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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 23.03.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19190323029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1919032302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19190323
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1919032302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-23
- Monat1919-03
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cr. so z Ausgave Dresdner Neuefte Nachrikhten Sonntag» TI. WILL-II Ists-liest , Itsstss , P M U W satte-lang II a. siectellsbtth 111 n » 111 u- sw«-umwe- tmtsse »aus- M 15 Is. monqtlltt sachk. L f . u poskhezug m Deutschlands ) Die einst-MI- okonei tue use sitt Dresden nnd Vom-h M» me tin-nam- su H.. k· msetivaltiqe Netto-quelle Mit-. mlt quhuokltlnllt -—. Mr Listen- vder szlts its los-. text-ums as. eh lebet-volunqu und funkti umskes txttuktasuus nach sc geleaien Sä ca. Arie net-mit 22 - IH lke reife werden 5001« Eeuerunsäzulrslas rechnet. niesen von cuöwntts nur cgen owns ethlun. sm- qs Esset-einen in Midian-Heu Tagen und läses wird keine Gewähr übern-name . Auf sbe miXmd cltetlnsz von Anat-in durch den dann-rechte Jst Mantiss-H Pius-· fest-net an quomätthen Annahme-selten sow stlllsse Insetäensckpeditionen Im Ins und Null-Id nehmen unt-en nach untern Tarilläven an. Unabhängige Tageszeitung mit Handels- und Industrie-Zeitung Ists. A obs- .ssustr. Reue-iu;s WL U JACfo I «Z IU ,slluft:.Reue-."tk« . , l,dö« . . g « · » «Jll—cc-·itkktms-uqukm · »f · Redaktiou und Hauptgefchäftistelle FerUmmdstrcßs ( Fnufprechets VIII. lsssc, VIII l7lcs. Postichccktontp: Leipzig Nr. NOT Zeitumser M Messen Ist-, 4 sh- .snimE Neuen-- Musik Laus-saus- t. « « Z mit .Jlluitt. Ren-fu« , 2,Cs, Ich d. Auslandi in Maul-. sich-IT s«I,W. fiskqu sc I Die lcanzvssltlje Aaukriansncovaaanva J. .« Cpka Von unserm »Mit-abstie- - - stotternd-« 19. März In einem Pariser Briese des »Dann Grapllic« werden Aenszerungen einer hervorragenden franzö sischen Persönlichkeit wiedergegeben« die »mit der Stimmung des deutschen Volkes ausgezeichnet ver traut« sein soll. In diesen Mitteilungen wird ver sichert, dass die Deutschen ie den Frieden annehmen wurden, der ihnen Nährstosfe bringe; liber die weiteren Bedingungen würden sich die Deutschen nicht den Kva zerbrechen, weil sie ausgehungert seien. »Daily Graphie« ist nicht das einzige Lon doner Blatt, das aus Paris derartige aus dem franzssischensiuswärtigen Amte kom mende und auf Beeinflussung des engli schen Volkes gerichtete »Jnformctionen« erhält- Auch in der radikalen englischen Preise, wie «Daily News«, begegnet man diesen Aufkläruugsversuchen der französischen Regierungspropaganda, die sich mit ihrer Lenntnis des ~rnoralischen Zustandes in Deutschland« vor den Briten großtut und daran erinnert, dasz der Frcsnzose immer noch am besten die Taktik des ~Feindes der Zivilifation« erriet und varierte. Die radikalen Blätter Englands lassen die Belehrungen der Franzosen nicht uns-equi wortet. »Dann News« bringen Berichte aus Deutsch land, die wohl, in betreff des Ernährungszustandes, sehr den französischen Schilderungen gleichen, aber die englischen Vertchterstatter geben nicht zu, dasz die Mehrheit des deutschen Volkes einen Vergewaltis gungsfrieden. wie ihn Frankreich tatsächlich erstrebt, freiwillig