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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 20.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191607208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-20
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 20.07.1916
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bS- Jahrgang. Nummer 166. Erzgebirgischer General-Anzeiger Tagebla^ für die Amtsgerichtsbezirke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. s^^^u»^rÄ»AHSd«nSSrjg-dkgqch«n—In Orsttrreich. Ungarn «n-ral'lmilgkr- »«trügt monatt. »t-rttyLßrl. monatt. »»«rtttMrl. »g»ß°Ul.d.I»«sch»st»st°lleu.d.«u«ga»efttII. U. -.80 U. 1.80 «r. —.»V Ur. 2.7» 'urch nns«r« Zettung»bot«n jug«ttag«n , —.70 , ».I» Ur. 1.— Ur. 5.— »urch di» Post, aus d«n »«Ottern »tgehoU , —21« , l.W ZurL di« Post zugetragrn „ —,, 2-40 i«st«ll>mg«n werd«n In unt«r«r ««schüftlstrll, Awrrtstraß« il), von ans«r«n Bolen und Stu»- ,ab«stell-n.sowie von allenPostanstailenDeutschland« und Oesterreich-Ungarn« angeno-nmen. Olbernhau, Donnerstag, den 20. Juli 1916. Die Zetlen-Pretse de« jeden Wochentag nachmittag» 2 Uhr erscheinenden „Lrjgebtrghchon Seneral-An,eiger<" betragen: skr Anzeigen au« obengenannten AmtdgerichttdezirleN die s gespaltene Petitzelle Ib Psg., die 8 gespaltene Reklame- und amtliche Zeile Sk Psg. von außerhalb derselben 2» Psg., resp. 4b Psg. Tabellarischer und schwieriger «ah höher Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt laut Taris. Mir Auikunst u. Ossertenamiahm« werden Sb Psg. extra berechnet. Die Rabattsähe und Nettopreise haben nur bet Bar. zahlung binnen 8» Tagen Gültigkeit, längere» Ziel, gerichtliche Einziehung und gemeinsame Anzeigen verschiedener Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zeilenpreise,. Inzeigen-Annahme: Anzeigen über eine Birrtelseiir Umfang bis nachm. ü Uhr am Bortage, kleinere Anzeigen bis spätestens v-rm. 9 Uhr. — Telephonische Aufgabe schließt jedes Reklamationsrrcht aus, Longueval und Zelville den Engländern entrissen. Vergewaltigung äer Neutralen. Die frechen Verletzungen der schwedischen Neutralität, welche sich russische Unterseeboote in jüngster Zeit wieder- holentlich geleistet haben, sind nur zu geeignet, Lie Lammes geduld deS nordischen Volkes endlich zum Himmel fliehen zu lassen. Noch war die Antwort auf die vorigen Beschwerden nicht eingelaufen, da ereignete sich ein neuer Fall, daß deutsche Handelsschiffe innerhalb der völkerrechtlichen Küstenzone von drei Seemeilen, über die sich di« schwedische Staatshoheit er streckt, von heimtückischen Ueberfällen gefährdet, vor den Augen der Küstenbcwohner angegriffen werden. So asiatisch roh wie diese Russen treiben eS nun freilich di« Engländer nicht. Aber darum lastet ihre Tyrannei nicht weniger drückend auf den neutralen Nationen. Bisher hatten sie die Getreideeinfuhr nach Norwegen ungestört gelassen, deren dieses durch seine klimatischen Verhältnisse landwirtschaft lich unproduktiv gewordene Land dringender als irgend ein anderes bedarf. Nun haben englische Spürnasen heraus gewittert, daß Lie norwegische Kornzufuhr seit Kriegsaus bruch unverhältnismäßig gewachsen sei. Flugs wird die Unterwerfung unter eine englische Kontrolle über die Ver teilung der eingebrachten Ware gefordert. Im Falle der Weigerung wird mit Höherhängen deS Brotkorbes gedroht. Aehnlich soll den Holländern nun auch der Tabak gesperrt werden, falls sie sich nicht verpflichten, ihn an die Mitelmächte nicht abgeben zu wollen. Wie kommt England eigentlich dazu, auch diesen Stoff, der doch nicht zu den Lebensmitteln gehört, auf seine immer mehr anschwellende Liste der „Bannwaren" zu setzen? Im Unterhaus« aber hat sich die Regierung