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Ottendorfer Zeitung : 15.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190503153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050315
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-15
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.03.1905
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irr. isr rnta. se esden 4 1206 Kälb-^ zusamt für je 5» —40 M, Kalben u»d k., Schlacht' 'ebendgewM )—70 M, Schlacht' tebendgewichl cht 64 bii 1—52 Mk^ g: Ruhig, eißer, neued lr^, 172 bi» nerikanische! >0 bis 20ö, wo 1000 KF 138-14» preußischer Gerste, pro 175, schle' mische 128—14» ischer, alter, , russischer, >0 kK netto' grobkörnig, 50. Buch' inländische! wo 1000 kg n, 190 bis insaat, pro 220—2B 20, Laplato Rüböl, pr- 49. Raps' ,00, rund! 1. 16,50> netto ohne 10-13,20' ohne Sack, 20- RoggeN' 00- 12,20' für Artikel Hetzen sich rr. und Feie! Die „(Ottendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- rag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich I Mark. Durch die Post bezogen (,20 Mark. Annahme von Inseraten bi, vormittag w Uhr. Inserate werden mit m Pf. für die Spaltzeile berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Aloritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Für dis Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Nr. 32. Mittwoch, den 15. Mär; 1905. 4. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla März lyos — Es wird Frühling! Ein echter Frühlings tag war der vergangene Sonntag. Er hatte alt und jung ins Freie gelockt. Wenn die Lenzessonne wie am Sonntag Nachmittag das schwere Gewölk durchbricht und hell ihre Strahlenkränze flicht, dann sieht man staunend, wie weit wir uns in den langen düsteren Wochen entbehrten Sonnenlichts dem wirklichen Frühling bereits genähert haben. — Die gefechtsmäßigen Schießen werden im Sommer 1905 wie folgt abgehalten: 1) Auf dem Schießplatz Königsbrück. Vom 1. bis 10. Mai und vom 13. bis 22 Juli 4. Infanterie-Regiment Nr. 103, vom 11. bis 17. Mai und vom 5. bis 15- August 13. In fanterie-Regiment Nr. 178, vom 18. Mai bis 9. Juni 3. Infanterie-Regiment Nr. 102, vom 15- bis 24. Jnni Schützen- (Füsilier ) Regiment Nr. 108, vom 26. Juni bis 1. Juli 2. Jägerbattaillon Nr. 13, vom 3. bis 12 Juli 2 Grenadier-Regiment Nr. 101, vom 24. Juli bis 2. August 12 Infanterie-Regiment Nr. 177 vom 29. Juli bis 16. August 1. Maschinen gewehr-Abteilung Nr. 12, am 3. und 4. August 1. Pionierbataillon Nr. 12, am 16. und 17. August 1. Husarenregiment „König Albert" Nr. 18, am 18. und 19. August Gardeeeiter- regiment, vom 21. bis 26. August 1. Jäger- bataillon Nr. 12, vom 28. August bis 6. September 1. (Leib-) Grenadierregiment Nr. 100. — König Friedrich Augnst hat dem Polizeidirektor Lohse in Chemnitz zum Andenken an seinen ersten dortigen Besuch sein Bild eingerahmt und mit eiqenhändiger Unterschrift versehen, übermitteln lasten. — Zur Angelegenheit der Gräfin Montignoso. Nachdem Se. Majestät der König beschlosten hat, mit der Fortführung seiner privaten Rechtsangelegenheiten zu der Frau Gräfin v. Montignoso einen der Herren Staatsminister zu betrauen, ist, wie das „Dresdner Journal" mitteilt, die dem Rechtsanwalt Justizrat Dr. Körner in Dresden bisher erteilte Voll macht zurückgenommen worden. Dresden. Der milde Winter ist dem Um bau der Radrennbahn sehr zu statten ge kommen. Die umfangreichen Erdarbeiten welche der Bahn eine völlig neue Gestaltung gegeben haben, sind beendet. Die Firma Philipp Löbau-Dresden, hat damit eine Bravourarbeit geliefert. Dieselbe hat, um bis 25. März die Bahn fertig zu stellen, zwecks Betonbereituug eine Betonmaschiue aufgestellt, so daß pro Tag 20 laufende Meter Bahnfläche hergestellt werden können. Die Zuschauerplätze sind auch fertig und so angelegt, daß die ganze Anlage einem mächtigen Amphitheater gleicht. Von allen Plätzen hat man die schönste Uebersicht. Die Konstruktion der Bahn läßt erkennen, daß man auf ihr nunmehr