annehmen werde. Man sträubt sich merk bar in Enaland gegen die sranzösische Propaganda und schiebt auch - die breitspnrigen Auseinanders sehnngen der Pariser Presse beiseite. Den fran dsslschen Rhein-Ufer-Annexionisten werden in London keine goldenen Brücken gebaut. Offen befehdct man sie nicht, aber nicht ein einziges britisches Blatt stiitzt die Pariser Rentralifierungs wünsche und alle ähnlichen maskierten Einver leibungsvläne des linken Rhein-Ums »Dann Mail« spricht von einer »Schleifung der lintsrheinischew Festungen und Beseitigung militärischer Macht«, da-’ mit ist das Odchstmaß der britischen Forderungen erreicht. Nicht ein einziges englisches Blatt ver öffentlichte die Kundaebunaen des französischen »National-Komitees«, dem leitende Staatsmänner» darunter Pichorn Barthou, Biviani, angehören. Das Komitee stellte die Forderung anf, daß das linke Rhein-Ufer neutralisiert werde und unter französi schen Einfluß käme. Eine Abordnnng begab sich zu Clemeneeau und wurde beglückwünscht. weil sie die Wahrheit erkannt babe«. Um in englischen Unterhauskreiscn nicht eine frageluftige Stimmung hervorzurusen, die gerade ietzt nerniieden werden muß, hält die Lonidvner Presse mit einer Beurteilung der französischen Annexrionistens Kampagne hinterm Berge. Die Zurückhaltung der englischen Presse geht so weit, daß sie ein von dem Pariser Auswärtigen Amte angefertigtes und in Lon don start verbreitetes Kartenbild des künftigen Deutschland nicht veröffentlichte Vor zwei Wochen kamen in London grbfzere Sendungen von Unsichtbiarten aus Paris an; die Karten sollten den »Bundesaenosffen« die Kenntnis der sksvdssischen »Friedensbedingungen« vermitteln. Auf diesen Karten sieht man das ganze linksrheinifche Gebt-et grün, während das um Danzig, Thom, Polen, Schlesien verkürzte Deutschland rosa gefärbt ist. Die meisten linksrheinischen Städte tragen französische Namen. Luxcmburg ist gleichfalls franzö sisch. Den dolländern werden Teile von Nordbrabant und Limburg abgenommen. Das Schönste ist« daß die Ansichtskarten den Titel »E) m p i ro P r e Haus« tragen. Der Erfolg dieser Reklame scheint in London eher negativ gewesen zu fein, denn nach glaubwiirs digen Gerichten wurden die Karten bald wieder aus dem Handel gezogen. Jnfolge »der »schlechten Laune« Albions, wie «Libre Parole-« vor einigen Tagen schrieb, ist ietzt eine gewkffe Schwächung der britifchen Fluge-Stimmung eingetreten. Man glaubt in Paris nicht mehr an ein Wiederaufleben der Deutschenhche knühEnglanid und siihlt sich nicht mehr so start wie r er .. . Ein versahpter englischer Jmperkalist v Wut-, 21. März. Der engiiiche Soziaiiit Hyndmaw dessen Abneigung gegen die Wiederher stellung der Jnternationaie bekannt ist, hat ietzt fein vor zwei Jahren geikhriedenes, doch von der Zensur ver hotenes Buch «A i i e n s E r wa eh e n« ericheinen lassen. Hnndman enipuppt sich in dem Buche ais ein wasch cchter Jmperiniiit, der sich bloß der Reklame halber den Namen »Sozialist« verliehen hat. Er gidt der eng. iiichen Regierung Ratschläge, wie sie sieh der i a na n i fchen Gefahr entledigen müsse. »Wind muß von icpaniiehein Einflusse deirelt werden«-. ruft er aus; aher er predigt nicht die Freiheit der Nation, iondern die Mühlichtein den iteißtgen Chineien allmählich der http tiichen Gedankenwelt zuzuführen-c Das Buch trägt eine icharte Spitze gegen Ja pa