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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100305025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910030502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100305
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910030502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
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Diese» vla», wir» den Leiern von Drelden und Umgebung am Lage vorher bcrrti» al» Ubenü-iurgabe zugesiellt, wahrend es die Post-Abonnenten a« Morgen in einer tSejamiauSgabe erhalten. 54. Jahrgang. HL 63. Vu««A»etütr »««rullidrl, «Ir L-««. »«» d« »a,i»ch ,»>«. m,I>>I«rZ«»rog»n,ian »!«»»- a»d Ronla»«» nur «mmal > X da MI.. r»lch auiivorliak Kn in. nichwnor« ».«> itlik. Set einmaliger A„- «a»un, »ur« ->« Hast :>K.i°bn«BeNeUgeIl>>. Ii« den Leiern von r>re»d«n u Umgebuiig am Tag« vorher gell-Ll-ii Ndend-Äu.e g<u>«» erhalle» dieau»- wanioen vejieher mit de» Morgen. Äu«,ad« iuiommen jugesielll. iLochvrucknw mn dem. lüher Qneüenongat« e.D>«sd. Rachr.-I >u- iMg. — Unverlangte Mnuikrivle werden nicht oufbewahr». 7^« Sonnabend, 5. Mär; 1916. Telegramm-Adresse: Rachrichten Dresden. 18L8 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasre 58/10. Fernsprecher: 11 - LOS« . IsiOl Anzeigen-Daris Annahme von Ailku,!- dlgungcn dir. naaun Uhr. Lonntou6 „ui Marienstraßc vo r N biH ' Udr. Lik ernjpaitlg'e Grunb File lra. « LUbcu» 2'. r- . Zlamtlten^ Hack, ^ iM V«I0 Dlesdc« -0 P, ^e^sHl2 Ättneigi il «! s der Prlvatseitr Hei ÜO'l-i.: die zwetspau q- Hcüe a. Lei-'seue 6t) ^' — 'xn Äinnnnru „o.h Sonn u »>eieriagrn die cii'spuillsze «''uuni zeile:10P».. a.„ P,iv,u ;e»ie iO Pi., - vrc"r,llchle>r a l resoei dt-tVnundrelle2-^i All-awaruii': nur gegen Äolauädr -nhlung. — ^edc:. Bk lcgdlau kourt 1ü ^ s. ir a LL »LA LL r» 81 ------^-.-7.--t.-r Dresden-^.. Victonastralie 5—7. ——---ir- XLurtleriseß« sVoknunxseinrichtunxen in modernen unO 5ti>foemen von 2300 >lark an. kirile formen, echtes Witter!nI. c> Lroker, sorilsiifencs erxänrtc; laxer in orlentalkctien umi «ieutsciien leppiclien. o Kunstwerke, äntiquitSten, XleinxerLt, keramiseke uns textile krreuxnisse, keleucktunxrkörper, :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: varclinen, 8hclcereien, 8tokke. o Vorsc>iläz;e mick Voranschläge kostenlos. .. .: :: :: :: .. :: .: :. ortrSS Lese^. Die Abberufung des Grafen Wedel von ieinem Posten in Straßburg ist »och der „Nhein.-Westf. Ztg." beschlossene Lache. Fürst Bülow wurde zum Ehrenmitglied«: der prc u- ßj, chen Akademie der Wissenschaften ernannt. Dem Aviatiker Rangier gelang ein Flug von Monaco über das Meer nach Kap Martin und zurück. Bei der Untersuchung der im Arsenal von Toulon verübten Unregelmässigkeiten werden fortdauernd neue B et r ii g S f ä l l c entdeckt. Der Regierungöentmnrf betreffend Revision der griechischen Berfassnng wurde von der Kammer „»genommen. Neuerte vrahtmeläungen vom l März Aus den Reichstagskommissionen. Berlin. sPriv.-Tcl.s Zu Beginn der heutigen Lit zung der B u d g c t k v m m i s s i o n des Reichstages teilte Mg. Erzberger die neuen Depeschen mit. die er aus Lüdcritzbucht erhalten hat. In diesen Depeschen lassen die bekannten Gegner des Kvlvniaiamtcs in der Tinmanteufrage, die Herren Schmidt und Ltanch, die Limi- licriing des Gewinnanteiles des Landesststus im Be trage von >«>ü Millionen Mark aus den Erträgnissen der Dtamantengewinnnng fallen und erweitern ihre Offerte dahin, das; sie den Landcsfiskus anch an der Ltgiiidations- summe mit 