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Dresdner Nachrichten : 21.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 23-24 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-21
- Monat1877-10
- Jahr1877
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- Dresdner Nachrichten : 21.10.1877
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Nr. 294. V!inrn»ratk I». >d,n» nkm»nikvr«i« vier», Ü»^M«r,5c>P,gk..Lurch di, Post 2 Marien Ps^ie. Kumui«rn lUPIgk. Null»,, 32000 «krvl. ftllr dl» RUcizib» »>»t«« landter MamScnpIe «an,« sich die «kdacli»» nicht »«rdiudllili. gnffrai»n-«»nahme au«, toiiil« Ha»t»»ii»i»uu» »»»«»»inHamdurg. «,r- »n. »1c». Lc»»I». Balcl. !vrk»lau, Mau>!iir> a. M,, —vlud.roiall» u> Bcrlin. i!ci»,Ic,, L!i»». Hamdurq, gcanruirt a. M., Mün chen. — r«ud« » v». t» FranNur» a. M. — t»r.V»ta>t»iIiikmu>v — ii»'»», l-aOlt«, ttulil«« ch t!u. i» Pari». Sonntag, de» 21. Oktober. Tageblatt für Aolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Irentdenlike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch K Neichardt in Dresden. Verantw. Redactrur: Ernst Lltpskh in Dresden. XXll Jahrgang. MItredarteur: Vr X!n»N Nisi-o^. Abr das Feuilleton: N»«-tn»»nn. Snieratk vcrdcn Malien- Slvai,, I» di« «ld.» Udr ongcnomme«, Lonnlaa» dis Min,,« »r Udr. IFn Slcusladi: grdie Moiier- Süsi« S b>« Siachm. 4 Udr — Der Raum ,i«»r ktn spaliig,» P,lilj,ile toitel It, M, 1tU,,c1»»di dt» Z-lle 111) Psze. Eine öiaraniik sllr da» » ach'siIo «> a!» Sgchclnen der Juirraie »ird ni^chj »igablcsi,.! ekusiuärtige Annoncen. dUiilräü« va» un» imbe- iauuic» tz>ruicn und >tjcc- ioncn injcure» wir nur sr«,n ivrüiiumeran»,- .ladlii»» durch Rrikl- rnarlen oder Poftclnjal,. luu^ Acht Silbru kosirn 15 Pi»,. Inlcrole für die Montogs. SUiinmer ade: nach c,»cn> gcNloge die Pcmzcile U>1 Pige. Dresden, 1877. Politisches. Wäre Frankreich ein Land, in welchem nur Republikaner wohnen, so hätte Gainbetta mit seiner telegraphisch schon gemeldeten neuesten Proklamation, in welcher er unversöhnliche Verfolgung der regierungsseitigen Wahlbeeinflussungen fordert, Recht. Vom mora lischen Standpunkte kann die Beunruhigung des Landes durch den Staatsstreich vom 16. Mai gar nicht scharf genug verurthcilt wer den. Ängesichts eines großen Krieges im Orient, angesichts der für Frankreich hochwichtigen Wellausstellung zu Paris 1878 wagten es die Dunkelmänner der klerikalen, bonapartistischcn und royalistischen Restauration, mit frecher Einmüthigkcit die republikanische Majorität an jenem 16. Mai vor die Thür zu setzen, und begannen nun die öffentliche Meinung in einer selbst unter Napoleon Ilt. unerhörten Weise zu bearbeiten. Im republilanischen Frankreich durfte das Wort Republik nicht ungestraft mehr gebraucht werden, der Nus „Vivv li» rchmbligus!" war verpönt. Nun ziehen die neugemähl- tcn republikanischen Volksvertreter in der Zahl von etwa 620 bis 627 in die Kammer wieder ein, und da ist cS allerdings nicht damit abgcthan, mit einem blosen Kopfnicken den mißlungenen Versuch der Broglie und Genossen, die das Land erst revoltircn und dann durch Waffengewalt niederivcrfen wollten, zu strafen. Aber ebenso unklug ist es, wenn jetzt Gainbetta