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Dresdner neueste Nachrichten : 02.09.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194009022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-09
- Tag1940-09-02
- Monat1940-09
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 02.09.1940
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- 48. Jahrgang Montag, r. September 1940 Lustalarme jagen sich in London Ufere Flieger die ganze Aacht über Englands Hauptstadt X/ G X/' Z Dresdner Neueste Nachrichten Set,,«»""' ^sfr»tn3ick«Nui^k,^U^cht.r^«tt--« ». p, «a„»„n»r,lse> Gmnb»s«t,! ds,1s»aMv«».S«ss, «m»n,el„at,«t 14«»s. ».—TtzR. lsi>schllchI.»1MÄ»s. p«fi^»g-r«n)-l«pt»»7ftf. OIIOS HsstH «*-<S5liüüüVs^ Stillen,»such« und prlvnl« ZamlNennnjel-ni 11Itps„ dl«7»nun breit« m-»-3ell« lm ^wm^aü.1.-UM.Nr»czd«>bfmbm»,:2nlond7zIrrt^«ugn»b1.-«M.»rch<llN. GGGPG TAGVV ^nGVVAAfßU Gv '^D^GoTDGVbb Le,««,ll 1.10RM. Rachlo» nach MalftlifN > »b«s Mengmstasftl v. rrl^,»a-e al,„!»">«' «oßechal» »r»».vrrebrn« l» «»»- l, «r»»Mr^d«i «es»«. ' »" hlr gtssnalu-t,«n «> 7t»s. ouAchl. Port». Sur Züt lst «I>t«t,enprettllfl, Nr. 10 ,ai«g. Verlag ma Schri-lettnag: Vnsde« V, FerNaaMraße 4«, postanschrtfi: Dresden «1, Posts«- -- Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24öyi, Sernverkebr 27-si * Telegramme: Neueste Dresden« Postscheck: Dresden 2oao KIchtverlangt« Etüfmdun-«! an di« Schrifileitung oho« Rückporto werden weder zurückgrsöndt noch auf-«wahrt. — 2m Fall» HSHerer Gewalt oder LetrlebMnlng haben unsre Leziehrr keinen Anspruch auf Aachlltferung oder Erstattung de« entsprechenden anigelt« ZN Äs lcht«4 gefangen, wonach ba» 1600 Vritenstugzeuge vernichtet Die Verlustbilanz der Royal Air Zone fett I. August Bericht unserer Berliner Schrtftlettung Lr. Berlin. 2. September Seit dem 7. August hat England nahezu 1600 Flugzeuge verloren. Dieser geradezu ungeheuerliche Verlust an Maschinen verdeutlicht aber nur die eine Soite der Wirkung der deutschen Bomben» angrifse, bi« andere sind die Schüben, dir dir ununter brochenen deutschen Bombardement» verursacht haben. Bor einer Woche bat London au» sehr durchsichtigen Grünten dem englischen Äolk und Len Freunden in Amerika wetbmachen wollen, dab die deutschen Angriffe nachgelassen Hütten. Inzwischen muht« man nicht nur einlehrn. sondern sogar öffentlich zugeben, bah sie noch weiter sich steigerten. Ein schwedischer Beobachter bat berichtet, -ah London am Sonnabend den ganzen Tag übertmAlarmzustand gewesen ist. Im Stldosten England» entbrannte am Sonnabend wird« «ine heftige Luftschlacht. Einige Luftgefechte wurden, wie von britischer Seit« erklürt wird, in Bodennübe ausgetragen. Im Laufe dieser Kümpfe verlor die britische Luftwaffe IlüMaschinen. Wir sehen, bah zum Jahrestag der englischen KrtegSer- klärung am S. September sich der unerbittlich« Kampf gegen die Insel, die zum erstenmal allein steht und zum erstenmal von allen ihren rurvväischen Brr- sorgungSgebteten abgeschnttten ist und deren übrig» Stufenweise Abrüstung -er ungarischen Honve-s Prtvattelegramm der DNN. Hndgpeft, 2. September Amtlich wird mitgeteilt, baß die ungarische Honved mit der Abrüstung der zu