über Fett- schmuggel aus Holland nach Deutschland befragen lassen. Wahrscheinlich verlangt man schließlich in London noch eine englische Oberaufsicht über die niederländische Grenzbe wachung l Das Gefühl für die Demütigung, die damit einem freien Volke zugefügt wird, scheint den Herren allmählich ganz abhanden gekommen zu sein. Und dabei spielen sie sich in ihrer Selbstbeweihräucherung immer noch als Lie Beschützer kleiner, von Len Mitteleuropäern angeblich unterdrückter Nationen auf. ,< . k'F.UU Jetzt endlich, nach zwei Jahren, haben Frankreich und Eng- land ihren Widerspruch gegen den amerikanischen Wunsch zu rückgezogen, auch Luxemburg in die von Amerika besorgte Verproviantierung der belgischen Zivilbevölkerung einzu beziehen. Man hat sich überzeugt, daß Deutschland nicht daran denkt, die Lebensmittelzufuhr dieses Ursprungs für sich mit Beschlag zu belegen. Wie wird es nun aber mit Polen ge halten werden? Weshalb läßt man nicht auch die schwer- geprüfte Bevölkerung dieses Landes unterstützen, das seine ehemaligen russischen Zwingherren so schändlich auSgeplündert und verwüstet zurückgelassen haben? 6ro8se Lrkolge äerlürken in Tripolis. 200 italienische Offiziere, 6000 Mann gefangen, 24 Geschütz» erbeutet. MW. Konstantinopel, 18. Juli. Das Hauptquartier meldet: AuS den neuen Nachrichten über die mit Erfolg aus- geführten militärischen Operationen gegen die Italiener in Tripolis und gegen die Engländer im Westen von Aegypten geht hervor, daß Nurh Bev, der als Pascha die Operationen der ottomanischen Freiwillige» in diesen Gegenden leitet, sich, entgegen dem englischen Berichte, welcher seinen Tod in einer der letzten Schlachten meldet, am Leben befindet und glänzend seine Ausgbe erfüllt In dem letzten Gefecht, welches er den Italienern rn der Umgegend von Missrat» lieferte und daS mit einer Niederlage derselben endete, nahm er den Italienern 200 Offiziere, 6000 Soldaten und 24 Geschütze ab. Die Ortschaften Missrat« und Djedahie befinden sich im Besitz der Freiwilligen. Zwischen den beide« Ortschaften und der Küste steht kern Italiener mehr. Unsere Freiwilligen befinden sich im Westen von Aegypten in für sie siegreichen Kämpfen, über die wir «och keine Einzelheiten erhalten haben. An der Jrakfront hat sich im Abschnitt von Felahie nichts geändert. Am 15. griff eines unserer Kampfflugzeuge ein englisches Kampfflugzeug an und beschoß eS; dieses wurde beschädigt und stürzte hinter den feindlichen Linien ab. Im Euphratabschnitt machten unsere freiwilligen und fliegenden Abteilungen gelungene Ucberfälle auf feindliche Lager und Etappenüuien. Giebe» pollkommen mit LebenSmüttela be ladene Schiffe wurden von uns aus den Etappenstraßen er« beutet. Stach den letzten, von Jbu Sud Reschid Pascha erhalte nen Nachrichten, der als Oberbefehlshaber unsere Hauptstreit- kräfte und Freiwilligen befehligt, welche in den Gegenden von Redid und Zubair operieren, sind die in der Umgegend von Bassorah angetroffen englischen Abteilungen besiegt worden. Außerdem wurde ein englisches Flugzeug abgeschossen und erbeutet. Von der persischen Front keine Nachrichten. An der Kaukasusfront fanden auf dem rechten Flügel Scharmützel unserer vorgeschobenen Abteilungen und Angriffe der beider seitigen Erkundungsabteilnngen statt Aus dem linken Flügel keine Veränderung. Ein feindliches Flugzeug warf wirkungs los drei Bomben aus den Bahnhof von Bulair ab. Es wurde durch das Feuer unserer Artillerie in die Flucht gejagt. Unsere an der persischen Front gegen die Russen fortschreitenden Bewegungen entwickeln sich zu unseren Gunsten unter der Bei. Hilfe der persischen Mudjahids. Drese sind dank den Bemühun gen Niza Mat SaltaneS, der sie unter seinem Oberbefehl ver