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Dresdner Nachrichten : 17.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187704171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-17
- Monat1877-04
- Jahr1877
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- Dresdner Nachrichten : 17.04.1877
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«r: 107 ^ l». ,»»» Mn^l.Nnmmek, l0PI^. »u,la,. 32000 «l»l. För die Niilrede «in^> sondier Manuscrl»!» «ch« sich die Redoctt«» »ich« »erdiudltch. 8nierote»«m>Ldme,u>- Wlrt»! Ho»I»ni>«I« ««» Moolertn Hämbur,. «,r- S». rSie». veid-i^ d-I-l. Beetlau, tzrouksuet». M- — «u». «»sie in verNn. »elpjia. Wien, Hamburg Yrantsurt ». »i., Mil», che». — Laub» » ch«. tn granklue« a. M. — gr.B»Ig« in Shemni»— loroi, 1»I«t«, »ullle» ch vo. in Par». Dienstag, 17: April' »rde» «»-t-»« «>»»«»»i»«».a u», «»»>««»«e». »«ml»«» bV«»«o^»U»r. 2» «eusio»«: «e°t« »>»I>er» G»il« » di» stoch».»Uhr. Hagekkatt für Politik, N»t«rhaktung, Geschäftsverkehr. Mrfenöericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpsch 6 Nkichardt ln Dresden. Derantw. Ncdactem: Fr. Eordscht in Dresden. .«eusio»»: »k°t« ^ >»IIe » di» stoch» — Der Raum einer ei». N»»i»en vkiilt'ii« t»ii«t »ä Plge. «m,eio»dt b«, Zeile!>0 PI»e. «ine »aroniie siir »o» »°chi«tti,i,««rsche'»e» Sn Anieeat« »lrd «ich» te,ede». «utwSeN», »nnonee». Itujleä,e «an un» und«» «annte« Firmen und Per» I»ne» tolerier» wir nur ,e,en Hirtnumerou»«» Aotzlun, durch Ariel war!«» oder Pouetnja». >u»li. Ach« Silben loste« ld Plae. Inierole ist« die Moulags.Siun»»«« »der nach einem gestiog« die V-iüjejl, 20 PIge. . Jahrgang. Mittedatteur: vr. «inii Für da- Feuilleton: Ilsrtmunri. Dresden. 1877: Politische». Obgleich der Reichstag dem nervös zerrütteten Kanzler de» Wander-Segen auf die UrlaubS-Ncise gegeben, kann die Vismarck- Frage nicht ruhen. In Form von Rückblicken auf die überstandene Krisis tauchen ununterbrochen allerhand nachträgliche Mittheilungcn auf. ES erscheint uns ignobel, einen sich entfernenden, einen kranken Mann anzugreifen. Redlicher ist es und räthlicher zugleich, sich gegen gesunde Feinde, die auf dem Platze sind, zu wehren. Et:r solcher ist der „Redner bei großen Gelegenheiten", Abg. Rudolph v. Bennigsen. Seine auf Einschläferung berechnete Verwahrung der National- liberalen, daß sie den Einheitsstaat anstrebten, verdient um so mehr Beleuchtung, als der Redner die Dreistigkeit besaß, in einem Athem- zuge das zu thun, was er soeben verleugnet hatte. Bennigsen ver langt, daß der preußische Finanzminister zugleich Neichs-Finanz- minister werden solle. Dem entgegnet« Windthorst schlagend Folgendes: „Mer die Finanzen In der -Hand hat, bekommt das Uebrige von selbst- Wenn eine solche Entwickelung eintritt, so wäre eö viel richtiger, um die Unsicherheit der Zustände zu beenden, ein sür allemal die übrigen deutschen Staaten mit Preußen zu verbinden, zu anucctiren. So lange solche Tendenzen auö den Reihen der nationalltberalen Partei, unter fortwährendem Proteste, aber thatsächlicher Billigung, fort und fort getrieben werden, so lange kommt In Deutschland keine Ruhe und Stetig keit und kein zufriedenstellender Zustand. Wen» die Einzel- stnatcn täglich um ihre Existenz kämpicn und jede Maßregel, die auö Berlin tommt, erst prüfen müssen, ob auch nichts dahinter stecke ln Beziehung auf neues Hcranzichcn ponHohcitö- rcchtcn an das Reich, wenn sie die Eröffnung jedes Reichstags mit Zagen erwarte», weil sic nicht wissen, ob nicht unitarische Bestrebungen zu Anträgen und