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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-24
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1924
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger MeblM «nd A»)kiger). """"LL M°'« -- »>->-« r.«E --M »l- °mu,ch-° 7^ Ver Am.Shalchtmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, d,s Finanzamts Riesa und des kmuptzollamts Meitze». 14S. Dienstag, 24. Jnni 1S24, abends. 77. Jahrg. Ta«Riesaer Tofleblall erscheint jeden 2«S avend« '^SJlhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Brzu»SprelS, „egen Borauszohlung, für Monat 2 M. 50 Ps. durch Post, 2 M. 25 P» durch Boten. FUr den Fall de« Eintreten» von ProduktionSoerteurrungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« bestatten wir un» das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anreizen für di« Nummer des Ausgabetages sind bi« S Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis si c )ie 89 wm breite, 3 mm hohe GrKNdschrift.Zeil, (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Neklamezecke 109 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellariicher Satz 50°,Aufschlag. Feste Tarife. Sewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezoge» werden must oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige llnttrhottungsbeilage Mrzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BejvrocrungSemrichlu'ngen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachltrserung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Berlag: Langer L Winterlich, Riesa. (öeschästSstelle: Goethrftraste ö!>. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Witbelm Dittrich, Riesa. Die neue „große Konferenz". Die grosse Politik stellt wieder einmal im Zeichen einer bevorstehenden europäischen Konferenz. Macdonald und Herriot haben sich bekanntlich bereits im Verlaufe einer nicht allzu ausgiebigen Unterredung geeinigt, für Mitte Juli d,ie alliierten Staatsmänner — und möglicherweise auch die denischen — in London am Konferenztisch zu vereinigen. Demnach must schon eine weitgehende Uebcreinstimmnng zwischen den beiden Staats männern bestehen, denn über die Gefahren eines Mist- crsolgcs, die eine ungenügend vorbereitete Konferenz nach sich ziehen können, dürften Macdonald und Herriot wohl kaum im Unklaren sein. Seit der mißglückten Konferenz von Genua haben die Entente-Staatsmänner cs vermieden, als Einberufcr gro- ster Konferenzen aufzutreten. Mit dem Sturze Llohd Georges schien es mit der Konferenz-Aercr ziemlich zu Ende zu sein, zumal die ihm nachfolgenden englischen Negie rungschefs wenig Neigung besitzen mussten, sich mit dem unnachgiebigen Gewaltigen Frankreichs, dem Herrn Pmn- earö, auf direkte Aussprachen einznlassen. Das Beispiel Llohd Georges diente ihnen zur Warnung. Dieser englische Staatsmann sah das Heil Europas in der großen europäi schen „Friedenskonferenz", die er in Genua unter Teil nahme der führenden Negierungsmänner Europas -- mit Einschluß Deutschlands und Sowsetrustlands — cinberief. Nachdem PoincarS noch vor der Eröffnung der Genua-Kon ferenz Briand stürzte und Herrn Barthou beauftragte, die Konferenz zu sprengen, war Llohd Georges Schicksal be siegelt. Sein Mißerfolg zwang ihn, wenige Monate später dem Ansturm seiner Gegner zn weichen. Als Folge der mißglückten Genua-Konferenz ergab sich em halbes Jahr darauf die Nuhrbcsetzung und die Aera da. unumschränk ten Gewaltherrschaft Poincares, die das Jabr 1923 zn einem der unseligsten für die Geschichte Deutschlands gemacht hat. , Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, daß