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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331027027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-27
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«den»A«Ssave Arrttas, s». 0kt»b«r i»zz kll «.Sahegan«. Gegvünöet 18SH »«»us»gebihr »rl IL glich ,ft>«lmaNs«r 8- vruck «.Verlag i Llepschä-Relchardt, Vre»drn-A. l, Marien« Vn»»«gtnm»N«!ro"m»^«»«rin,d,rN«»<iVsg, steiiun« m°n°'ttch »m. ,.»o (.In,»«,«!» strafte;s/zr. Fernrufrrr-1. Postscheckkonto loss vre-den ««'tw^^nichM"-« »W»- Vie- Blatt entpäl. dl. am.Uchen Bekanntmachungen der «a»d^ vhtt. ^iUustEng.gkbahr) be< ftebenmot Amwhauptmannschaft vresdrn und de» Schiedsamt«» Krim mft Oueilen-ngob- D-e-dnei «-»richten. WSchenNIchem «echlnd. «»»elnummer 10 Dberverstcherungsamt Dresden Unverlangte Schriftstücke werden nicht -ulbewahr« Die Reform -er deutschen KredttpoM S»M Wer das mm RMsbanksesetz Kurzfristige Spekulationen ans dem Rentenmarkt «er« den nach wie vor nicht Gegenstand unserer Fürsorge sein. Aber durch eine pflegliche Behandlung des Marktes auf längere Sicht glauben wir, den Boden nicht bereiten zu können, der dav Hinübcrslicstcn von Beträgen aus den kurz fristigen in den langfristigen Markt ermöglicht und fördert. Eiue direkte Kreditgewährung au das Reich oder ander« össentltche Körperschaften seitens der Reichsbauk kommt auch in Zukunst nicht i« Frage. Das wäre keine Politik des offenen Marktes, sondern eine Politik des geheimen P r i v a t b lt r o s. Wir wissen ganz genau, das, es auch in Zukunft nicht fehlen wird an unkcuschen Anträgen in dieser Richtung — nicht etwa von fetten der ReichSregterung, sondern von allerhand austen stehenden unverantwortlichen Stellen, die ihre Namen gern mittels der Notenpresse in die Zeitgeschichte eingravieren möchten. Die Reichsbauk weist sich aber mit der Reichs regierung völlig darin einig, dast solche dilettantischen Pro jekte nur dazu beitrage« könne«, de« Kapitalmarkt un günstig zu deeinslusse« und dast sie deshalb abzulehue« find. Erfreulicherweise mehren sich die Anzeichen dafür, daß unser Wirtschaftsleben durch die Massnahmen der national sozialistischen Negierung eine nicht künstliche, sondern organisch wachsende Belebung erfährt. Wenn wir diese Belebung durch eine organische Pflege des Kapital marktes n n t e r st tt tz e n, so wird darin die sicherste Gewähr liegen, dast wir den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit nicht vorübergehend, sondern für die Dauer gewinnen werden. Diesem Kamps gegen die Arbeitslosigkeit hat die heutige Er gänzung des BankgesetzeS «ine neue Waffe geschmtedet. Wir werden diese Waffe zu gebrauchen wissen. (Siehe auch Börsen- und Handelsteil) Umschuldung. Dieses Gesetz bietet dem Gläubiger an Stelle einer höher verzinslichen, aber unsicheren Forderung eine etwas niedriger verzinsliche, aber durchaus ge sicherte Forderung. Es taut gleichzeitig diese ein- gefroreuen Forderungen dadurch auf, dast sie bei der Reichsbank jederzeit lombardierbar gemacht worden sind. Die Neuregelung des BankgesetzeS greift nun das Problem von dem zweiten Punkt, von der Technik ans, an, indem es die Retchsbank in den Stand setzt, für eine ge wisse Stabilität des Kursniveaus der festverzinslichen Wert papiere Sorge zu tragen. Dadurch wird gleichzeitig ei« weiteres Moment des vertrauens in den Markt hincingetragen. Plötzliche Ueberraschungcn und KurSeinbrüche auf den fest verzinslichen Markt sollen in der Zukunft die NeichSbank auf der Wacht finden und den Inhaber der festverzinslichen Wertpapiere von überstürzten Angstvcrkäufcn