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Dresdner Nachrichten : 05.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187912053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-05
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1879
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»«»«. 4. veeemder. Da* Avgeortueten-gu» leimte mit argen l»4 Stimmen rrn Antrag Lzedit«. dtirefi» Herab» fttzona ver FriebcnSpeä- senzftärke ab und nabm »it N8 argen isrsfim« «rn § > vre tNeaiernngtz- Vorlage, den Krieg««tand »vn fiM.ttM Mann bi» -nm Schlüsse de« Lader» 188» altz ieststcllcno an. An der Debatte bctvei- ligte» sich Ezckik und Slcuwirtb gegen die Re- astrungsvorlage: Ricgcr sprach illr die-clbc. Petersburg, d. 4. Drce»,der. Der Kaiser begab sich zunächst nach XopjtLl ('<>., 8olilo88-8tpu88a 14, »ro^onülwo 6, r 8>-uror^u8)-o V»odt-L<,Ivrnu»mo. ^»okt-1'vlorrkmmv Tageblatt für Wotttik, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lürseiiliericht, Fremde,-liste. Mltretaeteur: vr. «n»U «1»re^ Druck und Kl Für daö FruiU.: L.u«1«tD; LtvpnvA <c zcntbum der Herausgeber! io Dresden. Vcrantwortl. Rebacteur: lletttervt» l'vliloiilt ln Dresden der Aalinschen Kathedrale, wo er ein kurze- Dank« fand iü-ort nach der An» kunittinr Dankmessr statt, welcher brr Kaller ml« der meiiebeaiettung. wwie der kaiserlichen Kamille und alle zur Begrüßung er schienenen Würdenträgern und Dame» belwodnten. Dle Stadt war betlagat u. aut dem ganzen Wege vom Badndoie biö zum Palais ertönten von den dichtgedrängten Volk»- masten unaushörllchc 3u» delruie. -Vn- uuä Vvrliauk nllvr Stsstspspiel-s, pfunlibrisfo, 0 KctlöN obu -Vu8/.!rI>Iun8 nllar Uoupoll8. fluont^kltliotw z 6o»1rolv «lor Vsrloosung irllor JVmtstimpiarv. -V1Iv8 nuok ! nut Inil-Nivlxil» VVe>r;v. Vomleilstvllo für Neefisvl. U MW. kr»I, »äckalsvtivr SpIelMLsren 17 N«»ii<!,^tr,»«,>««> 17 8i>tt)Ivimuvu /u l iidilkprelson, ; Radrikut. ilor Ikorrou K. i^alüiz; L Da., Olbvrnkau, kalt« Inorwir äom goolirton Dudlikum daatau» ompfotilsn im tk-uiü« <1aa stuwolstrn Urn. l-LU, i? l^üpitlSlpLSSV Rk. 339.24. Lahrgt87S. WitterungSauösichten: Meist trübe, zeitweise Schnee, strenge Kälte, windig. Politische». „Führt Eure Kinder auf den Weg der Wahrheit und des Guten, um keine Bosewichte, sondern nützliche Männer und wahre Bürger heranzuziehen!" Diese vortrefflichen Worte rief, unter dem frischen Eindrücke de« neuesten Mordversuches stehend, Zar Alexander der ihn zurErrettung aus Todesgefahr beglückwünschenden Gemeindevertretung von Moskau zu. Der edle Fürst fand in dem Wirbelsturm der aus ihn eindrängenden Gefühle, für Daö, was ihn bewegte, einen erhebenden Ausdruck; er gab einen trostreichen Fingerzeig, wie au« der Nacht von Verbrechen und Schmach zu einer lichteren Zukunft htnauSzuiommrn sei. Denn das ist da« Entsetzliche der nihilrstischen Bew-gung, die den Niesenleib Rußlands durchwühlt, daß jeder Rest von Scham und Gewissen verloren ging. Nur wenn in dem Heranwachsenden Gejchlechte das Gefühl für Vas Wahre, Rechte und Gute wieder lebendig wird, kann die grauenhafte Aera der Verbrechen, welche Rußland hcimfuchcn, zum Abschluß kommen