriv.-Tel.j Die amerikanische atlantische Flotte segelt erst im Oktober nach dem Stillen Ozean ab. Die amerikanisch« Regierung beschloß, schwimmende Minen sofort nach Manila zu senden, damit St« Verteidigung der Philippinen organisiert werden kann. Auch Torpedoboote werden in der nächsten Zeit nach Manila aibgohe». Verli«. (Prtv.-Tel.) Der gestern in Paris erschie nene „Newyork Hcrald" berichtet aus Berlin, daß Andrew Carnegie der Treptower Sternwarte 1200 000 Mark zur Verfügung gestellt habe, damit Direktor Archenholz in den Stand gesetzt werde, für die aus 7000 wertvollen Büchern bestehende Bibliothek der Sternwarte ein neues feuer sichere- Gebäude zu errichten. Carnegie hat sich feit meh reren Jahren für die Arbeiten Archenholz' interessiert und th« bereit- seinerzeit 8000 Mark für ein« wissenschaftliche Expedition zur Verfügung gestellt. Divektor Archenholz tetlt auf eine bezügliche Anfrage mit. daß ihm die er wähnt« Spende Carnegies noch nicht notifiziert sei. daß sich der amertkantsche Philanthrop aber tatsächlich für -aS Verltner Institut, dessen Ehrenmitglied er sei, lebhaft Interessiere. — Im hiesigen König!. Kunstgcwerbe-Museum wurde ein Diebstahl entdeckt, bei dem eS sich um zwei ziemlich umfangreiche Stücke handelt. Vermißt werden ei» Kruzifix ohne KveuzeSstamm von einem Tiroler Wand altar au- der Mitte -eS 18. Jahrhunderts, holzgeschuitzt, in nachgedunkelter Silbertünung und ein Paar kleine Engel, holzgeschnitzt und bemalt, von einem Regensburger Alrar aus der Mitte -es 18. Jahrhunderts. —Hamburger Blättern zufolge beabsichtigt Staatssekretär Dernburg, den Gouver neuren der größeren Kolonien eine Art kaufmänni scher Attaches beizugeben. Für diese Stellungen kämen die junge« Söhne Hamburger Kaufmannsfamilien in Be tracht. Frankfurt a. M. (Prip.-Tel.j .Der „Franks. Ztg." zufolge hat in den letzten Tagen der neue Kultusminister Holle mehrere bekannte Parlamentarier des Abgeord netenhauses zu einer Unterredung eingeladen augenschein lich zu dem Zwecke, um über die Anschauungen und Wünsche der Parteien sich zu orientieren, mit denen die Regierung ihre Politik machen möchte. Der Berliner Gewährsmann der „Franks. Ztg." nimmt an, das- diese Einladungen sich nicht nur auf di« Herren der Linken, sondern auch aus solche der Rechten in ihren verschiedenen Schattierungen er strecken würden. — Meldungen aus Weidenau zufolge wurde dort ein von der Hamburger und Berliner Staatsanwalt schaft lange gesuchter Heiratsschwindler namens August Schröder-Rübenhausen, der im Umhertrieb Heirats- schwiudeleien großen Stils verübte, verhaftet. Wien. Abgeordnetenhaus. Das Haus lehnt die Dringlichkeit des sozialdemokratischen Antrages bctr. die Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechtes für die Landtage ab. Abg. Markow erhält das Wort zur Be gründung des ruthenischen Dringlichkeitsantrages betr. den Ernteurlaub. Der Antragsteller beginnt seine Rede in großrussischer Sprache. iLärmender Widerspruch.j Der Vizepräsident Zacek macht den Redner daraus aufmerksam, er möge sich der landesüblichen Sprache bedienen. Da Markow fortfährt, russisch zu sprechen, entzieht ihm der Vizepräsident das Wort. (Lebhafter Beifall. Hände klatschen. Widerspruch bei den Ruthenen.j Rom. lPriv.-Tcl.j „Corriere d'Jtalia" versichert, daß die Zusammenkunft zwischen Ttttoni und v. Aehrenthal am 14. d. M. stattfinden werde. Das Blatt will davon Kennt nis haben, daß bei dieser Zusammenkunft die Gründung eines Balkan-Dreibundes zwischen Italien, Oester reich und Rußland verabredet werde. Paris. Die Eltern der »ach Tunis geschickten Meu terer des 17. Jnfanterie-NegimentS hielten gestern tu Vezier ein« Versammlung ab. in der beschlossen wurde, durch «in« Abordnung hem Präsidenten -er Re publik eine Petition zu unterbreiten, in der sie darum bitten, er wöge die Rücksendung der Meuterer nach Frank reich veranlassen. Paris. fPriv.