Beschlüssen führen können, so lange können sie unmöglich mit voUerHingcbung für daö Reich arbeite». Wenn der Reichskanzler über mangelnde Unter stützung klagt, so sollte er sich doch klar machen, woher daö wohl kommt. In dem Augenblicke, wo die Elnzclstaaten die Uebcr- zcugung gewinnen, daß Alles geordnet ist. daß darüber hinaus ihre Souveränität nicht mehr eingeschränkt werden soll, werden sic ansangen eitrig sür die Interessen des Reiches zu arbeiten. Ich meines ThetleS wünschte deshalb, daß dieNationalliberalen in dieser Beziehung ihr Programm corrigircn möchte»." Diese wenigen, aber wahrhaft goldenen Worte enthalten viel mehr an staatsmfinnischem Geiste, an Einsicht in die wirklichen Dinge, an Lebenserfahrung und Patriotismus, als sich in ganzen Jahr gängen der nationalliberalcn Presse vorfindet.—Von allen Parteien ohne Ausnahme nahm man sich im Reichstage der Postbeamten an. Die Versuche der Socialdemokratie, die mißvergnügten Postbeamten in ihre Bataillone cinzurollircn, waren also ebenso vergeblich, als ihr Erfolg für die betreffenden Beamten gefährlich gewesen sein würde. Ohne Weiteres wird jeder verständige Mensch dem General-Post meister zugeben, daß cS unter 60,000 Beamten auch eine Anzahl weniger zuverlässigere geben wird, daß bei diesen die unterwühlenden Elemente Boden finden, daß die Behörde Autorität und Disciplin ausrecht zu erhalten, mitunter auch widerspenstigen Beamten mit dem Ernst des Dienstes entgcgenzutrcten hat und daß sich eine Volksver tretung hüten sollte, Hoffnungen auf Gehalts-Zulagen u. dergl. zu erwecken, wenn sie sie dann den Beamten nicht erfüllen kann. Aber so viel ist doch aus den Kundgebungen der ehrenhaftesten Postbeam ten im ganzen Herrschaftsgebiete 8anoti ktvxlumi zu ersehen ge wesen, daß das jetzige Verwaltungs-Princip aufreibend und hoff nungslos machend wirkt. Dian nutzt die menschliche Arbeitskraft mitunter zu sehr aus, man greift dabei den Grundstock, die Gesund heit, an; man mechanisirt die GeisteSthätigkeit des Menschen zur willenlosen Maschinenarbeit, ohne doch die Maschine gehörig zu putzen und zu ölen. Ueber mangelnde Sonntagsruhe, Überschrei tung der Arbeitsstunden, über gewisse Finanz-Kunststückchcn (keine Diäten in Ertrankungsfällei^u zahlen), über ingeniöse Ersparniß Praktiken (ganze Kategorien von examinirten Beamten nicht anzu- stellen^u. dergl. liegen höchst gerechte Beschwerden vor. Es muß doch irgendwo in den jetzigen postalischen Verwaltungs-Grundsätzen liegen, daß gerade das Posthorn am wehmüthigsten llagt. Die Eisenbahnpfeife klingt lange nicht so schrill. Wir entsinnen uns auch aus der Zeit, da die Post noch sächsisch war, nicht solchem Miß muthe der Postbeamten begegnet zu sein. Viel wird auch auf die Adresse Stephans geschrieben, was man den Rathschlägen Meßners u. A. verdankt, deren Namen nur Wenige segnen. Nun ging I)r. Stephan von der Annahme aus, daß nur die schlechten oder die entlassenen Postbeamten sich beschwerten. Es wurde ihm z. B. vom Abg. Berger entgegnet, daß gerade die ehren haftesten und tüchtigsten Postbeamten klaaten. Allerdings leidet der ö eneral-Postincister gewaltig unter den Angriffen anonymer Brief schreiber. Er erzählte Folgendes: „Ich selbst erhielt neulich von einem solchen entlassenen Beamten eine Postkarte, in welcher er mir mittheilte. er würde mich in der Presse aiigrrlfcn, tall» ich ihn nicht binnen drei Tagen wieder anstellte: und zu ticser Mitthcilung benutzte er die von mir selbst eingerichtete Rohrpost (Heiterkeit). Es kann ia auch Stoff zur Unzufriedenheit dadurch gegeben werden, daß berechtigte Wünsche augenblicklich alb unerfüllbar znrückgcwle« sen werden müssen. In der heutigen Zeit, wo die Autorität so vielfach angegriffen wirb und so viel unterwühlente Elemente thätig sind, in es ia natürlich, daß eine jede derartige Ableh nung einen Rückstand von Groll erzeugt, der sich in der hier ersichtlichen Weise Lust macht. Friedrich der Große sagte bei ähnlicher Gelegenheit: „Wenn ich eine» Menschen befördere, mache ich mir !