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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190712032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19071203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19071203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-03
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durch di» P«st de»age» der«», tret tu« H«n» - durch voftn ft« ia» H b« »»oirna ft, der D AM DrrSde» Nr. 809. Dienstag, den 3. Dezember 19V7 Nr. 28l. . 23. edube, alten. 8MP«it, i. geSeft. i« »N, Q8t ting !r. Ik. W vrm (5177 L», kst! Leistung« L88»^« (2927 »ltn», rtts, seinen reinen Bergeshöhen, zu denen er nach schwerem, lei denschaftlichen Tun als Menschenverächter zurückkehrt. Die Musik, die d'Albert zu diesem Buche geschrieben hat, durfte sich schon wegen der Länge des Textes und der mitunter recht prosaischen Alltagewendungen seiner Dik tion, nicht in den Bahnen der „unendlichen Melodie" be wegen, wie wir sie seit Wagner im Musikdrama kennen. Im Bestreben, für sein Werk einen neuen, eigenartigen Stil zu schaffen, verlegt d'Albert den musikalischen Schwer punkt des Werkes fast ausschließlich in das Orchester, wäh rend die Singstimmen sich in einem eigentümlichen Par lando bewegen, welches ein Mittelding zwischen dem Secco- Rezitativ alter Art und dem Wagnerschen Sprechgesang zu sein scheint. Bei aller Hochachtung vor dem großen Wollen des Komponisten ist nicht abzuleugnen, daß diese Art der Behandlung der Solostimmen zwar eine klare und deut liche Deklamation ermöglicht, aber doch dem musikalischen Bedürfnis der Sänger und der Hörer nicht genug Rech nung trägt, sondern beide Teile mitunter ermüdet. Seien wir ganz ehrlich: eine Sängerin wie Frau Krull kann auch beim besten Willen nicht in einer Rolle voll aufgehen, die ihr in den ersten beiden Akten kaum einmal Gelegen heit bietet, sich ihres natürlichen Empfindungs-Ausdrucks- mittels, des Gesanges, ausgiebig zu bedienen, sondern sie zwingt, in einem melodielosen Parlando sich zu bewegen, in dem sie weit eher die Aufgabe einer Schauspielerin als die einer Sängerin zu erfüllen hat. Die übrigen Haupt partien sind etwas bester mit einigermaßen gesanglichen Stellen ausgestattet. Aber der Schwerpunkt liegt doch, wie schon gesagt, im Orchester. Hier blüht Erfindung und Klangschönheit, hier zeigt der Komponist ebensoviel dra matische Wucht wie Sinn für ländliche Tonmalerei. Dem Orchester zu lauschen, ist das Lohnendste bei der ganzen Sache für den Musiker, der, was die Singstimme anlangi, nur im dritten Akte etwas Ausbeute findet. Die Frage, ob dieser musikdramatische Stil, wie ihn d'Albert in „Tief land" mit großem Scharfsinn und eiserner Folgerichtig keit geschaffen hat, eine Zukunft habe, ist müßig. Es muß uns genügen, daß das Werk eine Gegenwart hat. Und dieser letzteren konnte es nur teilhastig werden, weil die (4879 agt, ist rS gewaschen, c. Garantie, nv et nicht -x Maschine Kea gratis, »eksva. Die Ditünlsprache al» Aahrjeichea »er Staatreiaheit. Ein Römer würve niemals begriffen haben, daß es möglich sein könne, daß römische Staatsbürger, Cives Ro- jmass, Wissenschaft aat Maßk. „Tiefland." Mufikdrama von Eugen d Albert. (Erstaufführung im König!. Opernhaus am 30 November ) Eugen d'Albert ist einer von den wenigen be gnadeten Künstlern, die nicht nur in der Wiedergabe frem der Werke Meister sind, sondern auch den Lorbeer des Schaffenden ernten dürfen. Was