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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-14
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1924
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Riesaer H Tageblatt «ttd Anseig^r Meblatt mid AnMger). vrayt«M°Vr r-gSl-tt «Ufa, Das Riesaer Ta-edlatt eathLlt die amtlichen Vekmmvuachttv-e» . Dresden ISS- der »mtSharchtmarmschaft Großenhain, des Amtsgericht», der AmtSanwaltschaft »et« Amtsgerichte vod de» Rates der Stadt Rieka, des Finamamtt Riesa und des Hau-tzollamtS Meide«. 267. Areita-, 14. November 1S24, abends. 77. Aahra. Da« Riesaer Lag,blatt erscheint je»ev La« abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Lei»,»prel», gegen Vorauszahlung, für einen V/onal 2 Mark 25 Pfennig durch Pos, oder durch Boten. Für de» Fall des Eintretens von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis» behalten wlr un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung oor. 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Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. > - v , A. SWIIIM Wl W «A WWW. )( Dortmund. Auf der Tagung des Zentraloorstan- »es der Tcutschsu Volkopartci hielt gestern, >vie wir be- reitS berichteten, Ncichöaiißcnmiuistcr Dr. Stresemann eine Ansprache über die außenpolitische Lage, in der er u. a. fol gendes ausführte: „Wir haben in diesem Jahre zum ersten Male Anzeichen dafür gesehen, daß die Erkenntnis der Notwendigkeit des Zusammcnarbcitens der Völker und eines friedlichen Aus gleiches ihrer Interessen Herr zu werden beginnt über die (Gegensätze des Krieges nnd seine furchtbaren Folgen. Die Stadt Dortmund kann diese Entwicklung aus unmittelbar ster Erfahrung bezeugen. Vor einem Jahre hätte wohl nie mand die Hoffnung zu äußern gewagt, daß im November El Dortmund von fremden Truppen befreit, die baldige Räumung des Ruhrgebiets gesichert, die Einheit zwischen dem besetzten und unbesetzten Deutschland wieder bergestellt und die deutsche Wirtschaft wieder in geregelte Bahnen ge leitet sein würde. Aus dem Vergleich des Vorjahres und der Gegenwart sollte jeder Vorurteilslose d:e Frage beant worten können, ob die Haltung der RcichSregiernng ans der Loudoner Konferenz richtig war oder nicht. Bis jetzt hat die Konferenz nicht alle unsere Erwartungen erfüllt. Um sie richtig zu bewerte», darf sie ja auch nicht etwa alS Eudlösuuki, sondern nur als der erste Schritt aus einem SSege betrachtet werde», den in unbeirrbarer Folgerichtigkeit weiter zu gehen uns die Notwendigkeit gebietet. Tas Ziel der deutsche» Außeupolitik kann nur sein, in legaler nnd sachlicher Zusammenarbeit mit dem Auslände überall für die wirtschaftliche» und nationale« Bedürfnisse unseres Volkes Verständnis zu schassen und so sür Deutsch land wieder die Stellung erringen, die ihm zukommt. Die Welt mnß cinsehen, daß ein freies und gesundes Deutschland im Herzen Europas eine unerläßliche Voraus setzung für Fortschritt und Gedeihen aller Völker ist. Die abfällige Kritik, die nicht nur an dem Londoner Pakt selbst, sondern auch an seiner Durchführung geübt worden ist, wird den Tatsachen nicht gerecht. Ich muß hier in voller Objek tivität feststellcn, daß der Geist der Verständigung und Ver söhnung, der die Londoner Konferenz und insbesondere un sere schwierigen Verhandlungen mit den französischen und belgischen Staatsmännern beherrschte, sich