80 Prozent beteiligen. In der zweiten De pesche verlange» die genannten Interessenten die Ver tagung der Berhanölungen mit der Diamantenregie bis ,uin Eintreffen der aus Lüderitzbucht gesandten Angebote in Deutschland. Abg. Erzbcrgcr stellte fest, da« Staats- leiretär Dernburg sich bereit erklärt habe, den neuen Ver trag jedenfalls vor dem Abichlnf; der Budgetkoinmissivn rorzulcgcn. Von mehreren Leiten wurde es als die Auf fassung der Nommisston bestätigt, das; sie den Vertrag erst vor seinem Ab sch Ins; sehen soll. Ter Vorsitzende der Kom mission wurde beauftragt, dies zur Kenntnis des Staats sekretärs des Kolonialamtes zu bringen. Dann wurde iiber den Paste tat beraten, die Beratung aber unter brochen, als Staatssekretär Dernburg erschien. Es fan den vertrauliche Verhandlungen statt nach einer Erklärung des Staatssekretärs über die Auffassung, die er von seinem Bersprechen an die Kommission in Zacken dev Vertrages mit der Deutschen Kvlonialgesellschast hat. Bei der dann sortgcscchten Beratung des Pvstetats wurde beschlossen, den Reichskanzler zu ersuchen, in eine Prüfung der Frage der Angliedcrnng der Postämter der Schnhgcbictc an die RcichSpost cinzutretcn. Aus Frankreich. Paris. Vor dem Schwurgericht in Grönoble wurde ein Ehrenbeleidigiingsprozeh des sozialistischen Abgeord neten von Eonstantinc Sevacs gegen drei Brüder ver handelt. die behauptet hatten, der Deputierte Euttvt habe behauptet, dast Scvaes bestochen worden sei, um die mztalisttsche Gruppe zur Ablehnung der Ilenzavorlage zu veranlassen. Enttvi leugnet die ihm vorgcworsenc Aenstc- rinig. Die Geschworenen sprachen jedoch die Angeklag ten frei. Paris. Ans Toulon wird berichtet, das, der Unter suchungsrichter über die im Ar scnal von Toulon verübte» Unregelmäßigkeiten fortdauernd neue Betrngssälle zutage fördert. Der Skandal nimmt einen überaus bedauerlichen Umfang an: u. a. wurde gestern in der Wohnung eines Beamten eine Durchsuchung vvraenom- men. Fünf weitere Verhaftungen stehen unmittelvar be vor. Zu dem Selbstmorde des Assckuranzbeamlrn Picard wird berichtet, daß vor einigen Tagen ein von diesem an einen Pariser Viefcrantcii gerichteter Brief gesunden wurde, in dem er sich anheischig machte, zur Verhandlung verschiedener Angelegenheiten seine Vertrauensmänner im Arsenal aufznsuchen. Picard wurde aiifgcfvrdcrt, seine Vertrauensmänner zu nennen: er zog cs aber vor, seinen; Leben ein Ende zu machen. i Die neue marokkanische Anleihe. Paris. Dem „Petit Journal" zufolge hat Finanz- miiiister Eochär» beschlossen, als wettere Bürgschaft sür die marokkanische L i q u i d a t i o n s - A n l c i h e im Betrage von 00 Millionen das Tabatmvnopol in ganz Marokko und das Erträgnis des Machten in den TAisen zu verlangen. Die Revision der griechischen Berfajsuug angenommen. A t h e n. K a m in c r. Bei der Debatte über den von der Regierung eingcbrachten Entwurf betr. die Revision der Verfassung erklärte Mavrvmichalis die Einbe rufung einer revisionistischen Versammlung an und sür sich sür verfassungswidrig, zumal sich diese Versammlung leicht in eine gesetzgebende verwandeln könne, aber da man die Persamuilnng einmal haben wolle, solle man sic je eher je lieber bcruken. Mtnistersräsident Dragonmic erklärte, die Führer der Bewegung vom 28. August hätten weder die Verfassung noch die Tnnastie je angegrcisen wollen. Sie beabsichtigten lediglich, Reformen im Innern durch znsetzen. Ter König selbst, stets ein treuer Hüter der Verfassung, habe bei dem Empfange des Burcausäder Kam wer erklärt, daß die