-Tvl.) In Belsort ist ein ehemaliger Sergeant -eS 14». Infanterie-Regiments als Spion ver haftet worden. Er war vor 14 Lagen aus Epinal desertiert und soll sich im Elsaß dem deutschen Spionagedienste ange- boten haben. Er sei dann in Begleitung zurückgekehrt, um Spionage zu treiben, nran habe ihn aber gestern in der Nähe eines Forts erkannt und verhaftet. Alais (Dep. Gard). Ein Omnibus, in dem 20 Mitglieder eines Gesangvereins von St. Jean de Marus- sols nach einem in St. Ambreux gegebenen Konzert heim kehrten, stürzte an einer Straßenbiegung in einen tiefen Graben. Ein Sänger wurde getötet, acht Sänger sind schwer verletzt. Irkutsk. Die Teilnehmer an der Automobil- sahrt Peking —Paris haben wegen der schwer pas sierbaren Weg« und Brücken in der Provinz Transbai- kalien die Strecke von Perecennaja bis Irkutsk mit der Eisenbahn zurückgelcgt. Prinz Borghefe fuhr von der Sta tion Tankhoy mit einem Dampfer über den Baikalsce und kam in Sistwinttschnoje an, von wo aus er mittelts Auto mobils «ach Irkutsk fuhr. Belgrad. lPriv.-Tel.) Im Kupferbergwerk von Bor, das von einer französischen Gesellschaft ausavbeutet wird, verwundete ein Ausseher zwei Arbeiter tödlich und zwei leichter. Hierauf legten 400 Arbeiter die Arbeit nieder und versuchten, den Täter in ihre Gewalt zu bekommen und ihn zu lynche«. Dt« Polizei mußte ihn mit Gewalt abführen. olyHcad. Bei dem Empfange des Grasschaflsrates erwiderte der König aus eine Ansprache, die Wohlfahrt des Landes könne durch eine Störung des Friedens nur gefährdet werden. Die Ruhe, die so erfreulicherweise in Europa herrsche, und die hohe Stellung, die Groß britannien unter den Völkern einnehmc, würden, wie er hoffe, immer ausrcchterhalten werden, und friedliche Mittel und ihr Einfluß würden, soweit es an ihm liege, stets -er Förderung der Freundschaft und guten Gesinnung gewidmet sein. Buenos Aires. Der Minister der öffentlichen Ar beiten Tedin hat sein Entlassungsgcsuch eingereicht. sind die Zinsen in gleichen Beträgen dem Oberfeuerr Endlich uno den Feuerwehrmännern Rünisch, Thiem« » anSgehändigt worden. und Oertliches und Sächsisches. Dresden, 9 Juli. —* Se. Majestät der König unternimmt Sonnabend, den 13. d. M„ von Rehefeld aus mittels Automobils eine Reise zum Besuche von Frauenstein, Sayda und Brand. Bon Brand erfolgt die Rückreise mit Sonderzug. —* Als Gäste Ihrer Majestät der Königin-Witwe sind in Reheseld Frau v. Oppcll-Pcat und Tochter. Fräulein Mary v. Oppell, Hofdame der Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern, auf einige Tage eingetroffen. —"Der LandeSausschuß des sächsischen national! ibe» ralen Landesvereins tritt am kommenden Sonntag in Leipzig zur Besprechung der WahlrechtSfragr zusammen. —* Alljährlich am 9. Juli findet die Verteilung der Zinsen der Tr. Wunsch-Stiftung an solche Mitglieder der städtischen Brrufsseuerwehr statt, die sich im ver flossenen Jahre durch besondere Pflichterfüllung, Entschlossenheit und Umsicht im Feuerlöschdienste ausgezeichnet haben. In diesem Jahre sind die Zinsen sir gleichen Beträgen dem Oberfeuerwehr, man» Endlich und Kartch anSgev —* In Sie erledigte Apotheker stelle beim Stad t k ra n k e nha u s e F ri e d r i ch sta d t, für die fünf Bewerbungen eingegangen waren, wählte man den Apo theker Kürschner in Bad Neuenahr, Rheinland. —* Von den umfangreichen Kanalbauten zur Einrich tung der Schwein mkanali satt on sind «och dir Schlußstrecken der Zuleitungötanäle zur Kaditzer Reimigungs» und Pumpanlagc, sowie die Unterbauten für diese