abhalten. Das soll selbstverständlich nicht heisten, dast nun die Reichs bank das einmal bestehende KurSnivcau gcwtssermasten garantiert. Die langfristigen Schwankungen, die ans jeden Kapitalmarkt zu finden sind, werden selbstverständlich auch durch die Reichsbauk i ch t abgeschafft werden. Insbeson dere möchte ich hier gleich erwähnen, dast die Herrschaften, die die letzten Wochen vor dem Inkrafttreten des neuen Ge setzes dazu benutzt haben sollten, nm die Renten zur Mit nahme von Kursgewinnen spekulativ vorzukaufen, keines falls zu erwarten brauchen, dast ihnen die Retchsbank von morgen ab diese Kursgewinne sicherzustcllcn hilft. Boncour geworden. Der bisherige Budgctmlntster Lamoureux ist aus der Miuisterliste verschwunden, dafür hat aber Georges Bonnet baS Finanzministerium behalten. In den übrigen Ministerien sind zwar gewisse Verschiebungen innerhalb des alten Personals cingctretcn. Unterstaats sekretäre sind zu Ministern nnd Inhaber technischer Mini sterien zu politischen Ministern aufgcrückt. Uebcr baS LinkS- kartell greift die Negierung nicht wesentlich hinaus. Abgesehen von zwei LinkSrepnblikaner« und einige« unabhängigen Abgeordneten sind die KabinettSmit- gtieber anerkannte Vertrauensmänner der Radikale« Partei. Insbesondere ist eine Erweiterung nach ltnkS durch Auf nahme von Neusozialistcn nicht erfolgt. DaS Kabinett Sarraut stellt sich daher als Versuch einer Rekonstruktion des Linkskartells auf denkbar schmälster Basis und damit als ausgesprochene MiuderhcitSregicrung dar. Man kann es nur als eine U e b e rg a n g S l ö sn n g in Erwartung einer Umgruppierung und Klärung der politischen Fronten betrachten. Alberk Sarraul, der neue Ministerpräsident, steht seit Jahrzehnten in der vordersten Reihe der Würden träger der Radikalen Partei. Seine Domäne ist das Departement Aude in Südfrankreich, das er wie ein Vize könig beherrscht. Sarraut, der im Jahre 1872 in Bordeaux geboren wurde, begann seine Ministerlaufbahn im Jahre 1900, als Unterstaatssekretär des Innern. Von 1011 bis 1914 und von 1916 bis 1020 war er Gcneralgouvcrneur von Inbochtna, wo er während des Weltkrieges die Aus hebung auamitischer Truppen organisierte. Auf Grund dieser Erfahrungen leitete er tn verschiedenen NachkrtegS« kabtnetten das Ko lo n t a lm t n t stc ri um, wobei er sich die noch sehr problematische wirtschaftliche Auswertung der Kolonien zur Hauptaufgabe machte. In den Jahren 1926/26 war Sarraut Botschafter inAngor a. Im Jahre 1930 ver trat er Frankreich aus der Londoner Flotte nkonferenz. Mit Albert Sarraut hat das parlamentarische System tn Frankreich einen keiner erfahrensten und charakteristischsten Vertreter an die Spitze der Negierung gestellt. Berli«, 27. Okt. In der heutigen austerordcntlichen Generalversammlung der NeichSbank, die über die Aenderung des BankgesetzeS zu beschltcsten hatte, führte RetchSbankpräsident Dr. Schacht zur offenen Markt politik folgendes auS: „verglichen mit der Notenbankgesetzgebung anderer Länder war das bisherige NeichSbankstatut auster ordentlich eng gefastt. Wohl konnte die Retchsbank Lombarddarlehen auf gewisse Wertpapiere geben, aber diese Lombarddarlehen konnten nicht Gegenstand der Noten deckung bilden, so dast die Ausdehnung des Lombar-vcr- kehrs tn den sonstigen Mitteln der NeichSbank ihre engen Grenzen fand. Die sogenannte sekundäre Notendeckung, also die nicht metallische Deckung, war auf -le Handels wechsel beschränkt. Wir finde« diese Begrenz»«« bei fast keiner ausländische« Notenbank. Bel -en meisten der ausländischen Notenbanken fehlt der Begriff der sekundären