n, deshalb hielt es die Zeniur für geboten, während des Krieges den tonit iehr brauchbaren Deyer nnd »Soztaliiten« dyndman aus die Jtiedenszeitizit verirditen. scin ichdntien iit der Teti des Buches, in deni über das »Hu-gehende Bei tiich-Jndien« gesprochen wird. Weit davon ent fernt, die Befreiung Indiens gntguheiizem emviiedit Hundtnan das Rezept eines »Nicht-imsta- Selbstver waltungsrechts«, denn er geht von dein Standpunkt Jst-. daß inh die Inder nicht ieldit regte-en unen. . Makuz der Hauptstapelplatz für deutsche Lebensmittel HA. Manu, 22. März. Mig. Dral)tbertcht.) Malnz wird Hauptstapelplatz für ie Lebensmittel unter teilweiser Uebernaljme des Pollhafens und der Lagerhäufer durch die Vezatzungs chörden. Es find thdrthirungen für s Millionen Tageöpotttonen ge ro en. « Das Auslaner der Handelsfchiffe X Hamburg. R Mär-. Es laufen heute aus gab der Downs funf, nach dem Ftrtb of Foktb sieben amo cr. Gesicherte Hekmfahrt der deutschen Vesatzungen -4 Haus« 22. März. (Ptiv·-Tel.) Aus Paris- wird gemeldet: Die Wetgerung der deutschen Matrofenvetbände, die auszu liefernden Schiffe nach den aimewiesenen Häer zu bringen, falls man ihnen keine sichere Heim fahrt verbürge, veranlaßte eine Mitteiluan des lnterallllerten Schiffahrtgrates an den Admiral Wunin wonach das verlangte Ver sprechen gegeben werden foll· Keine Beimcånlungcis ver OftleesFältherel « Kicl,22. März. Das Stationskommando macht amtlich bekannt: Die B l o ck a d e ist dahin u m eändert, daß alle Einschränkungen der Fisch c r ei sur die deutschen Fischserfahrzeuge in der Ostsee aufgehoben worden sind- Der Vetmiller Bank-Jede ein endgültkgek Friede -i- Bern, 22. März. iP r i v.-T ei.) Das ~Jntei. iigenzblint« meidet ans Mailand: Aus Pariser Infor mationcn des ~Corriere della Sera« geht hervor, daß man in alliiertcn Kreisen der Meinung ist« baß der Präliminarsriede die Bedeutung eines end aüttiaen Friedensichinsses haben werde Zu dieser Ansicht hat die Erwägung beigettagcn, daß bei der großen Zahl von vcrtragichiießendrn Nationen nie Unterzeichnunn der Verträge wohl sechs Monate beanspruchen würde und daß es nicht angehe, die Welt stir ein weiteres halbes Jahr ohne den erschufen Frieden zu lassen. Deshalb wird der Patiier oder Vetiaillet Vor-triebe eine besondere Stellung in der Geichichte einnehmen.L Svfortige Aufnahme Deutfchkanvs in,ven Völker-bund X Berlin-, 22. März. Dem »New York Ferald vom Is. d. M· zuälge verlangten aus der New orker Kon- Erenz der uguo of Free nations Assocjutmn der slnwandemngskommissar Dr. Howe, Pros. vaett von der Universität Chikago sowie Dr. Ryan von der katholischen Universität in Washington, dass Deutschland sofort in den Völkctbund aus genommen werde und Sitz itn Anssühtmden Auss schuß erhalte. Die Mitarbeit der Neutralen X Paris, IS. März. Umtlich wird gemeldet: Die zweite Zufammeutuntt des Ausschusses iiir den Völker-bund fand am Freitaa um s Uhr im Dotei Grillon statt, um den Vertretern der neunu len Staaten die Mvalichtett Im aeben, ihre An sichten über den Völkerbundentwuri weiter zu ent wickeln. Die Geaenftände. die am Donnerstag nickt erörtert werden konnten, wurden nacheinander due-ig- Rsprochrw Am Schlusse der Sitzung dankte Lord vbert Erric, der den Vortitz iii rte, allen an wesenden Vertretern für ihre dem Ausschuß geleistete Mitarbeit und iünie hinzu, daß die Arbeiten des Aus schusses sehr gefördert worden ieien durch die von den verschiedenen neutraieu Staaten auzaeardeiteten Ent würte, die bei der endgültigen Fassung berücksichtift werden würden. Er glaube iaaen su können, de Friedendkonferenz hoffe. daß alle bei dieier Beratung vertretenen Staaten bald Mitalieder des Völker bunded werden würden. Beratung der politischen Frage in Paris X Antis. 