den außerordentlichen Was» senübungen Einberusenen am 2. September stufenweise beginne» wird. Zweijährige Dienstpflicht tu Jugoslawien Prtvattelegramm der DNN. Nom, 2. September Wie an» «elgrad gemeldet wird, ist auf Vorschlag de» KrtegSministet», General Nedttsch, t» Jugoslawien die Militärdienst»«« von 18 auf 24 Monat« verlängert worden. mehrmals wiederholt wurden. Da die Lichtsignal« an» gebliche unmittelbar vor deutschen Fliegerangrisfen an besonders wichtigen Stellen ersolgten, glaubt man, das. Ne von deutschen Spionen herrühren. So will man mit den unsinnigsten Einfällen die Bevölkerung an der Ein» sicht bindern, das, die deutsches Flieger mit Sicherheit die wichtigsten Industrtebetrftbe und Verteidigung»- anlagen treffen, die auch ihr« Ziele Nnb. Scotland Narb hat «inen Aufruf an die Bevölkerung veröffentlicht, so- fort derartige Lichtstgnale anzuzeigen. Das, die Tress- sicherheit der deutschen Flieger ein Ergebnis bereits gemachter ErkundunhSsliige und der Geschicklichkeit der Flieger zuzuschreiben ist, wolle« die englischen Behörden und Scotland Narb auf keinen' Fall zugeben. Dir Mel» düng ist aber vor allem von Interesse, al» sich die Treffsicherheit der deutschen Bomber bestätigt. London -er Schlaf geraubt Telegramm unsere» Korrespondenten Rom, 2^Geptember Mit größter A»fm«rksamk«it und in Gewißheit de» gemeinsamen Endsiege» versolgt man in Italien die Steigerung der brutschenLustangriffe auf England und ihre zunehmende Wirkung auf da» englische Volk und da» englische Wirtschaftsleben. Wie über San Sebastian gemeldet wird, hat da» lebte Bombardement von Liverpool besonder» verheerende Wirkungen gehabt. Neber der Stadt ltegen dichte Rauchwolken, und es gelingt der Feuerwehr nicht mehr, di« Brände zu löschen, da eine deutsche Angriff»» welle der anderen folgt. Im Vasen sind schwere Schü ben angertchtet worben, und ganze Block» von Lager häusern sind vernichtet. E» ist leicht zu begreifen, baß sich die Bevölkerung infolge der ununterbrochenen deutschen Angriffe in einem Zustand hochgradiger Abspannung befindet. Selbst die englische Presse kann die Augen nicht üiehr vor der wahren Lage der Dinge verschließen. So schreibt „Evening Standard": „Die deutschen Flugzeug« habe« «u» de« Schlaf geraubt. Die Mensche« mache« i« de« Büro» und Geschäfte« «ud ans de« Straße« de« Eindruck, al» ob fie im Stehe« schliefe«. Die Polizisten regel« de« Verkehr, indem fie zwischen feder Armbemegnng Sühnen. I« den Schule« warte« morgen» di« Lehre« vergeblich aus di« Schüler. I» einer Schul« i«r Zen« tr«m Londons sinh gester« von ISS Schüler« «ar 12 zu« Unterricht erschiene«. Infolge der Schlaf losigkeit steigert sich die Nervosität der Mensche« bi» zum ParorySmnS." sorgungsg«bt«ten abgeschnttten »ft und deren übrig« totale Blockade stehen, seinem Höhepunkt nähert- Zwanzig Jahre nach »em Weltkrieg bat England aber« mal» Europa in einen Krieg gestürzt, weil e» den Auf- stieg Deutschland» durch friedlich« Revtston nicht wollte. LS fürchtete, bah mit diesem Aufstieg itne» sorgfältig auSbalanctert« Gleichgewicht der Machte leiben könnte, da» den ausschlaggebenden Einfluß der britischen Insel macht, die außerhalb