we nige Wochen nach dem Sturze Paincares, genau zwei Jahre nach der gescheiterten Genua-Konferenz, Herriot, der Nachfolger des zu Fall gekommenen Störers von Genua, eine neue „Friedenskonferenz" einberuft. Eine selt same Wendung der politischen Entwicklung! Nach einer zweijährigen Periode der brutalsten Gewaltpolitik wieder ein Bormarsch zur Verständigung! Die Aussichten der nengeptanten Konferenz sind nach Ansicht maßgebender diplomatischer Kreise nicht ungünstig. Deutschland hat sich zur Annahme des Tachverständigen- Gutnchtens entschlossen; Frankreich ist auf dem Wege, daraus die Konscgueuzcn zn ziehen und den Kurs Deutsch land gegenüber zu ändern, während England mit seiner Regierung Macdonald reinen Tisch machen und die Politik der Sanktionen endgültig durch die Herrschaft des Völker bundes ersetzen will. Es scheint also, als ob dec politische Horizont Europas völlig ungetrübt ist und die neue Kon ferenz „bei gutem Wetter" stattfinden wird. Die Negierungen, die gegenwärtig in den beteiligten Ländern am Ruder sind, scheinen allen guten Willen zu haben, aber keine von ihnen sitzt fest im Sattel. In Eng land kann das Kabinett Macdonald jederzeit zu Fall kom men, wenn die Liberalen einmal zu dem Entschluß gelangen sollten, ihm die Unterstützung zu versagen. Herriot bat in Frankreich einen schweren Stand gegenüber dem „Ratio- ualen Block" Poincarss, der ihm von Anfang an den crbit- tcrsten Kampf angesagt hat, während in Italien Mussolini eine schwere Krise des Faschismus zu überwinden hat. Und Deutschland? Die deutsche Regierung Marx — Stresemann befindet sich tn der heikelsten parlamen tarischen Situation, die jemals eine deutsche Regierung zu bestehen hatte. Sie must jedesmal bei einer parlamen tarischen Entscheidung im Reichstag mit der Gefahr einer Niederlage rechnen, weil sie von links und rechts von einer überstarken Opposition bedroht ist. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, daß bis Mitte Juli die gegenwärtigen Regierungen in den betei ligten Ländern noch am Ruder sein werden, da sich in keinem Lande die Krise in einem akuten Stadium befindet. Aus diese Art wird allen diesen Regierungen die neue Kon ferenz zum Schicksal. Haben sie Erfolg, so sind sie ge rettet. Kommen sic aber mit leeren Händen nach Hauie, dann ist ihr Sturz besiegelt. In London vollzieht sich also das Schicksal der europäischen Regierungen, die mit dem Geschick ihrer Länder auf Gedeih und Verderben ver knüpft sind. Die Fertigstellung der Gesetze zum Sachverständigen.Gutachten. In dem englischen Communique über die Besprechung zwischen Herriot und Macdonald wird von der Vereinba- rung gesprochen, daß vorbehaltlich der Zustimmung der an deren Alliierten spätestens Mitte Juli eine Konferenz nach London einberufen werden soll, um endgültig das Verfah ren für die Anwendung des DaweS-PlaneS festzusetzen. Der selbe Zeitpunkt ist aber im Reichstag für die Einbringung der Gesetzentwürfe »um Sachverständigen-Gutachten ange nommen worden. Ein bestimmter Termin labt sich dafür natürlich noch nicht angeben. Er hängt davon ad, wieviet Zeit die Vorbereitung der Gesetzentwürfe noch erfordern wird. Von de» OrganisationSkomiteeS wird voraussichtlich zunächst die Bantsrage und alsbald auch die Frage der Reichsbahn erledigt sein, während die Frage der Industrie obligationen noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen dürste. In unterrichteten deutschen Kreisen wird ange nommen, dab in etwa 14 Tagen die Arbeiten der Organi sationskomitees abgeschlossen sein können; danach müssen die Wesetzentwürfe noch der Reparationskommission