22. Miit-. Amtlich wird gemeldet: Der Oberste Rat der Alliierten bat am Freitag nachmittakp von 8 bis 6 Uhr eine Sitzung abgehalten und si; unter verschiedenen Gesichtspunkten mit der p o i ni sche n F rq q e sowie mit dem Transvort der Trup pen des Generals Halle r natiz Polen besagt. Die nächste Sibunq findet am Sonna end um U Uhr stati. Allensteiu will Deutsch bleiben X Nilentteitnsz März. Magiftrat und Stadt u e r o r d ne te nahmen in der gestrigen ersten Sitzung der neugewählten Stadtvcrorvnetenveriammlung ein stimmig ohne Aussprache folgende E n t i ch l i e ß u n g an: »Die von Deutschen gegründete Stadt Allenltein, in deutichem Fleiß erblüht extm Vorort des itidltcheu Grmlandeg und Natur-ern s niemals unmittelbar hu Polen gehört hat, das zweimal zum Schuhe deutscher Kultur-, 1410 und tim, mit deutschem Blut getriiult wurde, durch deutsche Arbeit ietzt aus feinen Trümmern neu erstanden tlt, weilt die auf den Besiy des tüdltchen Oftpteußens und letne Abtrennung vom ttbrigen Deut schen Retch gerichteten unbefrttndeten Un «ivrtiche Botens zurück. Besteht in deren Er itillung eine B e r g e wa l t i g u n g der iait ausschließ lich deuticheu Umge bu na und den Untergang der deutschen Kultur in Ermland und Naturen un ihrer autliltivensen Wirtin-erst In dieser Not untre-r dem kulturellen nnd wirtschaftlichen Zulammenbruch gegenüberstehenden Bevölkerung ruicn wtr das V e r antwvrtunasneltibl der Reichsreuiernntn den Vruttertinn des deutitben Volkes und die Gerechtig trtt aller stiller der Welt an sum Schuhe untrer del-st- ! Die Vorgänge in Ungarn Die Entente sieht im Zufatnmenbruch der unga rifchen Nevublil, die, did zut- äußerften getrieben, sich dem Bolfchewismus verschrieben bat, eine Quiti tung für ihre bisher verfolgte Gewalivoiitik. Ein Einlenken, das in der gesamten Ententevolitik nun dringend notwendig fein dürfte, kommt für Ungarn, wie so viele entscheidende Schritte in diesem Kriege, zu spät. Ungarn ist dem Bolfchewidmns ausgelie fert· Hiermit ist Deutschland fast vollkommen von ’bolfchewistischen Mächien eingeschlossen, die offen und versteckt Anlsängerfchaft bei uns werben. wie unten folgende Telegramme beweisen. Noch ist tn Deutschland die Widerstandslraft gegen die boifchewistifche Gefahr groß, noch über-wiegt inj Deutschland die Erkenntnis, dasz ed trotz aller augen scheinlichen Vorteil-e siir und unmöglich ist« sum Bolfchecvismuö überzugehen, da er fiir und gleichbe deutend mit volltommenem wirtschaftlichem Selbst mord wäre. Für das industrielle Deutschland ift diese Gefahr ein-er wirtschaftlichen Selbstvernichtung viel größer als fiir die Agrarländer tiiuszland und Ungarn. Aber auch die größten inneren Ocmmungen können überwunden wenden, wenn nicht rechtzeitig eingelenkt wird von unsern Feinden. In ihren hän den liegt die Entscheidung, ob Europa vollkommen vom Volschewismus überflutet werden foll, oder ob ihm nun endlich durch eine Bernunflpolitit Halt ge boten wird. x Vudaoeft, 22. Mard· Die ungarlltndifche