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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191106131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19110613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19110613
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-13
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.06.1911
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Früher Woche«- und NachrichtsAatt Tageblatt sir HMns, Mit, 8tnM. M»lf 8t Win, ßtiiWnt, Iinn», Michl, AimÄns, MIski 8t MI«s, 8t 8t Mchli, 8t««tü»ch Am, Wmvs«, M-mel ml MW* Amtsblatt für das Kgl.AvttsgerichtMd deaStadtrat M Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — — -- 81. JaHrAamU. "" " — ' Nr 134. Dicnstag, cen 13 Juni 1»U Vttft» statt ersthrtut täglich außer Lon«- und Festtag, uachmMag« flir den folgenden Tag. — vierteljährlicher sezng,preis I Mk. SV pfg^ durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg «drzelne Nummern 10 pfg. «rsteUungrn nehmen anßer der «rpeditton in «ichtenstetn, Lwbkauer Ltr. »r. bb, alle Lästerlichen Postanstalten, Postboten, sowie dir Austräger entgegen.. Lnseratr werden dir fünsgrspaltene «rnndreile mtt 1v, str au,wörttge Inserenten mtt 18 pfg. berechnet, «ektamezrite SV pfg. Lm amtltchen Veile Kostet dir zweispaltige Leite 30 pfg. Fernsprech-Anschluß «r. 7. Znseraten-Aunahmr tägttch bis spsttesten, oormMags 10 vhr. Telegramm-Adrehr: Tageblatt. Auf dir Zeit vom 12. Jmtl bis mit 10. Jvli 1011 wird die Stellver tretung drS an der Ausübung drS FriedrnSrichteraaueS vorübergehend verhinderten Herrn Stadtrat Heyder in Lichtenstein Herrn Sekretär Wienhold hier übertragen. Lichtenstein, am 12. Juni 1911. Königliches Amtsgericht Lichtenstein Gemeindesparkasse Hohndorf flank UmM verjinst alle Einlagen V0M Tage a« mit 3'/r°/o- ^Rückzahlungen erfolgen in der Regel ohne Kündigung in beliebiger Höhe. Tägliche Expeditionszeit: Vorm. 8—12 Uhr, nachm. 2—5 Uhr- Das Wichtigste. * Der Berliner Magistrat hat beschlossen, zur Er- -richtung bezw. Erweiterung städtischer Bauten und An lagen eine Anleihe von 323 Millionen Mark ajufzu- nehmen. * In seiner Vaterstadt Rostock ist Sonnabend nach mittag gegen 3 Uhr der berühmte dramatische und Ro- mandichter Adolf Wilbrandt, der auch eine Reihe von Jahren als Direktor des Wiener Hofburgtheaters ge- * wirkt hatte, nach kurzer Krankheit im Alter von 74 Jah ren an Lungenentzündung aus dem Leben geschieden. * Meuternde chinesische Soldaten haben sich der Goldwäschereien am Sungari bemächtigt und fordern für die Freilassung der Verwaltungsmitglieder ein hohes Lösegeld. * Präsident Taft hat das Kriegsministerium ermäch tigt, Maßnahmen zu treffen, um die amerikanischen Truppen von der mexikanischen Grenze zurückzuziehen. * In der ungarischen Gemeinde Alsortcpana wurden achtundvierzig Häuser durch einen Brand vernichtet. Zwei Kinder, die vermißt werden, dürften in den Flam men umgekommen sein. — Im Städtchen Mies sind durch eine große Feuersbrunst 200 Häuser verbrannt. Mehrere Personen sind umgekommen. * Nach einem heftigen Kampfe sind die Franzosen an Mckines einmarschiert. Mulay Zin soll gefangen sein. Zur spanische» Marokkoaktion. Tic Besetzung der westmarokkanischen Hafenstadt Lar- rasch und des umliegenden Gebietes durch die Spanier erregt nach wie vor lebhaft die öffentliche Meinung Frankreichs. Es wird von französischer Seite zwar noch immer erklärt, Spanien habe einen Bruch der Algecirasakte begangen, und es wird der spanischen Regierung mit einem Einschreiten der Algecirasmächte gedroht. Ein Stimmungswechsel scheint sich aber be reits insofern in der französischen Hauptstadt vollzogen KU haben, als man in dem Vorgehen Spaniens einen nicht unwillkommenen Anlaß findet für eine Ausdehn ung der französischen Machtsphäre in Nordmarokko. Aus Madrid liegen hierzu noch folgende