dein Marschall Mac Mahon den Rückzug abschneidet. Durch das wüste Geschrei der waschächten Republikaner: „Rache für den 16. Mai!" werden Hundcrttausende ruhiger Staatsbürger geschreckt, und Gambetta riskirt noch, daß sic blos aus Furcht vor blutigen Excessen der rothen Linken ins Lager Mac Mahon'ö überlaufen. „Der Marschall selbst ist friedlich gestimmt", schreibt „Figaro". Freilich, das danke ihn» der Kukuk. Sein Attentat auf die Verfassung ist mißlungen und er hat jetzt Lust, die Leute, die ihn mit ihren Vorspiegelungen in die Klemme getrieben und ihm weißgemacht haben, Frankreich sei der ehrlichen Republik müde, zum Teufel zu jagen. Setzt ihm aber Gambetta die Pistole auf die Brust und hält nicht inne mit Beschimpfungen des Marschalls, so wird dieser erst recht an einer Versöhnung mit den Republikanern gehindert, und nach wie vor wird er den Einflüsterungen der Monarchisten und Elerikalen offen sein. So oft in Frankreich die Republik gefährdet wurde, trug die Maßlosigkeit ihrer eifrigsten Vertreter die erste Schuld. Gambetta, so scheint cs, ist im Begriff, einen dummen Streich zu machen, wenn er durch Unversöhnlichkeit die ruhigen französischen Bürger vor den Kopf stößt. Vom Kriege fließen die Meldungen spärlich. Für den Ge- sammterfolg und für das Interesse der Leser ist nicht jede Notiz brauchbar. Wenn ein bulgarischer Kühjunge von einem Donschcn Kosaken eine Ohrfeige erhält und darüber ein Krawall entsteht, der die russische Pveffe zu der Betrachtung führt, die Bulgaren seien eigentlich nicht werth, von den Russen befreit zu werden — so ist das einfach abgeschmackt. Necognoscirungen, Viehtransporte und Straßenkoth sind die drei gangbarsten Worte in den Kriegsbeuchtcn. Nur „die Stimmung", jenes unsagbare, undcfinirbare Etwas, das in der Luft schwebt, hat eine jähe Wandlung erfahren. Die Türken stehen bestürzt über die Meldungen von der Niederlage ihres Noukhtar Pascha in Kleinasien. Also können die Russen doch noch siegen! Wie ein Blitz fährt diese Betrachtung in die Wohlthätig- keits-Concertsäle zu Brussa, Pera und Stambul. Mit Bazars und Eharpiezupfen unterhielt sich Äonstantinopel ganz gut, als wenn der Krieg eine Privatsache der Herren Sulciman, Osinan und Schesket Paschasei. Da klopft der Schreck an dieThore der wohllebigen Stadt; plötzlich erinnert man sich, daß schon einmal, und zwar zu Beginn dieses Krieges, die Russen im Anmarsch auf Philippopcl und Adrianopcl waren. Ilnd was Gurko damals mit einer Hand voll Kosaken riskirtc, das könnte die russische Ilcbcrmacht jetzt mit viel soliderem Erfolg ,vagen, sobald nur OSman Pascha bei Plewna erst so geschlagen ist, wie Moukhtar bei Kars. Die Sicgcs-Nachricht von Kars hat die russischen Truppen aus ihrem Pessimismus aufgerüttelt und ihre Begeisterung kann leicht nach- holcn, was ihre 'Niedergedrücktheit vergebens zu erreichen strebte. Strammes Pflichtgefühl hat die russische Armee trotz aller Nieder lagen ja stets bewiesen. Aber was im Kriege Wunder thut, ist nicht das Pflichtgefühl, sondern die Begeisterung. Daß Zar Alexander keine würdigere Feier für den Sieg in Armenien gefunden hat, als einen kläglichen Ordcnsrcgen, der auch sechs Journalisten