und die Abslußkanäle auszusühren. Es fallen darunter die Fortsetzung des Altstädter Absanglanals auf Neustädter Seite vom Dücker bis zur Bcreiiiigungsstelle mit dem Neu städter Abfaiigkanale einschließlich der Herstellung einer Kahnkammer, die Endstrecke des Ncustädter Absangkanals von -er Bereinigungsstellc auswärts bis zum Anschluß an den fertiggestellten Kanal einschließlich Sandsang und Kanalkammcr, die Regcnauslatzkanäle, der Schmutzwasscr- auslaßkanal und die Unterbauten im «Rcinigungs- und Pumpwerke. Der Rat genehmigte die Ausführung dieser Anlagen nach den Planungen des TiesbanamteS und be willigte die hierzu veranschlagten Kosten mit 2 207 000 -Mark zu Lasten der Anleihe. — Zur Reinigung der städti- schen Schmutzwässer ist Anfang vorigen Jahres eine unterhalb der Marienbriicke errichtete Ver suchskläranlage in Betrieb genommen und es ist darin nach Versuchen mit Kipprcchen als Reinigungsanlage eine mechanisch betriebene Separa- torscheibe nach Patent Ricnsch und später ein Klärapparat nach System Kremcr eingebaut worden. Die Versuche mit den einzelnen Reinigungsanlagen haben ergeben, daß sich die Mienschschen Separatorscheiben sür die Dresdner Ver hältnisse am besten eignen. Es werden daher für die Reini- «rmst und Wissenschaft. s* Beisetz«»« Knn» Fischers. Unter Entfaltung außer ordentlichen akademischen Pompes wurden gestern uachmittag 4 Uhr die sterblichen Reste des berühmten Ehrenbürgers der Stadt Heidelberg, des am 4. Juli verschiedenen großen Philosophen und Gelehrten Kuno Fischer, zur letzten Ruhe bestattet. Die mit -er Bestattung verbundene Feier ge staltete sich zu einer mächtigen Kundgebung der tiefsten Trauer über den Heimgang des Gelehrten. Vollzählig war die gesamte Heidelberger akademische Welt vertreten. Von auswärtigen Hochschulen hatten die Universität Fretburg, sowie die Technische Hochschule in Karlsruhe Vertreter ge sandt. Der Großhcrzog von Baden war durch den Prinzen Max von Baden vertreten. Kür den Grbgroßherzog war Freiherr v. Kreystedt anwesend. Bon -er badischen Re gierung waren Sie Staatsminister Freiherr v. Dusch und v. Marschall. sowie Sie Minister a. L. Großhofmeister von Brauer und Dr. Schenkel erschienen. Der derzeitige Pro rektor der Universität Geheimrat Jellinek, -er Dekan der - Prorektor der Hochschule Ge bein Heimgegangenen Kollegen warme AbschiedSworte und schmückten seine Bahre mit kost bare« Kränze«. Auch Großherzog Wilhelm von Sachsen- Weimar und die Universität Jena, die Vertreter -er Hctdel. berger Studentenschaft, die Burschenschaft Germania-Leip. ztg und die Stadt Heidelberg ließen Blumen-ArrangemcntS am Grab« niederlegen. Eine besondere akademische Trauer- feter wird am 8». Geburtstage Kuno Fischer-, dem s«. Jult, stattsinben. Geheimrat WtnSelband wird dabet dte Gedächtnisrede halten. Kleive Erfindungen. L. Berlin, Anfang Jult. Der alte brave Klopstock konnte noch darüber weh klage», daß „vergraben ist t» ewige Nacht -er Erfinder großer Name zu oft." Und er letzte tadeln- hinzu: ihr Geist grübelnd entdeckte, nutzen wir: aber belohnt Ehre sie auch?" Nun. er würde heute in diesem Punkte ganz zufrieden sein. Die Patentämter aller Länder, die rührige Reklame und die Veranstaltung von Ausstellungen sorgen hinlänglich dafür, daß kein Erfinder mehr sein großes oder auch kleines Licht unter Sen Scheffel zu stellen braucht. Fast geschieht sogar jetzt Le» Guten zu viel, wir- heutzutage nicht alles erfunden, feierlich patentiert und mit lautestem Getöse an die große Glocke gehängt! So eben ist hier in Berlin in -er neuen Halle am Zoologischen Garten eine Ausstellung von Erfindungen eröffnet wor den, in der sich nicht weniger als 432 Erfinder zum Wort melden. Es ist