Meldun gen vor: Die in '.Alcazar eingetroffenen spanischen Truppen sind 370 Mann stark und führen 3 Kanonen Und 2 Mitrailleusen mit sich, insgesamt landeten in Larraschc 644 Mann mit 4 Kanonen u. 3 Mitralleufen. In den Wandelgängen der Kammer wurde am Sonn abend lebhaft darüber debattiert, der Sultan habe gegen -ie spanische Aktion protestiert. — Der Marineminister erhielt ein Radiogramm von dem Befehlshaber des Kreuzers „Cataluna", daß der Konsul in Larrasch ihm die Loge in Alcazar als sehr kritisch bezeichnet habe. Dieses Telegramm hat in Regierungskreisen Erregung lhervorgerufen. Der König wurde informiert. Ein ra dikales Vorgehen in Mazar wird als bevorstehend ^bezeichnet. Zur Lage in Albanien. ' Nach Depeschen des Generalissimus Torghut Schef- ket Pascha sind die militärischen Operationen in Alba nien jetzt bis auf einen kritischen Punkt beendet. Die aufständischen Mallissoren, etwa 5000, sind zwischen dem Fluß Sem und der montenegrinischen Grenze zu- stunmengedrängt, sowie ein kleiner Teil weiter öst lich in die Gegend der ebenfalls an der Grenze gelegenen Ortschaft Sedje. Schefket Pascha wurde angewiesen, die Operationen in Albanien vorläufig einzustellen. Die Ausständigen halten den letzten Bergrücken vor der Grenze von Montenegro besetzt. Die eminente Ge fahr rückt näher, daß jeder Fernschuß in das Gebiet des Königreichs trifft und hieraus unberechenbare Kom plikationen entstehen würden. Die gestrige Konferenz des Generalissimus mit dem Minister des Aeußeren Rifaat Pascha galt ausschließlich dieser Schwierigkeit Beide stimmen mit dem Grohvesir überein, daß zuU Vermeidung eines Konfliktes die Verhandlungen auf diplomatisches Terrain gelenkt werden müssen. Ueber das Wie ist bestimmtes noch nicht vereinbart worden. Ein Kronrat wird sich noch näher mit dieser Ange legenheit befassen. Wir verzeichnen noch nachstehende Telegramme: Wien. Der Minister des Aeußern Graf Aehrenthal erklärte dem türkischen Botschafter in Wien Reschid- Pascha, der Artikel des Wiener Fremdenblatts sei ledig lich als freundschaftlicher Rat Oesterreich-Ungarns der Türkei gegenüber aufzufassen. Jede andere Auffassung wäre ein Irrtum. Rom. Wie aus Konstantinopel gedrahtet wird, hat der italienische Botschafter den Auftrag erhalten, bei der Pforte in,der Angelegenheit der albanesischen Frage auch freundschaftliche Ratschläge zu erteilen. Dn DbSfig Nitins Andi. Berlin. Den Blättern wird über die Tvdesfahrt Schendels aus Johannisthal noch berichtet: Nach der ersten Runde war Schendel 250 Meter, nach der zwei ten 500 Meter hoch. Da setzten plötzlich kurze heftige Böen ein und man konnte deutlich erkennen, daß der Eindecker in beängstigender Weise überlegte. Ueberall hörte man Stimmen der Besorgnis, jedoch schien alles gut zu gehen. Bald schwebte Schendel in 1000 Meter Höhe und verließ das Flugfeld. Nach etwa fünf Mi nuten kehrte er zurück. Man sah nur noch die Um risse der Flugmaschine in 1600—1700 Meter Höhe. Alsbald erreichte Schendel die grauen Abendwolkcn, die vom starken Winde gepeitscht dahinjagten. Fast drei Minuten lang blieben die Piloten verschwunden, da sah man plötzlich die Maschine wieder austauchen, und nun begann das Furchtbare, das keinem, der e«s mit angesehen, je aus dem Gedächtnis schwinden wird. Es schien, als stände das Flugzeug in der Luft still, dann neigte es sich nach vorn und in einem unglaublichen Gleitflug ging Schendel bis auf tausend Meter. In dieser Höhe stellte sich die Maschine senkrecht ein und icbok noch 3—400 Meter tiefer. Es folgte ein kur zer regelrechter Flug, dann legte sich der Apparat nach rechts über, überschlug sich zweimal und sauste pfeil schnell zu Boden. Als die Hilfsbereiten hinzukamen, Ivar von dem Eindecker nichts mehr zu sehen als ein wüster Trümmerhaufen, unter welchem zwei mensch liche Körper lagen. (Schendel ist 26 Jahre