die schönsten und schnellsten Rennen austragen lasten kann. Die Dresdner Bahn gehöri alsdann zu den schnellsten und besten Bahnen der Welt. Welches Jnteresie das Publikum an dem Umbaue nimmt, sieht man alltäglich an dem zahlreichen Besuch, der sich Sonntags besonders steigert- — Am Sonntag Spätnachmittag ist beim Fußballspielen auf der Wiese hinter dem Forst haus Naschwitz ein 14jähriger Konfirmand von sein?m Gegner derart vor den Leib getreten worden, daß der bedauernswerte Knabe sofort tot war. Deuben. Die Verwaltung des in Deuben befindlichen VerbandSelektriziiätSwerkes der Gemeinden Potschappel, Deuben, Rabenbu, Somsdorf-Coßmannsdorf, HainSberg, Tharandt und Niederhäßlich will aus Anlaß des Besuchs Sr. Majestät des Königs in dankbarer An erkennung der Unterstützung, welche, das Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund durch die Königliche Staatöregierung und deren Organe genoß und ferner erhofft, den Beamten und Arbeitern desselben, sowie deren Hinter lassenen, ingleichen den Hinterlassenen pensionier ter Beamten und Arbeiter, Pension gewähren analog der Bestimmungen über Pensionierung der Zivilstaatsdiener. Radebeul. Der Gemeinderat zu Radebeul beschloß mit überwiegender Majorität, sich wegen der im Laufe des letzten Jahres viel erörterten, schließlich aber doch gescheiterten Errichtung einer höheren Lehranstalt für die Lößnitzortschaften erneut mit dem Gcmeinderälen der benachbarten Orte Obsrlößnitz, Niederlößnitz und Kötzschenbroda in Verbindung zu setzen. Calbitz. Am Donnerstag Vormittag ver unglückte hier in der Dompfmühle von Roth- suchs ein aus Leipzig eingelroffener Monteur. Vom Räderwerk wurde im das eine Bein zer quetscht und von dem anderen die Ferse ab gerissen. Der Verunglückte wurde ins Kranken haus nach Leipzig überführt. Zittau, Eine tiefe Bodensenkung entstand am Donnerstag abend plötzlich auf dem fr-ien Platze zwischen der äußeren und inneren Oybinstraße. Diese mußte, um Unfälle zu ver meiden, sofort abgedeck! werden. Leipzig. Das hiesige Kaufmannsgericht fällte eine bemerkenswerte Entscheidung damit, daß es einen Vertrag für unsittlich erklärte welcher zwischen einem Astekuranzgeschäft und einem seiner Angestellten dahin abgeschlossen war, daß der letztere ein Mindestpensum von Versicherungsanträgen zu liefern hatte. War dies nicht erreicht, konnte die Firma von dem fürstlichen Honorar von 60 Mk. pro Monat Abzüge bis zu 30 Mk. machen. Sie tat das letztere, ward aber zur Zahlung verurteilt, da ein solcher Vertrag wider Treu und Glauben sowie die guten Sitten verstoße. — Ein ertragreiches Feld für Schwindeleien bat sich ein etwa 25 bis 30 Jahr alter Mensch ausgesucht, der sich Qnittungsformulare der Ortskrankenkaste verschafft hat und darauf hin flott Beiträge erhebt. Der Schwindel ist in zahlreichen Fällen gelnngen, obwohl den Ouittungen der Empfangsstempel fehlt. — Im Rosentale in der Nähe des Schweizerhäuschens wurde am 9. März abends wie jetzt erst bekannt wird, eine Warkthelfers- ehefrau von einem Unbekannten, der plötzlich aus dem Gebüsch heromsprang, gepackt, zu Boden geworfen und ihr der Muud zugehalten. Die Ueberfallene biß den Strolch in einen Finger und rief um Hilfe, worauf der Kerl, der offenbar unsittliche Absichten hatte, die Flucht ergriff. Ein dazukommender Soldat nahm sofort die Verfolgung auf, leider ohne Erfolg. Augustusburg. In der Nacht zum Sonntag gegen ^12 Uhr brach hier in dem an dem berühmten Schlöffe Augustusburg ge legenen Anwesen des Hausbesitzers Barth Feuer aus, das in wenigen Stunden das von sechs Familien bewohnte große Mietshaus und einen Schuppen vollständig einuicherte. Das Mobiliar konnte größtenteils gerettet werden. Nach den Umständen zu schließen, kann das Feuer nur durch Brandstiftung entstanden sein. Chemnitz. Das „Chemnitzer Tageblatt" erfährt, daß die Steinkohlenwerke des Zwickauer und des Lugau-Oelsnitzer Reviers zwar ihre Preise für Hausbrandkohlen auf das Somm w- halbjahr 1905 wahrscheinlich in üblicher Weise um 4 Mk. herabsetzen werden, daß aber von einer weiteren Ermäßigung der ohnedies sehr niedrigen Jndustriekohlenpreise keine Rede sei. Lengenfeld. Beim Felsensprengen für die hiesigen Bahnhofsbauten erlitten durch un erwartetes Losgehen eines Sprengschuffes die Arbeiter Angolo Mechiori und Adalbert Benisch schwere Verletzungen am ganzen Körper, der eine auch Verlust des rechten Auges- Reichenbach i. V. Im Eismannschen Partiewarenhaus entstand ein Schadenfeuer, welches den ganzen Dachstuhl und die in den Bodenräumen untergebrachten Lagerbestände vernichtete. