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Sächsische Volkszeitung : 22.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190311226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19031122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19031122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-22
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.11.1903
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Erscheint täglich nachm, mit Ausnahme der Soun««. Festtag». Bezugspreis r Vierteljahr!. 1 Mk. 80 Pf. (ohne Bestellgeld). Post-Bestellnummer 0888. Bei außerdeutschen Postanstalten laut Zeitungs-Preisliste. Einzelnummer 10 Pfennige. Ä66. Katholikenr Eiicilia. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit. vucfttlniclttrel. Kaution una Lercbättrsteller Presden, Pillnitzer Straße 43. Inserate werden die 6 gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 18 Pf. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rabatt. Redaktions-Sprechstunde: 11—1 Nhr. Fernsprecher: Amt l. Nr. 1860. Sonntag, den 22. November 1903. Protestanten: Eäcilic. Ä. Jahrgang. Für den Fall Dippold werden von der liberalen nnd sozialdemokratischen Presse ! die „Klerikalen" verantwortlich gemacht. Dieses Knnststück bat zuerst Herr A. Memminger fertig gebracht, der bekannte Banernbündler nnd Redakteur der zeutrumsfeindlichen : „N. Bayer. Landeszeitung" in Würzbnrg. Er und nach ihm die kirchenfeindlichen Blätter behaupten, „derZnchthänsler Dippold sei ein Opfer eines pervers veranlagten Paters" > und „die Grundlagen für die Dippold'schen Nichtswürdig- ! keiten seien durch einen seiner Lehrer (der Paters geschaffen , worden" — so das „Verl. Tagebl.". Auch Herr Pastor Klotz hat bei einem Familienabend des Eoang. Bundes am l l. November in Zwickau diesen > Vorwurf ausgesprochen. Wir entnehmen den Inhalt seiner Rede dem „Zwickaner Tageblatt" (Nr. 203), nach welchem er betreffs der Schule folgendes sagte: „Die katholische Kirche erstrebt die absolute Herrschaft über die Schule, sie ! nimmt dem Lehrer das, was ihm das Höchste ist, das Recht, die Kinderherzen mit Gott bekannt zu machen. (Was ist denn das höchste Recht des Geistlichen?) Sie ! will, daß nur (?> der Geistliche das Recht habe, Religions unterricht zu erteilen. Ich sage es im Sinne mindestens aller evangelischer Geistlicher unserer Stadt. Wir wollen j ein solches Geschenk nicht! Die Schule ist mündig und braucht uns nicht. (!!) Dippold, der es fertig brachte, einen blühenden Knaben zu Lode zu gnälen, ist in einem katholischen Priesterseminar l!) zu widernatürlicher Unzucht verleitet worden!" Angesichts dieser ausgesprochenen Beschuldigung ist es unsere Pflicht, auf die Sache näher einzngehen. Dippold besuchte zuerst das Ghinuasinin zu Bamberg I und ging dann als Oberseknndaner 1307 zum Gpmnasinm ! in Münnerstadt über, wo damals unter dem verstorbenen Direktor allerhand zweifelhafte Elemente ausgenommen ! wurden. Neben dem Gymnasium besteht ein von Ordens- ! leuten geleitetes Konvikt, worin etwa 50—7>7» Gymnasiasten des 220—27,0 Schüler zählenden Gymnasiums wohnen. ! In diesem vom Gymnasium gänzlich getrennten Konvikt war ein D. Sanctos Metzger, der sich in zwei Fällen per verser Manipulationen schuldig gemacht hat und später ' nach Amerika entsloh. Dieser unglückliche Metzger, den die kirchenfeindlichc Presse für