Aber der Zar vergaß in seiner Aufregung zu fragen, ob nicht die Grundsätze, von denen sich die russische Regierung leiten ließ und noch läßt, auch ihren Theil Schuld mit dara" haben, daß eine so entsetzliche Entartung de« öffentlichen Geiste«, eine solche V .n wilderung der Eilten, eine so trostlose malermlistische Weltanschauung »n Volle eingetreten ist. Noch oeutliche« als die Fetztlebende», wird es das künftige Geschlecht erkennen, wie alle Moral verwüstend die Politik der russischen Staatslenker gewirkt hat. Die Lüge, zum Regie rungs- grundsatz erhobm, muß schließlich einen ganzen Volkögcist vergiften, sic zeitigt Früchte wie jene« neueste, teuflische Attentat, vor denen da« Blut erstarren möchte. Wenn ein Voll sieht, wie seine Regie-ung daheim die ärgste Tyrannei verübt und einen räuberischen Krieg unter dem Vorgeben beginnt, fremde Volköstämme von ihrem angeblichen Joche zu erlösen, so muß ein so frivoles Spiel mit der Wahrheit und Gerechtigkeit den Sinn für Recht abtövten. Wenn ein Volk einen durchaus verderbten Beamtenstand in Ehren die Früchte schamloser Diebereien verzehren sieht, wenn es weiß, daß Bestechlichkeit, Diebstahl, Fälschungen und Veruntreuungen aller Art bis in die höchsten Kreist der Gesellschaft hinausreichen und die Fäulniß, die den ganzen EtaatSorganismuS ergriffen hat, kraft obrigkeitlicher Gewalt Duldung und Schutz erfahrt, muß es dann nicht an den Ideen des Wahren und Guten irre werden, an de», Siege de« Rechte« verzweifeln? Der Zar sprach das richtige Wort, da« zur Besserung führt, au«, an seiner Regierung wird es sein, an sich selbst zunächst diese Grundsätze zu verwirklichen Zur Sache selbst, dem neuesten Attentate, sei hier bemerkt, daß es russiiche Gepflogenheit ist. den Kaiser mittelst zweier Ertrazüge reisen zu lassen. Die Dienerschaft de« Zaren und ihr Gepäck sind stets so groß, daß für deren Beförderung die Waggons eines Zuges nicht auSrcichen. Man rangirt daher zwei Züge. Für gewöhnlich fährt der Güterzug gleichsam als Eclaireur voraus, der Zar folgt im zweiten Zuge nach. Aus Vorsicht hat man aber in neuester Zeit in aller Stille oie Reihenfolge beider Züge verändert, bald fahrt der eine, bald der andere voraus; welcher'? dos wirk» erst in der letzten Minute vor ver Abfahrt bestimmt. Dir Verbrecher irrten sich offenbar in den Zügen; diesem Umstande verdankt der russiiche Kaiser serne Lebensrettung. Niemals ist in Frankreich die republikanische Partei so nn Nebel hcrumgetappt als jetzt, ivo sie unumschränkte Herrin der Position ist und im Lance schallen und walten kann, wie es ihr beliebt, kaum gcnirt von dem Widerspruche der unterworfenen monarchistischen Parteien. Aber diese schrankenlose Machtgcwalt hat ihr die Urtheilssähigkeit benommen Die Republikaner haben zu viel Glück gehabt, sie wissen offenbar nicht, was sie mit ihrer Macht anfangen sollen. Sie haben den Kops verloren. Es fehlt ihnen an einem leitenden Geiste. Der Präsident der Republik, Gröoy, verharret in feiner unglaublichen Apathie, er läßt die Dinge lausen, wie sie lausen, der Präsident der Deputir'cnkammcr, Gambetta, beobachtet über seine Pläne das tiefste