Deckung überhaupt, und nur die metallische Deckung bis zu einem gewissen Prozentsatz ist gesetzlich vorgeschricben. Bei der Bank von England und bei der Feücral-Neferve-Bank von Neuyork machen die Anlagen in Wertpapieren, hauptsächlich in Regierungs anleihen, Schatzscheinen und Schatzwcchseln, ein viel faches -er Wechselanlagen aus, aber auch die Notenbanken z.v. in Frankreich, Italien, Schweden und Japan sind alle ermächtigt, Regierung-- und ähnliche An leihen teils direkt anzukanfen, teils zu beleihen. Die Schrumpfung der Umsätze, die infolge der Welt wirtschaftskrise nicht nur auf dem deutschen, sondern auch auf dem Weltmarkt eingetreteu ist, hat nun ganz ersicht lich dazu bcigetragen, dast das in anormalen Zeiten an fallende Bolnmen an Handelswechseln ganz erheblich zu- rückgegangen ist. Diese beiden Faktoren sind der wesentliche Grund dafür gewesen, bas, mit der Bankenkrise vom Sommer 1931 die Reichsbank notgedrungen Wechsel hercinnchmen muhte, die keine Handelswechsel mehr waren, sondern künst lich hergestellte Finanzwechsel. Ich verrate hier kein Geheimnis, und wünsche auch gar keines daraus zu machen, dast auch heute noch ein sehr erheblicher Teil des Reichs- bankportefeuilles ans deutschen Finanzwechseln besteht. Ich bin -war, als ich diese Behauptung vor genau zwei Jahren ausstellte, von der damaligen NegterungSprcsse ge steinigt worben, aber die «atio«alsozialiftische Regierung ist ersreulicherweise stark genug, «m nicht gegen die Wahrheit, sonder« im Bunde mit der Wahrheit kilmpse« z« könne«. Hätte die NeichSbank zu jener Zeit schon die ihr jetzt gegebe- nen Vollmachten gehabt, so wären eine Reihe von Hilfs konstruktionen, die man damals machen mnsttc, voraussicht lich überflüssig gewesen, und die Hilfeleistung der Reichs bank wäre sicherlich in organischerer Form vor sich gegangen. Die neue gesetzliche Regelung gestattet also der Reichsbauk, in erheblich organischerer Weise den Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden. DaS Schwergewicht bcS Gelb- nnd Kreditmarktes hat sich durch die krisenhafte Entwicklung der letzten Jahre erheblich verlagert. Wer die WocheuauSweisc der NeichSbank verfolgt, must' immer wieder auf die Erscheinung stohen, dast trotz aller kurzfristigen Kredittnanspruchnahme der mannigsachsten Stellen der Notennmlans der Reichsbauk relativ gleichgeblrebe« Ist. Und tn einem Augenblick, wo die ganze Welt immer wieder schreit, dast Deutschland einer Inflation entgegen- treibt, ergibt der statistische Nachweis, dast zwar tn Frank- reich, Belgien, Schweiz, Holland nnd de» Vereinigten Staaten -er ZahlungSmtttelnmlauf zum Teil nicht un wesentlich höher liegt als am Ende des Jahres 1929, dast aber in Italien und tn Deutschland bas Gegenteil der Fall ist. ES zeigt sich jedenfalls, dast die Kapitalbild««- nnd die Finanziernngsbereitschaft innerhalb der deutschen Wirtschaft genügend znreicht, «m di« Notenbank vor einer ungebührlichen Inan spruchnahme z« bewahre«. Jedoch ist eS kein wünschenswerter Zustand, dast ein so er- yebltchcr Teil der volkswirtschaftlichen Finanzierung sich lediglich kurzfristig absptel». ES wird deshalb die Aufgabe einer sorglichen Notenbankpolittk sein müssen, dahin zn wirken, dast ein Teil dieser sich ständig erneuernden kurz fristigen Finanzierung in den la n g s r t st t g e n Geld- markt niebergelegt wird. Hier sprechen zwei Momente mit: einmal das Moment des Vertrauens, und zweitens das Moment der Technik. Was bas Vertrauensmoment anlangt, so lässt sich mit Genugtuung feststellen. dast die Stabilität der nationalsozialistischen Regierung «nd die Stabilität