ivciter als frucht bringend erwiesen hat und daß unser Vertrauen in die Ver tragstreue unseres Gegenkontrahcnten nicht getäuscht wor den ist. Das Vertrauen, das uns zur Unterschrift des Londoner Paktes gestimmte, ist Lis heute gerechtfertigt. Wir schöpfen aus der bisherigen prompten Erfüllung der von der Gegen seite übernommenen Verpflichtung das Vertrauen, daß auch die in näherer oder fernerer Zukunft fällig werdenden Zu sagen in derselben Weise erfüllt werden. Die rechtzeitige Räumung der ersten Zone des altbcsetzten Gebietes wird die beste Probe auf das Exempcl sein. In dieser Erwartung möchte ich mich auch nicht durch den bedauerlichen Zivischen- -fall beirren lassen, den die kürzliche Verhaftung deS Ge nerals non NathusiuL darstellt. Ich seh« darin nur einen Mißgriff untergeordneter Organe, den die französische Re gierung alsbald rektifitieren wird. Der Reichsaußenmini- ster behandelte sodann die Frage des Saarlandes. Dr. Strcscmann gedachte ferner des dentschen Landes an der Saar. Die Bevölkerung selbst habe der Welt be wiesen, daß an der Saar wirklich nur Deutsche wohnen. Wirtschaftlich habe Frankreich durch den Besitz der Saargru- bcn keineswegs das erlangt, was cs seinerzeit erhoffte. Es wäre besser gefahren, wenn cS den deutschen Anregungen zu einer wirtschaftlichen Lösung Gehör geschenkt hätte. Der Aufbau der deutschen wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Auslande, so fuhr Dr. Strcscmann fort, ist in vol lem Eangc. Mit den Vereinigten Staaten von Amerika und mit Spanien sind Handelsverträge bereits abgeschlossen. Mit England, Frankreich, Belgien», der Schiveiz und der Türkei schweben zur Zeit Handelsvcrtragsverhandlungen, imt Italien, Japan und Polen steht der Beginn der Ver handlungen nnmittelbar bevor. Am 10. Januar 1925 stehe« wir wieder als gleichbe rechtigte Bcrtragsgegner dem Auslände gegenüber. Wir führen die Verhandlungen mit dem aufrichtigsten Bestre ben, mit allen Ländern zu einer wirtschaftlichen Verständi gung zu kommen. „Die beginnende« Wirtschaftsverbandlunge»", so er klärtester Außenminister weiter, .werden darüber entscheiden, ob in Europa in de« nächsten Jahrzehnten wirtschaftliche Verständigung nnd Zusammenarbeit oder ein wirtschaft- licher Kampf aller gegen alle herrschen wird. Eine große Verantwortung liegt daher auf den Staatsmännern und den Parlamenten. In Deutschland ist man sich dieser Brr- ontwortnng bewußt und strebt eine wirtschaftlich« Ver ständigung mit dem Auslande an. Der im Ausland ver breiteten Befürchtung, daß Deutschland das Ausland mit deutschen Waren überschwemmen und sich selbst mit Brohl- bitiv-Zöllen abschließen wird, muß ich entschieden entgegen- treten. Die Freiheit und Gleichberechtigung DentschlandS in wirtschaftlicher Beziehmm ist in dem Sachverständigengut achten an verschiedenen Stellen ganz klar al» Voraussetzung für die Erfüllung der Deutschland auferleattn Berpflich- tunaen anerkannt worden. Wir müssen aber auch dem Auslande ««seren eigene« Markt öffnen. Ich berühre hier eine sehr ernste Frage, der wir in der nächsten Zeit die stärkste Aukmerksamkeit schenken müssen, und ich muß an alle beteiligten Kreife den Appell richten, daß ste über triebene Forderunaen zum Schutze ihrer speziellen Interessen znrückstellen. Die besondere Wichtigkeit, die den Verhand lungen mit Frankreich zukommt, ist darin begründet, daß eS