die Vergehen Dippolds verant wortlich macht, hat mit Dippold nie das geringste zu tun gehabt. Dippold wohnte in der Stadt nnd war nie Kon- viktorist. In einer offiziellen Berichtigung stellte der Rektor des Gymnasiums Dr. Zipperer, ausdrücklich fest: „Mit j D. Sanctos ist Dippold in keine Berührung gekommen." Zwar erhielt Dippold, wieviele andere ärmere Studierende der Stadt, öfters freien Mittagstisch im Konvikt, aber auch hierbei kam er mit U. Sanctos nie in Berührung. Dippold ! war gründlich verdorben längst bevor er nach Münnerstadt kan»; hier wie in Bamberg hatte er den Ruf eines frechen und faulen Schülers. Bezeichnend ist, was der weltliche Rektor I)r. Zipperer von: König!. Gymnasium in Mimner- ! stadt über ihn schriftlich erklärte: „Durch erst in diesem Jahre (1003) von den ersten Hauslenten Dippolds ab ! gegebene Anssagen steht fest, daß D. schon im ersten Jahre seines hiesigen Aufenthaltes (also 1307) Taten beging, die ihn: im Falle der Entdeckung die Demmission eingetragen hätten, sowie daß er seinen jüngeren Bruder in einer Weise mißhandelte, die einigermaßen an die Behandlung der Brüder Koch erinnert." Das klingt ganz anders, als Herr Pastor Klotz be hanptete. Sein Stand verpflichtete ihn, vorher eine Sache zu studieren, bevor er ein grundloses und liebloses Urteil fälle. Herr Pastor Klotz muß doch irgendwelche Belesenheit haben, wenn er über Syllabns, Unbefleckte Empfängnis, Ultramontanismns sprechen will. Er soll sich auch erst über die Begründung einer Anklage klar werden, bevor er sie ausspricht. Er macht den Verbrecher Dippold znm Alumnus eines Priesterseminars, obgleich dieser mit einem solchen nicht das geringste zu tun hatte; am Ende wird er gar noch Kaplan. Wir werden demnächst nochmals Gelegenheit nehmen, ans die Rede des Herrn Pastor Klotz zurückzukommen, die er in Zwickau am 11. d. M. gehalten hat. Veranlassung dazu gibt uns eine sogenannte Berichtigung, die er uns ! .zusandte, welche jedoch nichts weniger als eine solche ist. Ans Mangel an Platz muß sich der Einsender nochmals gedulden. Wenn wir einmal ans eine solche Angelegenheit eingehen, so Pflegen »vir den Stier kräftig bei den Hörnern zu Packe». In «Lachsen muß man alles gründlich anfange», sonst hat man die geschlagenen Gegner fortgesetzt im Rücken. So haben »vir es auch mit dem Fall Dippold gemacht; ! dem Herrn Pastor Klotz ist der einzige Ausweg übrig ge blieben. entweder zu widerrufen, was er behauptet, oder im „Zwickauer Tageblatt" zu berichtigen, dcch er das Be- hanptete nicht gesagt habe. Jin zweiten Falle nehmen auch wir gern zur Steuer der Wahrheit zur Kenntnis, er habe nicht behauptet, daß der Verbrecher Dippold in einen» kath. Priesterseminar zu widernatürlicher Unzucht verleitet worden sei. Politische Rundschau. Deutschland. — Die Ergebnisse der preußischen Landtagstvahlcn liegen noch nicht abgeschlossen vor. Zur Stnnde ist be kannt, daß das Zentrum im allgemeinen gut abgeschlossen hat. Es hat zwar den Wahlkreis Konitz-Tnchel-Schlochan gegen die konservativ-nationalliberalen Kompromißkandidaten nicht erobern könne:», es hat das Mandat von Bentheim- Lingen an den freikonservativen Kandidaten verloren, dafür aber wurden diese Verluste reichlich durch die Eroberung des rheinischen Wahlkreises N e n w i e d - G e l s e n k i r ch e n (Amts richter Kneer» und den behaupteten Wahlkreis