vorge- l«ot diele chanank Zuunaende» ist nicht abznsehen. Im Reichstag dürst«» die Beratungen über die Gesetzentwürfe längere Zeit kaum in Anspruch nehmen, da es sich ja nur um die unveränderte Annahme oder Ablehnung bandeln wird. Deutschland und die Julikonferenz, Berlin, 24. Juni. In den Berliner NegierungSkrei- sen beurteilt man den Plan einer Neparationskonsercnz, die Mitte Juli in Loudon zusammentreten soll, eiuioer- inasten günstig. Die Deutsche Negierung wird einer Ein ladung Folge leisten, wenn Deutschlnud unter vollster Gleichberechtigung zuoelgsseu wird. Die deutsche Regierung würde sich durch den Reichskanzler Tr. Marr, durch den Slnstcnministrr Dr. Stresemann, den Reichsstnanzminitter Dr. Lutster, sowie durch den NeichsverkehrSminister ver treten lassen. In den politischen Kreisen verlautet, daß der deutsche Botschafter in Pari«, Dr. von Soesch, bei seinem Aufent halt in Berlin der ReichSreaiernna mitgeteilt hat, daß die alliierten Regierungen die Teilnahme Deutschlands an dec Julikomercnz von der Zustimmung der deutschen Negierung zu den Vorschlägen der Botschafterkouferenz über die Frnge der Militärkontcolle nbhäugig macken werden. Weitere Fühlungnahme mit den alliierten Negierungen. Berlin. 24. Juni. Wie wir erfahren, wird Botschaf ter Dr. von Hoesch im Lause der nächsten Tage wieder nach Paris znrückkrhren nud unverzüglich eine weitere Un terredung mit dem kcanzösischeu Ministerpräsidenten Her- riot herbeifübren. Auch die deutschen Botschafter in Lou- don und Brüssel sind angewiesen worden, 'die Unterhand lungen mit der englischen und belgischen Regierung sortzu- setzen. Im Verlaufe dieser Woche werden die diplomatischen Verhandlungen vollständig die Arbeiten der beteiligten Ne gierungen beherrschen. Im Berliner Auswärtigen Amt glaubt mau, daß bis zum 30. Juni eine völlige Klärung der außenpolitischen Lage cingetreteu sein wird. Las Ergebnis von Chequers. )k London. Wie Reuter erfährt, ist Herriot von dem Ergebnis seines persönlichen .Zusammentreffens mit Mac donald befriedigt. Die Unterredung habe einen sehr offe nen Charakter gehabt. Beide Ministerpräsidenten wünschten zu einem vollkommenen persönlichen Einvernehmen zu ge langen ; und das sei erzielt worden, ohne irgend welche Punkte preiSzngcben. Größte Bedeutung müßte dem „moralischen Pakt fortgesetzten Zusammenwirkens" bcigemesscu werden. Das Hauptziel der geplanten Konferenz in London sei, den Dawcsbericht in Kraft zu setzen; zweifellos wurden aber auch andere Fragen dort geregelt werden. )( London. Macdonald erklärte im Unterhaus: Bei den Besprechungen mit Herriot hätte es sich keineswegs um Vereinbarungen gehandelt, die ausschließlich die zwei Mächte angingen, sondern man werde auch TheuniS und Mussolini aus dem laufenden über die Erörterungen halten, man werde Amerika einladen, einen Vertreter zn der Konferenz am 16. Juli zu entsenden, und man habe auch eine even tuelle Vertretung Deutschlands in Erwägung gezogen: aber es sei selbstverständlich, daß sich zuvor die Alliierten einigen müßten, bevor man den Dawesbericht ins Werk setze. Paris. (Funkspruch.) Der Sonderberichterstatter des Quotidie» glaubt in der Lage zu sein, das völlige Pro gramm zn kennen, das den Verhandlungen in ChcguerS zwischen Macdonald und Herriot zugrunde gelegen bat. Dieses Programm enthalte Garantie» für die Nevara- lionszahlunge« und Garantien für die Sicherheit. So- bald die Kontrollorgane in Tätigkeit seien, würden die Alliierten zunächst auf die wirtschaftlichen Druckmittel ver zichten, die sie in den besetzten Gebieten besäßen, ferner werde die militärische Besetzung des