sich hier darum handelt, die politische Entspannung, die durch das Londoner Abkommen eingeleitet morden ist. zu erhalten nnd »n kräftigen. Eine wirtschaftliche Verstän digung mit Frankreich wird eins der wichtigsten Werk zeuge sür eine Befriedung Europas in den nächsten Jahr- zehnten sein. ES wird nicht leicht sein, einen Ausgleich der deutsch-französischen Wirtschaftsinteressen zu finden. Wir haben Frankreich durch das Angebot der Meistbegünstigung den deutschen Markt geöffnet. Wir werden die von Fronk- reich initgeteiltcn Wünsche mit ganzer Sorgfalt prüfen, nnd ick hoffe, daß auf französischer Seite die Probleme mit dem gleichen Geist des Entgegenkommens behandelt werden, wie dies von deutscher Seite geschieht. Das Zustandekommen deS Londoner Pakte- ist neben Serriot zum großen Teil Macdonald zu stanken. Ich hoffe bestimmt, daß wir, wenn wir auf diesen« Pakte setzt weiter bauen, auch die Unterstützung der neuen Regierung iu Eng land finden. Deshalb begrüße ich e», daß Baldwin sich gleich in seiner ersten Rede nach dein Amtsantritt un zweideutig auf den Boden des Londoner Abkommens ge stellt bat. Die Wiederwahl des bisherige« Präsidenten der Vereinigte» Staaten könne«« wir auch vom deutschen Stand punkt aus begrüßen, «veil sie die Billigung der von der bisherigen Regierung befolgte«« Politik des freundschaftlichen ZusammeuarbeitenS mit uns in sich schließt. Der Flug -e- Zevvelins nach den Bereinigten Staaten, d«ese Glanz leistung deutscher Technik nnd deutschen Wagemutes, hat in den Vereinigten Staate» die freundlichste Anerkennung ae- ftindei« und in beiden Ländern die Ueberzeugung vertieft, daß sie berufen sind, in friedlicher Zusammenarbeit zur Lösung der Knlturaufgaben der Menschheit beizutragen. Unser Verhältnis zu Oesterreich ist nach wie vor ge kennzeichnet durch die freuudnachbarlichen Beziehungen, die wir mit dem dentschen Brudervolk in Oesterreich unter kalten. Wir hoffen, daß unsere beiderseitigen engen Beziehungen durch das im Juli in Prag unterzeichnete Wirtschaftsabkommen noch eine weitere Vertiesung erfahre» werden. Sowjetrustlaud gegenüber entspricht die fett dem Vertrag von Rapallo inaugurierte Politik auch beute noch unsere»« vitalen, politischen und wirtschaftlichen Interessen. Die der Ansgestaltung des Vertrages von Rapallo dienenden im letzten Jahre bekanntlich in Berlin geführten eingehenden Verhandlungen haben bereits zu einer Klärung wichtiger Vertragsmaterien geführt. Wie vor dem Kriege, so auch jetzt, kreuze», sich di« deutschen und die französischen Interessen in Rußland nicht. Vielleicht ergeben fick sogar ans der friedlichen Nebeneinanderarbeit im Osten Möglich keiten, die zur Entspannung unserer Sorg« im Weste beitragen können. Die ReichSregierung hat mit allen Mitteln versucht, die Militärkontrolle ihrem Ende zuzuführen. Dafür bot sich nur ein Weg, die Zulassung der Generalinkvektto« unseres RüftnngSstandes. Die Generalinspektion hat seit nun über zwei Monaten bei Len militärischen und zivilen Stellen sowie bei de» industrielle» Unternehmungen an nähernd 1000 Besuche vorgenommen. Dank der muster gültigen Haltung der Bevölkerung sind diese Besuche in allen Teilen des Reiches glatt und reibungslos verlaufen. Nur in Ingolstadt ist es unlängst zu bedauerlichen Aus schreitungen der Zivilbevölkerung gekommen. Laß dec Befund der Generalinspektion den alliierten Ländern den