Europa» liegt, auf die Geschicke Europa» sicherte. Um der Behauptung anaemaßter Macht willen stürzt« r» den Kontinent wieder in den Krieg. Aber e» geschah zum letztenmal. Her Führer wird Europa den endlichen Frieden bringe«, den Frie den vor England. am Sonnabend auf England geben da» britische Lustsahrtmintstertum und da» Ministerium für die innere Sicherheit sowie der Londoner Nach- richtendienst und baü amtliche britische Nachrichtenbüro Reuter Berichte hcrau», die gerade im Hinblick auf die „Zurückhaltung" und „Schönfärberei", die von diesen Stellen bisher betrieben wurden, klar « Rück schlüsse über die Wirkung der deutschen Angriffe zulasten. So veröffentlichen das Luftsahrtministerium und da» Ministerium für die innere Sicherheit ein Kommunique, in dem es u. a. heißt: „In ber letzten Nacht «nternahme« feindlich« Flug zeuge eine Reihe von Angriffen, di« hanptsüchltch gegen die Juduftriedistrikt« im Nordweften SnglandS gerichtet waren. I« einer Stadt verursachten Brandbomben eine ganze «»zahl Brände." Im Norden «nd Nord osten seien ebenfalls zahlreiche Bombe» «iedergefalle», die hrstige Brände hervorriesen. Ans dem Bericht gehr weiter hervor, daß viel« Jndnftrieantage« zerstört ««griff« in» Sans« des Sonnabends in de« Abend« ftnade« gegen 17 Uhr Greenwicher Zeit ftattfande», wo -nnderte von dentfche« Bomber» n«d Jagdflngzenge» gegen den Südofte« SnglandS, «iabegrisfe« di« Lon doner Gegend, vorftießen. Der Londoner Nachrichtendienst gibt zu, daß an einer Stelle in ber Grafschaft Essex beträchtlicher Material schaden angertchtet worben sei. Auch über dem Lon- doner Gebiet seien Bomben, abgeworsen worben, die ebenfalls Sachschaden anrichtrten. Ebenso Hütten aus Mittelenaland, aus den Sltdoften und Nordosten An- grisse stattgefunden. An einer Stelle seien durch Bombenabwürse die Gaszufuhren unter- brachen worden. Reuter gibt zu den Angriffen am Sonnabend folgende Meldung heraus: „Gestern Nachmittag und während der Nacht wurde ein nordweltlicher Ktiftendistrikt von Wellen deutlchrr Bombenslugzeng« angegriffen. Die Angrisse bauerten ^mehrere Stunden. ES nmrde bedeutender Schaden ver ursach«. Durch den erste» Anarisf wurde alle» über rascht, da «S daS erstemal war, daß der betressende Ort während deS TageS mit Bomben belegt wurde. Am Abeud wurde ei« großes Gebäude skf von sehr starken Bombe« getrossen. ES brach ein Brand anS, der trotz der Anstrengungen der Fenerwehr längere Zeit wütete. Sine spätere Angriffswelle warf wiederum Bomben von großer Stärke ab, «nd eine derselben traf industrielle Anlagen nnd eine Benzinstation. Die Gaöleitnng explodierte." Wenn die amtlichen Londoner Stellen dies schon zu gestehen, bann erkennt man, wie groß die deutschen Erfolge gewesen find. Wobei bemerkenswert ist, daß man in London selbst militärische Objekte al» AngrtssS- ziele ber deutschen Bomber eingestehen muß, während die englischen Flieger nur feige Uebersälle auf die Zivil- bevölkerung aussühren können. Erdbeben In Jugoslawien X Belgrad, 2. September Am Sonnabend wurde in -er Hauptstadt ber Herze gowina, Mostar, ein SV Sekunden bauernde», von unterirdischem Grollen begleitete» starke» Erdbeben verspürt, welche» beträchtlichen