Sozialisteuoartei und der revolutionäre Regierungsrat oeriiffentiichcn einen A ufr uf an alle, in dem ed heißt: Das Proletariat Ungarug uahtn tnit dein heutigen Tage alle Macht in feine hand. Das Land kann oon der Gefahr des Zufatntnenbrnched unt durch Schaffting des Sogialidtnns nnd des Korn tun uidntns gerettet werden. Auch anseuoolitiftii fiel-i die ungarifche Neoolntion vor der vollen Katastrophe. In dieier Lage blieb der nugariichen Regierung ald einziges Mittel die Diktatnr des Proletariat-. Die entfcheidende Grundbedingung hierfiir ift ooiikotnntene Einheit des Proletariatd. Die Regierungggewait tibeu nimmt im Anftrage diefer Partei ein revolutio ntirer Regierungsrat. Die Macht. die Gefes gebung, die Exckntive nnd die richterliche Gewalt werden non der Diktatur der Arbeiter-, Bauer-u und Soldatenriite ausgeübt. Der revolutionäre Regierungs rat beginnt unoerziiglich feine Arbeit sur Verwirr lichung des Sozialisntng nnd Kommunismus Der Regierungsrat organisiert eine mächtige Prole tarierartnee, die die Diktatnr der Arbeiterschaft und Bauernfchaft gegenüber den nngarifcheu Jmoerim liften und Großgrnndbeiittern wie gegenüber den rmuiii nifchm Bittgaren und der tichcchifchen Vonrgeoifie pur Geltung bringt. Er erklärt feine volle S o iid a r i t tit mit der rnffifchen Sowietregiernng nnd bietet den Proletarier-I tiiuleaudd ein Waffenltiiudnis an. Er fordert die Arbeiterfchaft Englands, Frank reich-z, Italiens nnd Americas anf, nicht weiter den verruchten Feldzng ihrer intoerialiftifchen Regierungen gegen die nugarifche Ritterepudlik zu dulden. Die Arbeiter DentfchsOefterreichö nnd Deutichi landd fordert er auf. dem Veifoiel der ungarifchen Arbeiterschaft un folgen, mit Paris auch endgültig sn brechen und sich utit Moskau zu oerbindeu, die Mite rcpublik gn konstituieren und mit Waffen in der Hand den inwerialiftifchen Eroberern Trog zu bieten. Vormittags herrfchte in Bndaoeft vollkommene Ruhe nnd Ordnung. Die Straßen geigten ein lebhafted Treiben, da die meiften Betriebe feierten. Allenthalben sieht ntan Plakate ntit der Anffchrifu »Es lebe die Proletarierregiernng!« Andre Piakate forderten gnr Ordnung und Arbeit anf. Zablreiche Gefchiifte nnd fiinttliche Vankeu find gesperrt. Die Ordnung wird durch Militär nnd Volkswebr anfrechterltaltetu Der revolutionäre Reaiernugörat hatte int Lanie des Vormittags eine Verordnung er lassen« in der das Waffennerbot ausgesprochen nnd die Uebertretung diefer Verordnung mit fünfjähriger Zuchtbauöftrafe nnd 50000 Kr. Geldstrafe beitraft wird. Auch and zahlreichen Orten des Landes laufen- Telegratunte ein. nach denen iiberali größte Rude: und Ordnung berricht. Sonntag nachtuittag findet! eine groer öffentliche Verfanttnlnng der nngariichen fogialiftiichen Partei ftattsp Die Beraemamqunq Ungarn-i durch vie Talente X Wien, W. März. Die neue Vesavungs zon e in Un aa rn, deren Grenzlinie in der von Oberstleutnani Vix dem Grasen Karolvi überreichten Entente-Note im einzelnen bestimmt wird, bedeutet ein Vorschieben der Ailiierien insbesondere der ru mänischcn Trupven aus 280 Kilometer Länge um etwa 60 Kilometer- nach Westen. Es würde hierdurch ein Gebiet mit LVH Millionen Menschen v o n U nckF a r n iobqerissen und Ungarn in der Oanptsa e aus das Land zwischen Don an und The is und dem mittleren Theils-Tal beschränkt Die ote besagt weiter, daß der Nimmt-Z