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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330320020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-20
- Monat1933-03
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Aven--«uSsaVe Montag, 2«. Mürz I»zz 77. gahroang. «e.1« .'iA A N < Anschlagsversuch auf -en Reichskanzler Amtrltbe ter TMka in Mmben es 7 Morsen allgemeiner Feiertag M 1 Nie Zentrumsililirer beim Reichskanzler roache auf, SchnSrk« um Au»- ernobme». ersulelien. «u treten » unlereS von ll »l, von v bl« et werbe», - Drvck u. »ettag, Llepsch 0 »elchawl, Dresden. Bolgcheck-tkto. IS6S Drelden Nachdruck nur mit deutl.QueNenangab« tDresdn. Nachr.) zuILM. Unverlangt« Schrtttgack« «erden nicht »«lbewtdrt - -'M Berlin, 20. März. Reichskanzler Aböls Hiller empfing heute vormittag kurz nach 10 Uhr die Führer der Zentrums partei, barnnter NeichSminister a. D. Stegerwald, Reichs, kanzle» a. D. Brüning und Prälat KaaS, z« einer Bespre, chung. Um 11,»ü Uhr begab sich Reichskanzler Hitler dann zu einer Ministerbcsprechnng, an die sich eine Kabinetts- sitzung anschliesst. -f.-E Drahtanschrtpr Nachrichten Dresden gernsprecher-Sammelnummer: «sssr Nur lür «achtgelprächer «r. »oosl «chrtltlettung u. v-uplgrlchaiuftelle> Dresden-«. 1, Marienftrai« ,»/s» r tt»«r »le »em »er»»«. l«n»«r, »i« trluaerte» lthtiit. München, SV. März. In der Pressekonferenz teilte heute der kommissarische Münchner Polizeipräsident Himm ler mit, baß am Montagvormiltag ein Anschlag ans de« Reichskanzler versucht wurde, der durch die Wachsamkeit der Bevölkerung und das rasche Zngreisen der Behörden vereitelt werden konnte. Durch Meldungen aus der Schweiz war man seit Tagen darüber unterrichtet, daß von kommunistischer Seite Attentat« gegen den Reichskanzler und sührend« Persönlichkeiten des hentigen Staates geplant sind. Das Material hierüber ist ziemlich umfangreich. Am Montagvormlttag wäre es nun beinahe zu einem solchen Anschlag gekommen. Es wurden drei Tschekisten, von denen der eine de«tsch nnd zwei russisch oder tschechisch sprachen, in der Nähe des Richard-Wag- ner-DenkmalS, also der Wohnung des Reichskanzlers in München, sestgestcllt. Sie kamen mit einem Kraftwagen an, der das Kennzeichen IX trug, und legten drei Handgrana ten und Munition in der Nähe des Denkmals nieder. Nach Angaben der Zengen, die diese Borgänge beobachtete», sieht es fest, dasi geplant war. beim Anfahren des Kraftwagens d«S Reichskanzlers durch die Prinzregentenstrasie ein Attentat mit Handgranate» ans ih» »»--»führen. au» vor- Är- teil» Sie M Nickte uer, sucht mit selb st Dame >kel, grob. Gemüt, auch sehr >Sne Ans- >ermSae»b. lche Nichte. Interellieri muh alle» . SO, hasst ». Sie ist enntniffcn, n. W '» G Familir, rundsabeu 4S, viel, »den. — >, wünscht »nt. von ntlte uub M.I. 3«. Lbarakter, ElwIra »enehmem ameraden w: «iiö» 170 Ps >. ehr wirt- Beamten inben. — enfamilte. nung uns akterseitcn st. tiuhcrti nsvrllchen. , <1 M.i. »end, mit wartnerin ! veline eigenem rscht viel» >«rrn von > wtrtS - > tüchtiger t Leben»- lögend. — im, svöter gebildete» ich pflege- beiter, tin deutscher Zentren Mitt« 30. froherustc ichen An- Seele »u ll. Besitzer Heren Ge< kameradin national sten besitz Hi llen. I. '^'t !0' --t- Der Rücktritt Dr. Luthers Berlin, 20. März. Znm Rücktritt Dr. Luthers über gibt Adolf Hitler der NeichSpressestelle der NSDAP, fol gende Erklärung: „In einem Teil der Presse werben an den Rücktritt des früheren Rcichsbankpräsibenten Dr. Luther Kommentare geknüpft, die den Tatsachen nicht entsprechen. Der Rücktritt Dr. Luthers erfolgte im Zuge der gesamten zur Zeit stattftnbcnden Umbildung. Er erfolgte auf dessen