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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190605287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-28
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1906
- Autor
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««d Anzeiger fSlbkblill M Aqri-ll). relrgr«m».«d«sir: ßk^ -««qpnchftck» . .r«, bk» t ««« ^ «r.«. der Königl. AAtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadwachr zu Riesk- 121. Montag, 28. Mai 190«, aveudS. 59. Zahrg DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 50 Pfg-, durch unsere Träger frei inS Haus 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaijerl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg-, durch den Briefträger frei tnS HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzrigeu-Annahmr für di« Nummer drS Ausgabetage» bi» vormittag S Mr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ck Winterlich in Riesa. — AelchästSstelle: Goethestratze 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. > > . -S-M-SM- ! » —'M——s— Im Juni dieses Jahres werden Scharfschießen wie folgt abgehalten: .«,) auf dem Jnfanterie-Schießplatze bei Haidehäuser an allen Werktagen täglich von 7 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachmittag», b) auf dem Feldartillerie-Schießplätze bei Zeithain an allen Werktagen aus schließlich 14. und 15. täglich von 7 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachmittags. Die Sperrung dieser Schießplätze und seiner Gefahrenbereiche wird an jedem Schieß tage so bewirkt, daß sie */, Stunde vor Beginn deS Schießens durchgeführt ist. Die Mühlberger Straße und der Wülknitzer Weg sind an allen Tagen, an denen Scharfschießen auf dem Feldartillerie. Schießplätze stattfinden, für den Verkehr gesperrt. Unter Hinweis auf die amtshauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 28. April dieses Jahres — Nr. 406 V — abgedruckt in Nr. 97 deS Riesaer Amtsblattes, wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach §§ 366" bezw. 368" deS Reichsstrafgesetzbuchs bestraft werden. Die Ortspolizeibehörden werden veranlaßt, den Ortseinwohnern auf dem vorge- fchriebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 26. Mai 1906. 482 v. Königliche Amtshauptmaunschaft. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des in Jakobsthal wohnhaft gewesenen Ziegelei- uud Wirschaftsbesitzers Gustav Reinhold Röder ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußoerzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses der Schlußtermin auf den 21. Juni 1906, vormittags 10 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amts gerichte bestimmt worden. Riesa, den 25. Mai 1906. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß der Kondüoreiinhabeiiu Amalie Therese verw. Darre geb Müller in Strehla wild zur Beschlußfassung über den frei händigen Verkauf des zur Konkursmasse gehörigen Hausgrundstücks Blatt 48 des Grundbuchs für Strehla eine Gläubigeroersammlung einberufen und Termin hierzu auf den 7. Juni 1906 vormittags 11 Uhr bestimmt. Riesa, am 28. Mai 1906. Königliches Amtsgericht. Donnerstag, den 31. Mai 1906, vorm. 10 Uhr kommen im Auktionslokal hier 115 Flaschen Weißwein und div. Liköre gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 26. Mai 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Freitag, den 1. Juni 1906» vormittags 11 Uhr kommen im Hausgrundstück Nr. 19 in Sageritz eine Anzahl fichtene und kieferne Bretter, 3 Wagen, 1 Schlitten, 1 Tischchen und 1 Hobelbank nebst Tischlerhandwerkzeug gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 28. Mai 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Freitag, am 1. Juni 1906, vorm. 10 Uhr kommen im Auktionslokal hier 19 Stück goldne Ringe gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 26. Mai 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Die zur Errichtung eines Arbeiterwohngebäudes für Rittergut Göhlis erforder lich werdenden - Erd- uud Maurerarbeiten gelangen hiermit zur öffentlichen Ausschreibung. Angebotsformulare, die im Stadtbauamte gegen Erstattung der Selbstkosten ent nommen werden können, sind ausgefüllt bis Montag, den 11. Juni 1906, vormittags 10 Uhr im Bauamte einzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern als auch die Ablehnung aller Angebote bleibt Vorbehalten. Riesa, den 28. Mai 1906. Der Rat der Stadt Riesa. Freitag, den 1. Juni 1906, nachmittags 3 Uhr wird die Grasnulzung des hiesigen Stadtparkes und der Gärten an der Jahna und am Poetenwege parzellenweise und gegen sofortige Barzahlung versteigert. Die näheren Bedingungen werden vorher bekannt gegeben. Die Ablehnung aller Angebote behalten wir uns vor. Sammelort: Festplatz im Stadtparke. Der Rat der Stadt Riesa, am 26. Mai 1906. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der Kommunikationsweg von Leutewitz nach Heyda wegen Aufbringung von Massen schütt vom 30. Mai bis 7. Juni dieses Jahres für den Fährverkehr gesperrt und letzterer in zwischen auf den Kommunikativ! sweg Heyda—Boritz verwiesen. Das unbefugte Befahren des gesperrten Weges wird nach § 366" des Reich'straf- gesetzbuches bestraft. Leute witz, am 28, Mai 1906. Der Gemeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Mai 1906. — Se. Majestät der König wohnte am Sonnabend 'vormittag der Besichtigung des 15. Infanterieregiments Nr. 181 auf dem Truppenübungsplätze in Zeithain bei. — Man bittet uns ums Ausnahme folgender Mittei lung: Eine nationale Feier im besten Sinne sollte die 25. Wiederkehr des? Jahrestages unseres Allg. Deutschen Schulvercins werden. Tie seit einigen Monaten schon begonnene Sammlung einer „Jubelspende", die dem Verein aus Anlaß dieses Ehrentckges zur Förderung seines! nationalen Kulturwerkes zur Verfügung gestellt werden soll, hat denn auch schon erfreuliche Beweise dafür erbracht, daß heute denn hoch das Bewußtsein deutschen Wesens und feines Wertes an vielen Stellen wach geworden ist, wo es lange schluMMerte. Aus allen Kreisen der Gesellschaft, aus'' allen Schichten der Bevölkerung haben sich Spender eingestellt; von Pri vaten und Körperschaften, von Gemeinden und Industrie gesellschaften sind Gaben eingcgjangen. Und doch ist die Mehrzahl von allen noch im Rückstand geblieben und hat aus der allmählich ''Loch ziemlich allgemein ge wordenen Erkenntnis^ von der Bedeutung nationaler Arbeit noch nicht die naheliegende Folgerung der per sönlichen Verpflichtung zu einer, wenn auch noch so be scheidenen praktischen Mitarbeit gezogen. Gewiß ist bei vielen bloße Lässigkeit der Grund ihres bisherigen Aus bleibens; aber die Frist für das Sammelwerk geht auf die Neige und es wird Häher Zeit für alle, die nick^ ganz dahinten bleiben wollen. Eile ist darum all die sen zu empfehlen, zumal auch hier doppelt gibt, wer schnell gibt. Beiträge iverden erbeten an den Schatzmei ster des SchNlvcreins, Herrn Bankherrn Sauvage (Ber lin W., Taubenstraße 15). Zur Vermittlung ist auch gern bereit der SchätzMeister der Ortsgruppe Riesa des Allg. deutschen Schulvereins, Herr Rech nung s in spektvr Thost. Auch die bescheidensten Spenden werden mit lebhaftem Tanke angenommen, sind doch gerade sie geeignet, Zeugnis dafür abzulegen, daß das Teutschbewußtsein allmählich wirklich unseren ganzen Volkskörper belebt. Arrauf alber kommt es noch mehr an als auf die freilich nicht dankbar genug zu begrü ßende und unentbehrliche, besondere Opferwilligkeit ein zelner nationaler Männer und Frauen, die Mehr als andere in der Lage sind, dieser Opserwilligkeit prak- tisclM Ausdruck zu geben. — Bei der'heute erfolgten Verpachtung der Kir sch e n n u tz u n g der Röderauer bahnfiskalischen Anpflan zung wurde ein Ertrag von 2895 Mark erzielt, gegen 2600 Mark im Vorjahre. — Ter angeblich geisteskranke Lederarbeiter Max Tittri ch hat ein überraschendes Geständnis ab gelegt. Anfang Mai bezichtigte er sich wie bekannt, der Täterschaft an zehn Morden. Turch Zusammenarbeiten der Dresdner und Berliner Behörden ist so viel Be lastungsmaterial herbeigeschafft worden, daß Tittrich zweier in Preußen, sowie zweier Tn Sachse«! verübten Morde nahezu überführt erscheint. AM 22. März 1900 wurde im Walde zwischen Zeuthen und Schmöckwitz die Schifferfrau Lina Graßnick aus Gosen ermordet. Am 9. September 1905 wurde die Portiersfrau Marie Schstrm aus Zeuthen im Hvfkammer-Forst unweit ihrer Woh nung durch 17 Stiche getötet, als sie von ihrer in Miers- dorf wohnenden Sch-vester heimkehrte. Ferner kommen zwei «n Sachsen begangene Morde in Betracht: Am 26. Mai 1899 würde bei Riesa die sechsjährige Hedwig Schön herr in bestialischer Weise nach einem Sittlichkeitsvcr- brechen ermordet, und am 17. Oktober siel 'die Privat« süpitz im Walde zwischen Gohrisch und Königstein einem Sittlichkeitsberbrechen zum Opfer. Turch verschiedene Verdachtsmomente kain die Tresdner Kriminalpolizei zu der Ueberzeugung, daß der Lederarbeiter Max Tittrich, der wiederholt in Irrenanstalten untergebracht war, der Mörder der Schjönherr und Opitz sein könne. Nachdem Tittrich schon in der WaldHeimer Anstalt seinen Mitge fangenen von Morden erzählt hatte, die er in Sachssen und 'Böhmen verübt haben wollte, bequemte er sich in Tresdcn zu einem umfangreichen Geständnis. Er sei oft, von unwiderstehlichenl Trange zu Gewalttaten und Sitt- lichskeitsverbrcchen getrieben, tagelang umhcrgeirrt, bis er endlich ein Opfer fand. Bei Berlin habe er 2 Frauen ermordet, in Böhmen fünf Morde verübt; auch die Frau Opitz und die .kleine Schjönherr seien unter seinen Hän den gestorben. Alle anderen könne er ertragen, die blutige Leiche des' kleinen Mädchens sehe er aber stets vor Augen, das sei ihnch fürchterlich. Und nun gab er eine ganz ausführliche Beschreibung der einzelnen Ver brechen zu Protokoll. Von großer Wichtigkeit für die weiteren Feststellungen wurden seine Angaben über den Verbleib verschiedener dabei geraubter Sachen. Lehr eingehend schilderte er die Ermordung der Frau Schurm und machte endlich auch Andeutungen über die am 12. August 1902 In der Jungfernheide ermordete 8jäh ige Elisabeth Baake und über den iin! Sommer 1894 im Grünewald erfolgte«« Lustmord an der Krankenpflegerin Helene Schveichel. Aus Veranlassung der sächsischen Be hörde«« war der Berliner Kriminalkommissar, der die Mordtat bei Zeuthen bearbeitet hatte, nach Tresdcn ent sandt worden. Als Tittrich vorgehalten wurde, daß er bei seinem früheren Geständnis über die Ermordung der Frau Schurm ausfallend genaue Einzelheiten, angc-
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