einigt hat und einen ausgezeichneten Generalstab besitzt, vor- trefflich organisiert worden und operieren erfolgreich gegen den gemeinsamen Feind. Sie leisten unseren Truppen durch ihre Beihilfe sehr wertvolle Dienste. Wenn dank der Gnade des Allmächtigen dieser allgemeine Krieg durch unseren voll ständigen Sieg gekrönt sein wird, werden diese wertvollen Anstrengungen der Mudjahids zur Befreiung Persiens von der russischen und englischen Gewaltherrschaft in goldenen Lettern ans den Seiten der ottomanischen und Persischen Ge schichte verzeichnet werden. Was unsere bei dieser Gelegen- heit gemachten Anstrengungen betrifft, so haben sie nur den Wunsch zum Ziel, unsren mohammedanischen Nachbar, Per sien, für immer im Genuß voller und unbeschränkter Freiheit zu sehen. Sie sind begründet durch die aufrichtige lieber- zeugung, die wir in betreff seines glücklichen künftigen Schick- sals hegen. Dieser türkische Erfolg vermehrt die italienische Sorgenlast ganz beträchtlich. Wie erinnerlich, hat Italien Tripolis auch vor dem Kriege nie viel weiter besessen, als seine Schifss- kanonen reichten, bei Ausbruch des Krieges mit Oesterreich- vngarn zog es aber seine in der „eroberten" Provinz ver bliebenen geringen Streitkräfte ausnahmslos an die Küste zu rück. Den aufrührerischen Stämmen im Innern verblieb in ¬ folgedessen noch mehr Raum zur Entfaltung. Nach der ita- lienischen Kriegserklärung an Lie Türkei stellten sich türkische Offiziere — vor allem der tatkräftige Nury Bei — an die Spitze der tripolitanischen Aufstandsbewegung, was nach Lage Ler Verhältnisse das einzige war, Ivas Lie Konstantinopeler Regierung unternehmen konnte. Man hat in den langen Monaten so gut wie nichts über die Vorgänge in Nordafrika gehört, jetzt beleuchtet die türkische Meldung blitzartig die Situation. Sie ist für Italien durchaus nicht erfreulich. Die Waffenerfolge der türkischen Freiwilligen werden natürlich den letzten Rest italienischen Ansehens vernichten. Und -a Italien kaum in der Lage sein dürfte, genügende Truppen nach Tripolis zu werfen, um das Verlorene zurückzugewinnen, liegt die Möglichkeit nahe, daß über kurz oder lang von der italienischen Herrschaft überhaupt nichts mehr übrig ist und der römischen Regierung auch dieses Faustpfand aus der .Hand gleitet. Auch wenn man sich hüten muß, die Dinge zu über schätzen, ist es doch durchaus wahrscheinlich, daß die türkischen Waffenerfolge die Gesamtlage in Nordafrika nicht unwesent lich beeinflussen und auch auf England zurückwirken. kln neuer türklscker Oberbefeklskaber am kupkrat. Die Agentur Milli meldet aus Konstantinopel: Zur Be lohnung für seine Treue gegenüber dem Khalifat und für die Dienste, welche er, wie gemeldet, dem osmanischen Reich er wiesen hat, ist der Emir Reschid Ibn Sud, der mit Erfolg gegen die Engländer in den Gegenden von Bassorah und Zu bair operiert, zum Oberbefehlshaber der Truppen und Frei willigen von Nedjd und Zubair ernannt worden. Der Sultan hat ihm außerdem einen mit Diamanten geschmückten Säbel geschickt und die diamantene Plakette de? Medschidie-OrdenS sowie die golden? und st Ler:.e KriexÄnedQille verliehen. Bet dieser Gelegenheit sandte der Emir an den Vizegeneralissimus Enver Pascha eine Depesche, in welcher er für die hohen Aus zeichnungen dankt und von Erfolgen der Freiwilligen in der Umgebung von Bassorah und Zubair berichtet sowie von der Unterbrechung der feindlichen Verbindungslinien zwischen diesen beiden Orten und von der Wegnahme eines Flugzeuges und einer Menge von Material und Vieh. ver öeutscke Seneralstab meläet: MM. Amtlich. Große, Hauptquartier 10. J»«. Westlicher Kriegsschauplatz. Im Sommegebiet würben gestern abend das Dorf Longueval und das östlich