be träufelte, die sich durch tapfere Berichte ausgezeichnet haben sollen, inacht einen schlechten Eindruck. Es stimmt zum Ernst der Lage durchaus nicht. Der moralische Eindruck der armenischen Siege ist zwar ungeheuer. Aber taktisch ist, selbst angenommen, daß Moulhtar das Verlorene nicht wieder erringt, wenig erzielt, wenn Armenien russisch wird in demselben Moment, wo Rußland unverrichteter Dinge aus Bulgarien nach Rumänien zurückwcichen müßte — und ohne Plewna kann Rußland nicht in Bulgarien überwintern. Die Minister-Krisis in Berlin wird von den ausländischen Blättern theils als Nestfolge früherer absolutistischer Regierungs- Gewohnheiten, theils als Verschuldung der einzelnen Ressort-Chefs betrachtet. Eamphauscn ist zu selbstständig; Eulenburg zu liberal; Achenbach zu unentschlossen; Falk zu geschäftig; Fricdenthal zu un bedeutend — es läßt sich ja darüber streiten. Doch ist unseres Be- dünkens die „Neue Fr. Presse" auf der richtigsten Spur, wenn sie meint: Fürst Bismarck hat stets, wenn eine parlamentarische Stadte-Ordnung, die er als Katapult verwenden möchte. Die Kinder! auf den nationalliberalen Bänken könnten verwildert sein in der langen Zwischenzeit, während welcher er seines Urlaubs genoß und so zeigt er ihnen den Meister in dem nämlichen Augenblicke, in dem er zum ersten Male wieder von seinem Präsidial-Sitze im preußischen Eonseil Beschlag nimmt. Sonst sagte er wohl in solchem Falle mit rauher Stimme: „Ihr oder ich!" Jedoch dieses Mittel ist verbraucht, ein stärkeres thut noch und so lautet von jetzt ab die Drohung: „Willfährigkeit oder Reacticn!" Daß die nationallibcrale Partei nachgcbcn wird, so herzhaft auch jetzt noch behauptet wird: „so weit" wurde man niemals gehen ;man kennt dieses „Niemals!"), nnterliegt keinem Zweifel. Es lenkt auch Alles bereits zum Eom- promiß ein. Die 'Nachricht, Eulenburg werde auf seiner Entlastung bestehen, war falsch, er geht nur auf Urlaub, und sowohl Forcken- beck wie Kleist-Retzow werden, wenn der Lärm vorbei, wieder in die Ecke gestellt werden. Mit Localt» und Sächsisches. allerhöchster Genehmigung Ist dem Maler Leon Pohle tu Weimar eine »Prescffur a» her hiesigen Kunstakademie übertragen werden. Major von Polen; hat die Erlaubnis« zur Anlegung dcö Ritterkreuzes der königlich batcrischen Krone erhalten. — Stuf Antrag der könlgl. Staatsanwaltschaft ward gestern wieder cln hiesiger Sachwalter. der Advokat vr. Kersten, ver haktet. ES handelt sich, wie wir hören, um Unterschlagung und salsche Einträge in die Privatakten. — Eine Belichtlgung der ausgestellten Entwürfe eines Planes über die künftige bauliche »Ausnutzung der früher will» tür-fiskalischen Grundstücke in Dresden bietet tcm Laien ein Material, dessen Sichtung Ihm nur an der Hand eines Fachmannes gelingen kann. Bo» den ausgestellten 76 Plänen sind sich in den Hauptzügen vielleicht die Hälfte ähnlich, während etwa 20 als ganz uubcachtlici) erscheinen. Fachleute, die wir während des Besuches der Ausstellung sprachen, bezeichneten uns auch so ziemlich übereinstimmend die Pläne unter Nr. 5, lO, in, 5l und 52 als die beachtlichste», deren praktische 'Anlagen bei genauerer Besichtigung, hier in dem Punkte, dort in jenem aller dings cinicnehtcnd sind. Als nächstbeste dürsten vier gelten, die unter Vir. 7. 