der unaarischen Truppen binter die Westqrenze er neuiralen Zone mit dem W. beriinnen und innerhalb höchstens 10 Tagen be endet ein musi. nach deren Verlaus die rumiinis sch e n T ruv v e n ibre Linien verschieben wollen. Das Kriequaieriai in der neutrasen Zone wird der unqarischen Neuiernna sur Versiiaunq gestellt. Eisenbahn und Kriegsmatertai müssen bis zur weiteren Entsebeidnna ans dem Piave verbleiben. Die biiraeriiebe Verwaiiniåa soll in der neutraien Zone unter Kontrolle der sii erten in der fand der unaarischen Reaiernnk bleiben. Die ungari Te Gen dqrmerte nnd Polise sollen die Ausrechter aituna der Deus-s sicher-. · » Gemeinwkrtfchaft 11l- Einen wichtigen teil in der Regelung der deuteln-· wirtschaf: bildet dte Sozialisieruna der Be « triebe. Drei Beweggritude können ibre Durchslidx rung veranlassen, die unter sich wieder in Begiedu stehen: Finausinteressen des Reiches, volkswirtschais liche Notzoendtgseiieu und Zweckutaszigleiteu, volltis Rücksicht-ein die in diesem Falle ideuiisch sind mit dek vermeinilichen Wahrung der Interessen der Arbeiter-s schati. Utn den lenteu Gefichtoouutt gleich vorweg sie nehmen: polititche Rücksichten sind wenig geeignet, di( Frage einer Sozialisterung ruhig und objektiv zu prüfen; fie müssen dazu silbern, die Bedürfnisse de Volkswirtschaft und die Finanginteressen des Reiche l)tutanzuseven. Tas; aber gerade der vorliegende Ge setzentiours über die Sozialsiierung aus politischen Gründen eingebracht ist« beweisen die Tatsachen gut Genüge: selbst wenn es die Regierung nicht zugestanden dilttr. Es ist wohl seiten vorgekommen, daß ein Gesetze entwurs von der ioeittrageuden Bedeutung einem Var latneni obne eingehende schristiiiiie Te gründu n A- genaue Unterlagen und Verechnungeu vorgelegt worden ist, wie es bei diesem der Fall ist. Auch der Umstand, daß die Sozialisterungstommissiou einen» «v o r t is u f i g e n« Bericht siber die Sogialisierung desi· Bergbaues vorgelegt dat, spricht dasitr, daß die Regt-«1 rung gedrängt oon politischen Gesichtspunkten -—« ohne gründliche Vorbereitung und Psiisung den Gesetz-» entwurs eingebracht bat. Die sachliche Beband « lung der ganzen Angelegenheit muß unter diese-I Umständen außerordentlich leiden, nnd der bisherig. Versaus der Verhandlungen in der Nationalversamme iung bestätigt durchaus untre Befürchtungen Die suchel litten Erwägungen werden aber leider noch weiter tu den Hintergrund gedrängt durch die Tatsache, dass dis« Sozialisterung eine politische Proäramm so rder u n g der Sozialdemokratie st. s bedarz wohl keines Beweises, daß die ganze Aktion der Regt-d seung hauptsächlich, wenn nicht ausschlixßlich unter deus Einfluß dieser politischen Partei-Programm isordernng zustande gekommen ist. Die wirtirlmsiltrszeiel lliotwendigkeiten und die Veditrsnisse unsrer Volkswirtqi schast werden schioer unter dieser Tatsache zu leide hnben. Nn r sie, sie allein durften bei diesem Gesetz entwurf nnd in dieser Zeit schwerster wirtschaftliche-· Depression den Ausschlag geben, denn sonst muß mid« einem derartigen Gesetz das Gegenteil erreicht werdens non dem. was der Gesetzgeber wollte. Und gucxrade auss sozialem Gebiet wird der schlimmste ürischia erfolgen. Daß der Mensch in den Mittelpunkt de Wirtschastslebens gestellt werde, ist eine Forderung, de feder sittlich Denkende beitreten wird. Die Stellung des Arbeiters