>'.» Feinde und einen Undankbaren." Als ich vor acht Jahren mein jetziges Amt antrat, erhielt Ich Unmassen von Briefen, weiche von Schmähungen und Verunglimpfungen meiner Person, von Angriffen auf meinen guten Namen und Bedrohungen meines Lebens wimmelten. Damals laö ich sie noch, beute bin ich dazu gekommen, solche Zuschriften nicht mehr zu lesen, wenn sie keine Unterschrift tragen oder etwa ..»uns pro muitrs" (auch wohl „unis pro miiitiw", wenn das Latein auögcaange» ist) unterzeichnet sind; ick, freue mich nur über daö schöne Porto, welches sie bed Postcassc bringen, denn unirankirte nehme ich nicht an (Heiterkeit); im Ucbrigen halte der sagte: „Ich erhebe meine Seele so hoch» daß sie nicht an mich heran können." Die letzte Bemerkung ist ein edles Wort. Sie tröstet Alle, die in öffentlicher Stellung wirken. Wer hätte da nicht zu dulden ge habt von den schmutzigsten Angriffen dunkler Federbanditen, von Bedrohungen seiner Person und Familie durch die Ruchlosigkeit verworfener Gesellen? So lange die Welt steht, war cs so, und die Gebrechlichkeit der menschlichen Natur wird cs, fürchten wir, noch lange nicht zulnsscn, daß diese HerzcnSniedertracht einer edleren Kampfcswcise weicht. In der großen Politik ist das entscheidende Wort jeden Augen blick zu erwarten. Sultan und Zar, beides friedliebende Monarchen, reisen zu ihren Heeren, um das Signal zur Eröffnung desFeldzuges zu geben. Thörichte Hoffnungen, noch an den Erfolg von Friedens Vermittelungen zu glauben! Das Schwergewicht ihrer gerüsteten Heere zieht unabwendbar beide Monarchen auf den Kriegspfad Schon beschäftigt sich der türkische Oberfeldherr Abdul Kerim mit dem Brückenschlag über die Donau von Widdin nach Kalafat; Nuß landS Völker zittern sehnsüchtig dem Momente entgegen, wo der Zar sie zum Kampfe mit den „Vassurmanen" ruft. Alle Zeitungen hef ten ihre Blicke auf die Formation des Kriegstheaters. Noch ehe die Nüssen denPruth überschreiten, um in Rumänien einzurücken, über schreiten die Türken also die Donau. Alle natürlichen und stritte gischen Vortheile sind auf Seite der Muselmänner. Aber was kön nen die Türken, selbst wenn sie die Russen zurücktreiben, durch ihre Siege gewinnen? Bleibt ihnen etwas mehr übrig, als, mit militai rischen Erfolgen belastet, ohne Eroberungen heimzukehren? Europa duldet nimmermehr, daß noch weitere Landstrecken zu türkischen Paschaliks umgewandelt werden. Eine Milliarden-Contribution ist ans Rußland auch nicht zu holen. Wohl aber dürfte eine längere Dauer des Krieges für die sich erschöpfende Türkei einer Reihe von Niederlagen gleichkommen. Von Rußlands Stärke im Angriffe haben wir trotz des verhältnißmäßig trefflichen Heeres, das es am Pruth aufgestellt hat, nur bescheidene Vorstellungen. Aber Nuß land gebietet noch über andere Kampfesmittel. Es wird da» un ermcßliche Brennmaterial, das in einzelnen türkischen Provinzen aufgehänft ist, in Flammen sehen, wird im Rücken der türkischen Armee Ausstände emporlodcrn lassen, wird Griechenland zum Kriege treiben, wie eS Montenegro losgelassen