Beweis Ler Entwaffnung Deutschlands erbringe« m«st, darüber kann schon jetzt kein Zweifel mehr bestehen. Deutschland erwartet daher mit Fug und Recht, daß mit Abschluß Ler Generalinspektion auch die Milttärkoutrolle in der bisherigen Form al- beendet zu betrachten ist und daß in Kürze die Kontrolle aus der Hand der interalliierten Kommissionen in die Les Völkerbundes übergeht. Es ist Ihnen bekannt, daß die ReichSregierung sich für den Eintritt Deutschland- tu den Völkerbund entschiede» bat und daß sie entschlossen ist, ihre Schritte in dieser Richtung fortzusetzen. Ei«, gänzlich entwaffnetes Bolt kann inmitten eines stark gerüsteten Europa auch als Mitglied des Völkerbundes unmöglich aus das letzte Schutz- mittel verrichten, da» ihm durch das Recht auf Neutralität gewährt wird. Ich hoffe aber, daß wir im Wege Ler gegenseitigen Aussprache schließlich doch zu eiuer Einigung auch über diesen Punkt gelangen werden. Wie es hiermit aber auch werden mag, wichtiger als die Form, die der Genfer Völkerbund für di« Gestaltung des internationalen Lebens gesunden hat, ist der Geist, der dieses Lebe«, beseelen muß. Wachstum und Kraft wird dem inter nationalen Leben nur gegeben durch Vertraue», das di« argenseitigen Beziehungen erfüllt, und durch aufrichtigen iverftändigungswillrn der Regierungen. Alle Völker habe« Anspruch «nf Freiheit und gleiche- Recht. Nicht- anderes als diesen Anspruch ans gleiche- Recht und Freiheit verlanat Deutschland für sich. Parteitag der Deutschen Bolkspartei. jk Dortmund. Der Parteitag der Deutschen Volks partei veranstaltete gestern abeud eine vaterländische Kund gebung für die besetzten Gebiete. Nach Ltaatsminister Dr. Bölitz ergriff, mit stürmischem Beifall begrüßt, Rcichsmini- ster des Auswärtigen Dr. Strcsemauu das Wort. Er legte feinen Ausführungen die Losung zu Grunde, in deren Zei chen der Dortmunder Parteitag stehe: Einigkeit und Recht und Freiheit. Er hob kervor, es fehle in unserem Volke an Einigkeit, die doch überall notwendig sei. Tic fehlende materielle Macht müsse durch die ideellen Kräfte in unserem Volke erseht werben. Wir kennen, sagte der Minister, keine Klassen innerhalb Les deutschen Volkes: wir kennen nur einen Adel, das ist der Adel der Tüchtigkeit. Wir lieben das alte Deutschland; wir wollen das, was gut war im alten Deutschland, mit hinüber nehmen in unsere Zeit. In diesem Sinne stehen wir auf dem Voden einer Verständigung der Parteien untereinander. Dem Auslande gegenüber wollen wir überhaupt keine Parteien kennen. Tie Be etzung des Ruhrgebiets und die Fortdauer dieser Besetzung seien rechts widrig, und mit aller Kraft müsse dagegen Einspruch einge legt werden. Der Ruhrkampf sei nicht vergeblich gewesen. Wen» es in London gelungen sei, zu erreichen, daß die Ruhrbesetzuug aufhörte, so sei daS dem Kampfe zu verdan ken, den deutsche Männer und Frauen für ihr Deut chtum geführt haben. Nach einem Hoch auf Deutschland, in das die Versammlung begeistert einstimmte, und nach dem Gesang des Deutschlandliedes erneuerte« sich zum Schluß die stür mischen Huldigungen für Dr. Stresemann. Unterbrechung der deutsch-französischen Verhandlungen. Paris. Bon zuständiger deutscher Seite wird bestätigt; daß di« jetzige Unterbrechung der deutsch-französischen Wirt- fchoftSverbandlungen mit Fragen zusammenhängt, dir sowohl in La« Gebiet Les Handelsvertrages, wie auck in das der