Schaben an Gebäuden anrtchtet«. Die Bevölkerung blieb mehrere Stunden erschreckt auf den Straßen und Plätzen. g I« Neivyork wurde «Nr Funksptuch de» belgischen Dampfer» „Ville de Hassel? s88S2 VRT.) auf- >da»Schsff torpeüterf wordrn set«, soll. Sirenen-Psychose an -er Themse Londoner können die dauernden Alarmsignale nicht mehr hören Telegramm unsere» Korrespondenten Stockholm, 2. September Wie die englischen Behörden setzt auf ihre Lügen von den nur geringen Gchäden der deutschen Angriffe haben verzichten müssen, so bricht ihre andere Lüge von der bcwuqidezmSwcrten KalMütigkett der englischen Be völkerung ebküfall» in sich,zusammen durch Meldungen der englischen Presse selbst. SS find kein« Zeugnisse für Kaltblütigkeit, wenn die „Daily Mail" lang und breit Rezepte gegen hartnäckige nervös« Störungen infolge beS Sirenen geheuls gibt, wobei so grotesk^ Ratschläge zum Vorschein kom- men, wie sich dii. Obren zu verstopfen und sich umzu- kleiden, nm sich abzulenken. Im „Daily Telegraph" fordert eine Zuschrift, -aß man dem Heulen der Sirenen einen etwa» heitereren Charakter geben solle, und in der „Times" werden die Kraftfahrer er- fucht, ihr Getriebe nicht mit zu tiefen Tönen in Gang zu setzen, da sonst strenenähnliche Laute entstünden, die einen sürMrrltchen Schreck für viele Leute bedeuteten. Nach «ruhigen Nerven" steht da» wahrhaft nicht au» und man denkt sogar schon daran, die Sirenen durch optischeZetcheirjiu «Hetzen, da dir Londoner da» ständige Geheul nicht'mehr ertragen. Mit kaltem Blute hat auch die jetzt aus Lonbon berichtet» * «e«e Spionensnrcht nicht» zu tun. Die,Zielsicherheit der deutschen Flieger hat zu ber vermirutüa eeführt, daß Deutschland zahl- reich« Spivn« in Englano habe. An mehr««» Stellen im südlichen England will mau mystische Ltchtstanale . gesehen habe«, di« besonder» «ährend der letzte« Na(_ Zehnmal im Lustschutzkeller Reuter gibt Brände an militärischen Anlagen zu - Vorstoß von Hunderten deutscher Bomber und Jäger prlvattelegramm ber DAR. Stockholm, 2. September Don Sonnabend bis Sonntag mittag hat Lon bon nicht weniger als zehn Lustalarme erlebt, sechs mal mußten di« Londoner am Sonnabend, viermal nmßten sie am Sonntag bis mittag den Luftschutz keller austuchen. Der erst« Alarm begann kurz vor 1 tlhr in den frühen Morgenstunden und endete sechs Stunden später. Der zweite bauerte von 9-48 tthr englischer Zeit bis 10.10 Uhr, der dritte von ZVH1 bis 11.58 Uhr und der vierte von 12^5 bis 13.45 Uhr. „Lag und Nacht", schreibt der Londoner Korrespon dent von „Svenska vagblabet", „erlebt England Luftangriffe, und die Zahl der Stunden, in denen AlchM »«, ist zusammeugezähtt am Sonnabend länger älg «e Jett der pmchu». Seit geraumer Zett kommen die deutschen Maschinen fast regelmäßig zwischen S und 10 Uhr und bleiben dann bis zum näch sten Morgengrauen über der Stadt." Am Lage kämen die deutschen Flugzeuge zu den verschiedensten Zeiten, und zwar einmal von der einen Seite, ein paar andere Maschinen von einer zweiten Seite und schließlich eine dritte Gruppe von wieder einer ande ren Sette. Des Nachts hindurch kreuzten sie unauf hörlich über der Hauptstadt. Auch der Korrespondent