Stillschweigen, selbst seinen intimsten politischen Freunden gegenüber, denen er möglichst aus dem Wege zu gehen sucht. Vollständige Verwirrung und Unklarheit das ist die Lage. Bereits fangen die Royalisten an,j mit Mitleid aus die klägliche Unfähigkeit der regierenden Parteien heral-zublrcstn Sie Unterlasten deshalb Interpellationen über die Absetzung royalistischer Bürgermeister, um nicht die zerfahrenen Republikaner gegen sich zu vereinigen. Endlich hat sich aber Waddington zu einem Schritte ent'chlossen, der Klarheit bringen kann. Er veranlaßt das Einbringen einer Interpellation, von deren Ausgange er sein Verbleiben im Amte abhängig macht. In Ungarn ber iten sich sehr unerfreuliche Dinge vor. Eine Krisis hat sich der leitenden politischen Kreise bemächtigt, di-- durch ihren sozialen Beigeschmack sich als ein sehr bedrohliches Moment charaktcrisirt Innerhalb der ungarischen Landaristoiratie, die so wohl die Negierungsgewalt auüübt, als die Dcputirtenkammer be herrscht und daheim, in den Grafschaften, die ganze Verwaltung in den Händen hat, sind in den letzten Jahren tiefeinschnerdende Besitz- Veränderungen vor sich gegangen. Die regierenden Klassen der ungarischen Gesellschaft haben zu viel Geld verbraucht, um ihren politischen Ehrgeiz zu befriedigen und es ivar daher vielen Persön lichkeiten nicht möglich, auf politischem Gebiete die volle Unabhängig keit ihrer Ueberzeugungen zu behaupten Die Verarmung des un garischen Grundbesitzes ist daher für das politische Leben Ungarns von größter Bedeutung. Die mittelmäßigen Ernte Erträgnisse der letzten Jahre mußten für viele ohnehin k-eroutirte Gutsbesitzer eine geradezu verhängnißvolle Wirkung haben. Zwei hervorragende Mitglieder der ungarischen Gesellschaft suchen im fernen Amerika Rettung vor ihren Gläubigern. Ein ehemaliger Obcrgespan . der jetzt freiwillig in'S Exil gehl, besaß vor zehn Jahren noch eine Bo denrente, die auf hunderttausend Gulden jährlich geschätzt werden könnt«. Diese« nach Millionen sich beziffernde Vermögen iche-nt vollständig zu Gunde gerichtet zu sein Plan ist in Ungarn sehr tolerant, man sieht über viele Gebrechen schonungsvoll hinweg und das ist die Ursache, weshalb das Ueöel so großen Umfang annahm, sich in allerhanv skandalösen Vorfällen äußert, und daß die Schlammwcllen der Korruption selbst die Füße eines persönlich makellosen Ehrenmannes, wie der Minister Tisza ist, umspülcn, UN, ihn zu stürzen. Nun ist cs heraus, warum in Preußen die Nationalliberalcn alle ihre schweren Bedenken gegen die sorcirlen, finanziell so verderb lichen Eijenbahnanküufe in den Wind schlagen. Ein Hamburger Blatt dieser Richtung erklärt ganz offen, daß der leitende Grund bei diesem sonst unbegreiflichen Borg-hm der Nationalüberalen einzig das Bcstreben sei, das Eentrum wieder vom Fürsten Bismarck ab- zudrangen. Das ist ihnen auch völlig gelungen Das Eentrum stellt Bedingungen für seine Zustimmung zu den Buhnankausen, die Nation-illiberalen überbietcn das Eentrum, indem sie bedingungslos zu Allem Ja sogm. Mil den bisherigen 4 Bahnankäufen begnügt sich der Minister Maybach, da Alles im Landtage so glatt abgcht. nicht. Es