hat. So erscheint uns die Lage der Türkei, selbst wenn sie siegreich gegen die Nüssen ist, keines falls bencidenswcrth. Am traurigsten aber dünkt uns die Lage der Christen auf der Balkanhalbinsel. Wie viele Tausende derselben werden durch den Fanatismus der Muselmänner hingemordet, ehe die russischen „Befreier" zu ihnen kommen. Siegen aber die Türken, werden diese menschlicher gegen die Christen anftreten? Vor der Hand sehen wir in diesem Kriege nichts als Thatsachen der Zer störung, als Blutvergießen und Ruin, und selbst Dasjenige, was als Ziel des Krieges gilt, der Sieg, ist nach menschlichem Ermessen in diesem Falle für beide Theile mit dem Gebrechen der Unfrucht barkeit behaftet. Reneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin, den 16. April. Der heutige „Reichsanzeiger" publicirt das Gesetz betreffend den Sitz dcS Reichsgerichts in Leipzig Berlin, 16. April. Die „Post" erfährt von zuverlässiger Seite, daß die Zeitungs-Nachrichten, wonach Bismarck an eine Acnderung seiner bisherigen Kirchenpolitik denke, vollständig aus der Luft gegriffen seien. Der Reichskanzler betonte vielmehr noch in letzter Zeit ausdrücklich gegen eine hochstehende Persönlichkeit, er werde gesund oder krank in dem Augenblick wieder in seine Geschäfte eintreten, wo ernstlich der Versuch eines Systemwechsels mit dadurch bedingten Personalveränderungen auf diesem Gebiete gemacht werde. Bismarck ist um 3*/z Uhr Nachmittags nach Lauenburg abgcreist Berlin, den 16. April. In heutiger Reichötagssitzung wurde der Antrag Schulze-Delitzsch betreffend die Abänderung des Gesetzes über die privatrechtliche Stellung der Erwerbs- und Wirth- schaftS Genossenschaften auf eine Erklärung des StaatssecretärS Friedbcrg hin, zurückgezogen: daß die Regulirung dcs GcnossenschastL- gesetzcS durch dieNeichsregierung beabsichtigt, eine Refonn aber nur in gleichzeitiger Revision aller verwandten Gebiete durchführbar sei. Der Zeitpunkt dafür sei jetzt noch nicht fcstzustellen, die Negierung werde nicht, ohne den Rath auf diesem Gebiet bewährter Männer zu hö ren, an die Reform hcrantreten. Hierauf folgte die gleichzeitige Be- rathung vier verschiedener, auf der Tagesordnung stehender Anträge auf Abänderung der Gewerbeordnung nach Begründung der An träge durch je einen Redner und erklärte der Reichskanzlerantts- Präsident: die Negierungen hielten an den Prinzipien der Gewerbe- Ordnung fest, zumal gegen die Gewerbefreiheit selbst keine Klagen laut geworden, und wollten Verbesserungen Massen, wo ein Be- dürsniß vorliege, er glaube die bezügliche Vorlage in der nächsten Session zusichern zu können. Die Wirtschaftspolitik der Regierun gen sei keine schwankende, würde aber solche werden, wenn man den Antrag Galen annchme. Abg. Fritzsche begründet den socialdcmo- kratischcn Antrag und verlangt die Anerkennung des Rechts auf Arbeit. Der Referent der Petitions-Commission referirt über Petitionen zu diversen Anträgen und wurde hierauf die Sitzung bis morgen vertagt. — In der Oberbürgermeisterfrage macht sich, wie wir von mehreren Seiten hören, höchst unangenehm die Wahrnehmung geltend, daß man nahe daran ist, eine politische Parteisache au» einer rein städtischen Angelegenheit zu machen. Was für die Beförde rung des jetzigen dritten Bürgermeisters zum ersten spricht, dem haben wir selbst wiederholt Ausdruck verliehen. Die Vorzüge dieser Candidatur liegen ja auf der Hand. Aber denjenigen Stadtver ordneten vermögen mir nicht Unrecht zu geben, welche wenigstens einAbwägcn dieser Candidatur gegen andere