RuhrgebieteS einge schränkt nach Maßgabe der deutschen Zahlungen. Sobald diese abgeschlossen seien, werde auch die Besetzung gleich- zeitig ein Ende nehmen. Großbritannien verpflichtet sich durch schriftliche Garantie, mit seinen Alliieren ohne Vor- behalt »usammenzuarbeiten, wenn Deutschland gegen seine Verpflichtungen verstoßen sollte. Die französische Regierung stehe auf dem Standpunkt, daß die Brückenköpfe weiter be setzt bleiben mußten. Sie wünsche ferner, daß die Alli- ierten ein Aussichtsrecht in einem Teil de» zur Zeit von der französisch-belgischen Eisenbahnregi« betriebenen deutschen Eisenbahnnetzes erhalten. Zer Mikmler Mr JeiitWM Mmen. * Berlin. Der Berliner Vertreter des RenterbüroS befragte den Reichskanzler Marx über die Stellungnahme der deutschen Regierung zu den in den letzten Tagen in einem Teil der französischen und auch der englischen Presse sich häufenden Alarmnachrichten über angebliche deutsche Rüstungen. Der Reichskanzler betonte unter anderem: Daß in einem großen Staate mit starken innerpolitischen Gegensätzen neben einem Heere von nur 100 000 Mann für die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung sowie sür die Erledigung administrativer Ausgaben rin Verwaltungs körper von insgesamt 150000 Kopsen erforderlich ist, darf jedem Unbefangenen einleuchten. Ein« Gefahr für Frankreich bedeutet dies« Zahl schon deshalb nicht, weil die Ange hörigen dieses VermaltungSkörperS sür militärische Zweck« aarnicht abkömmlich sind und weil die Polizei mit der Reichswehr nicht die leiseste organische Verbindung bat. Der körperlichen Ausbildung der Jugend in Turn- und Sportvereinen kommt beute nach der Beseitigung der allgemeinen Wehrpflicht gewiß eine hohe Bedeutung zu, aber lediglich unter dem Gesichtspunkte der Volksgesundheit, und die deutsche Industrie ist nun heute wirklich restlos aut SriedenSoroduktiou umaettellt. KM« der MIMez WvWMMWr. Düsseldorf. Gestern mittag wurde im großen Sitzungssaal des Ständehauses der Nheinische Pro vinziallandtaa durch de» Staatssekretär im Ministerium des Jniierii Meister erössnet. In der Erüffniingsansprache wies ec darauf hin, daß die leßtcii Tannngen des Landtags in Barmen akgehalte» worden seien. In der Zeit zwischen der letzten Düsseldorfer Tagung und der jetzigen habe die rheinische Bevölkerung ganz besonders schwere Lpicr gebrockt. Namens des StantSministeriumS sagte er de» ganzen rheinischen Bevölkerung Dank und Anerkennung für alles das, was sie in dieser Zeit sür die Einheit des Reick" und Preußens gelitten und geleistet habe. Tie Ereignisse im besetzten Gebiet hätten das übrige Deutschland in Mit» leidenschait gezogen durch die Währnngszerrüttnng, Arbeits losigkeit, Kreditmanael und den Zicknniincnbruch des Mittel standes. Im Bewußtsein der Schicksalsaemeinschait. die Staat und Re'ck zusaninieniasse und die das Gebot in sich schließe, daß das Ganze mithelfen müsse, habe sich da preußische Staatsministcriiim in entscheidender Stunde mit allem Nachdruck sür weitgehende Hilssarbcit im besetzten Gebiet eingesetzt. Im festen Vertrauen ans die bewährte rheinische Treue und das zähe Festhalten der Rheinländer an der deutschen Einheit und ini Beivnßi'ein der Stärke und der Arbeitsamkeit der rheinischen Bevölkern»» habe da- prenßischc Staatsministerin»! mit ganzer Tatkrait die Be- strebnngen gefördert, die geeignet seien, dem erstrebten Ziel nahe zu kommen, durch Arbeit die Freiheit und d--- Zähren Frieden zu erreichen, den eine der GcMaltmahnaynien über drüssige Welt ersehne. Unter der Leitung des Alterspräsidenten Abocordneten Olbcrtz-Bonn wurde alsdann die