12, 14 und 26. Blau begegnet recht oit aus den Plänen unleugbar gefälligen Ideen, allein die sich an deren Ausführung knüpfenden Eonscgncnzcn stellen sich vci eingehender Betrachtung alü oft ganz ungeheuerlich oder geraden, gefährlich iür die be stehenden Stadttbeile heraus. So will der Schöptcr eines Ent wurfs auf der »Brüblscken Terrasse ei» zweites »BelveE re erbauen; dasselbe würde dann aus dem »Vorsprunge vor dem c'atö isulo zu sieben kommen. Dieser cigciilhümlichcn Idee, deren Ausführung von der Elbe auö gesehen möglicherweise nicht übel sich erweisen würde, schließt sich ein anderer überraschender Entwurf an: derselbe beseitigt sämmtllche königliche Bauten an der »Packbot- straße und dem Packhofplatz und legt — sonderbarer Schwär mer! - einen großen Bahnhof dafür hin. Der Mann siebt furchtbar weit. Ein anderer Eoiicurrcnt — ob daü nicht ein Israe lit sein sollte! - rasirt de» Elbberg, die Terrasse, den botani schen Garten und aitcö dabei Stehende glatt weg, nur die S1>- nagoge läßt er unberührt, sie bleibt in ibrcr grünen Umgebung ungefährdet. — Elgenthümlich ist auch bei den Plänen, aus die wir wohl nochmals zu sprechen koinmcn, da die Ausstellung nach den erfolgten Rtchtersprüchen der Jurh wieder eröffnet wird - daß so viele weit über das gesteckte Ziel hinanögcbcn und ihre Schöpfer die balbc Stadt Umstürzen zu müssen glaube», um ibrc Ideen auSgesiihrt zu scben. — Pvst - und TcIegraphc n we >' e». ES bestand bei der kaiserlichen Telcgrapbcnbcrwaltimg die Bestimmung, daß der Empfänger einer Depesche mit bezahlter Rückantwort, sallS er sich nicht rückantwortlich äußerte, Ec vom Auiacbcr der Depesche tür die Rückantwort mit erlegten Gcbübrcn sich ohne Weiteres ans- zablcn lassen konnte. In Felge dieses Umstandes hatten specu- lattbc Köpie eine» neue» »Weg zur Detraiikatlon getunten. Be kanntlich kann man per Tclcaraph beliebige Summen an in an deren Orte» Wohnende anweisc», doch sind die Gebühren hierfür ziemlich hoch; nm nun diesen Tarifsätzen zu entgehe», rclcgraphirtc V B. F . an irgend Etwas und bezahlte dabei eine Rückant wort vielleicht iür 5000 Wörter. P. kcicgravbirte nicht zurück, sonder» crbob ciniach den Intentionen des Herrn .1'. gemäß die für die 5000 Wörter bezahlte» Gebühren und kam somit aut schnellstem und nicht thcncrcm 'Wege tn den »Besitz einer Summe Geldes. Indessen kam die Verwaltung hinter diesen Schwindel nnd zahlt seitdem nicht mehr in beschriebener Weise. — Um die Passage irei zu ballen, ist vor bei» RatbhauS cln Gcnsdarm amgcstclll. der alle Dicicnlgcn, welche sich dort auf- pflanzcn wollen, nm die 'Arbeiten bet der Holzpflastenmg zu be obachten, im Interesse der übrigen Passanten anffordert. ihres 'Weges weiter zu geben. Gewiß eine vernümtigc 'Anordnung, die freilich Manchem aber gar nicht zu Kopse will und den AnstichtS- organcn das Leben oll sehr erschwert, ia wohl öfters auch zn energischen »Auseinandersetzungen führt, welche manches un zarte Wort hcrborrusc». UebrigcnS hören wir immer über den Fleiß der dort beschäftigt sein sollende» englischen Arbeiter spre- ' cbcn; nach