Einberufung einer revisionistischen Versammlung der einzige Ausweg aus der gegenwärtigen Vage sei. Er appelliere gn die Vaterlandsliebe der Kam mer und bitte sie, der Einberufung zuzustimmen. Der Führer der Mehrheit, Theotokis, erkannte an, daß die Füh rer der militärischen Bewegung möglicherweise von den erhabensten Erwägungen ausgegangen seien, aber eine ge waltsame und außerhalb der Verfassung geschaffene Lage dürfe nicht anüanern. Das Volt strebe nach einer Revi sivn der Verfassung, um dieselbe den Interessen des Landes besser nnzupasscn. Nachdem noch mehrere Redner ge sprochen hatten, erfolgte die Annahme des Regicrnngs- entwnrss. Die Nationalversammlung wird am 1i. Sep tember zusammcntrctcn. KV Stunden im Schnee begraben. Seattle. Hier ist die Nachricht eingetroffen, daß es gelungen sei, einen weiteren Wagen dcS im Kaskadcn- gebirgc von e i n c r S chn e e I a w i n c verschütteten Eisenbahnznges freizuschauscin. Von den Fahrgästen, die 00 Stunden im Schnee begraben waren, wurden iO noch lebend vorgesundcn. Einer der Geretteten ist geistig völlig verwirrt. Berlin. tPriv.-Tel.j Der Kaiser beabsichtigt, aus dem Dampfer „Kaiser Wilhelm II." des Norddeutschen Llonü am ll. April eine dreitägige Fahrt in die Nordsee zu unternehmen. In der Bealcitung des Kaisers werden sich Mitglieder der hohen Beamtenschaft und der Finanzwelt, sowie Vertreter von Knust und Wisiev schast befinden. Berlin. tPriv.-Tel.i Die preußische Akade mic der W i s s e n s ch a f r e n in Berlin hat den früheren Reichskanzler F ü r sl e n Bülo w zu ihrem E h r e n in i t g l i e d e gewählt. Tie Wahl ist durch kaiserlichen Er laß bestätigt worden. Berli n. Die vier Parise r Akademien haben gemeinsam auss verbindlichste für die Einladung zur Hundertjahrfeier der Berliner U n i v e r s i t >3 , gedankt und glnckwünschend erklärt, das sie die Vertretung Frankreichs den Universitäten überlaßen wollten, um jo mehr, als der Deputierte der Sorbonne Poincarö zugleich Mitglied zweier Akademien des Instituts de France sei. Leipzi g. sPriv. Tel.! Der Friseuraehilie Johannes I ü n e m „ n n war bekanntlich vom Berliner Schwur gericht wegen Ermordung seiner Geliebten, der Ver tauserin Alice Rakowsli, zum Tode und wegen Diebstahls zu 0 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses Urteil hatte er Revision heim Reichsgericht eingelegt und in der Hauptsache gerügt, daß eine Zeugin vernommen, aber nicht vereidigt worden war. Diese Rüae reichte aus. das Urteil des Schwurgerichts in Berlin auszulieben. Die Sache wird also nochmals zur Verhandln»», kommen. G el; eiikirche n. iPriv.-Tel.s Ter hiesige Musik s ch r i s t st ellcrKarl L ch w e i ch, der wegen Vorgehens gegen ^ 17.3 verhaltet worden war. e r s chvßltch im Unter snchnngsg esä ngnis. N ürnb e r g. sPriv.-Tel.j Die Tiszivlinarkammer für nichtrichterliche Beamte hat in dem Zeugnis zwang S v c rsa h r c n gegen den Postiekretär Mvzet die gegen ihn ausgesprochene Geldstrafe von .30 Mk. ansaehoöcn und die Kosten öcs Derfabrens der Staatskasse zur Last gelegt. Lille. Von den durch schlagende Wetter in der Kohlengrube von Douchn Verwundeten sind gestern vier weitere gestorben. Petersburg. iPriv.