Pleß- Rybnik »nieder ausgeglichen. Der Sieg in» ersteren war durch ein Kompromiß mit den Konservativen möglich ge worden, nnd der letztere wnrde dadurch gerettet, daß das Zentrum den Konservativen durch Kompromiß das dritte Mandat überließ. Tie radikalpolnische Partei hatte be kanntlich mit dem Zentrum ein Kompromiß eingehen »vollen. Letzteres lehnte ab, nnd so übte jene Stimmenthaltnng. — Weitere definitive Ergebnisse über die Zeiitrnmsmandate liegen folgende vor: Köln (Stadt). Fuchs und Trimborn. — Köln c Lmid)-Berg- Hciin-Enskicchen. Mooren, Decker, Breuer. — BraunSberg-Heils- berg. Or. Titirich und Krevs. — Münster- Lc-ppelinann nnd Schmedding. — Schleiden-Malmcdy. Prinz Arenöerg und am Zehnhoff. — Hechingen-Sicpnoringen. Bnnuller und Hodler. — Neuß-Grevenbroich. Morr und Gros v. Spee. — Neurode-Glatz- Habelschwerdt. Juslizrar Porscki, Hartmaim nnd Geisler. — Slriegan-Schweidnitz. Hoheisel. — Kreuzburg-Rosenberg. Gros Gustav Bollestren». — Groß-Strchlitz-Lublinitz. Gros Strachwitz- Berkhelsdorf und Glowotzki. — Olpe-Meschede, von Dellen- — Lndinghonsen-Bcckuin-Worendorf. Weslcrnschnlte nnd Amtsgerichts- rot Willebrondt. — Lippstadt-Arnsbery-Brilon. AinlsgerichtSrat Schwarze nnd Dinsloge. — Warburg-Hörter. Landgerichtsrat Alliers nnd Schinidl. — Ahans-Steiusurt. Herold. — Mnnster- Eoesscld. Gutsbesitzer Lepelmnuu und Laudcsrat Adolf Schiuedding. — Wiedenbrnck-Paderborn-Bnren. Sandra! v. Sovigny und Human». — Borken-Recklinghansen. Or. Oslrop und Bergmann Brust. — Limburg. Eahensly. — Wcsterbnrg-Unterlvcsterivaldkreis. Or. Dahlem. — Eleve. Or. Heveling. — Adenau. Mareonr. — Dann- Prnm-Bittbnrg. Broekmann und Wallenborn. — München-Glad bach. Professor Or. Hitze nnd Steuerinspektor Mies. — Wittlich- Bernkastel. Jaegen und v. Wolfs-Metternich. — Kosel-Leobschütz. Bvlik, Gorke und Klose. — Gleilvitz. Or. Heisig. — Oppeln (Stadt nnd Lands. Vogt und Nadbyl. — Heiligenstadt-Worbis. v. Strom beck und Tourneau. — Meppen-Hümmling-Aschcndorf. Landgerichts rat von Hagen. — Mühlheim-Wipperfürth. Becker, Geyer und de Witt. — Trier (Stadt nnd Lands. Roeren und Dasbach. — Bonn- Nheinbach. Professor Or. Felix Hanplmann nnd Professor Or. Fatz- bender. — Gelsenkirchen-Nenivied. Amtsrichter Kneer in München- Gladbach. — An» 20. d. M. fand im Rcichspvstamle beim Staats sekretär Kraetkc eine Konferenz von Vertretern der Handels kammern statt zur Erörterung einiger Fragen des Post- uud Lelegraphenwesens. Geheimrat Koehler berichtete u. a. über den unlanteren Wettbewerb im überseeischen Kabelverkehr und führte hierbei als Beispiel die Benutzniig von Deckadressen von Hamburg über Brest an. Staats sekretär legte der deutschen Kansmauuschaft ans Herz, deutsche Einrichtungen zu beuutzeu nud zu unterstützen. Der Staats sekretär verwies auf die englische Kaufmannschaft, die ihre Postsachen mit englischen Schiffen expediere, trotzdem deutsche Schiffe schneller gingen. — Die Kanäle nnd Schiffahrts-Abgaben. Der Hau» burger Senat will die Kosten für die projektierte Korrektur der Unter-Elbe durch Schisfahrts Abgaben decken. Auf der Weser sollen Schiffahrts-Abgaben durch den Bremer Senat beschlossen sein. Dagegen richtet sich die Berliner Kauf mannschaft. In der letzten Sitzung der Aelteüen sprach mal» die Meinung ans, daß dieser Plan, der angeblich auch schon von der Regierung erörtert werde, eine so empfind liche