alt und von Beruf Schiffsbauingenieur. Im November 1910 wandte er sich der Flugtechnik zu und erreichte am 6. Juni, dem dritten Tage der Johannisthaler Flug woche, den höchsten deutschen Höhenrekord mit 2010 Metern.) Zu dem Todessturz Schendels in Johannisthal wird noch von anderer Seite mitgeteilt, daß Schendel an scheinend absichtlich den Motor abgestellt hatte, um im Gleitflug zu landen. Schendel stürzte aus einer Höhe von ungefähr 1000 Metern. Die Monteure der Dornerflug-Gesellschaft, die den Sturz vom Flugplatz aus beobachteten, eilten sofort in einem Mercedeswa gen nach der Unfallstelle, die in einer Laubenkolonie zwischen Adlershof und Köpenick liegt. Wie einer der Augenzeugen erklärt, war der Anblick entsetzlich. Die Leichen der beiden unglücUichen Piloten, sowie die Trümmer des Aeroplans bildeten eine einzige Masse. Nur der Barograph war unverletzt. Er zeigte, daß Schendel bei seinem Fluge die Höhe von 1609 Metern erreicht und dadurch — Ironie des Schicksals — einen neuen Weltrekord für Passagicrhöhenflüge ausgestellt hatte. Der Barograph wurde Professor Bersont über geben, der ihn in Vertvahrung nahm. Ueber die Persönlichkeit des ebenfalls tödlich verun glückten Herrn Voß erfahren wir noch folgende Ein zelheiten. Voß stand Ende der Zwanzig, war Ingenieur und sollte in den nächsten Tagen bei der Dorner-Ge sellschaft als Lehrer cintreten, um an Schendels Stelle zu treten, während dieser als Teilnehmer an dem Deutschen Rundfluge von Berlin abwesend gewesen wäre Voß' Tod ist dadurch besonders tragisch, daß er jung verheiratet war. Der Ingenieur Dorner, der Kon strukteur des nach ihm benannten Flugapparates und Leiter der Dorner Gesellschaft, befindet sich zurzeit in Kairo, wohin ihm sofort die Unglücksbotschaft über den Tod seines besten Schülers telegraphiert wurde. Deutsches Reich. Dresden. (Die Konferenz zur Vereinfachung der Verwaltung der sächsischen Staatseisenbahnen.) Be kanntlich hatte die vorige Ständeversammlung an die Staatsregierung das Ersuchen gerichtet, den von dem Abgeordneten Dr. Niethammer gestellten Antrag, „die V c r wa l tu n g der sächsischen Staatseisenbahnen durch Vermeidung der Instanzen und Erhöhung ihrer Ver antwortung zu vereinfachen, damit den Amprüchcn, die der Verkehr in einem Lande von der industriellen Bedeutung Sachsens zu stellen berechtigt ist, besser und in mehr kaufmännischer Weise genüg! werden kann", mit einem Ausschu ß von sachverständigen und cr- sahrcncn, den hauptsächlichsten Bcrusskreisen des Lan des entnommenen Männern zu beraten und dem näch sten Landtag über diese Beratungen eine Denkschrift vorzulegcn. Wie zuverlässig verlautet, ist die Regier ung bereit, jetzt diesem .Antrag zu entsprechen und hat für heute Montag, 12. Juni, vormittags ('711 Uhr eine Konferenz nach dem Königl. Finanzministerium einberufen, in der über die Frage der Vereinfachung der Staatsbahnvcrwaltung beraten werden soll. — (Beamtentagung.) In Dresden wurde der 21. Verlandstag deutscher Beamtenvereine abgehalten. Fi nanzminister von Seydewitz begrüßte namens der sächs. Staaisregierung und des Königs die Versammlung. Tie Tendenz dcS Verbandes, die Wohlfahrt der Beam tenschaft zu fördern, decke sich mit ihren Wünschen. Die Regierung lege Wert auf die Pflichttreue und staat liche Gesinnung der Beamtenschaft, nicht auf Organi sation zu dem Zweck, einen Truck auf die Regierung auszuüben. Berlin. (Zwischen dem Kaiser und dem Prinzre genten Luitpold von Bayern) hat anläßlich des 25jäh- rigen Regcntschaftsjubiläums des Prinzregenten ein herzlicher Depeschenwechsel stattgefunden. — (Die Dispositionen der Reise des Kronprinzen paares nach Englands sind folgende: Der Panzer kreuzer „Von der Tann" wird am 18. Juni in Vlis- singen bercitliegen, um das Kronprinzenpaar zur Ueber-
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