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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 25.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187712252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18771225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18771225
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-25
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 25.12.1877
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BvsHeinf, »tcheutlich drei M« rmd ,»« Bienstag, L>»nnerst«, «,» S»«««be«d (varmittag). »»«««»enttpreit telragt Zimckchährlich I Mark SO Pf. Aiytigtl für Inserate »erde« »ist „tlkfi—i Mittag» de» »»rhergehend«« Tage« de» Erscheinen« erbet«« «nd die LorpuSspaltenzeilr mV I« Pf., unter „Eingesandt" mit L» Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für dcn Stadtgcmeindcrath zu Zwönitz. 151 Dienstag, dcn 25. Atzemder 1877. 2. Jahrg. IDr DgZ heilige WcihnÄthtssestl ^80 auf der weisen Gotteserde deutsches Wesen waltet, da übt daS herrliche WeihnachlSfest heule seinen Zauber auf All uuv Jung, da sänftigt e« die Stürme, dir da« Leben de« Menschen mit mehr »der weniger Gewalt kurchbrausen, da senkt es Nnde und Frieren auch in da« leidenschaftlichste Her; und stimmt diejenigen mir» und versöhnlich, die sonst in erbittertem Kampfe einander gegenüberslehen. Und auch auf deutscher Erde, im deutschen Reiche, giebt e« Kämpfe und Kämpfer genug. Wiederum macht das Christkind, angelhan mit Gaben der Liebe, seine Wanderung über die Eire! In strahlenden Palästen, in ärm lichen Hütten — überall, wo eS erscheint, verklären sich die Mienen und alles Leid ist auf kurze Stunden vergessen. Allerdings erzeugt sei» Anblick wohl hier und da Leiv und Thränen — es sind Thränen der Wehmnth, Thränen der Erinnerung, wenn am heutigen Abende im trauten Kreise der Familie ein liebes lheurc« Haupt vermißt wird, da« im Lanse de« Jahres zum ewigen Fiteren eingegangen. Doch nur dort wird die Festfreude getrübt, wo die Vergangenheit allein die Seele bewegt, wo die Zukunft nicht ihre fröhliche Kinrerslimme ertönen läßt, wo wir da« Glück, welches wir einst selbst empsanden, nicht in lieben kleinen Wesen erneut sehen. Auch im Herzen Derer mag die Festfreude bittere Empfindungen erwecken, die niemals die Siegel zu lösen vermochten, die ihnen der Glücksbrief am WeibnachtS bäume ihrer Jugend verhieß. Diesen BellagenSwerlden ist daö Einerlei des Lebens ein Segen, denn e« läßt in seinem graneu Rebel die Erinnerung an gestern und heule verschwinden. Wird aber Halt «emacht auf der weiten Bahn, wo der Wettlauf zwischen Schmerz nur Luit, zwischen Leben und Tod unaufhaltsam dahin zu geben pflegt, da brechen die alten Rarben auf, welche die Wunden der Vergangen- heil bedecken, bis sie wieder in rem Alltagsleben verharrfchen. Wo jedoch am heutigen Abend fröhliche Kinkerstimmen ertönen, d« hat der Schiller; keine Stätte, da schwindet alles Leiv vergangener Tage im fröhlichen Augenblick, im Hoffen und Glauben an die Zu kunft. Und wer Anderen Freude spendet, über dessen Gemüth er ringt das Ungemach keine dauernde Gewalt. Machtlos ziehen die bösen Dämonen vor dem Lichtglanze des heiligen Abends sich scheu zurück und wenn die fröhliche Kinderschaar den strahlenden Baum »mdrängl.