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Sächsische Dorfzeitung : 31.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189908319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990831
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-31
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 31.08.1899
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Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- «nstalten und durch unsere Boten. -et freier Lieferung h>« HauS erhebt die -osr noch eine Ge bühr von 25 Pf. iich IW DorßeituW. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Inserate wcrden bi- Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenonimca und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Jnscraten- RnnahmcsteUen: Jnvalidendank, Haasenstein L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Taube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a M., G Kohl, Kessekdorf, Hugo Muckler, Köpschenbroda u. s. w. Wr. 102. Donnerstag, den 31. August 1899. 61. Jahrgang. Für den Monat September »ehmen Bestellungen auf die „Sächsische Dorf, zeitung" alle kaiserlichen Poftaustalken und Post- tl-editionen, sowie auch alle Lanvbriesträger gegen Vorausbezahlung von 50 Pfg. entgegen. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfteitung". Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der preußische Landtag wurde am Dienstag Nachmittag 3 Uhr geschloffen. Leide Häuser, da- Herrenhaus und da- HauS der Ab« geordneten, hatten sich unter dem Vorsitze des Herren- hauspräfidenten, Fürsten zu Wied, zu gemeinsamer Schlußsitzung versammelt, zu der das gesammte Staats« Ministerium erschienen war. Gleich nach Eröffnung der Sitzung verlaß der Ministerpräsident Fürst zu Hohenlohe die Botschaft deS Kaisers und Königs. Diese lautete: „Wir Wilhelm von Gottes Gnaden, König von Preußen u. s. w., haben auf Grund des Artikels 77 der VersaffungSurkunde vcm 11. Januar 1850 den Präsidenten unseres StaatSministeriumS, Fürsten zu Hohenlohe, beauftragt, die gegenwärtige Session der beiden Häuser deS Landtages am 29. dieses Monats in unserem Namen zu schließen." Nach Ueberreichung der, wie üblich, vom Kaiser unterzeichneten und durch das gesammte Staatsministerium gegengezeichneten Ur kunde an den Präsidenten deS Landtages hielt Fürst Hohenlohe noch folgende Ansprache: „Meine Herren! llm Schluffe dieser ungewöhnlich langen und arbeits reichen Session ist es mir Bedürsniß, Ihnen namens der königlichen Staatsregierung für die Mühe und Hingebung zu danken, mit der Sie sich der Durch, berathung der Ihnen unterbreiteten gesetzgeberischen Vorlagen unterzogen haben. ES ist dadurch, wie mit besonderer Befriedigung anerkannt wird, die Möglich keit geschaffen worden, diejenigen Gesetze rechtzeitig zu verabschieden, welche die Einführung deS am 1. Ja nuar 1900 Geltung erlangenden neuen Reichsrechtes für unser engeres Vaterland zur Voraussetzung hat. Such auf verschiedenen anderen Gebieten der Staats verwaltung hat sich Ihre Mitarbeit als fruchtbringend erwiesen. Aufs tiefste muß die Regierung Sr. Majestät deS Königs andererseits bedauern, daß das große Kanalunternehmen zur Verbindung von Rhein, Weser und Elbe, welches einem dringenden VerkehrSbedürfniß entsprechen und den Osten und den Westen der Monarchie wirthschastlich noch inniger vereinigen soll, die Zu stimmung deS HauseS der Abgeordneten nicht gefunden hat. Sie hält im allgemeinen Interesse der Landes- Wohlfahrt an diesem großen Werke unverbrüchlich fest und giebt sich der sicheren Erwartung hin, daß die Ueberz-ugung von dessen Nothwendigkeit und Bedeutung im Volke immer mehr Boden soffen und daß eS bereit» in der nächsten Session gelingen wird, eine Verstän digung darüber mit dem Landtage der Monarchie her. beizuführen. Auf Grund des mir ertheilten allerhöchsten Auftrages erkläre ich die Sitzungen des Landtage- für geschloffen." TaS nur schwach besetzte Haus nahm diese Aeußerungen schweigend entgegen. Sodann schloß der Präsident Fürst zu Wied die Sitzung mit dem üblichen Hochrufe auf den Kaiser und König, in den die Versammlung dreimal lebhaft einstimmte. Vor Schluß deS preußischen Landtages hatte dessen Herrenhaus am Dienstag Nachmittag 1 Uhr noch eine letzte Sitzung abgehalten, um über den noch» mal- in veränderter Fassung vom Abgeordnetcnhause zurückgtlangten Entwurf