wird demnächst auch das große Netz der Rheinischen Eisenbahnen anlausen. Zu diesem Behufs hat er die Rente für diese Bahnaktien um Prozent auf 6^ erhöht, da die Aktionäre sich nicht mit 6 Prozent begnügten. Den Rational liberalen graute eS bisher vor der Fortsetzung der Staatsschuldenvermehrung, aber, um das Eentrum vom Reichskanzler abzudrängen, billigen sie nun mehr doch das Borgsystem von ganzem Herzen. Neueste Telegramme »er„Dresvncr Nachrichten." Berlin, 4. Dcrembcr. Dle „Norddeutsche" Ist ermächtigt, die Biättcrncichricht, daß während der Anwesenheit des dänischen Königöpaarcö die Wrlkeniiage Gegenstand von Verhandlungen hier gewesen, sowie daß maßgcbeiiderieilö bezüglich des beschlag nahmten Vcimögcnö dev .König« von Hannover bcstlmmte Er klärungen abgegeben woibcn, ibrem vollen llim'angc nach für tbatsächlich unbegründet zu erkläre». Die ..Norüdcutschc" deinen tirt ierncr die Meldung von einem icbbaitcn Depesthcnwcchicl zwilchen Berlin und Barzi» während Gonschokoks tz Auwcienheik in Berlin Das aiswirtigc Amt ri.hte-c wäbrcnd dieser Je t au de» RcichStanzicr nur ein einziges Telegramm, welches das Attentat aus den Jarcn mcdctc. Bcrl 1 n. -I. Dccember. Das Abgeordnetenhaus genebmlgtc kaS Kapitel über allgemeine AuSgadcn Im Interesse der Polizei. Lin Etat deö äl-inlsiers deS Innern wurde die Position „iü> ge heime Ausgaben der Polizei IVt.'XR» M." gegen die Stimmen des Fortschritt« und des EcntrumS mit Ausnahme Winbth rst'ö geucbiiii.it. Bei Bcr.uhuug cetz Kapitels über die Strmänst.iits- verwallung sprachen iich mcbrerc 'Abgeordnete -m Sinne einer Berichärmiig der Sira-cn und -ür häutigere Anwendung der Isolirbml, kbentucll für A n w e» vung körpcrlicher Iü ch- liguug aus. Pest, 4. Decembcr. Der Handelsminister legte Gesetzent würfe bctr-sis Verlängerung des Handelsvertrages mit Frankreich und die provisorische Sicherung von Handelsbeziehungen mit Deutschland vor. Beide Vorlagen werden zur dringlichen Be handlung de», Volkswirthichasto-Ausschusse zuoewiesen. Petersburg, 4 Deeember. Der Kaiser ist heute Nach mittag PlJ Uhr wohlbehalten hier eingetragen. S-. Pias wurde von der Menschenmasse und oen als Spalier ausgestellten Truppen enthusiastisch begrüßt. Der Kaiser begab sich in offenem Schlitten ins Winterpalais. B u cnos - A y r c ö, 2. Deeember. Die peruanische 'Armee konzcntrirt sich in der Provinz Tarapaka, die chilenischen Skrcit- krästc rücken derselben entgegen. man erwartet demnächst einen Zusammenstoß. Locales and Sächsische». — Lbre Majestät die Königin E a r o l a wobnte in Wien der Autzühruna rer Possen-Novität ..Die Ehporigiir" im Theater an der Wien in einer Loac ersten Ranges bis zum Schluffe der Borsieitung sei. Die Königin nahm am >. Dcedr. mir -hrcm Ge-ölge bei dem Herrn Erzherzog K » dw, g Victor daö Diner ei». Am 2. fand In den AopartcmcniS der Königin von Sachsen in Frohnci ö ..Hotel Imvorial" ein Diner slatt, zu welchem mehrere Vertreter der hohen Ariüotraiic geladen -raren. Am 3. Dcebr. begab sich Ihre Majestät Vormittags M Ilbr mittelst Lcparatzugs der Sübbabn nach Reichenau zum Besuche der Familie deö Erzherzogs vari