er als Klavierspieler be deutet, das weiß die ganze Musikwelt seit Jahren. Aber ihm ward auch die Gabe eignen künstlerischen Gestaltens in reichem Maße zuteil, und wenn er auf diesem Gebiete vielleicht bisher zu seinem Schmerze noch nicht die ihm ge bührende laute Anerkennung gefunden hat, so liegt das großenteils daran, daß die Mitwelt heute wie von jeher die ausübenden Künstler rauschender feiert als die schaf fenden und über dem Pianisten d'Albert den Kompo nisten gleichen Namens zu übersehen liebt. Aber seine Bedeutung als Tonsetzer wird schon dadurch in Helles Licht gerückt, daß es d'Albert war, der uns in seiner „Abreise" das erste moderne musikalische Lustspiel schenkte, das sei nen Namen in ferne Zeiten tragen wird. Das am Sonnabend in Dresden erstmalig aufge führte Musikdrama „Tiefland" hat schon an mehreren andern Bühnen seine Wirksamkeit erprobt und ist z. B. in Hamburg Repertoirstück geworden. Auch die hiesige erste Aufführung brachte dem Werke einen Erfolg, der stark und durchschlagend war und ebensowohl dem Werke selbst als der ganz hervorragend schönen Wiedergabe galt. Die Handlung, die im Pyrenäengebiete spielt, ist sehr einfach. (Rudolf Lothar hat sie nach A. Guimera zu einem aus Vorspiel und zwei Akten bestehenden, trotz man cher Längen recht lobenswerten Textbuche gestaltet.) Ein auf einsamer Hochalpe lebender Hirt namens Pedro lernt, von einem verkommenen und bösartigen Herrn in das Tal gerufen und mit einem Mädchen namens Martha ver mählt, die sich unter hartem Zwange einst dem Herrn hin gegeben, des Lebens Leid und Schuld kennen, wird zum Rächer von Marthas Ehre und nimmt sie aus dem dump figen, von Schlechtigkeit erfüllten Tieflande mit hinauf zu Deitsse Ereignisse. Die Ratifikationsurkunden zu dem deutsch-nieder- I ländischen Unfallversicherungsvertrag sind im Auswärti gen Amt in Berlin ausgetauscht worden. Das preußische Abgeordnetenhaus verwies die Polenvorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern. Der „Temps" äußert sich außerordentlich sympathisch über die Marokkorede des Fürsten Bülow. Der Antimodernist, Pater Frühwirth, der neue päpstliche Nunzius für Bayern, wurde gestern in Rom zum Bischof geweiht. Der Prozeß wegen des Spandauer Eisenbahn unglücks endete Sonnabend mit der Verurteilung des Di rektors Wetzel zu sechs Monaten und des Weichenstellers Vermum zu einem Monat Gefängnis. Der amerikanische Kriegssekretär Taft ist in Mos kau eingetroffen. In Petersburg ist die Polizei einer neuen revolutio nären Organisation auf die Spur gekommen. In der Duma kam es durch einen Vorstoß des Ka detten Roditschew gegen den Ministerpräsidenten zu stür mischen Szenen. An der algerisch-marokkanischenGrenze hat ein neuer Zusammenstoß mit Marokkanern stattgefunden, bei dem die Franzosen Sieger blieben. IM ch- §8' St-d«ktt»»»ichl«tz r -k Uh» tzMtt»««. Sprechstunde der Redaktion r SU Uh» Nnch«Ut«M». Auschristen in redaktionellen Angelegenheiten find nicht an den -tiLakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. Itit 1«z 1 t M äie stgs. Rmtrdanpnnaitttrcdaflen vkeräeit llllrtaät u. kenrtaäl, stgi. Rmirgertcdl vrercktst, lllissvvi«»» Zupenntenäentur vreräen U, äie figl. Forstrenlämlet Diesen, Moritrburg «e He Seael,««», Qnde»««. r^ttvUr. vodMr. weanweMr. ICnenM. emittr. ceidiltt-veeitte mxi eor,r»«,a«. stzlKLtfvRt'OrgAU uvä LdllLl AirElgrl iül b!L5e«itr, torchvitr. kochivilr, üleirrer stirrch, öüklau, öie