eigenen Wunsch, da das Reich an sich nicht die Möglich- leit gehabt hätte, den RetchSbankpräsibenten irgendwie zum Rücktritt zu veranlassen. Dr. Luther hat aber von sich aus aus diese interuattönalen Abmachungen nicht Bezug ge nommen, sondern ausdrücklich erklärt, batz trotz ihnen für Ihn nur deutsche Interessen und damit die deutsche Re gierung massgebend seien. Die Unterredung mit Dr. Luther war daher getragen von einer ausserordentlichen Loyalität des scheidenden RetchSbankpräsibenten der Re- )er erste ung ein rchlichen H Trini- .tuitatis. Die Zeitungen erscheinen Dresden, 20. März. Dle Tlachrichlenstelle der Slaalskanzlei teilt mit: In einer Verordnung vom 20. Marz 1933 hat der Reichskommissar für das Land Sachsen bestimmt, dah der 21. März 1933, der Tag des Zusammentritts des neuen Reichstages, im Freistaat Sachsen als allgemeiner Feierlag zu begehen ist, das bedeutet, daß dieser Tag nicht nur von den Be hörden und Schuten, sondern auch von der gesamten Wirtschaft in Handel und Industrie, Landwirtschaft und Gewerbe, sowie von der Bevölkerung des Landes überhaupt wie ein Sonn- und Festtag zu be trachten ist. Die Berordnung hat solgende» Wortlaut: Ans Grund der Berordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Bolk und Staat vom 28. Februar ISS» (Reichs gesetzblatt I S.88) wird folgendes verordnet: Am Vortage -es Staatsaktes Potsdam, 20. März. Die alte Residenz- und Garnison stadt Potsdam trifft heute ihre letzten Vorbereitungen für den Staatsakt am Dienstag. Noch wird überall ge arbeitet. Die G a r n t so n k t r ch c, der Mittelpunkt des weihevollen Aktes, erhält schlichtes Tannengrttn als Schinnck, ebenso der Trlbünenaufban neben der Kirche, der etwa IE Ehrengästen Gelegenheit geben wird, von erhöh tem Platz aus der Parade nach Abschluss der kirchlichen Feierlichkeit betzuwohnen. Vom Bahnhof bis in die Stadt hinein sind um kränzte Masten ausgestellt, von denen abwechselnd die schwarzweissrote Flagge und bas Haken- krcuzbanncr im frischen Märzwind wehen. Schnüre, die von dort aus über die Strassen gespannt sind, zeigen diesen Flaggenschmuck auch mitten über dem Weg. Handwerker, unterstützt von Reichßwehrsolbaten, schassen vor den Häusern in der näheren Umgebung der Garnisonkirche wei tere erhöhte Tribünen. Aus siebe« Plätzen der Stadt wer den Lautsprecheranlagen aufgcbaut, die den Verlauf der Feierlichkeit in der Garnisonkirche, zum Teil auch des Gottesdienstes in der Ntkolaiktrche übertragen werben. Im Palasthotel, dem Hauptquartier der Deutschnatto- nalen Volkspartet und des Stahlhelms, herrscht reges Kom men und Gehen. DaS HauS trägt reichen schivarzwetssroten Flaggcnschmuck. Gegen Mittag traf aus Berlin an der Gltenicker Brücke die Ehrenkompanie beS Stahl- Helms ein,- sie wurde von einer Abteilung der Kampf gemeinschaft lunger Dcntschnationalcr und deS Krieger vereins Potsdam begrüsst. Beide Abteilungen marschierten bann mit ihren Fahnen unter klingendem Spiel durch Pots dam. Am Palasthotes zog um 12 Uhr die Stahlhelm- Gegründet 18S6 v«tu»»p«vahr r«I IögN4 »wetmLlIger LilpeNung monoMch ».«> VN. relnschNeßNch 70 vfg. str Lröger» l»hn>, durch postbtjug ».70 VN. efnfchlirdllch 06 Vf». Vopgedühr lohn« PosttusteNungtgebahr) bei 7 mal «bchenlllchem verland. «in»elnummer 10 Ps^ «njetgenprelse! Dle elnspaltlge 60 mm breit« gell« 66 vlg-, für auvvbrU 10 Pfg., die so mm breile Nellamezelle »00 Pfg., außerhalb 2L0 Pfg. ab». Krilenabschlag lt. Daris, gamiiienanjeigen und Siellengeluche »bne Rabatt tb Psg., außrr- balb »» vta- Ofsertengeblchr,o Psg. «ubmLrtlg« «usirbge gegen Loraulbetahlung. Mussolinis Plan ES besteht kein Zweifel, dass der grosszügige Plan einer Verständigung