vudwlg. - SuperintendentRov.Koh> inEdcinnltzwardzumKirchcn- raw ernannt. - Proi. Emil Fried berg an der Leipziger Universität erhielt kaS Komthurkrcuz des österreichischen Franz, Loiephö- Drdcnö. - Landtag. Die 2. Kr. erklärte sich gestern mit den ihr gemachien MItiheilungcn über die Verlegung der Dresdner Mi st t ä r e t a b i i s i c m e n t s bc-ricdig« und trat dann in die Ver handlung über die Fortbildungsschule ein. Lämmlllchc Landgemeinden des Amtsbeürkcs Savda petiren u-nHe abiebung der Fortdi dnngSichnipflicht von 3 an« 2 Jahre. Rei. Ädg. Heger crttärtc eS iüi gei ihrliä', schon letzt etwas an den Grund lagen dcö noch junge» Intt-tutö zu ändern. Wer an der lijähr. Forlbildiingöichulpflicht rüttele, untergrabe die BaiiS der Fort- biiknngöichiile. Da« >t». Lebensjahr sei nicht entichcl- dend iür die Entwickelung des Menschenaul anderen Ge bieten habe man taver da« 18. Lebensjahr alö Rciie- iermin gewählt. Man solle eS dem Arbeiter gönnen, geistig zu reiien und selbstständig zu werden; dann würde er auch nicht ge dankenlos jedem Agitator kolgen. Die Foitblidiingöschule solle dazu beitragen, daß das Wort zur Geltung komme: „Genieie, waS d-r Gott dcs.hieben rc." Die Eiinübnmg des Volkoschul- geictzeS habe s. I. zehn Mai größere Schwierigkeiten genialst, aber man sei trotz aller Gegrnbcwegimg lest geblieben n»b beute beschwere sich Niemand meist darüber. Eorrei. Vieeprästrent Ur. Pie liier entgegnete, gegen die Fortbildungsschulen gegen die FortdIIdnngSschulen lei in großen Kreisen Unzuirickenhcit vorhanden und nicht ohne "stund. Viele »lagen würden schwinden, wenn die BczirkSschui-nipectorcn Vogel angewiesen würden, Disvemationen Unsteten zu laste», wo nur Immer möglich. Er verwandte sich iür die Verlegung de« Unter-Irrsten sink, die allerdings noch nicht vollständig glißorwachien rickstv am den Sonntag. wenn dadurch Erleichterung geschallen i sind unk steh jetzt kümmerlich von den Beeren der ver'chieden- Tresveii. Freitag, L Tceember. G-P ß sei gleich dar -ui zugcschniltcn, daß den mannichiachen örtlichen Verh lininen Rechnung getragen werde. »Auch geschehe Alles, um die Autonomie der Gemeinde» amrecht zu erhalten. Abg. Dehmichen schlug Ersatz der Fortbildungsschule durch iüläbrlgc» Voltostbulunterrichst vor. Adgg. Matthes, Lü de r i tz, KIohicr und V DchlschIägeI sprachen über die Ucbeistände, mit denen der obligalor-Iche Fortbildungsschulunter richt jetzt auf dem Lande verknüpil sei. b. Ochischlägcl lrat iür die Savvner Petition, weichst die Deputation zur Kenntnis; der Regierung übcrwci-en will, warm ein. Er hoste, baß die Krnnt- nißnahme zu eingehender Erwägung führen werde. Mit dem Giockenschiage, an dem Einer das >7. Lahr ankrcte, trete nicht die Reist eines Menschen ein: das hänge von der Individualität ab; ani dem Lindst würden dle Leute meist eber rcii als in den Städten. Gegenwärtig basirc 'Alles aut manueller Thätigkeit. Ihm scheine, als habe daö ein-acbe ländliche Gcmüth kaS Rich tige che- crtamst, alö der hoch.seist Schulmann. Der Reiercnt habe ielbil erzählt, unter welche» einiachen Verhältnissen er seine erste B ildung genossen - und was sei auö ihm geworden! Jur