cözzmtrgrmrinckeu. vferäeN-8ttkzeil ÜEN-NWU. Telegramm - Rdreffr Eldganpreffe vlasewi- mani, sich in politischen Versammlungen einer anderen Sprache als der römisch-lateinischen bedienten. Nicht zum wenigsten scheiterte die Staatsgründung der Ostgoten in Italien an dem Nebeneinander der Sprachen, welches die an Zahl geringeren Sieger den weit zahlreicheren Besiegten gegenüber, nicht zu beseitigen vermochten. Selbst die schnelle Verschmelzung der Langobarden mit den Romanen und die schnelle Aüftz^e ihrer germanischen Sprache ist ne ben anderen Ursachen in dem Nichtdurchsetzen ihrer lango- barditschen Sprache und in dem Dulden der romanischen Sprache mit begründet. Hier aber sprachen noch weitere Momente mit, vor allem die geringe Zahl der Sieger mitten unter weit gas reicheren Unterlegenen und die überlegene Kultur des kai serlichen Rom, aus welche die urwüchsigen und unkultivier ten Germanen stießen. Heule liegen im Deutschen Reiche die sprachlichen Ver hältnisse gerade umgekehrt. Die gewaltige >Masse des Deut schen Reiches, darunter — abgesehen von den wenigen wen dischen Untertanen Sachsens — die Bevölkerung aller au ßerpreußischen Bundesstaaten, ist kerndeutsch und nur an den Rändern, im Norden, im Osten und im Südwesten be finden sich fremdsprachliche Elemente: Franzosen in Elsaß- Lothringen, Dänen ist Nordschleswig, Polen in Posen, Westpreußen und Schlesien, ebenfalls im Nordosten die Li tauer. Alle diese, außer den Litauern, sind dem Deutschen Reich, dem Deutschtum feindselig gesinnt, vor allen die Po len, welche direkt staatsfeindliche Bestrebungen erkennen lassen Wenn nun zur Abwehr politischer Umtriebe der Ent wurf des Reichsveremsgesetzes für politische Versammlun gen die Anwendung der deutschen Sprache ausschließlich vorschreibt, so ist diese Forderung eigentlich so selbstver ständlich, daß sie bei jedem national gesinnten Deutschen kaum einer Erörterung —Daß den Polen anderer seits eine solche Schranke ihrer Redefreiheit sehr wenig be- hagt, ist nur zu begreiflich! — Das allerdings traurige, aber selbstverschuldete Schicksal Polens hat in den Polen einen Eharakterzug entwickelt, welcher zwar verständlich, aber höchst unsympathisch ist. Das ist das Geheimbund wesen, das beständige politische Konspirieren — eine wahre Verschwörungssucht. Die Hartnäckigkeit, mit der sie trotz aller Mißerfolge an ihrer Idee der Wiederherstellung Po lens festhalten, würde ohne diese unleidliche Zugabe bei nahe rührend wirken! — Was ihnen an diesem Gesetz am meisten zuwider ist, das ist viel weniger die Sprache an sich als die dadurch bewirkte Ausschließung der bei ihnen zur zweiten Natur gewordenen Heimlichtuerei. Denn sie wißen, daß eine Überwachung durch die nur selten polnisch sprechenden Polizeiorgane ungemein er schwert, zum Teil sogar das ganze Vereinsgesetz dadurch in seiner Wirkung aufgehoben werden würde, wenn die pol nische Sprache gestattet wäre. Wenn es sich um politische Versammlungen und Verhandlungen handelt, so muß das gesamte deütschredende Volk, also die überwiegende natio nale Mehrheit, die nicht polnisch versteht, wenigstens die Möglichkeit haben, den Verhandlungen zu folgen und öv. mit eingreifen zu können. — Wenn sich also die Polen sträuben und über Vergewaltigung schreien, als wolle man ihnen ihre Muttersprache nehmen, so geschieht es, weil sie recht gut wissen, daß ihren staatsfeindlichen Bestrebungen damit die Spitze abgebrochen