von „Tagen» Nyheter" schreibt» baß zahlreiche deutsche Maschinen die ganze Nacht Uber London kreuzten, und berichtet am Sonntag: „Das Brummen der Flugzeugmotoren, da» Knattern der Maschinengewehr«, da» Bellen -er Schlacht und di« Bombenervlostonen, die» alles mischt sich zy einem gewaltigen Konzert." Selbst in London muß bestätigt werden, baß e» zwei starken deutschen Flngzeugformattonen, die von Jägern begleitet waren, gelungen sei, in -en Raum von Groß-London einzudringen und auf militärische Anlagen Bomben abzuwersen. AuSlündtschen Korrespondenten in London war eS bi» Sonntagnachmittag nicht gelungen, ein eingehen de» Stimmungsbild über die jüngsten deutschen An- griffe gegen Dllbengland und London ins Ausland zu telegraphieren, da da» JnsormationSmintstertum alle telegraphischen Möglichkeiten gesperrt hat. Ueber diese panfenlosen Angriffe deut scher Bomber- und Zerstörergeschwaber Hunger in Frankreich? Die Ernährung gesichert - Die Militärverwaltung regelt die Versorgung Die englische Plutokratie braucht Propaganbaerfolge. Sie streut deshalb das Märchen in die Welt, daß die Menschen in Frankreich und Belgien in diesem Winter hungern müssen. Schuld daran sind, wie immer, die Nationalsozialisten. Mit klaren und nüchternen Augen aber betrachtet, ergibt sich, wenn man beute durch Frankreich und Belgien sährt, ein Bild, das zwar massenweise LebenSmittelüberlchüsse nicht erwarten läßt, bei genauer Nachprüfung jedoch die Selbstversorgung dieser beiden Länder trotz den Verlusten durch den Krieg gewährleistet. Dort, wo Versorgungslücken entstehen könnten, sind sie bestimmt keine Begleiterscheinungen der Besetzung. Sie waren vielmehr vorher schon vor handen, und die von England nun auch gegen Frank reich verhängte Totalblockade trägt dann ihr übriges dazu bei. ES darf nicht vergessen werden, daß di« deutsche Militürverwaltuna erst ab 80. Juni die Ver sorgung der belgischen und sranzvstschen Zivilbevölke rung im besetzten Gebiet organisieren konnte. ES find also erst acht Wochen, in denen beispielsweise die Ver sorgung der Stadt Paris mit Milch von 400 Liter täg licher Anlieferung auf rund 400 000 Liter ge steigert werden konnte. Wenn man bedenkt, dab di« französische Milchwirtschaft denkbar rückständig ist, kein verzweigte» Molkeretfystem besitzt, wie man «S bet uns kennt, die Leistungen ber französischen Kühe bei rund 14 Milliarden Liter Milch, die der deutschen jedoch bei 25 Milliarden Liter liegen, obwohl die Anzahl ter Milchkühe tn Frankreich um nur eineinhalb Millionen niedriger liegt, so ist diese Leistung -er Milchverlorguna der Dreteinhalb-Mtllionen^Stadt ohne vorhandenen Fachappcrrat einzigartig. Bet der Militärverwaltung der besetzten Gebiete sitzen Männer de» Reichsnährstandes, die auf Grund ihrer deutschen Ersahrungen Mißstände, die sich im alten Frankreich ahrzehntelang gehalten haben, innerhalb einiger Tage bereinigten. Sie waren bei ihren Maßnahmen au die Mithilfe der französischen Agrarbehördcn und der Bürgermeister angewiesen und konnten die Einbringung der Ernte nicht erst verwaltungsmäßig „anlausen lasten". DaS Wetter nimmt bekanntlich in der Landwirtschaft aus die Schwer- fälligkeit