unserem'Wissen besorgen aber taö Aöphaltircn und Eemcntircn echte deutsche Arbeiter und sind dabei nur einige Engländer bcschäitigt. z. B. der, welcher mit einem Beile die Holzstücke geschickt »ud schnell aneinander reiht. - Der Restaurateur K. In Schön eck im Vogtlande war In erster Instanz wegen Betrugs zu tiOO M. Geldstrafe permthcilt worden, weil er 87 Faß dunkleö Bier anSZwönItz an seine Gäste als „bairhchcö", bez. als aus der Tücher scheu »Brauerei zu Nürn berg verrührend, verichänkt unv taiür denselben Preis wie tür eckst batriichcö verlangt balle. DaS kgl. Bezirksgericht alö zweite Instanz pat diese» »Bescheid bestätigt und scstacstcllt erachtet: daß der Angeklagte beim Verichänkt» bes Bieres I» den bei ihm ver kehrende» Gaste» durch Vorspiegelung falscher Tbatsachcn den Irrkbui» crrcat und mitcrhaltcn hak. daß sie echt balrischeö Bier voracicsit erhielten, indem er tbellö den Gästen ans deren Anfrage, - ^ ^ » , , , . K'b sic von ihm Tuchcr'schcS Bier cmpsangcn könnten, diese Fragt Session vor der Thür stand, den Versuch gemacht, die nationalliberale ^ mistrückllch besaht, gleichwohl aber den Gästen mir kaS ZwönItzer Partei durch Drohungen cinzuschüchtern und gefügig zu machen.! Bier verabreicht, theils baö letztere im 'Allgemeinen alv bairischcö Und dies gölang ihm nur so leichter, als Niemand dafür die Hand in'S! ^ Feuer zu legen vermochte, daß er nicht eines TagcS wi>I!ich mitHerrn ^ verleitete, bairisches Bler genossen zu haben, zu cr- v. Kleist-Nctzow, scmcm alten Freunde, Arm m Arm vor dem ver-! offne», daß taS ihnen Vorgesetzte Bier a»S der Brauerei zn Zwönitz ehrlichen Publico erscheinen könnte 'Auch jetzt rollt er mit den bezogen und nur nach bairischer 'Art gebraut worden sei. sch-ck,-. La.'dtaa :„s.,m»,.-n. l - Auch der it ad: i, cheVel: i II zu Lcip z i g richtet an de» Landtag bezüglich der La n beSt r>> »cr cmc Petition, Brauen, weil in wenigen Tagen der preußische Landtag zusammen-! treten soll. War es sonst die Reform, welche ihn» als Keil strasrechts-Novelle oder die Steuer-! ^ Ltänbc ersnclst , das Mandat vom 16. 'April Idckl dienen sollte, so ist es diesmal drei klarer z» stellen und überhaupt dahin zu modfffctren, daß die unter 4 ungeordnete Einstellung der Musik und der öffentlichen Lustbarkeiten nur auf den Fall rcö Ablebens des Königs — und zwar auch für dielen Fall »ur aut 1 Tag — den Begräbnißtag — zu beschränken sei. — Der hiesige V e r eI n a rb ei tg eb en der K l em p ner hielt feine erste Monalsvcrsainmluiig im beginnenden Winter- halbiabre am 9. d. Mrs. AbendS in der Stalstreuauiallon teS Waidschlößchens ab. Zuerst stand die'Awnabme der nact'Ostern d. I. noch cingctretene» Lehrlinge — 4 an der Zahl — statt und folgte hieraus daS Freilprcchc» eines seine Lehrzeit beendet haben den, nunmehrigen Gcbiitcn; derselbe hatte als Primmgsarbeit E.Gesellenstück"> eine 'Badewanne gearbeitet, welche allen Anfor derungen in Bezug aut coneetc und saubere Ausführung ent sprach. Hieran tnüpste sich Debatte und Beschlußfassung, wie der sowohl die Lcorverren alö auch die Lehrlinge schädigenden Bestimmung des StadtraihcS: die Verlegung des obligatorischen Forkbtldungs-Lchnluntcrrichtö