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Sächsische Volkszeitung : 17.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191212170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19121217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19121217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-17
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.12.1912
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MchsMeUolksMunA I»«»««»» » mit » »rilaa«, di«rt«lt»»lNch »10 D^ch^r I »«»-«»* » nur «U Frierabend dirrteijShrilch ,.80 -w L«»»«u durch »Äm In-an, TeuNchland K «nOrsl^ch4.V»L-«,rik?.Nr IV4! «edakttoI-Sprrchslund«: 1« dl» IL Uhr vormittag«. Unabhängige» Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterrherltun-sbeilage Die illustrierte Seit und Sonntagsbeilage Feierabend «nmchmr vou »rschLst-mzrtgen »>» »0 Uhr. von SÄnUim. anzeigm dt» I» r-r. Pre>« ,«r die Peti,.«P--Nzrtl- LO 4 Im SI-0°m^-tl «« ». glk undeutlich geschrieben«, sowie durch Fernsprech« aus' I gegebene »lnzcigen kbmien wir die «erwttwortltchkett fiir die I Richtigkeit de» Lexie» nicht übernehmen, «eschüst-slclle und Redaktion Dresden, Holbelnftratz« »» Nr. 287 Fernsprecher 1366 Dienstag, den 17. Dezember 1912 porrellan tutä Kristall Oedraucks- un«l l.uxus- rsrenstilnUo r« K8alL>. klokllekernnt -^nkäuser vresUen, KönI---1»I,nnn-8ti'. Blinder Eifer! . Die „Leipziger Abendzeitung" bringt in ihrer Nummer 287 unter der Ueberschrift „Dresdener Gift- Pfeile" (Nr. 280 vom 8. Dezember) eine Besprechung unseres Artikels „Die Toleranz in Sachsen". DaS Leivzigec Blatt beteuert wiederholt, daß cs sich wirklich nicht -ohne, sich wegen des Zentrumsblättleins" in Dresden ans- zuregen, besorgt dies aber doch und gleich so gründlich, daß eS trotz seiner vermeintlichen Leistungsfähigkeit und Größe ; vergißt, seinen Lesern zu sagen, daß unser Artikel — eine kurze, rein sachliche Einleitung und eine kleine Schluß- bemerkung abgerechnet — nur die Wiedergabe ^kner Zuschrift an die liberale „München- '.Augsburger Abendzeitung" ist, versehen mkt einem Kommentar desselben liberalen Blattes. „Unabhängig", wie die „Leipziger Abendzeitung" ist, scheint sie sich auch unabhängig zu fühlen von der ohne ! jeden Zweifel gebotenen Verpflichtung, ein Zitat jauS einer liberalen Zeitung auch als solches anzugeben. Sie ergeht sich in verletzenden Redensarten gegen die „Sächs. ^ Dokkszeitung" und beweist dadurch wenigstens für ihren Teil > die Behauptung, die sie widerlegen will, daß es mit der Toleranz in Sachsen seine Bedenken hat. Ueberhaupt tut die „Leipziger Abendzeitung" das Gegenteil von dem, was sie predigt. Sie eifert, man dürfe aus Entgleisungen und unpassenden Bemerkungen einzelner über den katholischen Gottesdienst keine Verallgemeine rungen schmieden, und was tut sie? Sie folgert aus der Zu- schrift an ein liberales Blatt, der wir Raum gegeben haben: „Vergiftete Waffen gelten bet ihnen („Sächs. Volksztg.") als eine statthafte Wehr!" Die „Leipziger Abendzeitung", die in ihrer geistigen Höhenlage das „Zentrumsblättlein" in Dresden kaum be achtet, ihm ausnahmsweise „die Ehre der Erwähnung" gibt, entrüstet sich über beweislose Behauptungen, die wir — wir gesagt — nicht ausgestellt, sondern nur berichtet haben, und WaS leistet sie sich selber? Sie behauptet beweislos, wir be fleißigten uns, „einem alten Rezepte getreu" unsere „Ela borate mit Verleumdungen zu verbrämen" und „die evan gelischen Bewohner Sachsens zu verunglimpfen", behauptet ferner, die Zentrumspartei, die bei jeder Stellungnahme erst die Genehmigung