Schädigung der Interessen von Handel, Industrie und Schiffahrt darstellen würde, daß er eine drohende Gefahr für die allgemeinen »virtscliastlichen Interessen Deutschlands sei- Die Aeltesten beschlossen daher, den denlschen Handels- tag zu ersuchen, die Angelegenheit so schnell als möglich eingehend zu beraten und zu behandeln. — Das seitens der verbündeten Regierungen ins Auge gefaßte Militärpensionsgesch begründet die Erhöhung der Pensionen der Offiziere mit den „besonderen militäri schen Interessen", nach denen es notwendig sei, die Pen- sioniernng der Offiziere nach wesentlich anderen (Grundsätzen vorznnehmen, als die der Beamten. Tatsächlich werden zahlreiche jüngere Offiziere pensioniert und beziehen nach dem alten Pensionsgesetz kein Rnhegehalt, das ihnen ein „standesgemäßeö Auskommen" sichert. Ans welchem Grunde aber erfolgen denn diese zahlreichen Pensionierungen? Doch nur deshalb, »veil entweder die davon Betroffenen sich nicht tadellos geführt oder »veil sie sich als unfähig er wiesen haben, den an sie gestellten dienstliche»» Anforde- rimgen genüge zu leisten. Wenn ein Beamter ans gleichen Gründen pensioniert wird, dann hat er die Folgen seiner schlechten Führung oder seiner Unfähigkeit allein zu tragen; mit welchem Rechte will man den pensionierten Offizieren eine solche Ansnnhuiestellnng enlränmen? ES kommt beim Beamtenstande häufig vor, daß junge nnd tüchtige Kräfte sich im Dienste aufreiben nnd frühzeitiger Pensionierung verfallen, aber es hat noch niemand daran gedacht, solchen Verhältnissen durch Erhöhung der Peusionssätze Rechnung zu tragen. Der zeitig arbeitsunfähig gewordene Beamte hat sich eben mit dem gesetzmäßigen Rnhegehalt zu be gnügen, obwohl er bei weitem schlimmer daran ist, als der jüngere und noch völlig rüstige Offizier, der nur ans Gründen „besonderen militärischen Interesses" pensioniert wird. Eine andere Frage ist allerdings die, ob dieses „militärische Interesse" wirklich so groß ist, daß ein kern gesunder Offizier nicht mehr fortdienen darf, wenn ein im Dienstalter jüngerer vor ihm befördert wird. Der Beamte hat vor den» <>.">. Lebensjahr nur dann Ansprnch auf Pen sionierung, wenn seine dauernde Tieustunfähigkeit ärztlich bestätigt ist; er ist dann in der Regel auch für jeden andern Beruf unbrauchbar. Dem Offizier, der sehr oft in voller körperlicher Rüstigkeit ii» den Genus; des ge setzmäßigen Ruhegehaltes tritt, stehen uicht nur eine An zahl besonders für ihn vorbehaltener Stellen, solider» auch „Konneriouen" zu Gebote, die ihm vor dem wegen In validität vorzeitig pensionierten Beamten eine»» großen Vor sprung gewähren. Dem Offizier wird die Militärpeusion neben einem Gehalt im Zivildienst bis zu -1000 Mk. nn- verkürzt weitergewährt und dabei setzt sein pensionsfähiges Tienstalter schon mit dem 13. Jahre, beim Beamten erst mit dem 2l. Jahre ein. Der Offizier ist also schon jetzt dem Beamte»» gegenüber bedeutend im Vorteil und eine weitere einseitige Erhöhung der Offizierspensionen würde ^ sich dcshalb umsoweniger rechtfertigen lassen, als ja be kanntlich die Pensionsverhältuisse der mittleren und kleinere»» Beamteiischaft bei »Veiten» dringlicher der Ausbesserung be dürfen. Glaubt die Regierung auf eine Erhöhung und j anderlveilige Bemessung der Militärpeusionen wirklich nicht ! verzichten zu könne»», daun müßte sie znm Allermindesten gleichzeitig