wird. Was sie gegen DeuHch- land Vorbringen, das würden sie überhaupt nicht zu äußern wagen, wenn sie sich der deutschen Sprache bedienen müßen. Durch dLeisen Paragraphen würde daher nicht allein sehr viel töricht chauvinistisches Gerede, sondern auch sehr viel Verhetzüng der unverständigen polnischen Volksklaße fort fallen. Sckon das Würde ein großer Nutzen sein und zum . friedlichen Ausgleich nicht unwesentlich beitragen. — Daß die Polen ihre Sprache lieben — obwohl in den besseren Kreisen wohl nirgends so viel französisch gesprochen wird, wie in den polnischen — niinmt ihnen kein Mensch übel. Niemand will ihnen ihre Muttersprache rauben, wie sie glauben machen möchten. Im Leben, im Handel und Wan del, in ihrer Literatur und Kunst denkt kein Mensch da ran, sie am Gebrauch zu hindern. Es handelt sich lediglich — t ' . j Opernsänger in Wagners strenger Schule dazu erzogen worden sind, dem darstellerischen Teile ihrer Leistung ihr Hauptaugenmerk zuzuwenden. Wie die Herren Bur- rian (Pedro) und Perron (Sebastiano) die von ihnen vertretenen Figuren vollblütig und lebenskräftig auf die Beine stellten, das war in der Tat ehrlichster Bewunderung würdig. Und noch bewundernswerter war es fast, daß es ihnen, besonders Herrn Burrian, gelang, auch in der spröden, spärlich fließenden Melodik noch gewiße Stellen mit höchster Schönheit herauszubringen. Sehr anmutig gab Frl. Keldorfer das Unglückskind Nuri, in den Nebenrollen zeichneten sich die Damen Eibenschütz, v. Chavanne und Bender-Schäfer, sowie die Her ren Plaschke und Erwin aus. Frau Krull, die mit der Martha die weitaus schwierigste Rolle zu bewälti gen hatte, erhob sich im dritten Akte zu bedeutender dar stellerischer Höhe und tat gesanglich ihr Bestes für die we nig dankbare Partie. Herrlich spielte das Orchester unter Herrn v. Schuchs Führung. Die Inszenierung durch Herrn Regißeur Toller war vorzüglich, die erste Deko ration mit der Hirtenhütte des Pedro im Hochgebirge war ein Meisterstück des Herrn Hoftheatermalers Rieck und die Kostüme nach Entwürfen des Herrn Fanto echt und von jeder theatermäßigen Glätte weit entfernt. Der Beifall am Schlüße rief alle Darsteller nebst den Herren v. Schuch und Toller vielemale an die Rampe. Der Wunsch des lange ausharrenden Publikums, auch den Komponisten zu sehen, wurde zur allgemeinen Enttäuschung nicht erfüllt. Das Gesamtergebnis des Abends läßt sich dahin zu sammenfaßen: Man hat ein Werk kennen gelernt, das interessant und von entschiedener Bedeutung ist. Aber es stellt, da es ja schon vier Jahre alt ist, für d'Albert doch wohl nur das Erzeugnis einer Uebergangszeit dar und macht uns nur um so begieriger, den Weg zu erkennen, den der Komponist mit seinem neuesten, in Dresden ebenfalls zur Aufführung angenommenen Werke gehen wird. rsa. llävo. Beilage«: ,JU«st»te»tr» UMerh.lftWOtztzftttt-' Ess .»«ch Feieimst-Wd" * -H—s- —d * "Ek--»^^tst^. «ruck und »«lag: «ldg«»-»»chdr»ckeret uud »erla,»«vpalt Her»«»» »eyer » Lo., »««»1». Redaktenr: 0». tele-bar, i 69. Jahr- grltkjrrt «. 120 , L22 , r— , i so iftschefttt ftde» S«che»», nachmittag« SUtzr M de» f»lge»de» Tag^ A», eia«»-Annahme erlolgt di» mittags > Uh«. z » l« rat« kost di« 6-gelp. Pnttzeiie 20 Ps^ kleine Nttzeigrn 15 Ps., M AMameMe 50 Pi Für die Ausnahme an br-ftuml« Hieve wich keine Garantie Übernommen «nnahmefieve»: letzte Seite. MMche s ochkitWOdMMkßk
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