der von ihr betriebenen Wirtschafts politik die gröstte Gewähr für die Sicherheit lang fristiger Anlagen bildet. Die Mastnahmen der RelchSregiernng sind dahin gegangen, bereinigte Verhältnisse für die Zukunft zu schaffen und die Abschreibung der Verluste zu ermöglichen. Diesem Ziel dient t» bester Linie bas Gesetz über -ie kommunal« wollte, mnstte an der Stadtbrücke eines Verkehrshindernisse- wegen halten. AIS die vorübergehenden bemerkten, dast der Dampfer die schwarzweistrote Flagge trug, versuchten Ne, die Flagge h e ru n t e r z u re i st e n. Die Schiffsmannschaft war gezwungen, die Flagge einzuziehen. Die Menschen- menge begleitete jedoch den Dampfer auf seiner Weiterfahrk Als der Dampfer den Stadtrand erreicht hatte, htstte die Mannschaft -ie Flagge von neuem. Da aber setzte «in Steinhagel ei«, der die Bordwände des Dampfers beschädigte, «nd durch den viele Schei be« «ingeschlage« wurde«. Die Bromveraer polnische Presse, die heute über diesen Vorfall kurz berichtet, nennt die Tatsache, dast der deutsche Flustdampfer, den internationalen Schiffsbräuchen ent- sprechend, die LanbeSflagge trug, eine „freche Provokation der Deutschen* und fügt hinzu, dast Polen derartige Heraus- sorberungen niemals dulden dürfe. SA.-Rann durch Messerstiche Wich verletzt OelS (Schiesst, 26. Oktober. In Malters (Kreis OelSj wurde der SA.-Mann Fletschergeselle Walther Doktor von dem Gelegenheitsarbeiter Kurt Gerber nach einem kurzen Wortwechsel tätlich angegriffen und durch Messerstiche schwer verlebt. Ihm wurde die Wirbelsäule verletzt, so dast er so fort am ganzen Körper gelähmt war. Sein Zustand ist hoffnungslos. Der Täter wurde verhaftet. Peinlicher Mel bembardlert deutschen Sampser Bromberg, 27. Oktober. Der aus Danzig kommende deutsche Flustdampfer „Hellmuth* mit drei Schleppkähnen, -er in der Richtung nach der Oder durch Bromberg sahren Das sramMche Kabinett Sarraut VdNtdur Außen-, Vaiadier KrieaSminiiter Paris, 26. Oktober. Nachdem Sarraut tn den späten Abendstunden dem Präsidenten der Republik, Lebrun, seine Bereitschaft, die Kabinettsbildung zu übernehmen, end gültig mitgeteil« hatte, kehrte er tn bas KricgSministerium zurück, ivo er die Verhandlungen mit 4le» Kandidaten für sein Kabinett «nd verschiedenen befreundeten politischen Persönlichkeiten bis in die Nacht hinein forlsetzte. Erst um 1 Uhr wurde nachstehende Liste des neuen Kabinetts mit geteilt: Ministerpräsident «nd KriegSmarineminifter: Sar- ra «tr Instizmiuister «nd Bizeminifterpräflbent: Dalimier) Austenminister: Panl-Boneonr) Finanzminister: Georges Bonnet) Haushaltminister: Abel Gardey) Innenminister: ChantempS) KriegSmtnister: Daladierr Lustfahrtminister: Pierre Cot) LanbwirtschastSminifter: Ouenills) PcnstonSminister: DucoSr Minister für ösfentliche Arbeite«: Pagano«) Unterrichtsminister: de Monzie) Kolontalminister: Pietri) ArbeitSminister: Frotr HandelSmarineminifter: JacqneS Ster«) Gesnndhettsminister: LiSbonn«) HanbelSminister: Lanrent-Synac) Minister für Poft «nd Telegraph: Ltftler. Rur eine Aebersangslösung Berlin, 27. Oktober. DaS innerhalb des klassischen Zeitraums von drei Tagen gebildete Kabinett Sarraut unterscheidet sich tn seiner Zusammensetzung nur wenig von seinem Vorgänger. Vor allem kehrt Da la vier selbst wieder, wenn auch nicht, wie angenommen worben war, mit dem neuen Amt bcS AustenministerS, sondern mit dem Portefeuille des KriegSmintsterS, das er bisher schon inne hatte. Austenminiftcr ist trotz aller Anfeindungen von den mittleren und rechtsstehenden Gruppen wieder Paul-
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