dem Reichstage bestimmte Antüudiginigen machen über eine in absehbarer Zeit ebenfalls vorznnehmende Acnderung der Beamtenpensionen. — So viel ist jedenfalls sicher, daß eine Neuregelung der Osfizierspensiouen nur Hand in Hand erfolgen darf mit einer Erhöhung der Jn- validenpensionen und zwar init rückwirkender Kraft nicht bloß der Kriegs-, sondern auch der Friedensinvalideu. Die Negierung will dem Vernehmen nach eine solche rückwirkende Kraft nur de»» Kriegsinvalidei» und denjenigen Friedens- iuvaliden gewähren, die infolge von Tienstbeschädignngen verstümmelt worden sind. Eine solche Bestimmung würde aber zweifellos in weiten Kreisen Verstimmung und Er bitterung Hervorrufen, auch wäre eine solche Ansnahme- stellnng uicht zu rechtfertigen. Der Reichstag wird bei Be- : ratnng des Militärpensionsgesetzes sein Bestreben in erster ! Linie dahin richten müssen, einen Ansgleich der hier im Widerstreit liegenden Interesse»» zu finden. — Wegen Majestätsbcleidigniig ist eine der letzte»» Nummern der liberalen „Rheinisch Westfälischen Zeitung" mit Beschlag belegt worden. Das Blatt hatte ans der englischen Wochenschrift „Trnth" eilten Artikel entnommen, welcher eine Unterredung mit Mommsen über den deutschen Kaiser enthielt. — Der Kaiserliche Gouverneur in Windhuk meldet unterm 20. d. M.: Die Station Warmbad wurde bis zun» Eintreffen des Haiiptmanns v. Koppy aus Keetmanshoop durch die Besatzung und durch Kriegsfreiwillige unter dem ehemaligen Leutnant v. Busche verteidigt. Weitere Verlnste ! sind nicht entstanden. Die Gefahr ist vorüber, der Feind unter dem neuen Kapitän in südwestlicher Richtung ans- gcwichen. Leutnant Jobst und Sergeant Snay sind im offenen Gefecht gefallen bei dem Versuch, den Kapitän derBondel zwarts zu verhaften. Der Kapitän wurde gleichfalls getötet. Oesterreich-Ungarn. — In» östrrrrichischen Parlaincnt kam es wegen der ungarischen Abtrenmnigsgelüste zu scharfen Auseinander setzungen. Wie zn erwarten war, stellten sich die Tschechen ans magyarische Seite, um dieselben Forderungen stellen zn könne»». Auf deutscher Seite war man jedoch ziemlich einig gegen alle solche Bestrebungen. Jedenfalls würden die Deutschen uicht mehr gewillt sein, die hauptsächlichsten finanziellen Opfer für die Armee zn bringen, sobald Separation in derselben eintrete. — Ministerpräsident Körber autwortete dann in scharfer Rede ans die bekannten Ausfälle Tiszas gegen Oesterreich, Körber und das öster reichische Parlament. Er erklärte, die Ausgleichs-Gesetze bildeten ein nuübersteigbares Hindernis gegen alle Be strebungen, die österreichischen Rechte zn schmälern. Er werde das österreichische Parlament gegenüber dem ungari schen Reichstag zn verteidigen wissen. Und fuhr fort: „Daß »vir nns das Recht, unser Recht zu reklamiere», streitig machen lassen, daß »vir überhaupt ein österreichisches Recht prcisgeben — niemals!" (Kegen die nngarischen Trenmnigs- gelüste äußerte er scharf: „Wenn, was Gott verhüten möge, das Wort „fremd" (das Tisza gegen Oesterreich gebraucht hattet jemals innerhalb dieser Monarchie zur Geltung käme, K'ird daran zn erinnern sein, daß der Herr ungarische Ministerpräsident der Erste war, der es gesprochen hat." Italien. — Wie ans Rom gemeldet wird, hat der Jude Nathan seine Demission als Großmeister der italienischen
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