MiMr und agtblall Anzeiger. AmMlatt kr KömL BezirkSzrrichlS und dir Raths dn Stadl Schjiz. W Lir. Freitag den 31. Juli. 18K8. Zm gefälligen Beachtung, «r Unsere Erpedition ist bis auf Weiteres -es Sonntags nur Bormittags bis Uhr geöffnet. Es müssen daher alle für die Montagsnummer bestimmten Anzeigen am Sonnabend bis spätestens 'Z7 Uhr Abends bei uns abgegeben werden, weil es unmöglich ist, bezüglich der am Sonntag bis zum GeschäftsschluH noch eingebenden Inserate eine Gewähr für deren Abdruck in nächster Nummer zu übernehmen. Eben deshalb kann auch die Ausgabe der Sonntags-Nummer nicht mehr während des ganzen Vormittags, sondern nur noch von früh 1-7— Ir« Uhr stattfinden. LxpeNM«» Ne» Lelp»lxer Vaxvklstte«. Bekanntmachung. Der am 1. August d. I. fällige dritte Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 26. Mai d. I. erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge von diesem Tage ab und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist dre gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Der Math der Stadt Leipzig. Leipzig, den 29. Juli 1868. vr. Koch. ttehl. Bekanntmachung. Nach allgemeinen LandeSgesetzen ist bei namhafter Strafe verboten, in die Flüsse und Mühlgräben Kehricht, Kohlen, Ruß und überhaupt zur Verschlämmung derselben gereichende Gegenstände zu schütten. Da nun durch Zuwiderhandlurgen gegen dieses Verbot zumal bei dem jetzigen niedrigen Wasserftande und der herrschenden großen Hitze Nachtheile für die Gesundheit zu besorgen sind, so bringen wir dasselbe hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen unnachsichilich mit Geld-, beziehentlich Gefängnißstrafe werden geahndet werden. — Leipzig, am 24. Juli 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. —— vr. E. Stephani. I. Bekanntmachung. DaS Commando deS Landwehr-Bezirk- Leipzig übernimmt vom 4. k. MiS. an der Major von Süßmilch-Hörnig I. Das Bureau diese- Commando- befindet sich vom gedachten Tage an Tauchaer Straße Nr. 12, III. Etage. Leipzig, am 28. Juli 1868. Das Landwehr-Bezirks-Commando. I. V.: Allmer, Major. Universität. lv. Leipzig, 29. Juli. vr. Albert Thierfelder (aus Mühlhausen m Preußen) erlangte seinen Grad in der philosophischen Facultät unserer Hochschule u. A. durch eine Inauguraldissertation in lateinischer Sprache über die altchristlichen Psalme und Hymnen bi- auf Ambrosius („äe OdrmtiLnorum psalmLo et dzmmm usque aä ämdrosü tempora"). Wir übersetzen unfern Lesern die lateinische Vorrede de- jungen Musikgelehrten, da sie auch für weitere Kreise von Interesse sein dürfte. „Es giebt eine Ansicht, nach welcher seit Auftreten der christ lichen Weltanschauung auch eine ganz neue und bi- dahin un bekannte musikalische Form entstanden sein soll. Allein dieser Meinung können nur Solche huldigen, welche weder die auf uns gekommenen Choralgesänae der Christen, noch dasjenige, waS die Geschichtschreiber jener Zeittu unS über den Krrchengesang an einzelnen Stellen ihrer Schriften mittheilen, zu Gesicht bekommen h li aben. Denn wenn sich diese nur einigermaßen mit den überl ieferten Gesängen und den Zeugnissen der Historiker beschäftigt hätten, so würden sie sich der Ueberzeugung nicht haben verschließen können, daß sowohl die Musik der Juden, al- auch die der alten Griechen von wesentlichem Einfluß auf die Entwickelung de- alt christlichen Gesänge- gewesen find. Ueber diese Anfänge der christ lichen Musik haben zwar einige Musikhistoriker gehandelt, jedoch in einer so lückenhaften Weise, daß bi- jetzt etwas Genaue- darüber nicht feststeht. Der erste war Gerbert, welcher die Zeugnisse der GeschichtSquellen zwar fleißig zusammenftellte, sie aber dann so durcheinander warf, daß er die Zeugnisse der ältesten Quellen mit Stellen auS Mönchsschriften auS jüngster Zeit ohne Kritik zu sammenwürfelte. Dann kam Forkel; dieser brachte zwar in DaS, waS bisher darüber gesammelt worden war, einige Ordnung und lieferte auch einige neue Stellen hinzu und versuchte nun in die ersten vier Jahrhunderte der christlichen Zeitrechnung Licht zu bringen; allein auch er ließ sich nur zu oft Irrchümer zu schulden