aus einen Wochentag-Nachmittag, in erlaubter Welse auszuweicben sei; denn cö ist einleuchtend, daß durch de» Verlust von wöchentlich einem Nachmittag cl» nicht unerheblicher Thcil der Lehr« und 'Arbeitszeit verloren geht, und beschließt daher der Verein, die Lehrlinge in die Sonntagsschule zu schicken, welche ihren Unterricht außer Sonntag früh von ff-o bis 0B2 auch noch an einem Wochentage AbendS von ß'28 '/BO abhält; verbunden hiermit soll noch ein Rechnen- und Zcichnen- Eursuo sei», welcher den Lehrlingen Gelegenheit bietet, sich tu der ihrem Bernte angcpaßtcn Zeichnen- und Rcchncmncthode die erforderlichen Kemitntsic zu verschaffen. »Allerdings mackst sich hierzu die »Anstellung clncö eigenen, vom »Verein zu besoldenden Lebrcro notluvcnbia. Die Schule wurde am vergangene» Sonn tage, den 14. b. M,. bereits eröffnet. Den Schluß der »Ver sammlung bildeten technische Mittbeillmgen über Neuerungen aus dem Gebiete der Klempnerei unter »Vorzeigung der betreffen den neuen Fabrikate. - O c st e r r e tch i s ch - U n a a r i s ch e r B e a in t e n v e r e I n. Mit Erlaß teS Königs. Sächsischen Ministeriums des Innern vom 16. »November 1876 wurde dem Ersten allgemeinen Beamten- »Vereine der Oesterrcichisch-Ungarischcn Monarchie die Concession zum Gcschästobetriebc im Königreich Sachsen ertheilt. »Viele Leier dürste cS intcressircn. nähere Mlttheilungcn über dieses hervorragende Werk, das die eigene Krall deü nachbarliche» Beamtenstanteö geschaffen bat. zu erhalten, und befindet sich Im heutigen Inscrateisthclle eine übersichtliche Darstellung tcö Wescuö. Wirlenö unv dev Erfolge des BeamtenvereinS. Die Veröffent lichung dieser Daten wird hoffentlich unserer vaterländischen Beamtenschaft 'Anregung zum Anschlüsse an diese- so erfolgreich wirkende Unternehmen gebe», daS blos durch die ..»Vereinte Krait" zu einem ungeahnten Aufschwünge gediehen lst. Dlc Generalrcvräsentanz dco 'BcamtcnvcrcinS wurde in die be währten Hände dcö Herrn Stabtiatb E. H. Hartwig in Dresden gelegt, dessen Umsicht und Geschick es wohl gelingen dürfte, ticicr socialen Errungenschaft auch unter unseren »Beamten 'Anhang zu verschaffen. Derselbe ertheilt jede gewünschte »Aus kunst und vcrabiolgl unentgeltlich Statuten, Prämle»tarifc. sowie die sonfltgcn Drucksortcn des »Vereins. Das 'Bureau der Gciicral- repräscntanz befindet sich in Dresden-Neustadt. Kalserllraße 3. -Bel der vor Kurzem in Berlin stattgefundciien ersten Internationalen »Ausstellung fürLedcrindustrie u n d E iche n cu l tu r hatten sich von Dresden zwei bereits g»t- renommlrte Schuhniaehernrmc» und zwar I. F. unv E.G. Lotste. Hauptstraße, und E. Funke, gr. »Brütcrgane, detbclllgt. Elftere batten als »Auöslelluiigsobscclc lediglich Militär-Reitstiefel, vom feinsten Earablnier-Laclstieiel an, bis herunter zum gewöhnlichen Diciiststleiel gewühlt, welche sämmtllche »Arbeiten alö vorzüglich auögciührt von der Prcisjury mit dem ersten Preist, einem Ghrcn- dlplomc ausgezeichnet worden sind. Lctzterevhatteaußer einigen, »ur durch Ihre corrccte »Arbeit in'ö'Auge tauende normale Schul,- werke iür Herren und Damen cl» Sortiment tür anormal ge baute — verkrüppelte — Füße ausgestellt unv hat durch