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Plauen i- V. Einem Zeichner sind am Mittwoch Nachmittag aus seiner verschlossenen Wohnung während seiner Abwesenheit drei Sparkassenbücher mit einem Gesamtbetrags von 800 Mk. gestohlen worden. Als er am anderen Tage früh von dem Verluste bei der Sparkaffe Anzeige machte, erfuhr er zu seinem Schrecken daß der noch unermittelte Dieb auf zwei der Bücher (das dritte war gesperrt) be reits 600 Mk. abgehoben hatte. Bad-Elster. Vor einigen Tagen trafen die Herren Ministerialdirektor Geheimer Nat Dr. Apelt und Regierungsrat Dr. Kelle vom Ministerium des Innern in Dresden hier ein und begaben sich, wie kurz erwähnt, nach dem eine Stunde von Franzensbad entfernten Orte Rohr, um dortsesbst die der Königlichen Bade direktion früher wiederholt zum Kaufe an gebotenen umfangreichen Moorgründe eingehend zu besichtigen. Auf grund der vom Königlichen Badedirektor zu Bad-Elster, Herr Regierungs rat v. Alberti, vorher bereits vorgenommenen umfänglichen Untersuchungen der Moorlager in bezug auf ihre Mächtigkeit und ihren Gehalt wurde mit den zehn Besitzern der neben der Mattonischen Moorsalzfabrik gelegenen Grund stücke in Kaufsverhandlungen getreten. Unter dem Vorbehalte der Genehmigung des im Herbste dieses Jakres zusammentretenden Landtages wurde ein Abkommen über den An kauf der gesamten Moorgründe notariell ab geschlossen, womit Bad-Elster in den Besitz eines nach Hunderttausenden von Kubikmetern sich berechnenden Quantums des allgemein als vorzüglich bekannten Sooser Moores ge langen wird. Nus der Woche. , Mit Rußland ist eS aus! Seist „bester Mann" — so wurde Kuropatkin Mher ge nannt — hat abermals und diesmal unter sehr ungünstigen Verhältnisten — den Japanern weichen müssten. Was nutzt den Rusten ihre todesmutige, über alles Lob erhabene Tapferkeit wenn ihre Führung so miserapel oder — um einen artilleristischen Fachausdruck zu gebrauchen — so unter aller Kanone ist. Mukden, die heilige Stadt der Chinesen, die Hauptstadt der Mandschurei, befindet sich im Besitze der Japaner. Kuropatkins Heer ist aus dem Rückzüge und cs erscheint noch fraglich, ob sich dieser ohne gewaltige Verluste bewerkstelligen losten wird. Dieser Ausgang der fast vierzehn tägigen mörderischen Schlacht kam wohl iür niemand überraschend. Selbst die numerische Ueberzahl der Rusten konnte das Schicksal der Niederlage nicht abwenden, wenngleich sie wenigstens die vollständige Umzingelung des Heeres verhindert hat. Am 10. Oktober v. I. erließ Kuropatkin jene stolze Proklamation, die man ihm so vielseitig verübelt hat und in der es heißt: „Jetzt ist der Augenblick gekommen, nach dem sich die ganze Armee gesehnt hat, der Augenblick, dem Feinde entgegenzugehen und ihn zu fasten; jetzt ist der Zeitpunkt ge kommen, wo wir die Japaner zwingen können, zu tun was wir wollen, denn wir sind star genug, den Vormarsch aufzunehmen. Der Verlauf des Krieges hat diese bombastischen Redensarten Lügen gestraft; die Japaner sind Herren des mit Blut und Leichen gedüngtes Schlachtfeldes geblieben und Rußlands „bester Mann" hat nun Gelegenheit zu zeigen, daß er mindestens ein guter Marschall „Rückwärts" ist. Lenophon, der nach der unglücklichen Schlacht bei Kunaxa seine 10000 Griechen durch geschickte Geschwindmärsche rettete, hat bewiesen, daß man auch durch Rückzüge un sterblichen Ruhm erringen kann. Allerdings hatte Lenophon ein glückliches