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Dresdner Nachrichten : 23.02.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186102232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-02
- Tag1861-02-23
- Monat1861-02
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.02.1861
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«rsch, lägt. Mora. 7 U. Inserat«, d.Epaltztil« r Pf., wtrdrn b. Nb. 7 (Goant. dt-LN.) angenommen in der Expedition: Johannes-All«« nnd Waisenhausstraße 5. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. kL7-.LN!!U Durch die Kgl. Post vierteljährlich - »hm»«r »wblsch. " «»' «..E M. 54. Sonnabend, de» 23. Februar 1861. Dresden, den 23. Februar. — Se. Maj. der König hat dem Geheimen Justizrath Professor v. Walter zu Bonn das Comthurkreuz 2. Cl. des Albrecht-OrdenS verliehen und genehmigt, daß der Fremden-Com-" missar v. Bose hier das ihm von Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland verliehene Ritterkreuz des St. Stanislaus-Ordens 3. El. annehme und trage. — Die Erste Kammer beendigte gestern die Berathung des GewerbegesetzeS, ohne daß im Laufe der ganzen Berathung irgend eine wesentliche Differenz mit den Beschlüssen der Zweiten Kam mer sich ergeben hätte. Ein vor der Schlußabstimmung vom Freiherrn v. Welck eingebrachter Antrag: daß die Regierung über die Zeit der Ausführung des Gesetzes den Beschluß der nächsten Ständeversammlung einholen möge, wenn ihrer gewissenhaften Uebcrzeugung nach die Erfahrungen mit der Gewerbefreiheit in andern deutschen Ländern oder die politischen Verhältnisse die Ausführung des Gesetzes unräthlich erscheinen ließen, — fand bei der Vorfrage nicht die für die DiScussion erforderliche Unter stützung in der Kammer. Die Kammer genehmigte bei der End abstimmung das Gesetz mit 32 gegen 5 Stimmen. (Dr.J) — Ueber das Paßkarten wesen in der Kammcrdebatte am 20. d. M. sprach der Abg. v. Hcyner Folgendes. Er hob hervor, daß die Verweigerung der Paßkarten an sogenannte politisch Anrüchige, oder vielleicht Diejenigen, welche ihrer politischen Fahne treu, von ihrem frühem Gesinnungsgenossen, dessen Apostasie man nicht etwa nn liberalen Lager beklagte, dem sächsischen schwarzen Buch eingezeichnet sind, jetzt eine mildere Praxis angenommen. Je« dem Menschen solle man doch seine freie Meinung lassen. Was hätten Manteuffel in Berlin, die Ohm'S, die Gödsche's, Linden- bergS und Consorten, was jene geheimen politischen JnquisitionS- theorien genützt? Nichts, — leider viele wackere deutsche Männer und deren Familien unglücklich gemacht, dem Fortschritt und der Frei- heitspartei desto früher das Ruder verschafft. Alle Uebertreibun- gen schadeten, alle Ueberstürzungen stürzten sich selbst. Bon der freien Anschauungsweise de- Hrn. Minister v. Brust hege er die Meinung, daß er sich nicht eines solchen sächsischen Ohm'S bediene und sich durch dessen Angst-, Knechtruprecht- oder Popanzmachen vor der Freiheit nicht beirren und namentlich sich von einer Ca- marilla als Ausbeute ihrer reactionärett Gelüste nicht beeinflussen lasse Das brave sächsische Volk liebe den Fortschritt und die Freiheit, aber auch das Heiligthum des Gesetzes. Mögen gerade in den jetzigen großen und gewitterschweren Zeiten recht bald die Wurzeln der Freiheit Boden finden in den maßgebenden Regierungs kreisen. Die gesunden Schößlinge würden frisch und munter zum Segen des Lande- emporwachsen, gute Früchte bringen, die wir uns durch ein verheerendes Schloßenwetter, komme es von rechts oder links, nicht wollen wieder zerstören lassen. Einmal unter der Aegide de- Mars tagend (Kriegsbudget war vorher in der Kammer verhandelt), fällt mir das deutsche Kernlied eines tapfern Generals, des Schöpfers der Landwehr, des Weckrufers deutschen VolkSgeistes gegen das Joch welscher Tyrannei, des Freiheitshelden BoyenS ein, das da lautet: »Erfülle treu die Bürgerpflicht, Dann kümmert mich Dein Glaub« nicht." — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Vorgestern sah man abermals einen unglücklichen jungen Menschen auf der Anklagebank, der sich durch die verkehrte Richtung, in welche so viele Jünglinge der Jetztzeit gerathen, zu einem Verbrechen hatte Hinreißen lassen, da- nicht ohne nachtheiligen Einfluß auf die Ge- staltung seiner künftigen Lebensverhältnisse bleiben dürfte. Es war die- der Expedient C. F. A. Glick von hier, zuletzt bei Herrn Adv. Damm in Condition stehend. Am 1. Jan hatte ihm letzterer auf eine sehr unerwünschte Weise zum Neujahr gratulirt, indem er ihm für den 1. Februar die Stellung kündigte. Zwei Tage später hatte nun Glick im Auftrag seines Prinzipals ein mit 30 Thlr. beschwertes Schreiben auf die Post zu tragen. Angeblich in der Absicht, mit diesen Mitteln nach erfolgter Entlassung eme Reise zu unternehmen, öffnete er das Konvolut, nahm das Geld an sich und couvertirte elfteres von Neuem; dann trug er es ohne die darauf angegebene Summe auf die Post. In der Thal aber hatte er nicht nur den größten Theil des Geldes bald verthan, sondern sich auch dafür eine Uhr, «inen goldnen Ring, ein Cigarrenetui und andere unnöthige Dinge gekauft. — Noch war er angeklagt, am 9. Dec. v. I. verschiedene zum öffentlichen Aergerniß gerei chende Schmähungen gegen Religion und Cultus ausgestoßen zu haben, zu deren Bethätigung drei Zeugen vorgeladen waren. Wir vermögen darüber etwas Nähere- nicht anzugeben, da von hier an die öffentliche Sitzung in eine geheime verwandelt wurde, und e- läßt sich daraus nur der Schluß ziehen, daß die fraglichen Aeußerungen sehr schlimmer Natur gewesen sein mögen, wenn man es gerichtswezen für angemessen hält, damit das Ohr der Zuhörer schaft nicht zu beleidigen. Vertheidigung war nicht vorhanden. Die Gesammtstrafe lautete unter Berücksichtigung der großen Ju gend des Angeklagten auf 6 Monate Gefängniß. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Heute Sonn- abend, den 23. d. M. Vorm. 9 Uhr Hauptverhandlüng wider den Oeconomiescholarea Johann Gottfried Seifert aus Groß- ölsa wegen Betrugs. Vors.: Gericht-rath Gross. — Herr Bogumil Dawison wird heute Abend im Saale des Hotel de Taxe die bereit- von uns angekündigte dramatische Vorlesung halten, zu welchem Zweck der gefeierte Mime Kleist'S „Prinz von Homburg" gewählt hat. Da der Ertrag einem mil-
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