eine- AuSführungSgesetzeS zum bürgerlichen Gesetzbuche zu berathen. Das Ab geordnetenhaus hatte, wie letzthin mitgetheilt wurde, die vom Herrenhause gestrichene Bestimmung über die Mündelficherheit der Kommunal-Obligationen der preußischen Hypothekenbanken wieder hergestellt. Nach, dem der Berichterstatter vr. v. Schelling beantragt hatte, diesem Beschlusse des Abgeordnetenhauses bet, zutreten, damit die Vorlage nicht auf einen todtrn Strang gerathe, erklärte Frhr. v. Manteuffel, er und seine Freunde würden jetzt zustimmen, um das Scheitern des Gesetzes und den dann erforderlichen Erlaß eine- Nothgesetzes zu verhüten; doch bedauere er, daß da» Herrenhaus zum Nachgcben gezwungen werde und wünsche dringend, daß ihm in Zukunft solche Situationen erspart blieben. Dagegen betonte Graf v. d. Schulen burg Beetzendorf, die EtaatSregierung habe sich selbst in die jetzige Nothlage versetzt. Im Lande werde, viele-, waS in und um die Parlamente herum pasfire, nicht verstanden werden. Er habe keinen Grund, von seiner bisherigen Stellungnahme abzuweichen und werde gegen den Beschluß des Abgeordnetenhauses stimmen. Nachdcm ferner noch der Kölnische Ober bürgermeister Becker erklärt hatte, er hätte gewünscht, daß der Beschluß schon am Sonnabend gefaßt worden wäre, freue sich aber trotzdem, daß das Herrenhaus nunmehr nachgübe und zeige, daß sie die Klügeren von Beiden seien, wurde der Gesetzentwurf in der Fassung deS Abgeordnetenhauses fast einstimmig an genommen. — Tie Parlamente machen eben mitunter merkwürdige Sachen; nun darf man neugierig darauf sein, wie sich da- Abgeordnetenhaus im nächsten Jahre zur Kanalvorlage stellen wird! Der BundeSrath wird sich nach seinem für Ende September oder Anfang Oktober vorgesehenen Zu sammentritte, welcherregelmäßigen Plenarsitzungen dienen soll, u. A. auch mit Ausführung-Vorschriften zu dem am 1. Januar 1900 in Kraft tretenden neuen Jn- validenversicherungSgesetze zu besoffen haben. Die Vorarbeiten zu der Vorlage sind jetzt schon in Angriff genommen und man hofft, daß der entsprechende Entwurf recht bald nach dem Wiederzusammentritte dem BundeSrathe wird vorgelegt werden können, damit die von den Bestimmungen betroffenen Organe noch ausreichend Zeit haben, sich auf die Neuerungen ein zurichten. Auch in dem neuen Gesetze find dem Bundes- rathe manche Befugnisse übertragen, von denen er erst im Laufe der Zeit und bet sich barbietenden Gelegen heiten, wie von derjenigen der Befreiung bestimmter Perssnenkategorieen von der Versicherung-Pflicht, Ge brauch machen wird. Er muß aber auch jetzt schon bestimmte Anordnungen treffen, weil sonst die Aus führung deS neuen Gesetzes nicht glatt vor sich gehen könnte. Beispielsweise werden die Versicherungsanstalten vom Beginne de- nächsten Jahres ab gezwungen sein, ein Gemein- und ein Sondervermögen wenigstens buch mäßig zu bilden. Dem buchmäßigen Bestände de» Gemeinvermögens haben die Anstalten nach dem Ge setze Zinsen zuzuschreiben und der BundeSrath ist be auftragt, den Zinsfuß und zwar auf die Zeiträume, welche für die Festsetzung der Beitrag-Höhen in Betracht kommen, zu bestimmen. Hier wird also unbedingt eine Bestimmung durch den BundeSrath erfolgen müssen. Um solche und ähnliche Anweisungen dürfte es sich in den neuen Ausführung-Vorschriften handeln. Der auswärtige Handel Deutschlands zeigt auch im Juli d. Js. nach dem amtlichen Ausweise wieder größere GewichtSzahlen, als in den früheren Jahren. ES find 43,81 Mill. Doppelcentner eingeführt gegen 42,29 im Juli 1898 und 37,91 Mill, im Juli 1897, sodaß die Zunahme gegen das vorige Jahr 1,52 Mill. D.-C. beträgt. An ihr sind hauptsächlich die Kohlen mit 1,25 Mill, und Holz mit 0,70 Mill. D.-C. be- theiligt, während die Getreideeinfuhr von 8,26 auf 6,74 Mill. D.-C. zurückgegangen ist. In den ersten 7 Monaten d. IS. find 247,72 Mill. D.-C. eingeführt gegen 236,70 im Jahre 1898 und 219 07 Mill, im Jahre 1897, also in diesem Jahre 11,02 Mill. D.-C. mehr als im vorigen. Die Ausfuhr belief sich im Juli d. IS. auf 25.08 Mill. D.-C. gegen 24,75 im Juli 1898 und 23,27 im Juli 1897, so daß die Zu nahme gegen das vorige Jahr 0,33 Mill. D.-C. be trägt. In den ersten 7 Monaten d. IS. find 171,11 Acuilleton. Die Sünden der Väter. Roman von Osterloh. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Mit geheimnißvollem Schauer, mit der erwartungs vollen Scheu, mit der Jemand das Haus seiner Väter betritt, auf dessen Besitz er kein Recht mehr hat, — st blätterte Olaf weiter. Noch manch' anderes Gedicht war da mit einem Kreuz oder einem Striche bezeichnet und da- merk- tvürdigste daran war, Olaf hätte jedesmal ganz genau vorher sagen können, welches es sein würde. „Da muß doch, —" murmelte er mit stockendem Ahem und schaute nach dem Titelblatte. Ja, da stand eS: Olaf Nansen. Sein eigner Name in seiner eignen kchrist, nicht zu verkennen und darunter stuck, rer. teek., wohlgefällig verschnörkelt, wie man so etwas schreibt, denn man gerade erst die Berechtigung erlangt hat, ri zu schreiben. Eine solche Fülle von Erinnerungen, Bermuthungen, Zweifeln und Hoffnungen stieg beim Anblicke dieser XamenSzüge in ihm auf, daß sie ihn, körperlich schwach, wie er noch war, zu überwältigen drohten. ES wurde Ihm eigen beklommen. Lust! Luft! Er stürzte an» Fenster und lehnte sich tiefaufathmend weit hinaus. Und da — waren denn das noch Fieber- uctnationen? War heut' in seinem erregten Gehirn ganze Vergangenheit lebendig geworden? — Da schritt mitten durch die staubige Gaffe, durch das Ge wühl sich balgender Kinder, einen großen Korb Obst und Gemüse am Arm, sie selbst, sie, der er vor vielen langen Jahren jenes Buch gegeben hatte. „Martha! Martha!" rief er, seiner selbst nicht mächtig. Sie hemmte den Schritt und hob den Kopf nach dem Fenster, von welchem der Ruf ertönte. Er sah ihr gerade ins Gesicht, in das von einem großen weißen Hute umrahmte, sonngebräunte, ernste, wohlbekannte Gesicht, in die großen braunen Augen, die sich halb erschrocken, halb freudig zu ihm erhoben und die Blicke, die sich trafen, bildeten eine Brücke über eine weite, tiefe Kluft: diese Blicke sagten ein ander, daß jene schöne selige Jugendzeit nicht ver gessen sei, daß sie wieder aufleben werde in alter Frische und Schönheit zu ihrer beider Glück. „Martha!" rief er noch einmal jubelnd, „Martha!" 33. Ja, sie war eS und jetzt wurde ihm plötzlich alle- klar; die freundliche Aufnahme, die sorgfältige Pflege, die Aehnlichkeit, über die er gegrübelt, der Zauber der Heimath, der ihn in dieser fremden Wohnung umfangen hatte: er war bei Ltvnhard und Martha Andree. Fast befremdete e- ihn jetzt, daß er nicht eher darauf gekommen war. Freilich, daß er Leonhard nicht wieder erkannt, konnte ihn kaum wunder nehmen. Seit nahezu »Wölf Jahren hatte er ihn nicht gesehen; damal- ein frischer, munterer, kaum dem Knabenalter entwachsener Jüngling, jetzt ein früh gealterter Mann, durch harte LebenSschickfale verbittert und gestählt zugleich. Wa» ihn au- der Heimath getrieben, wußte Olaf nicht. Er entsann sich wohl, daß Ziel in dem Briefe, der die Nachricht vom Tode der Frau Andree enthielt, ein traurige- Ereigniß in Leonhard'- Leben erwähnt habe, in der Meinung jedoch, Olaf habe davon bereit- Kennt- niß. Bei Gelegenheit einer Geldsendung war Olaf dann darauf zurückgekommen, aber in dem lückenhaften und spärlichen Briefwechsel hatte Ziel versäumt, ihm die gewünschte Auskunft zu geben. Nach und nach erfuhr Olaf das und alles, wa» sich sonst noch zugetragen; denn nachdem der Schleier zwischen ihnen gefallen, waren die Geschwister bemüht, ihn von allem zu unterrichten, WaS ihr äußeres und inneres Leben in den verwichenen Jahren so schmerz lich und so mannigfaltig bewegt hatte; gleichsam al» ob sie nur auf diese Weise ihr Verhalten, die Verhält nisse, in denen Olaf sie hier vorgefunden, vor ihm rechtfertigen könnten. Olaf erfuhr auch auf seine direkte Frage, daß Martha ihre Verlobung selbst aufgelöst habe, daß sie schon frei gewesen sei, als sie ihm jenen seltsamen Brief geschrieben, von dem er, der unter gänzlich veränderten LebenSbcdingungen Stehende, den heimischen Verhältnissen Entfremdete, nicht recht gewußt hatte, was er daraus machen sollte. Leonhard hatte, sobald er in Sicherheit war und eine Auslieferung nicht zu befürchten hatte, der Schwester von Zeit zu Zett flüchtig geschrieben. Erst später wurden seine Berichte ausführlicher. Al» e- ihm schließlich glückte, bester bezahlte und län geren Bestand verheißende Beschäftigungen zu finden, da keimte und wuchs in Martha'- Herzen der Wunsch, dem Bruder, der ihr da- Liebste war, was sie noch auf der Welt besaß, in die Fremde zu folgen. Sie
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