-Del.s Der „Nowvic Wrcmja" zufolge soll zum russischen Botschafter in Wien Gras Pah len, der jetzige Gesandte in Holland, ernannt werden. Rio de Janeiro. Bei der Präsidentenwahl waren bis gestern abend gezählt für Hermes da Fonscca 243 832 und für Barbosa 120 602 Stimme». vettlicke; und Zäcbrkclm. Dresden, 4 März —* Ihre König!. Hoheit F ran Prin z cijin I o Hann Georg hat ihr Erscheinen zu der Abendvorstellung der von der Vorsitzenden des Francnvereins zur Für sorge für die weibliche Jngend, Frau Präsidentin von Kirchbach. am ll. März zum Ziesten der Bahnhofsminion im städtischen Ausstellungspalast zu veranstaltenden Wohl tätigkeits-Aufführung in Aussicht gestellt. —* Nach einem öffentlichen Vortrage des Iustizrats Dr. Rießer über die Entwickelung und Ziele des Hansa bundes inLcipzig wurde ein Telegramm an den Staats minister des Innern, Grasen Vitzthum v. Eckstäd> abgcschickt. das nachstehenden Inhalt hatte: „Eine etwa tansendköpfige Versammlung Leipziger Büraer bittet die hohe Königs. Ltaatsregterung. sie wolle bei den schwebenden Xilim unä Akzeittcdakt. f* Mitteilung aus dem Bureau der Könial. Hosthcater. Fm Opern hau sc geht Sonntag, den 6. Mürz, die Oper .Mignon" in Szene. Die Titelvartie singt zum ersten Male Frau Boehm-van Endert. Die übrige Besetzung ist die folgende: Wilhelm Meister: Hr. Svot: Lotharto: Herr Perron: Lacrtes: Hr. Trede: Friedrich: Hr. Erl: Jarno: Hr. Puttlitz: Philinc: Frl. Siems. — Wegen Beurlaubung des Herrn Wtecke kann die nächste Aufführung der neuen Komödie „D er Arzt am Scheidc w e g c" von Bcrnard Lhaw erst Freitag, den ll. März, stattsindcn. Köuigl. Schauspielhaus. Das Geleacnheitsstück von Karl Gutzkow „Der Köuigsleutuaut" hat infolge der glücklich gezeichneten Hauptfigur eine ganz erstaunliche Lebensdauer bewiesen. Altmeister der Schaulvielergildc, vor allen Dingen Friedrich Haase, zählten den Grasen Ihorane zu ihren Lieblingsrollen nnd wußten wie andere berühmte „Maucrnweiler" das Interesse des Publikums durch ihre Paradcleistung wach zu halten. Das Stück an sich ist im Grunde wenig unterhaltend nnd wirkt infolge öder Thcaterei ziemlich leer. Man hat das Lustspiel im Repertoire des König!. Schauspielhauses wieder erstehen lassen, nm Herrn Professor Sieg wart Friedmann in einer seiner vornehmsten Gestalten dem Publikum zu zeigen. Siegwart Friedmann hat vor bald zwei Jahr zehnten in der Bollreife seiner Manneslaürc und Kunst die Bretter verlassen, aus denen ihm als Charakterdarsteller so reiche Erfolge zuteil wurden. Als eleganter, liebens würdiger und sein pointierender Schaufvteler wurde er allerorten gepriesen,- nun zeigt er noch einmal einer neue» Eeneratton, daß er seinen Ruhm nicht überlebt hat. Die Hosbiihnen in Kassel, Hannover, Berlin haben dem Künstler, der iiber eine so bemerkenswerte Vitalität verfügt, gern ihre Pforte» z» großen Ehrengastjpielen geöffnet: Dresden, wo Professor Friedmann seit Jahren seinen Wohnsitz hat, ist nun gefolgt. Wenn man fein Ohr an die Svrccktechnik des Künstlers gewöhnt hat, geht man der subtilen Ausarbeitung mit wachsendem Interesse nach. Er bietet eine diskret abgetönte, in milden Farben gehaltene Leistung und macht dadurch ü-s abgestandene Lustspiel schmackhafter. Fried- mann, als Thoranc äußerlich ein eleganter nnd soignier- tcr französischer Graf, betont den französischen Elan, der in der Rolle an zwei oder drei Stellen ausblitzt, mit sehr wirksamem Temperament. Sonst sind die weiche Melancholie, die Sentiments des achtzehnten Jahr hunderts ein vorwiegender Zug seiner Anffasinng. Er holt den i» Schwermut, Sentimentalität getauchten, von liebenswürdigem, leisem Humor durchleuchteten Charakter nicht aus dein Halblicht heraus, in das ihn der Autor gestellt hat. Die Figur wirkte so sehr fein und erfreute durch die Noblesse und das stille Leuchten, das von ihr auöging. Wenn man vom Text nur alle Details verstanden hätte, wäre