Durchsübrnng des Oedmichen'ichcn Vorschlages sei unser Volk zu arm. Kultusminister Ist. v. Gerber sagte eingehende Erwäg ung der Pcl-t-on zu; er beabsichtige die Angelegenheit der nächstes Frühmhr tagenden Konicrenz sämmtlichcr Sa uiinspektoren vor« zuicgcn. linier VolkSichulwcscn habe eine bcdcu>endc Entwickel ung erlangt; noch drücke aber ein Ucbeistanb daraus: große Unruhe. Es iei uvtbwcndtg. datz eS r»d ich in einen Beharrungs- zustand gelange. Nachdem Abg. Heger nochmals iür die drei jährige Forlbildungöschulpflictst eingetreten, wurdk die Saydaer Pelivon der Regierung zur Kennt-4-znahme überwiesen, zugleich auch die Regierung erstichst, dem nächsten Landtage weitere Mlt- theliungen über re» Stand der Forlbtltungöichuiangc-rgenbclt zu unterbreiten. Abg. Beeg hatte beantragt: von der Bestimmung, wonach ioribilkungSschiilpstlastige Leute Tanziokale nicht besuchen düricn. Solche, bie zur Erlernung ober Ausübung eines Gewerbes in rergl. Lokalen weilen tMuiikcr, Kellner rc.1, auSzunevmen. 'Nachdem der Minister erklärt batte, baß daö Gesetz nicht ander» als dem Wunsche deS Antragstellers gemäß anzuwrnbro sei, zog Abg. Beeg keinen Antrag zurück. - Bel ber Katastrophe im Brückenbcrgichachte zu Zwickau haben !ii> Mensche» bas Leben cingcbüßt; starke F -m-IIen sind dadurch-hrcr Ernäbrcr beraubt. Heute Nachmittag werken von den 88 herauSgebrachten Leichen ü<» begraben. Sch recklich, sagt das „Jwickaucr Tagebl.". »st der Anblick kn der improvl'inen Tod tcnkamincr. »Rechts und iinkS liegen die Leichen der Vcrungiücttcn aus Stroh gebettet und mit Segeltuch über deckt. EI» pstnetraiiter Gaü- und Lclchengeruch erfüllt den welken Raum. Hier haben bie Flammen das Fleisch bi» aus die nnochen verbrannt, dort nur roth gesenkt. Ein Famiil-nglied iragt nach, dein Lieben, den eö verloren; bas Segeltuch wirk zu rückgeschlagen — ein von Flammen zerireffener oder verkohlter Kops, ein verzerrte« Gesicht, ein biS aui btt Hirnschale und gnoctstn abgebrani.-er Schädel oder ein von Gaö aukgeirkebene» rodbbrami gciäibteS Antlitz starrt dem entsetzten Besucher ttescS Raumes entgegen. Jammernd ringt ein Weib die Hände vor der Leiche ihres Galten und danebcn schluchzen die Kinder in» ihren Vater. Es ist herzzerreißend! BiS setzt bat sich nichis ergebe», waö dazu berechtigte, Einem der Verunglück ten die Schuld an dem Unglück beizumcssen; vielmebi wird die Uuaclst der Erp'o-ion aus eine im Laust dcö Tages auf einem cb.-en Fiötzc erfolgte, übrigens i-stort reparirte 2 cschäki« gung dcö Wcttcrinimck zuröckgestststt. dm eh die eine Wcttcr- iiörung entstanden sein mag. 'Rock' iei ei» S iugcs von Edel muts» gekästst, der leider dem Brstefstnren vcrhingn ßvoit wurde. Der Steiger Weber aut dem 4. Schachte da -e durcv schleunkge Veva-hi-st tlgviig dci m dieiew Lstast tc beici ästig» g w-ste- »cn Aedeiicr die Reituug einer gr. neu »Anzahl berstlbcn ermöglicht. Leider hat den Mann sein Pfiich'eiicr veranlaßt, mit 4-.ll »Arbeitern, die sich -hm ange chlossen. nost'wa ö anzusabren, um womögiich den noch im Schachte befindlichen Arbeite-» Ret- nmg zu bringen — dieses edle »Beginnen sollten die Braven mit dem