das Wort reden. Nicht alle Jahre wählt ja die Residenz ihr Oberhaupt. Es wird uns er zählt, daß, wenn irgend ein anderer 'Name als der des verehrten Herrn Bürgermeisters l)r. Stübel genannt wird, auf den Verwegenen, der sich dessen erkühnt, sofort ein terroristisches Kreuzfeuer eröffnet wird. In der letzten Stadtverordneten-Sitzung sollen daher auch aus Mißmuth über diese Bevormundung einige 20 Herren sich demon strativ entfernt haben. Für eine Candidatur Ackermann interessiren sich die Gcwerbtreibcnden lebhaft; Niemand weiß aber zu sagen, ob der gedachte Herr aus seinen Privat-Derhältnissen würde scheiden wollen. Für die Beförderung I)r. Stübels wiederum sprechen so viele und gute Gründe, daß begreiflicher Weise seine Chancen wach sen. Wir unsererseits freuen uns der Thatsache, daß unsere Stadt zwei Männer zählt, zwischen denen zu wählen den Abstimmenden schwer fällt. Jedenfalls wünschen wir, daß die Wahl frei vor sich gehe, ohne Einschüchterung der Abstimmenden. . . — Slm Sonnabend vereinigte eine glänzende Asscmblöe unb festliches RegimentS-Dincr die activen Offiziere deö 1. Gre- natier-NegimeniS mit eingeladenen inactiven Offizieren der Armee in den eleganten Räumen deö RegimentS-Osnzicrö-Casinos. Unter den Geladenen befanden sich auch der frühere Stadtcommantant. Freih. von Hausen, Excel!., Generalmajor z. Dlöp. von Schimpfs, .Generaimalor z. D. von Tettau u. A.m. Letzterer nahm in Be gleitung dcS Obersten vom Kgl. Generalstabe, Herrn v. Holleben, und unter Führung deö Kasernen-Inspcctors daö Innere der westlichen Kaserne in näheren Augenschein. _ — Die Verwechslung der neuen Reich ömünz e n. nament lich der 50-PsennIg-Stückc mit I0-Psennlg-Stücken, der 2-Piennig- Stücle init W-Mark-Stücken rc., ist bei den städtischen Cassrn in Berlin nachgerade so ost und in so unliebsamer Weise vorgekom- mcn, daß sich ddr Magistrat nun auch init dem Anträge um Acnterung der Münzrciorm an daö Neichökanzlcrantt gewendet hat. Der Antrag führt zutreffend auS. da« die unlängst beschlossene Aendcrung des Gepräges gar nicbiS nützt, so lange die Größen. ' M voeake» and GSchstsche». Mal. der K 0 nig und die K 0 nigin haben gestern ihre Billa in Strehlen bezogen. — — Dein von den in Lvangolieis beauftragten Staatsministern zum außerordentlichen theologischen Beisitzer bei dem evangelisch- lutherischen LanteSconsistorium ernannten Pastor I-ic. ikool. und 1)r. piiii. Franz Wilhelm Dlbellnö hier ist Titel und Rang eines Eonsistorialratbö mit Hosrang trtheilt. und dem Geh. Re- ^ ii , gicriingsrath 1)r. sur. Karl Robert FrcieSlcben in Dresden 1 «ch cS Vcrleumtungc» gegenüber mit jenem alten Phljo,ophk», i>,s fürs«. rrußischcElvlichrenkre»-1.Klasse verliehen worben.-* Verhältnisse der bisher oktmalS verwechselten Münzsorten dieselben bleiben. Der Magistrat schlägt deshalb außerdem vor. daß die Scheidemünze. Kupfcr und Nickel, nicht mehr kreisrunde Form, sondern ein: längliche, eiförmige erhalte, und daß die kupfernen Münzen außerdem rin quadratisches Loch erhalten. Zum Bor bilde tönntcn die iapane,ischcn Münzen dienen, die sich in ähn licher Weise untereinander in der zweckmäßigsten Weise unter scheiden. — Die Abschätzuns, CoIN INissioneII sür die. Ein kommensteuer beginnen diese Woche tbrc Thätigkclt. — Zu den beliebtesten kleinen Kuranstalten zählt seit vielen Jahren daö Bad Kreischa bei Dresden. Der im reizen den Lociwitzthale ungemein malerisch gelegene Ort befindet sich in nur 2>/-stünbiger Entfernung von Dresden, und ist von Station Niedersedlitz durch Omnibusse bequem