Roms direkt oder indirekt einzuholen habe, vertrete lediglich die Interessen der katholischen Kirche. Die „München-Augsburger Abendzeitung" hat — ein seltener, bemerkenswerter Fall für ein liberales Blatt — die Zuschrift eines Katholiken ausgenommen. Schenkt die u UV»» Solicle V/erkv! kckockeme Qe- Iiäuss. kckeluMrige Qarsntis. Damen- u. Derren-Kotten mit , Oarsntie-Plombe; kür gutes ' I rrigen meiner Ketten über- nekme !cb 2, 4, 6, 8, 10 uns 20 4ab re scliMliclie Oacsntie. bleubeiten in allen QolcNvaren. QrölZtes bsger. peellste Leäienung. Ilmtsusek nsel, Sem beste gern gestattet. lkuaoltFleier, Ubrmscker vresäen-^., Wettinerstraüs 12, im kivoli. „Leipziger Abendzeitung" den darin erwähnten „kleinen Persönlichen Vorkommnissen" keinen Glauben, gut! so nehme sie ihre Entrüstungen unter den Ar»', und wende sich mit den ihr eigenen feinen Manieren an die richtige Adresse, an die Kollegin in München und ihren Gewährsmann. Das ist ohne Zweifel viel natürlicher und richtiger, als sich gegen die „Sächsische Volkszcitung" in Lufthieben zu üben. Da die „Leipziger Abendzeitung" nun einmal von „Giftpfeilen" gesprochen hat, so müssen wir ihr sagen, daß sie in der Blindheit ihres Eifers sich allerdings einen Pfeil geschnitzt, ihn in das Gift ihres eigenen Zornes getaucht und sich selbst dainit verwundet hat. Es ist billig, sich über das „Zentrumsblättlein" in Dresden lustig zu machen, aber cS ist fatal, wenn eine Kultnrgröße von der Einbildung der „Leipziger Abendzeitung" sich von dem „Zentrumsblättlein" so gründlich die Wahrheit sagen lassen muß. Dieselbe Antwort können wir dem „Bautzener Tage blatt" geben. In seiner Nummer 291 vom 14. Dezember, die uns heute zugeschickt wird, spricht das Blatt von „An griffen" der „Sächsischen Volkszeitung". Wir greifen nie manden a». Auch das „Bautzener Tageblatt" hat sich in der Adresse geirrt. Die Balkanwirren Die Londoner Konferenzen — Die Unabhängigkeit Alba- niens gesichert Aus London wird gemeldet: Die türkischen Delegierten zu den Friedensverhandlungen sind im Earlton-Hotel abge- sticgen, wo seit Sonnabend ein lebhaftes Treiben herrscht. Die türkischen Delegierten sind Gegenstand allgemeine» Interesses. Der türkische Botschafter in London und der bulgarische Gesandte erschienen im Hotel, um Besuche zu machen. Bezüglich Albaniens wird aus Paris gemeldet: „Die Mächte der Tripelentente werden dem Anträge des Dreibundes auf Neutralisierung von Albanien zustimmen." — Nach einer weiteren Meldung aus Paris bestätigt man an unterrichteter Stelle, daß der Gedanke, das autonom? Albanien als neutral zu erklären und unter den Schutz der Großmächte zu stellen, allgemeinen Anklang findet. Oesterreich-Ungarn «nd die Botlchafterkonferenz Aus Wien wird gemeldet: Es wird nunmehr offiziell zugegeben, daß Oesterreich-Ungarn die Zulassung Rumä niens zur Botschafterkonferenz in London beantragt hat. Die Entscheidung hierüber liegt bei der Konferenz selbst. Uebrigens hat, wie man hört, Graf Mensdorff vom Grafen Berchtold den strikten Auftrag erhalten, bei der Konferenz dahin zu wirken, daß die Entscheidung der Oesterreich- Fernsprecher 1366 11. Jahrg. Ungarn betreffenden Fragen binnen acht Tagen bei der Vot- scbafterkonfcrenz Erledigung finde, widrigenfalls Oester- reich-Ungarn seine Angelegenheit mit Serbien selbst ins Reine bringen müsse. Ausschlaggebend für dieses Verlangen wäre die wirtschaftliche Krisis, in welche die Monarchie durch die drohenden Verwicklungen mit Serbien gestürzt wurde, und die der Staat nicht länger ertragen könne. Die serbische Frage Der „Agcnce Havas" wird auS Belgrad gemeldet, die Unterhandlungen Serbiens mit Oesterreich-Ungarn würden folgende Grundlage haben können: Serbien werde erklären, daß cs mit Oesterreich die freundschaftlichsten Beziehungen unterhalten will, indem eS dabei seine vollkommene poli- tische Unabhängigkeit bewahrt. Serbien lverde der Auto- norme Albaniens zustiinmen, vorausgesetzt, daß es eine» Hasen im Adriatischen Meere erhalte, zu welchem es freien Zugang haben muß. Es werde sich verpflichten, diesen Hafen nicht in einen KricgShafen umzuwandeln. Oesterreich- Ungarn werde betreffend Anleihen und öffentliche Arbeiten das Vorzugsrecht erhalten und auch wirtschaftlich die Be- Handlung einer meistbegünstigten Station genießen. Oeste- reich-Ungarn werde schon von jetzt an Vorteile haben von einer zu seinen Gunsten vorgenommenen Tarifrcvision. Man versichert, daß Serbien auf dieser Grundlage bereit sei, Unterhändler nach Wien zu schicken. — Von anderer Seite wird dies freilich bestritten. Der türkische Sieg bei Janina wird nun bestätigt. Telegraphisch wird dazu aus Kon- stantinpel berichtet: „Die Nachricht von dem türkischen Sieg bei Janina ruft hier lebhafte Befriedigung hcroor. Die Nachricht wurde von der Pforte den Provinzialbehörden mitgeteilt. Der GroßN>esir hat unverzüglich telegraphisch den Sultan verständigt." Um Skntari wird noch immer gekämpft. Die Angriffe erfolgen von tür kischer Seite, während die Montenegriner in eine rein defen sive Haltung gedrängt sind. Die Kälte, ferner der fast völlige Mangel an geschützter Unterkunft und die schwierige Verproviantierung haben die Lage der Montenegriner sehr erschwert, so daß es ztneifelhaft erscheint, ob die Belagerung von Skntari noch länger fortgesetzt werden kann. Die lange und erfolglose Belagerung hat im Lande eine wachsende Mißstimmung erzeugt, die um so größer ist, als auch die wirtschaftlichen Verhältnisse schleckst sind. Eröffnung der Sobranje Aus Sofia wird unterm 15. Dezember gemeldet: Ministerpräsident Geschow erösfnete die Sobranje mit der Verlesung der Thronrede, in der es heißt: „Es hat Gott gefallen, unsere Waffen zt, segnen, und ich bin glücklich, Ihnen zu den glorreichen Siegen Glück zu wünschen, den tapferen Offizieren und Soldaten zu danken und mich zu verbeugen vor den Gräbern der Helden, die für das bulga rische Volk gefallen sind. Die Friedensverhandlnngen be ginnen bereits in der Hauptstadt Großbritanniens. Hoffen tvir, daß diese Verhandlungen mit dem Abschluß eines Ver trages enden, der den hohen Opfern der Verbündeten gerecht wird, und daß cs nickst notwendig wird, daß unsere Truppen den Kamps von neuem aufnehmen." Deutsche Politik Von GermanuS ^ Stehe die Nummern 276,277,278,27S,2Sg u. 286 der Süchs. VoNsztg.) Ich behaupte nun, daß die orientalische Frage eine deutsche Angelegenheit ist und daß es den deutschen Staats männern als vornehmste Aufgabe gestellt ist, eine Lösung .zu finden, die zugleich unsere Interessen und auch die Inter essen der Völker und Länder deS Orients wahrt. Die Aufgabe ist nicht von heute und gestern, sondern sie besteht, wie ein Blick auf die realen Zustände be weist, schon seit länger als einem Jahrtausend. Betrachten wir die geographischen Grundlagen unseres Volkes, so wer den wir mit Nachdruck auf den Zusammenhang Deutschlands mit dem europäischen Osten und Südosten hingewiesen. Die norddeutsche Tiefebene verliert sich in die sarmatisch- Nlsstsche Ebene und auch im Südosten kann trotz der sich dort emportiiripenden Karpathen von einer geographischen Abgeschlossenheit nicht gesprochen