Reparationen fallen. Zn diesen Fragen gehört, vm ein Beispiel zu nennen, das Prvble« der Sachlieferungen. das unter dem Versailler Vertrag und dem TaweSgutachteo z« regeln ist, aber andererseits bei den fetzigen Wirtschaft«- Verhandlungen auch eine Rolle ioielt. Darunter besonders die Frage der Lvvrazentigen Einfuhrabgabe. Wie lange die Pauke dauern wird, läßt sich noch nicht sagen. Die deutsche Delegation bleibt bis auf weitere« in Paris. Sie ftebt in ständiger Fühlung mit den Berliner Regiernngs- stellen und erhält von dort neue Anweisungen. Es ist möglich, daß Trendelenbura noch gestern abend nach Berlin reiste. Er wird in diesem Falle nur einen Tag dortbleiben, sodaß die Verhandlungen Anfang nächster Woche wieder ausgenommen werden können. Man hat in den Kreisen der deutschen Vertretung die Ueberzeugung, daß die jetziger» Schwierigkeiten bald überwunden sein werden. AranzSfisch-velgischer Zollstreit. )( Paris. .Matin" glaubt, die Krise, die hinsichtlich der Ratlfirierung des belgisch-französischen prooiwnichev Handelsvertrages avSgebrochrn ist, darauf zurückftibren zu dürfen, daß die belgische Regierung in der gleichen Nummer des .StaatSanzeigerS", in der der Text des wosns vje<m<ü veröffentlicht wurde, auch den neuen Zolltarif veröffentlicht habe. Dieser Zolltarif bringe sür mehrere Hunderte von Produkten, die nickt in dem provisorischen Abkommen rnt- balten seien, eine starke Tariferhöhung, was in den politi schen und wirtschaftlichen Kreisen Frankreicks große Er regung hervorgerusen habe. Die meisten Konzessionen, die die belgische Regierung bei den HandelSverrragsverdand- lungen im Austausch gegen französische Konzejsionen ge macht habe, seien dadurch wieder hinfällig geworden. Der belgische Botschafter in Paris erklärte einem Ver treter des „Matin", es sei reiner Zufall, daß die Veröffent lichungen in der gleichen Nummer vorgenom-nen wordcn seien, denn eS handle sich ja um einen Zolltarif, dessen In krafttreten angekündigt und der notmenbig gewesen fei, da die Kosten der Lebenshaltung in Belgien sich um cuva 33 Prozent erhöht bätteu. Im Augenblick verbandele man nut Deutschland über den Abschluß eines Handelsvertrages. EZ sei Kader nötig gewesen, daß der belgische Zolltarif für diese Verhandlungen festgelegt sei, damit gewisse belgische Industrien, die durch die ausländische Konkurrenz geschädigt würden, geschützt werden könnten. )( Paris. Der delatsche Botschafter batte gestern vormittag wiederum eine Unterredung mit dem Minister präsidenten Herriot über den srauzöilsch-delgtfchen wcxlas vivsoäi. Sepdoux hatte mit den technischen Delegierten der belgischen Regierung eine Unterredung, in deren Verlauf diese ihm bestimmte Aufklärungen über den neuen, 500 Artikel umfassenden belgischen Zolltarif vom 6. November gaben. Die technische»« Dienste des französischen Handels ministeriums prüfe» gegenwärtig diesen Tarif, um den Be richt sür die Regierung auszuarveiten. Die Agenee HavaS glaubt, daß man eine befriedigende Lösung wird ins Ang« soffen könne«». General RathustuS bleibt i« Haft. XPariS. Wie die Agence HavaS an» Lille berichtet, ist der Antrag auf provisorische Hafteutlaffnng des Generals v. Natbnsius, abgelehnt worden. Die Ver handlung gegen den General wird vor dem Kriegsgericht in Lille, am Donnerstag. SV. November, vor sich gehen.
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