geradezu unglaublich, was t« unserer rüh rigen Gegenwart alles erfunden wird. Und dabei haben die Veranstalter dieser Ausstellung von vornherein den Nahmen eng gespannt, indem sie ausdrücklich nur „kleine Erfindungen" zulasten wollten. Freilich, was heißt in diesem Zusammenhang „klein"? DaS kann sich nur aus dte räumliche Ausdehnung beziehen. Es gibt riesengroße Erfindungen, dte sehr klein und kleinlich sein können, und winzige, dte eine außerordentliche Be-eutüng und Trag weite gewinnen können. Winzig betsptrlsweise war der Apparat, den im Jahre 1860 Ph. Reis zur Fortpflanzung von Tönen mittels des galvanischen Stroms erfand, den der Amerikaner Bell brauchbar zu machen wußte und aus dem sich bann eines der tausend Wunder unserer Tage, der Fernsprecher entwickelte. Auch auf unserer Ausstellung wird «ine der neuesten „kleinen" Erfindungen vorgeführt, dte unbegrenzte EntwicklungSmvgltchkeiten tu sich schließen, die von dem Münchener Professor Korn hergestellten Appa rate znm Telegraphieren von Bildern. Sie sind der „Clou" dieser Veranstaltung. In einem kleinen tempelartigen Auf bau befinden sich unmittelbar nebeneinander LerGebe- undSer Empfangsapparat. Zwischen beiden ist ein künstlicher Wider stand eingeschaltet, der einen Leitungsdrabt von mehreren 100 Kilometer Länge entspricht. So kann man hier bequem beobachten, wie ein Bild, da» auf ein« so weite Entfernung übertragen wirb, an dem Bestimmungsorte zustande kommt. Außerdem sollen an einzelnen Tagen telegraphische Bildcr- übertragungen zwischen Berlin und München stattstndcn. Diese wunderbare Erfindung ist bereits hinlänglich be kannt und brauchte, um in der Welt berühmt zu wer den. nicht erst aus diese Ausstellung zu warten. Aber es gibt wertvolle Erfindungen genug, deren Urhebern die Mittel und Gelegenheiten fehlen, um nutzbar gemacht zu werden. Dazu sollen diese Ausstellungen mit beitragen. Sie wäre deshalb allein zu loben, auch wenn sic nicht an sich eine Fülle interessanter und anregender Gegenstände enthielte. Natürlich ist nicht alles Gold, was hier glänzt. Manches ist eine unnütze Spielerei oder ein komischer Fehlschlag, wie ja auch die Akten -er Patentämter genug groteske Geschichten zu erzählen wissen. Jene ewig zittern den Liegestühle, die angeblich ein unfehlbares Mittel gegen die Seekrankheit bieten und bei dcrcm bloßen Anblick emp fängliche Gemüter seekrank werden können, oder jene Flaschen, aus denen die unappetitliche Bezeichnung „Wan zenmord" prangt, die wohl auch kaum zum Aussterben dieser bäßlichen Tiergattung beitragen werden, oder — sehr zeit gemäß sür die beginnende Reisezeit — jene Plaidriemen, an deren kleinen Nädern man angeblich die größten Pakete „schmerzlos" tragen kann, mögen mehr oder minder wert los sein. Sicher könnte die Menschheit auch ohne diese un ähnliche Erfindungen fortbcstehen und fröhlich gedeihen. Aber neben solchem Minderwertigen gibt cs doch «ine Menge anderer Erfindungen, deren Wert ohne weitere» in dte Augen springt. Bor allem kann man hier auch solche Fortschritte der modernen Technik sehen und wirklich kennen lernen, von denen überall die Rede ist, ohne Saß sich -er selbst naturwissenschaftlich vorgebildete Late davon immer eine auch nur annähernde Vorstellung zu mache» im stände ist. Zum Beispiel: die drahtlose Telegraphie. Wir hören und sprechen viel von ihr. Wer aber, der nicht zum Fach gehört, weiß davon mehr, als einige Aeutzerltch- keiten. und kann sich von dieser wunderbaren Erfindung eine genauere Reche,lichast ablegen? Aus unserer Aus stellung hat Sie Deutsche Gesellschaft für drahtlose Tele- graphtc eine vollständige Station eingerichtet. Wa» is.W
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