über die Hauptfragen der europäischen Politik, den Mussolini dem englischen Minister präsidenten Macdonald vorgeschlagen hat, in den näch sten Wochen, vielleicht auch Monaten den aussenpolitischen Beziehungen der Völker den Stempel ausdrücken wird. Ursprünglich beabsichtigte bekanntlich Mlkcdonald mit seiner Romrcise lediglich die Erzielung einer Ucbercinsttmmung mit Mussolini, die seinen Versuchen dienen sollte, die Ab rüstungskonferenz durch ein Kompromiss zu retten, das Frankreich leider allzuweit entgegeukam. Zu diesem Zweck wollte er offenbar auch Italien gewisse Ver sprechungen in der Frage der Sccrüstungen zum Aus gleich für Zugeständnisse aus dem Gebiete der Landabrttstung machen. Augenscheinlich erhoffte sich der englische Minister präsident von solchen Vorschlägen eine Isolierung Deutschlands und eine seinem Kompromiss förderliche bessere Verständigung zwischen Italien und Frankreich. Der Duce, der jedoch allen Grund hat, Ver sprechungen, die vom guten Willen Frankreichs abhängcn, mit Misstrauen zu betrachten, ist einen bedeutsamen Schritt w c t t e rg e g a n g c n, der zweifellos für die Friedensliebe des von den demokratischen Staaten als kriegerisch verlästerten Faschismus eine Ruhmestat be deutet. Mussolini griff seinen alten, vor einem Jahr in seiner grossen Turtner Rede gemachten Vorschlag auf, den europäischen Frieden unter Verzicht auf Gewalt und im Geiste des Kellogg-PakteS durch ein „Vierer-Direk torium" für lange Zeit zu sichern. Der Vorschlag Mussolinis entspricht zweifellos den Grundsätzen einer ver nünftigen Friedenspolitik am meisten. Die vier Gross mächte England, Italien, Deutschland und Frankreich könnten in gemeinsamer Verständigung die politische Lage klären und für den Fortschritt der Genfer Abrüstungs arbeiten, vor allem aber auch für die Wcltwirtschasts- konserenz die notwendige Atmosphäre des Ver trauens schassen. Auch liebe sich dadurch eine Aktivierung der schwerfälligen VölkerbundSmaschincric erreichen, deren Arbeiten durch eine Annäherung und Einigung der Gross mächte wesentlich beschleunigt werden könnten. Mussolini hat durch seinen Vorschlag namentlich die erstrebte Isolie rung Deutschlands verhindert und mehr für die Rettung der Abrüstungskonferenz getan als alle pazifisti schen Schwärmer zusammcngcnominen. Aber freilich ist bis zur Verwirklichung noch ein sehr weiter Schritt. Denn auch Mussolini, der ja immer zu den wärmsten Befürwortern einer Neuregelung -er durch die Friedensvcrträge geschaffenen Lage Europas gehört und der genau weiss, dass ohne Revision auf die Dauer kein wahrer Friede gesichert werden kann, wird sich nicht darüber im un klaren sein, dass nach Regelung der Abrüstung die Vicr- mächte-Entente die Revision der Friede növer- träge klären müsste. Abgesehen davon, dass man zur Stunde immer noch nicht genast weiss, ob Macdonald den Mussoltni- vvrschlag voll gebilligt hat, ergibt sich natürlich die grösste Schwierigkeit hinsichtlich der Frage, ob cö möglich ist, Frankreich zu gewinnen. Mit Rücksicht darauf hat ja auch Mussolini in seinem Vorschlag die Klausel ausgenom men, dass Revisionen nur durch die Maschinerie des Völker- bundeS vorgeuommen werden sollen. Freilich wird dadurch der Plan für Deutschland stark entwertet, das be kanntlich mit dem Völkerbund in dieser Frage schon mehr als trübe Erfahrungen gemacht hat. Trotzdem aber ist das Misstrauen in Frankreich sehr gross. Die Pariser Presse bezeichnet bereits den „römischen Friedensklub" als einen verkappten „Kriegsklub" und nennt Mussolinis Vcrständiguugsentwurf schlankweg ein „Direktorium zur Vernichtung der Friedens- vertrüge". Die entscheidende Schwierigkeit, die von