Vaterland, Kuropatkin ein tief unglückliches. Denn wenn auch die russische Zensur mit allem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre, darüber wacht, daß von den inneren Unruhen des Riesenreiches so wenig wie möglich nach dem Auslande bekannt wird, so sickert doch genug durch, um erkennen zu lasten, daß die gesamte Verwaltung und alle sozialen Verhältnisse ge waltig erschüttert sind und daß nicht der Zar ö dern die schlotternde Bombensurcht herrscht. Attentate gegen hochgestellte Beamten sind etwas Alltägliches geworden und der Zar kann ich zu keinem festen Entschlusse nach dieser oder jener Richtung hin aufraffen. So könnte es denn auch nicht wunder nehmen, wenn sich die Meldung bestätigt, daß Roschdjesiwenski mit seiner Flotte zurückberufen worden wäre. Vernünftig müßte ein solcher Befehl scheinen, denn warum sollen noch mehr Schiffe und noch mehr wackere Seeleute dem japanischen Moloch geop-ert werden. Zudem hat der wackere Admiral auch wahrlich genug geleistet: mit zwei Schiffen hat er bei Hull eine ganze Flotte von vierzig Schiffen in Schach gehalten! Nachdem er dann seinen Leuten noch eine Erholungsfahrt von acht Wochen bis Madagaskar hatte machen lasten, wo er sich und den Seinen eine Ruhepause von abermals acht Wochen ge gönnt hat, wäre es auch Zeit, an die Heim reise zu denken. Das dritte und vierte russische Geschwader will doch vermutlich auch noch einig« Lorbeerreiser für sich holen. Ueber Rußlands schwere Verlegenheiten ist die Schadenfreude in ganz Europa groß, wenn sie ich natürlich auch nicht äußert und die Heuchelei der Diplomatensprache darüber hin wegtäuschen soll- England hält jetzt den Zeitpunkt für gekommen, um in der Balkan frage vernehmlicher als bisher seinen Willen zur Geltung zu bringen und die armen Kreter werden mit ihren Ansprüchen auf Anschluß an Griechenland jetzt weniger Glück haben als früher. Griechenland stärken, heißt den russischen Einfluß im europäischen Reiche des Großsultans stärken, und dazu wird gegen wärtig so leicht niemand geneigt sein. Fürst Ferdinand sieht das auch ein. Sein recht aus gewachsenes Riechorgan befähigt ihn zu feinster Witterung und diese lehrt ihn, daß von Ruß land für eine längere Zukunft nichts mehr zu erhoffen ist, daher seine Besuche in Berlin und London. Dem armen Peter in Belgrad hat man zum Vorwurf gemacht, daß er in Sofia war und dem „Vasallen des Sultans" einen Besuch abgestattet hat. Dieser Hieb saß und Ferdinand hat den sehnlichsten Wunsch, nicht länger mehr Vasall des Großherrn zu sein, sondern eine Königskrone zu tragen. — In Italien und in Ungarn herrschen noch die Ministerkrisen. Kaiser Franz Joseph kann sich nicht an den Gedanken gewöhnen, Kostuth, den Sohn des Lajos, zu seinem ungarischen Ministerpräsidenten zu machen. Aber alle ungc rischen Politiker, die er der Reihe nach zu sich ntboten hat, um ihren Rat zu hören, be- zeich ren ihm den braven Kostuth als den ge- eign ten Mann, die Wirren beizulegen. Es ist allerdings ein wunderlicher Gedanke, die Krone des heiligen Stephan in die Obhut Kcstuths zu geben aber, wer weiß, was geschieht, wenn Franz Joseph einmal die Augen für immer schließt! Die Ungarn erkennen heute schon die morganatische Ehe des öster reichischen Thronfolgers an und betrachten dessen Tochter als ihre zukünftige Königin. Die Partei, die diesen Satz zuerst aufstellte, ist heute am Ruder und die Geschichte lehrt dutzendfach, daß romantisch veranlagte Völker ihr Herzblut dafür hingeben, ihre LieblingS- wünsche erfüllt zu sehen. Der Wunsch wird noch durch den anderen unterstützt, ganz von Oesterreich loszukommen, wie Norwegen von den Schweden. Aber für Oesterreich wie für Schweden ist ihre Zusammengehörigkeit mit der anderen Reichshälfte eine Lebensfrage, die sich nötigenfalls durch Blut und Eisen zu lösen versuchen würden. Es ist die alte Geschichte, Doch bleibt sie ewig neu Und Völker schießen einander Deswegen die Knochen entzwei.
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