Wahl für Vas Präüdium des Landtags vorgenommen. Gegen den Vorschlag, den bisherigen Vorsitzenden ReichSniinister Tr. Jarres mieder- zuwählen, wurde von konnnunistiscbec Seite Wider-prnch erhoben, weil Tr. Jarres nicht die Gewähr für eine objektive Geschäftsführung biete, da er eine Hetze gegen die Kommu nisten veranstaltet, die Tcutschvolkiichen aber nicht behelligt habe. Tie Kommunisten beantragten Wabi durch Ltunin- zcttel. Dr. Jarres erhielt 105 von 1-t7 abgegebenen Stimmen. Zehn weiße Zettel wurden abgegeben und lO Stimmen erhielt der kommnnistiiche Abgeordnete Theiien. Daraus wählte man durch Zuruf als ersten stellvertretenden Vorsitzenden den Abgeordneten ttllenvanm-Elbcneld und als zweiten stellvertretenden Vorsitzenden den Negiernngs- präsidcntcn Tr. Safscn-Trier. Um die Regelung der Persoualverhältnisse bei der Vncubahu. -(Berlin. Einer Korresponkenzmeldung ziikolgc wird dem Reichstag in diesen Tagen der Gesetzentwurf über die Regelung der Personalverhältnissc bei der Gesellschaft Deutsche Eisenbahn zugehen. Tie Rechts- und Personal verhältnisse werden darnach durch Gesetz und durch die von der Gesellschaft zu erlassenden Verordnungen geregelt. Ti« Reichsbahnbcamten sind, wenn nicht ausdrücklich unter Vorbehalt von Widerruf und Kündigung, auf Lebenszeit angestellt. Besoldung, Wartegeld, Ruhegehalt und Hinter, bliebenenversorgnng regelt die Personalordnung, desgleichen Urlaub und Arbeitszeit. Die ReichSdahnbcamten haben zwecks Vertretung ihrer Interessen gegenüber dec Gesellschaft di« gleichen gesetzlichen Rechte und Pflichten wie die Reichs beamten gegenüber der Reichsverwattung. Tie Gesellschaft übernimmt dir im Tienste der deutschen Bahn vorhandenen Angestellten und Arbeiter mit den bestehenden Rechten und Pflichten. Ten Reichsbahnbeamten werden an Besoldung, Wartegeld, Ruhegehalt und Hinterbliebenenversorgung di« Ansprüche gewährleistet, die sie als Reichsbeamte hatten. Roch immer bayrische Kabinettskrise. * München. Im Landtag bat gestern nachmittag die Deutschnationale Fraktion ohne Unterbrechung dis zum Abend getagt. Auch die Fraktion der Bayrischen Volks partei war zu längerer Beratung versammelt. Es darf nunmehr gesagt werden, daß über das Koalitionsprogre.mm unter den drei beteiligten Parteien ein Einverständnis er- ziett worden ist. Am heutigen Dienstag werden die Per- Handlungen über die Pcrsonenfragc weiter geführt werden. Zunächst wird die Dcutschnationale Bolkspartei auf den ihr unterbreiteten Vorschlag der Bayrischen Bolkspartei aut- Worten. ES untrrliegt jetzt wohl keinem Zweifel mehr, daß im Laufe der Woche die Lösung der Krise gelingen wird. Ueber die Namen der in Betracht kommenden Persönlich keiten, wird begreiflicherweise bei dem gegenwärtigen Stand der Ding« strengste» Stillschweigen bewahrt. Eine r»eue Riederloge dor Regierung Macdonalds! L o n d o n. (Funkspruch.) Die Regierung erlitt gestern abend im Unterhaus in einer GeschintSordnungSfrage be züglich der W-bnungSvorlage eine Niederlage. Die Unio- nisten stimmten gemeinsam mit den Liberalen dafür, daß die Vorlage nickt an den GeschästSauSschuß verwiesen wird. Tas liberale Mitglied Masterman beantragte, daß die Vorlage von einem Ausschuß des gesamten Ausschusses be- bandelt wird. Bei der Abstimmung stimmten für den libe- ralen Antrag 315 Mitglieder, dagegen 175. Die Regierung ist daher mit 114 Stimmen in der Minderheit. Die Blät- ter beben hervor, daß dies die 5. Niederlage der Regierung Macdonalds sei und zwar die schwerste, die irgend rin« Reaieruno tu den letzten Jabreo erlitten bade
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