wird natürlich durch sie wesentlich beein( sluset Die große Frage ist aber die: Bat die Arbeiter-« schalt seist und ftir die suiunft einen Vorteil vor( der Sozialisterungit ftft es richtig, dcß der Arbeiteq durch die Segialisierung nur gewinnen und nichts ve itercn rann? Diese Frage ist oon der andern nicht dra streunenx Welches werden die volkswirtzl lschriftlich-n Folgen der fSogialisieruuc gen und des Soglaiisternngsgeseseq Iseinf Fichren sie einen tddltchen Schlag gegen uner sVoilswtrtschasn wird die grosse Masse unsrey sVolses in das tiefste Elend gestürzt, und der Urbeiieq Nat gar nichts von sein-er sozialen Dchung die auf de sPapiere stehen wird· as s Es ist keineswegs notwendig, daß eine vertritt-s-1 ltige Sozialtfierung der su einer solchen reife Wirtsesmstsgwetge slir die Volkswirtschaft nngünfti Folgen baben must. Die Stellung desl Arbeiters wi sich aber auch in diese m Falle nicht wesentlich än Das Bewußtsein, daß der Arbeiter irn sozialisterte Betrieb nicht nieer zum Vorteil eines einzelnen ichs-is sondern tm Interesse der Gesamtheit sitt diese, mag tn seinen eigenen Augen und in der ganzen Oese schatt beben, aus die wichtigste klebettsbedinlzung - di Lo b tide e - wird die Soglalisierung n cht den diesen Arbeitern erbosften Einfluß haben. Der Sia wird nicht in der Lage sein, will er überhaupt wir ischasiltch arbeiten. bbhere als die üblichen Ldlm szu zahlen. Vielleicht erfordert das Gesamtinteresse ebe »das Gegenteils Das Reich will die Sozialisterung au «gu Ertragsgwecken benudem es will und mu »aus den sozialisterten Betrieben einen Gewinn beraus ’wtrtschaften. Dieser Gewinn darf aber durch eine d »- liebtge Belastung der Volkswirtschaft nicht eine gewiss Grenze überschreiten. Gerade bei der Kohle wit sich eine solche bitter rächen, denn sie kdnnte unter U « ständen unsrer Industrie aus dem Weltmarkte dg Konkurrenzfähigkeit nehmen. Die Folg» rungsen aus dieser Tatsache iiir die Fdde des Arbeits-( ladnes lassen steh leicht ziehen. Aus lese wird es auch«i ebne wesentlichen Einfluss sein. ob er Arbeitslohn mit einer gewissen Gewinnbeteiligung verbunde ist oder nicht, oon der bisher wenigstens noch nicht d Rede war. Auch sie wird aus das Endergbnis d Jabres l ob n e s nicht oon wesentlicher edeutmt sein bat aber den Nachteil, das sie dem Arbeiter e Risiko auferlegt. indem die Viuszablung eines teile - des Lohnes von einem unbestimmten in der Zutun liegenden Faktor abhängig gemacht with Am Mtls betont der Bericht der Sozialisterungsiommisilowdas di Entlohnung in dem sozialisterten Vergl-an M Leistungsfähigkeit zu eriolaen bade Das Wort Sozialisterung bedeutet ein pro gramtn Es besagt, daß eine Verftaatlichung us aus finanziellen Gründen. sondern in erst Linie aus wirtschastss und sogialvoliti schen erfolgt. plus die Praxis wird diese tatsach immerhin von Bedeutung sein. Tie Sozialisten-as i an sich durchaus keine neue Erfindung Das Nei und dte Bundesstaaien baben auch früher schon geei nete Zweige unsrer Volkswirtschast sYialtsterd J gebrauche hier absichtlich den susdru »ivsialiilet denn der Erwerbszweck aus diesen Unternehmuuge war nicht der ieitende Gedank., sondern die Rücksicht auf die Volkswirtschaft Diese gingen sa so weit. d · die einzelnen Bundesftaaten g. B. au Eisenbab strecken bauten« oon denen oon »vor-FULL
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