der Genuß an der in feiner schausvielcrischer Kultur stehenden Leistung wesentlich erhöht worden. Einen sehr starken Erfolg hatte Fräulein Trcßnitz als junger Goethe. Gutzkow hat den Jungen in seinem Lustspiel recht naseweis und vorwitzig hingcstellt: die Künstlerin milderte alle diese unangenehmen Züge und machte einen frischen, lebendigen Jungen mit einem Feuerkvps aus tbm. Pracht voll dekorativ wirkten Frau Salbach und Herr Vahl berg als das Eltcrnpaar Goethe. Als hernmscbnüffelnder Professor Mittler trug Herr Müller kräftige Farben auf. Herr Rens hatte für den wackeren Seraeant-Major Mack den richtigen Ton: seine Partnerin, die Gretel, denkt man sich handfester, komischer, als das schlanke Fräulein Verden sie geben kan». Das Ehepaar Scekatz wiirde durch Herrn H n s s nnd Fräulein Diacono mit komischen Nuancen gegeben. Das sehr zahlreich erschienene Publi kum — das König!. Schauspielhaus hat einen ungemein gesegneten Winter — bereitete Herrn Professor Friedmann und den Darstellern lebhafte Ovationen. k«. s* Königl. Konservatorium. Als 5. PrttsuugSaufsüh- rung wurde gestern im überfüllten BereinShaussaalc ein Musi labend mit Orchester abgchalten. ker eine ganze Reihe hervorhebenswerter Leistungen zutage för derte. Weit ii-er das Tnrchschnittsmatz guter Schülervor träge ragten zunächst zwei pianisttsche Darbietungen hinaus: die Wiedergabe zweier Sätze aus Saint-Saens' G-Moll-Konzcrt durch Frl. Zipfel und des Lisztschen A Dur-Kvnzcrts durch Frl. Landis. Beide Schülerin neu bekundeten nicht nur in allem Technischen peinlichste Akkuratesse und jene Elastizität und AuSdrnckssühigkeil des Anschlages, wie man sie bei den Schülerinnen Pros Vetters nnd Rudolf Fciacrls fast immer vorfindct, sondern auch ein erfreuliches Maß tieferen Verständnisses und guten Vortragsgcichmacks. Aehnliches gilt auch von dem Petri-Lchüler Herrn Schmitt, der nach Uebcrwindung einer anfangs bcmertlichcii Unfreiheit die A-Dnr-Fantasie von Vteuxtcmps für Violine und Orchester technisch und muß kalisch hochancrkcnnenswert vortrug, — trotz der geringen Unterstützung, die ihm sein etwas klangsprödes Instrument und das meist viel z» laute Orchester zuteil werden ließe» Von den vier Sängerinnen des Abends verdienen in erster Linie Frl. Drescher iKlassc Frau Löliles und Frl. Dhvma sius genannt zu werden: diese auf Grund ihrer dramatisch belebten Ausführung der „Ozcan"-Aric ans Webers „Obe ron", sür die sic Kraft. Umfang und Schulung des Organs voll befähigte, jene wegen der überaus sauber und stimm frisch dargebotenen Wiedergabe der große Ltimmbeweg lichteit voraussetzenden Arie der Philinc aus „Mignon": „Titania ist herabgesticgen". Von der Orgeni-Schülcrin Frl. Kasten hat man früher überzeugendere Proben ihres tüchtigen Könnens gehört als gestern: die Ausführung der „Tannhällser"-Ai:ie: „Dich, teure Halle" litt auffällig unter dem Mangel an Tonfestigkcit, wenn sie auch aufs neue die Fülle und Schönheit der Stimmittel zeigte, über die Frl. Kasten verfügt. Eine wettere Sängerin hatte sich mit einer Arte ans Spohrs „Icssonda" eine Aufgabe ge stellt. die zurzeit ihre gesangliche Fähigkeit noch übersteigt: abgesehen von der Vortragsgcstaltung fehlte cS namentlich noch am Ausgleich der Register nnd am Wohlklang und der Gefügigkeit der Höhe Echo» von ck und o auswärtsi. Schließlich sei noch lobend eines Kompositionsvcrsüches ge dacht, den ein Draescke-Lchülcr, Herr Albert Schneider, mit einem Sinfoniesatzc jFiS Moll) für Orchester der
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