^sjnd sie weit fort von uns. Dock gemach — sie kehren wieder, sobald ras Lacken der Kinder verklungen,und daS^lehte Licht erloschen ist. Da denkt man wohl der Tage, wo wir selbst mit kindlichem Jubel den strahlenden Baum nmtiinzten; oa denkt man Derer, die nn« einst den Baum geputzt und die nnn längst unter s kühlem Nasen ruhen. Der Kreislauf des Lebens uns die Flüchtig keit der Tage treten vor unsere Seele! Selbst der Hockbetagle sagt sich: So freutest du dich auch einst, wie diese Kinder; so beschenkte dich auch esnsl Vater und Muller; so werden einst deine Kinder, wenn sie alt geworden und ihre Familien beschenken, keiner und der Freude gedenken, die ru ihnen Henle bereilest. Liegt in diesem Ge^ danken nicht ein wunderbarer Zauber? Die eigene Kindheit taucht in der Seele auf, das Bild von Vater und Mutter belebt sich mit F scheu Hügen! Ja, wenn niemals, so treten am WeihnachlSfesl« unö solche Bilder vor die Seele! Doch siehe, da rnhen lcbon die Kleinen, die noch vor wenigen Minuten dich freudig umkreisten. Glückseligkeit in den Mienen sind sie entschlummert. Du wehrest jedem rauhen Lüftchen, sie zu be rühren, ihren Frieden zu stören. Eines Tages aber wird der Sturm auch sie umtoben und alle unsere Sorgfalt und Liebe werden sie vor seinem Wülhen nicht mehr wahren können. Wo werden wir sein, wenn diese Stunde für sie gekommen ist? Darum, wie thöricht unsere' Sorgen, die een Laus der Well nichl hindern werden! Mache die Seelen der Kleinen empfänglich für die Liebe, lehre sie frühzeitig Freute und Wohlihun empfinden, pflanze in ihre Brust unvergäng liche Keime des GoltoerlraneuS — dann mögen die Stürme deS Lebens über sie ksmmen und die Wurzeln der Tugend in ihre» Seelen befestigen. Dazu fordert die Feier der Weihnacht wie immer, auch heute ans. Man sagt, kiese uralte deutsche Sitte stamme anS der Zeit deS HeikenthumS und daö Ehriftenthum habe sie an jenen Tag geknüpft, au kein vor fast zwei Jahrtausenden ein Strahlenglanz das erste Christkind in der Krippe zu Bethlehem umleuchlete. Wohl liegt ein tiefer Sinn in dieser Sage, denn alles wahrhaft Gute ist nicht vaS Werk einer ein;igeu Religion, eS ist allen, es ist ter ganzen Mensch heit gemeinsam. MnNerherzen und Kin^eSglück hat es schon geg e als Wodan noch den deutschen Eichenwall erschülterle. Aber du.^» Ehrislcnthnm hat Weihnacht erst seine Weihe, seine höhere geistige Bedeutung erkalten. Jedesmal, wenn eS wieeerkehrt, führt es unS die Unermeßlichkcil der ewigen Liebe mit dem Mahnruf zu Gemülhe, an ihrem heiligen Feuer unsere Herzen zu erwärmen, uns aufzu schwingen von der Alltäglichkeit zu deS Lebens höheren Zielen, damit endlich zur Wahrheit werde die Verheißung von Bethlehems Fluren: „Friede auf Erden und den Menschen ein T" -hl- gefallen Bekanntmachung. Auf Anordnung de« Königlichen Ministeriums de« Innern ist aus von dem LandeS-Mericinal-Collegium gellend gemachten bereut- s«men Rücksichten für die öffentliche Gesundheitspflege, vou der Königlichen Krei-Hauptmannschafl zu Zwickau bestimmt worieu raß alle Leichen, «n welchen deutliche Zeichen von Fäulmß wahrnehmbar sink, nicht über den 4. Tag (4 Mal'24 -funken) oer re« »i.getreteneu Todes «n im Sierbehause belassen werden dürfen, sondern au« dem letztere» spätestens mit Ablauf ver geoachicu ZeUrrisl zu entferuen sind, nm entweder beerdigt oder den Todtenhallen übergeben zu werden. Zuwiderhandlung gegen diese Bestimmung sind mit Geldstrafe bis zu WO Mark, beziehentlich im Unvrrmögen-falle mit entiproch.-noer H«st zu bestrafen. Zwönitz, am 14. Dezember 1877. Der Bürgermeister. Schönherr.
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