werden. Dazu kommt, daß diese im allgemeinen mit Naturgaben reich bedachten Ge- ! biete nur sehr dünn und von einer kulturell schwach ent wickelten Bevölkerung bewohnt werden. So erscheint denn der Osten dem viel zu dicht bevöl- kerten und geradezu unter einem Ueberschuß von Intelli genzen ächzenden Deutschland gegenüber als eigens für .dieses Land hingebreitetes Kolonialgebist. Den Briten steht für ihren Bevölkerungszuwachs der fünfte Teil der Welt') zur Verfügung. Frankreich treibt Eroberungspolitik lediglich der ßloire wegen: sein Bevölke rungszuwachs schützt es nicht einmal mehr vor einer Ent völkerung des Mutterlandes, und eine nennenswerte Aus wanderung müßte unter den bestehenden und sich von Jahr zu Jahr immer mehr verschlechternden Verhältnissen gerade- zu als ein nationales Unglück bezeichnet werden. Rußland sodann hat innerhalb seiner eigenen Neichsgrenzen so aus gedehnte und dünn oder gar nicht bevölkerte Ländergebiete, daß es noch auf ein Jahrhundert hinaus einer wachsenden Bevölkerung Spielraum zu gewähren vermag. Und die Italiener endlich, die ja in neuerer Zeit so viel von ihren ..Interessen auf der Balkanhalbinsel" reden, diese vom Größenwahn« befallenen politischen Schmarotzer, die ihre gegenwärtige Bedeutung lediglich der Unterstützung der Franzosen, Preußen und Engländer verdanken und die nicht eininal imstande waren, mit einem Haufen von Afrikanern fertig zu werden, sollten vorerst einmal zeigen, daß sie im eigenen Lande die einfachsten Aufgaben eines Kultur- und Großmachtsvolkcs zu lösen vermögen, ehe sie die Hände nach österreichischen und türkischen Landcsteilen ausstrecken. Neben den Herren des magyarischen Globus sind diese Be wohner des italienischen Stiefels dasjenige Volk, welches bei gleicher Unfähigkeit die größte Anmaßung zur Schau trägt, und es ist wahrlich kennzeichnend für die Bismarcksche Staatsknnst, daß seine „deutsche Einigunspolitik" zum Schluß keinen anderen Ausweg fand, als das Bündnis mit *) 531058 Ouadrat-Meilen diesem zusammeneroberten, vom Bankräuber und ehe maligen Bomüenwerfer Erispi') regierten italienischen Königreich. ! Die Donau — ich betone das wieder und wieder — zeigt uns den Weg zu einer deutschen Kolonisation. Rhein, Elbe »ist» Weser weisen auf den überseeischen Handel hin. Daß aus den Mündungen dieser Ströme Millionen deutscher Auswanderer nach überseeischen Ländern schifften, war nur ermöglicht lvorden, weil die deutschen Negierungen — ins- besondere die preußische — die elementare Bedeutung der Donau verkannten. Die in die Nordsee fließenden Ströme gehören dem Kaufmann: dem Pionier auf landwirtschaftlick>eni und tech- nischem Gebiete zeigt die Donau den Weg. Jeder AuS- Wanderer, der über Hamburg und Bremen aus dem deutschen Vaterlande flicht, bedeutet einen unersetzlichen Verlust für uns: ieder Deutsche aber, der donauabwärts zieht, bringt der Nation hohen Gewinn, denn er hilft in, Osten die Deiche bauen, die berufen sind, Deutschland vor dem Hereinbrechen der monoglisch-slavischen Flut zu schützen und er hilft in körperlnher und geistiger Beziehung daS deutsche Nationalvermögen vermehren. Jansen kleidet den Unterschied in der Bedeutung der deutschen Auswanderung „ach Uebersee und nach den kontinental",, Grenzländern in den Sah: „Ein jedes im Osten oder Westen gewonnene oder verloren gebende Dorf ist wichtiger als die Reichtiimer beider Indien." (Forts, folgt.) *) Crispt war der Leiter de» bekannten gegen gerichteten Orsini-AttentatS vom 14. Januar 1853. Napoleon Hl
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