die mit großem F-Ieiße unv entsprechendem Verständnis! gclietcrtcn»Arbeiten, die gerate in diesem Fache besonderen »Werth erhalten, verdienten »Bestall gesunden. E. Funke ist gleich Lohic mit dem ersten Preise prämiirt norden. Die betreffenden Ausstellungsstücke stehen in den Schauseiistcrn lener Geschälte zur »Ansicht auö. Außer diesen Beiden batten noch von hier die Firmen: Julius Vierling. Dresdner Lederfabrik (Robert Vierling). F. E. »BIcrIing und Sohn, H. Vierling; D. F. Gökschc und Adolhh Telß ausgestellt, von denen critcrer mit dem Elstendiploin und die llchrlgcn mit dem Verdicnstdiplom prämiirt worden sind. — In eine» nicht geringen Schrecken ward vor einige« Tagen ein älteres Ehepaar vom Lande, welches von Pirna aus mit dem Dampfschiff nachDrcsdeii tnhr, versetzt. Die Frau batte aus der Landiingsbrnckc in Pirna beim Elnstelcicn ein Körbchen stehcn lassen in welchem sich unter »Anderem 600 Mark, die der Sobn in Dreisten erhallen sollte, befanden und dessen Ver lust sie erst bemerkte, als dad Schiff bereits eine Strecke gefahren war. Zum Glück hatte nach 'Abgang tcö Schiffes ein Koffer- träger den Korb bemerkt und an fick'genommen und so erhielt die sehr geängstete alte Frau, welche am ihr Anstichen in Heidenau ans Land gesetzt ward. von wo sie schleunigst nach »Pirna eilte, den Korb mit Inhalt redlich wieder. — In einem Laten der Pirnast'chen Dorstadt versuchte vor gestern ein Dachdecker dadurch, daß er sich tür einen Gendarm in Elvil anSgab und dem Laden-Inhaber bcmerklich machte, er werde ihn wegen unerlaubten LcbnapS.'Vcrkain'cs zur »Anzeige bringen, für sim irgend einen matcricilcii Vortbcil, entweder tn Gestalt eines Stückes Geld oder einiger Schnäpse, zu erlange», kam aber dabei an den Unrechten Geschäftsmann, denn der be treffende LadcN'Inhabcr gab der »Polizei eine Notiz von dem Vorgang und ln Folge dessen wurde der Pseudo-Gendarm verhallet. — Eine Ausstellung von testieren Kochkunst« und Eon- blt 0 rei - Erzeugni > scn wird am It',.. 17. und l8. Novbr. d. Z. tn Ha>1 nover stattffntc». Da unsere Dresdner Küche eine der renominlrtesten Mitteldeutschlands mit Ist, io haben die hiesigen Wirthe eine Einladung von dert zur regen Bcthcillgung erhalten. Zur Ausstellung sind alle gewerblichen nnd industriellen Erzeugnisse. Rohprodukte, »Nahrungsmittel, überhaupt alle Gegen stände der Kunst und Industrie, welche in »Bczieduiig zur Koch kunst und Küche, zur Gastwtrthschatt und verwandten Gewerben stehen, zulässig. Die »Preise dcstchc» auö goldenen, silbernen und broncencn Medaillen. Anmclkebogen sind bei Hrn. Hotelier Hagcnnwscr fHotcl LIngkcs zu haben. — »Am 25. kies, soll Seitens der in der Plaiioiortcsabrlk von Kapö in Frictrichstatt beschäftigte» Arbeiter ein großer Fackcl- z u g siatkffiidcn. »Veranlassung hierzu gickst die »Vollendung dcö 5000. Instrumentes. EI» Fest im „Tivoli" wird auf den Fackel zug folge». — Der lIittcrstübungö.Vcrcin Dresdner Eigarren- arbeltcr giebt morgen. Montag, in der Tonhalle auö »A»laß seines zwanzigiähligcu »Bestehens ein Eoncert. Der »Verein, wel cher seiner Zeit von einigen Eigarrenarbcllrrn ins Leben gerufen
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