der Menschen keine Rücksicht. Die landwtrt- schasilichen Sachverständigen der Militärverwaltung mußten also schnell arbeiten, und sie taten es mit einem Tempo, das den Franzosen allerdings manchmal schwin delerregend vorkam. - Die Auffassung mancher französischer Agrarsachver ständiger, daß man zur Einbringung der Ernte noch Zeit, viel Zelt hätte, mußte sehr ost revidiert werden. Draußen auf den Feldern Frankreichs und Belgien» reiste daS Korn, »weit der Acker nicht au» Oedslächen oder Steppen des and, wie in normalen Zetten heran. Es mußte nur ge chnitten werden. Dazu brauchte man aber Menschen, d e durch die sinnlose Evakuierung der französischen Regierung sehlten nnd zum Teil noch nicht zuriickgekehrf waren. Die Rückführung der fran zösischen Bauern wurde daher beschleunigt, gleichzeitig wurden rund OOOüüOsranzöfischeGrsangene eingesetzt. Die französischen Bürgermeister wurden von der deutschen Militärverwaltung mit stärksten Machtvollkommenheiten auSgestattet, um die Ernte im Interesse der Versorgung ihrer eigenen Bevölkerung möglichst schnell und ohne Verluste hereinzubringen. Sogar deutsche Trnppenverbände waren beteiligt, und die Militärverwaltung stellte Trethstosf für Schlepper, Bindegarn und Garbenbindemaschinen und Maschinen und Geräte zur Verfügung. Wann gab eS in der Ge schichte einen Vorgang, daß -erSteaer dem Besiegten auch noch bei der Einbringung ber Ernte Hilst? Wa» verlangten 1SI8 bi» 1020 die Franzosen an landwirt schaftlichen Maschinen, Pferden, Milchkühen, Schafen, Schweinen zur ZwangSablteferung. Frankreich braucht nicht zu hungern, denn e» hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von fast 85 Millionen Hektar, während das Grohdeutsche Reich nur 82 Mil lionen Hektar dieser Fläche besitzt. Wentaer Einwohner und mehr Nutzfläche al» da» Reich sie hat, müssen trotz der sinnlosen Evakuierung und der KriegSsolgen — allerdings.bei einigermaßen gutem Arbeitswillen — dem französischen Volk nicht nur die Möglichkeit ber Selbstversorgung, sondern sogar der Urberschußrrzeu- gung geben. Tatsache ist allerdings, -aß dtö französischen Ernteerträge bisher bei allen landwirtschaftlichen Kul turpflanzen niedriger liegen als im Reich. Wenn man erfährt, daß Frankreich seinen Weizenmehlbedarf zu 07 v. H., also praktisch vollkommen im eigenen Land er zeugen kann, während Deutschland in FrtebenSzetten nur 88 vc s. des Bedarfs aus eigener Erzeugung deckt«, bet un» aber auch kein Mangel, oft sogar ein Ueberfluß an Brot hLrrscht, s» wird die feindliche AuSlanbvrova- .aanda, wenn st« den Willen zur Obiekttvttät htitte fest, 'stellen müssen, baß von einer Aushungerung Frankreich» nicht die Rebe sein kann. Da» Weizenbrot ist dekanntNch die Grundlage ber Srnäh- rung de» französischen Bolle» und der Franzos« glaubt, daß er ohne diese» bell« Brot nicht auskommen könne. Gut, er kann e» sogar jetzt noch haben, nur muß er arbeiten, r» zu erzeugen. Im übrigen hat da» besetzte und unbesetzte Gebiet Frankreich« noch erhebliche Getrrtb «Vorräte au» der Ernt« de» vorigen Jahre». Wen« man durch da» Land, fährt, kann man sich selbst davon überzeugep,
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