zu erreichen. Wenn die VergnügungSrcisendcn zu tcm berühmten Lustgarten August deS Starken nach Groß-Scdlitz Ihre Schritte lenken, machen sie auch meistens einen Abstecher nach Kreischa. Die Wasserheilanstalt daselbst unter Leitung eines Schülers von Prleßnitz und Rauße. Herrn von KuczkowSkv, läßt einen bedeutenden Aufschwung er» warten und ist bei den trefflichen Einrichtungen nach vielfachen daselbst vorgenommcncn Verbesserungen und ihren billigen Preisen, allen Kranken nnd Reconvaleöcentcn sehr zu empiehlcn. — Gestern Nachmittag fand kein Korso statt. Die Luft, raub und scharf, wäre für einen Korso auch wahrhaftig wenig geeignet gewesen; doch waren in Erwartung eines solchen mehr Promenirente im Großen Garten. alS bei dem unfreund lichen Wetter sonst dagewcsen sein würden. j — Vor einigen Tagen in den Vormittagsstunden trat in die Wohnstube eines kleinen LogiS in der Wilsdruffer Vorstadt ein junger Mensch nnd begehrte von dem Im 15. LebenSiahre stehenden Dienstmädchen deö Logisinhabcrs, welches einen kleinen Säugling aus tcm Arme hatte und allein anwesend war, ein Dreierbrod. welches auf dem Tisckx lag. Er erhielt es von dem Mädchen und verzehrte cö, verlangte darauf aber noch ein Butter- brod, waS ihm das Mädchen abschlug. Nunmehr stieß der Un bekannte Drohungen anS und verlangte auch eine an der Wand hängende Taschenuhr. Als daS kleine Dienstmädchen ich aber von Ihm nicht elnsclnichtern ließ, trat er plötzlich aus sie n, riß ihr daö kleine Kind auö den Armen, wart eS auf ein im Zimmer siebendes Bett und schleuderte daö Mädchen aus den ußbodcn. Dasselbe schrie lant um Hilfe und das veranlaßte den nhold. schleunigst die Wohnung wieder zu verlassen, ohne etwas Weiteres vor. und mitzuncbmen. - Bezüglich der M i ßstä nde im EIbsrachtverkehr hinsichtlich der verzögerten Ladezeit und Güterbeförderung, sowie mangelhaften Lieferung bei dem LUaarentranoport von Ham burg nach Dresden, gegen welche schon seit langer Zeit be rechtigte Klagen erhoben und der HandelSstanv geschädigt wurde, and, wie wir schon früher berichteten, au» Einladung deö Vor landes der Dresdner Kaufmannschaft am 6. Februar d. I. eine öffentliche Versammlung statt, welche von den bethelligten Vcr- trctern deö hiesigen Hanbelsstandeö. sowie der Elbschifffahrt zahlreich besucht war. Die bei dieser Versammlung gewählte und mit Auftrag versehene Kommission (Vorsitzender Herr Kaufmann C. M. Maeser) hat nun nach vielseitigen Verhandlungen mit den diesigen Schiffsahrtvge,ellschatten, mit dem BesrachtungS - Comptoir In Hamburg (der Kettcnschieppschiffsahrt der Ober- Elbe und der Dresdner FrachtschiffiahrtS-Gesellschait) sür beide Theile. sowohl für die Vertreter des Handels als der Schifffahrt, erfreulicher Weise zu einem günstigen Ucbereinkommen gesübrt. wodurch eine bedeutende Verbesserung bei dem Elbfrachtverkcbr Dresden-Hamburg zu erwarten steht. Die neuen Vereinbar»»- gen sichern den Empfängern Vergütung von etwaigem Manco über'(/» bei trockenen und 1°/» bei nassen Gütern, und zwar wird ticser Procrnttatz von sedrm einzelnen Kollo beson. ? ^ ^berechnet, wogegen andere Ladeschein-Bestimmungen sich 1-4 °/o Waarcnverlust ireihaiten und außerdem diese Procent- satzevondemGcsamintgewicht der aanzcnSenb- ung rechnen, sa in neuerer Zelt sogar die Bestimmung der einen (Prager) Gesellschaft dechin geht. daß. bei richtiger Stauung der Güter. Leccage überhaupt nicht vergütet wird. Nach früheren Bestimmungen war -brr Empfäger verpflichtet, den
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