Frankreich auSgehen dürfte, wird aber in der Tatsache liegen, dass Frankreichs Vasallen völlig auSgcschaltct sein würden. Der Hegemoniecinfluss, den Frankreich mit Hilfe seiner Vasallen in Genf auSzuüben vermag, würde dadurch weitgehend zurttckgcdränat werden, und hiergegen wird sich Frankreich mit aller Kraft zur Wehr setzen. Schwierig wird für Frankreich allerdings die Form der Ablehnung werden. Deshalb werden die Pariser Politiker zweifellos versuchen, den Plan so abzu ändern und zu verwässern, dass er Frankreich ungefährlich wird. Schon jetzt ist das Stichwort gefallen: „Frankreich muss die Partie gewinnen." Damit wirb gleichzeitig die Frage einer Stellungnahme Deutschlands zu dem Plane brennend. Eine Zu sammenkunft zwischen Mussolini und dem Deut- schen Reichskanzler Adolf Hitler erweist sich immer mehr als unbedingt notwendig, da sie zweifellos von äusser- ordentlichem Nutzen sein wird, auch wenn Frankreich den Plan einer europäischen Verständigung zum Scheitern bringen sollte. Rattemil» im» Simen ans »rm Mchlug Rom, 2N. März. Macdonald und Sir John Simon verlassen heute nachmittag tM Flugzeug Rom, um über Genua und Paris nach London zurückzukchren, wo die eng lischen Staatsmänner am Mittwoch zu einer Kabinetts- Ntzuna anwesend sein müssen. Der Aufenthalt in Paris zur Berichterstattung über die italienisch-englischen Besprech»»« Se» bleibt.-Iso. aui de»-Dienstag beschränk,. >as rote r, Stadt, oolution, tten, zu chast von ben wie- ern,- nur e Amts» igeschäfte ger nicht khrsnrcht rmeister, mtskette. :« da der Würde» mannte» der der > er sich Bonzen en Ver miss hast le Sache S 1 Der 21. März ISS», der Tag der feierlichen Eröffnung des neuen Reichstags, ist im Freistaat Sachsen allge, meiner Feiertag. Die Betriebe der Tageszeitungen sind von der Einhaltung der für den 21. März geltenden allgemeinen Sonntagsruhebestimmnngen befreit. Ebenso darf der Berkaus von Tageszeitungen in dem an Werktagen üb lichen Umfange stattsinben. S - Die staatlichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen nnd die im wesentlichen ans Staatsmitteln unterhaltenen StiftungSgebände sind an diesem Tage mit der schwarzwetss- roten Fahne und der Hakenkrenzsahne z« beflaggen. Daneben kann auch dle Landesflagge gesetzt werden. Die Gemeindebehörden werben angewiesen, anf «ine ent sprechende Beflaggung der übrigen öffentlichen und privaten Gebäude hinzuwtrken. Neben der schwarzweissroten Fahne, der Hakenkreuzslagge nnd der Landesflagge kann auch in den Gemeindefarben geflaggt werden. 8 » Diese Verordnung tritt mit ihrer Berkünbnng in Krast. Durch das Hinzukommen von Polizeikräften, die von den Zeugen alarmiert nmrden, wurden die drei Männer verjagt und konnten bisher noch nicht gefasst werden. Die Handgranaten mit Sprengkapseln wnrden sichergestellt. Der Polizeipräsident fügte hinzu, er sehe in jedem Ver such eines Attentats die schwerfte Gefahr für die Ruhe und Sicherheit. Sobald der erste Schuss auch nur siele, selbst wen« er sei« Ziel nicht erreichte, würde eS in Deutsch land z« einem Ehaos ohnegleiche« und zum grössten Pogrom komme«, was keine Staatsmacht der Welt verhin dern könne. Er gab dem dringende« Wunsche Ausdruck, dass nicht z« weiteren derartigen Bersuchen komme« möchte. Hitlers Rückflus von München Berlin, 20. März. Reichskanzler Adolf Hitler traf um v,1ö Uhr von München kommend aus dem Tempelhoser Flughafen ein und begab sich sofort in die Reichskanzlei. — Der Kanzler hatte in der vergangenen Nacht noch bis drei Uhr im Münchner Braunen Haus gearbeitet. Der Abslug von München ersolgte um 7,0ö Uhr bei starkem Sturm und heftigem Regen.
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