Leben bezahlen. Der Jwickaucr Stabirath hat 2lx><> Mark, cmc gleiche Summe der Bezirksausschuß für bie Hlnterlaffeneu der »Verunglückten bestimmt. - Die Sammlungen iür bie Hinterlaffenen der km 2. Schaststc des Brücken! erg-Stclnkoblc»vcreinS zu Zwickau Ver unglückten sind im vollen Gange. S. die Ausrust Im Lnstraten- tbeile. Se. Maj. der König, der immer an der Spitze sieht, wo rastvc Hilst crioircist wird, hat XXX» Mark gespendet. - Aller Dricn regt sich die Barmverzl-krit und Menschen liebe, um den Wittwcn und Walsen der durch die Jwickaucr Karastropbc verunglückten Bergleute ihr harte» Schickiai zu erleichtern. Freilich, den Gatten und Vater können ticic Goden, auch wenn sie noch so reichlich stießen, niemals er setzen; oder die Pflicht, jene Hinterlasienen vor Hunger »nd Notb zu schütze», ipristst io laut, daß iic überall willige Hecker und gabcnbcrcite Häute findet. Dies Ist um io noidwendi,-cr. alö. wie inan uns von iast kundiger Seite mikkheilt. die Kur-Inhaber des unglücklichen BiückcndergschaststeS in Zwickau bisher noch nie einen Pieniiig Ausbeute erhg tcn haben. Im Gegenti-eil bat kicstS Kohlenbergwerk biSber iinmcr nur zur Fortsetzung des Be triebes Gelder auinepmcn mühen, so daß cs 4 oder 5, >i rloiitätS- aniclbc» zu vcrzlnicn hatte. Tie niedrigen Kolstenvreist deckten v-sber niemals die För,ernngökosten. A-'oist aber halten wir unscie 'Vemerrung Iniostr» aufrecht, alS die üdrigen, reiche Aus beute gevcuden Z-o-ckauer Astrke die moralische Pflicht haben, bei bicier Katastrophe die Hand au-zuilnin. Lasse slst» aber deshalb Niemand abhaitcn, scincricitS Miidthätigkelt zu üben. In der 2. K a m m c r bedeckte steh gestern ein ; ubicrlptlonöbogen iür die unglücklichen Jwickaucr rastst mit ttattlist cn Ziffern. Viele Ab geordnete zeichneten Hnnkeric von »Mark. Im Ttvoil findet zu gleicpcm Zwecke heute ein Eonccrt st stt. zu dem Hr. Lebrer Dttv tcn Pro og, Fri. E. Pstra und He:r Tube siin. Hst Ge- sangsparticn, Herr Musikdirektor Gärtner den mustkali-chen Theil s>dcr»oinmen hat. Zu gleichem Zwecke veranstaltet der Vic toriasalon am Sonnabend eine Galav- rsteliung, die ohne Ta bakrauch staklfinkcn ioil Außer rer bcli-bten Sängerin Frau v. Bogdani wirken die glänzendsten Kräist deS VikroriasalonS mit, um eine reckst stattliche Einnahme zu erzielen. Lener Theil des Pu-stikumS. der sich bisher dem Vikloriasaion strnbielt. findet so willkommenen »An'aß, den ln ihm verriet enden Ebarakrer ken nen zu lernen. Aust, Herr Restaurateur Hrnnig in Stabt M e tz a-cbt heule zum Besten ver verunglückten Jwickaucr ei» Eonccrt. - Wie kehr der frühzeitige Winter auch so manchen Wander- überrascht hat. beweist unter Anderem der Umstand daß aui der Bürgerwicst einige wilde iNIngci-s Tauben onzu- wcrde. Abg. Strauch inclnre, es würde zu wenig aui den Unterschied zwischen Stadt und Land Rücksicht genommen. LultuSmInifier vr von Gerber widcrkvrach dem; daö artigsten Ziersträucher zu ernähren suchen. Wenn sie nicht dem Raubwuge zum Dpstr lallen. bleibt es iür den Naturfreund In teressant. ob str diesen Winter hier übersiehe« werden
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