an das Dorf anstoßende Gehölz Delville von dem Magdeburger Infanterie-Regiment Nr. 26 und dem Altenburger Regiment in hartem Kampfe de« Engländer« wieder entrissen, die neben großen blutigen Verluste« 8 Offiziere, 280 Mann om Gefangenen einbüßten und eine beträchtliche Zahl Maschinengewehre i« unserer Hand ließen. Feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich OvitlerS sowie gegen den Südrand von PoziöreS wurden bereits durch Sperrfeuer unterbunden und hatten nirgends den geringsten Erfolg. Südlich der Somme scheiterten französische Teil- angriffe nördlich Barlenx und Belloy, an anderen Stellen kamen sie über die ersten Angriffe nicht hinaus. Rechts der Maas setzte der Feind seine vergeblichen Anstrengungen gegen unsere Linien auf der Kalten Erde fort. Nördlich von Ban-de-Sapt war eine deutsche Patrouil- len-Unternchmnng erfolgreich. OestlicherKriegSschauplatz. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS von Hindenburg. Südlich und südöstlich von Riga haben unsere tapferen Regimenter die wiederholten, mit verstärkten Kräften ge- führten russischen Angriffe unter ungewöhnlich hohe« Verlusten für de« Feind zusammenbrechen lassen. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS Prinz Leopold von Bayern. Die Lage an der Front ist unverändert. Ans die Bahnhöfe Hvrodzieja und Pogorjelzy der mit Truppentransporten belegte» Strecke Minsk— Richtung Baranowitschi wurden von unseren Fliegergeschwadern erfolgreich Bomben abgeworsev. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Teilweise lebhaftere Feuertätigkeit deS Gegners, be sonders am Stochod sowie westlich und südwestlich von Luzk. * Heeresgruppe des Generals Grafen von Bothmer- Keine besonderen Ereignisse. Balkankriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. Slegrelcker 6egen8toss gegen äle Lnglänäer. Die Briten haben sich nicht lange des ungestörten Besitzes ihrer spärlichen Errungenschaften von Ende der vergangenen Woche erfreuen können: Las Dorf Longueval wurde ihnen mit samt Lem östlich anschließenden Gehölze Delville von den Magdeburger 26ern und den Altenburger 153ern wieder ent rissen. Hier hatten die Briten ihren Angriff am weitesten nach Osten vortreiben können; aber indem sie nicht vermochten, ihren nordwestlich bis Poziöres abhängenden Flügel nachzu- zwhen, fetzten sie sich natürlich in Longueval der Gefahr aus, umfassend angegriffen und zurückgedrückt zu werden. Diese Gefahr ist denn auch wirklich eingetreten, die Briten wurden hinausgeworfen, Erfolge aber, die Liesen Mißerfolg aus gleichen könnten, vermochten weder sie noch ihre französischen Bundesbrüder zu erzielen. Di« britischen Angriffe bei PoziLrcs brachen vielmehr schon im Sperrfeuer zusammen; und nicht besser erging es meistenteils den Franzosen. Aber auch wo diese ihren Angriff wie nördlich Barleux und bei Belloy an unsere Linien herantragen konnten, wurden sie zurückgeschla gen, während wir unsere Stellungen westlich Peronne neu verstärken konnten. Auch die erneuten Bemühungen des Feindes an Ler Maasfront, Lie Versuche, uns von der Kalten Erde zu vertreiben, endeten mit einem vollkommenen Miß erfolge. Abermals eine Pause in der englischen Offensive. Die „Basler Nachrichten" melden auS London: Die eng lischen Verlustlisten führen nach langer Pause wieder indische Truppen auf dem französischen Kriegsschauplatz auf. „Daily Telegraph" meldet, daß abermals eine Pause in der englischen Offensive eintreten müsse, weil die er oberten Stellungen der Deutschen wegen ihrer gründlichen Zerstörung nur sehr schwer zu englischen Verteidigungszwecken hergerichtet werden können. Die Ereignisse an den deutschen Fronten !
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